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Tanz der Vampire (2010 - 2011)
Palladium Theater, Stuttgart

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Die Stuttgarter wollten ihre Vampire zurück und Stage Entertainment hat diesem Wunsch Rechnung getragen. Nachdem das Stück bereits von 2000 bis 2003 im Ländle zu sehen war, ist es nun in leicht abgespeckter Version zurückgekehrt. Während die Ausstattung aber nach wie vor noch sehr wirkungsvoll ist und die Musik aus der Feder von Jim Steinman noch immer fetzt, gibt es aus den Reihen der Darstellerriege einige stimmliche Defizite.

In den vergangenen Jahren gab es einige Änderungen an der Show, wie z.B. die Kürzung von Songs und die – dramaturgisch äußerst gelungene – Verlegung des Alfred-Solos „Für Sarah“ in eine neue Szene. Auch das Bühnenbild ist inzwischen wesentlich schlanker. So fährt die Wendeltreppe im Schloss des Grafen von Krolock nicht mehr pompös aus der Unterbühne hervor, sondern schiebt sich von der linken Seitenbühne in die Szene. Auch das Wirtshaus von Chagal ist wesentlich offener und weniger detailliert gestaltet, kann sich dafür aber um die eigene Achse drehen.

In dieser leicht veränderten Version war „Tanz der Vampire“ zuvor schon in Oberhausen und Berlin zu sehen. Wer das Stück jedoch in Hamburg oder damals schon in Stuttgart gesehen hat, dem dürften die Änderungen auffallen. Nach wie vor funktioniert die Show aber erstaunlich gut, die kleinen Abstriche sind zu verkraften. Allerdings haben die Vereinigten Bühnen Wien bei ihrer Wiederaufnahme von „Tanz der Vampire“ im vergangenen Jahr wesentlich mehr Mut bewiesen als Stage Entertainment. Dort gibt es ein neues Bühnenbild, neue Kostüme und ein neues Finale. Die verstaubten Vampire wurden in Wien also erfolgreich einer Frischzellenkur unterzogen, während in Stuttgart lieber auf Altbewährtes gesetzt wird.

Größter Pluspunkt der Show ist die grandiose Musik von Jim Steinman – ein gelungener Mix aus fetzigen Rocksounds und emotionalen Balladen. Das Orchester des Palladium Theaters unter der Musikalischen Leitung von Klaus Wilhelm spielt sich ganz hervorragend durch die Partitur und sorgt beim Finale für harte Rockklänge, die den Boden im Zuschauerraum beben lassen. Großartig.

Ein Großteil der Cast, die in Stuttgart zu sehen ist, war auch bereits im Oberhausener Metronom Theater zu sehen. Da gibt es also keine großen Überraschungen – zumindest keine positiven. Erstaunlich ist nämlich, wie viele schwache Stimmen dieser Cast entspringen. Während Lucy Scherer in „Wicked“ eine fantastische Glinda abgegeben hat, enttäuscht sie als Sarah in „Tanz der Vampire“ vor allem stimmlich. Ohne Kraft und Gefühl in der Stimme wird sie im Duett „Totale Finsternis“ von Jan Ammann (Graf von Krolock) stark übertönt. In der bewegenden Nummer „Stärker als wir sind“ geht ihre Stimme sogar komplett unter. Schauspielerisch kann sie jedoch vollkommen überzeugen und gibt eine sehr süße und von Sehnsucht getriebene 17-Jährige.

Krisha Dalke gibt schauspielerisch einen herrlichen Alfred, doch auch er enttäuscht stimmlich. Bei „Nie geseh’n“ harmoniert er noch sehr gut mit Lucy Scherer, doch sein Solo „Für Sarah“ bietet er völlig kraft- und emotionslos dar. Nicht einmal der Schlusston gelingt ihm wirklich gut. Bei „Carpe Noctem“ enttäuschen außerdem Michel Driesse und Riccardo Greco mit dem Nightmare-Solo.

Erfreulich ist, dass Jan Ammann als Graf von Krolock eine ganz eigene Interpretation dieser Rolle gefunden hat – gar nicht so einfach, angesichts der Tatsache, dass schon viele vor ihm diese Figur verkörperten. Ammann gibt einen Vampirgrafen, der nach außen hin stark wirkt, aber eigentlich ein zutiefst gebrochener Mann ist. Gesanglich begeistert er besonders mit seinem sehr gefühlvoll dargebotenen Solo „Die unstillbare Gier“. Doch auch andere Titel wie „Gott ist tot“ und „Einladung zum Ball“ meistert er mit kräftiger Stimme und einer starken Bühnenpräsenz.

Jerzy Jeszke verkörpert nach Hamburg und Oberhausen zum wiederholten Mal den Chagal, wirkt inzwischen aber etwas gelangweilt in dieser Rolle. Christian Stadlhofer gibt einen schrulligen Professor Abronsius und Linda Konrad als Magda fesselt mit einer starken Intonation des Songs „Tot zu sein ist komisch“. Buchbedingt bleibt Martine de Jager als Rebecca recht blass, während Florian Fetterle als homosexueller Vampir Herbert für Gelächter sorgt. Stefan Büdenbender, der auf die Rolle des Koukol schon seit Jahren abonniert ist, mimt seinen Part noch immer sehr überzeugend.

Das Ensemble füllt die wenigen Ensembleszenen sehr gut und begeistert ganz besonders mit dem Lied „Ewigkeit“. Positiv hervorzuheben sind auch die Tanzsolisten David Baranya, Kim Boyson, Csaba Farago und Ross McDermott, die in „Carpe Noctem“ und der „Rote Stiefel“-Sequenz die Choreografien von Dennis Callahan sehr emotional und kraftvoll umsetzen.

Abgesehen von einigen stimmlichen Defiziten merkt man der Show nicht an, dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Eines hat die Show nach wie vor: Biss.

 
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CAST (AKTUELL)
Graf von KrolockJan Ammann
Kevin Tarte,
(Florian Soyka)
SarahSabrina Auer,
(Antje Eckermann
Joana Henrique)

Professor AbronsiusChristian Stadlhofer,
(Sven Prüwer
Thomas Schweins)

AlfredKrisha Dalke,
(Tim Edwards
Dennis Jankowiak)

MagdaLinda Konrad,
(Esther Hehl
Timea Kecskés
Linda Veenhiuzen)

ChagalChristoph Leszczynski,
(Thomas Schweins
Florian Soyka)

RebeccaJeanne-Marie Nigl,
(Juliane Katharina Maria Bischoff
Miriam Lotz)

HerbertFlorian Fetterle,
(Vanni Viscusi
Jakub Wocial)

KoukolStefan Büdenbender,
(Sven Prüwer)
Nightmare-SolistenChristopher Wernecke
Florian Soyka,
(Florian Fetterle
Rune Høck Møller
Samantha Turton
Vanni Vuscusi
Jakub Wocial)

TanzsolistenPierre Damen
Paula Juliana Ferreira
Toby Poole,
(Ross McDermott
Brett Hibberd
Sandra Milly
Lucas Theisen
Samantha Turton
Johan Vandamme
Vanni Viscusi)

EnsembleChristopher Wernecke
Pierre Damen
Antje Eckermann
Tim Edwards
Paula Juliana Ferreira
Esther Hehl
Joana Henrique
Brett Hibberd
Dennis Jankowiak
Timea Kecskés
Alan Kelly
Miriam Lotz
Luisa Mancarella
Lieselot Meurisse
Sandra Milly
Toby Poole
Thomas Schweins
Florian Soyka
Judit Szoboszlay
Lucas Theisen
Linda Veenhiuzen
SwingsJuliane Bischoff
Laura Greer
Rune Høck Møller
Ross McDermott
Helen Morris
Raphaela Pekovsek
Sven Prüwer
Samantha Turton
Johan Vandamme
Vanni Viscusi
Gemma West
Jakub Wocial
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Do, 25.02.2010 20:00Palladium Theater, StuttgartPremiere
So, 28.02.2010 19:00Palladium Theater, Stuttgart
Di, 02.03.2010 18:30Palladium Theater, Stuttgart
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