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Leserbeiträge: Die hier wiedergegebenen Beiträge sind Meinungen einzelner musicalzentrale-Leser und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 24628 Zuschauer haben dazu etwas geschrieben:

Starke Stimmen und starke Songs
25.03.2023 - Ich bin eigentlich kein Freund von Musicalkonzerten und Querschnitten und habe mich kurzfristig entschieden eine der letzten Shows der diesjährigen Tour zu besuchen. Ich kann sagen: Diese Show ist anders. Aus guten Grund.
Am besuchten Abend fehlte Drew Sarich (wg. Sitzprobe JCS in Wien) und dennoch fehlte mir gar nichts. Das Ensemble als Ganzes trägt diese Show.
Die kurzen aber witzigen Moderationen von Andreas Bieber waren toll und gaben einen Blick auf den nächsten Showblock insb. für Besucher die auch mit den neuen Shows noch keine Berührungspunkte hatten. Die Qualität der Solisten und des Ensembles, die Verständlichkeit und der Sound waren 1a.
Selten habe ich eine so geniale Darbietung von "Ich gehör nur mir" von Maya gehört. Ebenso die Soli/Duette von Friedrich Rau, Michaela Schober und Jonas Hein. Sein "Draussen" war ein Genuss. Ebenso das "Gold von den Sternen" Duett. Berührend auch der Beitrag von Andreas Bieber mit dem Fendrich Klassiker "Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk" aus Iam from Austria.
Überraschend eingängig kamen die Songs aus Ku'damm 56 daher und zeigten einmal mehr die Vielfalt des Genres. Frenetischer Jubel beim starken "Time of my Life" aus Dirty Dancing.
Die Medleys und Showblöcke waren sehr abwechlsungsreich und sorgten für viel Applaus. Wie schön mal wieder Songs aus Joseph zu hören. Andreas Bieber kann auch nach 30 Jahren als Rudolf und Joseph überzeugen.
Einzig der Showblock zu The Greatest Showman war mir persönlich am Ende des 3-stündigen Abends einen Tick zu lang.
Alles in allem eine tolle Show mit Fokus auf Songs und Gesang ohne Ablenkungen in Form von überbordender Technik und LEDs. Das war sehr angenehm.
Da das Programm und die Besetzung 2024 wieder neue Akzente setzen kann ist ein Wiederholungsbesuch unbedingt zu empfehlen.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Hello, Dolly! – Hello, Gayle!
23.03.2023 - Auf der offenen Bühne verteilt liegen diverse Paare Schuhe und warten auf ihre Besitzer*innen. Da ertönen die ersten Klänge der Ouvertüre, und im Kegel des Scheinwerfers beginnen plötzlich zwei Schuhpaare wie durch Zauberhand miteinander zu tanzen. Zum Eröffnungs-Song stürmt dann der Chor in Brautkleidung gewandet die Bühne, jede*r zuerst die passenden Schuhe suchend, um sich dann mit einem/r Partner*in in vielfältigen Konstellationen zu verbandeln. Sie alle scheinen zufriedene Kund*innen der wohl geschäftstüchtigsten Heiratsvermittlerin zu sein, die prompt mit Grandezza erscheint: Mrs. Dolly Levi…
…weiß alles, kann alles oder hat zumindest schon alles gesehen und erlebt. Als nunmehr Witwe und vormals selbst glücklich Verheiratete ist es ihr ein besonderes Anliegen, heiratswillige Einzelpersonen durch geschicktes Manipulieren und miteinander Verkuppeln in den Hafen der Ehe zu lotsen. Momentan hat sie allerdings einen schweren Brocken an der Angel: Der kauzige Horace Vandergelder, Besitzer eines Heu- und Futtermittelladens und Halbmillionär aus Yonkers, einem Vorort von New York, ist nur schwerlich zufriedenzustellen. Auch die amtierend Auserwählte Mrs. Irene Molloy, Besitzerin eines Hutladens in New York, scheint keine Gnade vor seinem strengen Blick zu finden. Dabei hat Dolly schon selbst einen Blick auf den liebenswerten Kauz geworfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass Dolly absichtlich die beiden Mitarbeiter von Vandergelder, Cornelius Hackl und Barnaby Tucker, genau in dem Augenblick im Laden bei Irene und ihrer Assistentin Minnie Fay auftauchen und für Verwirrung sogen lässt, als der Bräutigam in spe vor der Ladentür steht, um seiner potenziellen zukünftigen Braut seine Aufwartung zu machen. Horace ist erbost und fühlt sich um sein Kuppel-Geld betrogen, doch Dolly verspricht ihm, am Abend im legendären Harmonia Gardens Restaurant endlich eine passende Partie zuzuführen. Als Horace pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erscheint, wird er von Ernestina Money erwartet. Sie wurde von Dolly für diese Farce eingeweiht und zieht alle Register, um Horace in Dollys Arme zu treiben. Als dann zu seinem Schreck sowohl seine Nichte Ermengarde mit ihrem Künstler-Freund Ambrose als auch seine in Yonkers wähnenden Mitarbeiter Cornelius und Barnaby mit Irene und Minnie im Arm auf der Tanzfläche erscheinen, fühlt er sich dem Wahnsinn nah. Doch als schließlich Dolly selbst unter großem Jubel aller versammelten Kellner ins Harmonia Gardens Restaurant einzieht, schwand dem alten Dickkopf langsam, wer hier wohl die Richtige an seiner Seite wär…!
Hach, das waren noch paradiesische Zeiten damals Anfang der 2000er, als Klaus Pierwoß noch Intendant am Bremer Theater war und sich mit Helmut Baumann für mehrere Jahre die Koryphäe des Musicals ans Haus holte, der einige seiner großen Berliner Erfolge hier an der Weser wiederholte. Seitdem wurde am Bremer Theater nicht mehr mit einer solch exquisiten Expertise dem klassischen Musical gefrönt – zumindest nicht in meiner Wahrnehmung. Ich warf über Jahre immer wieder einen hoffnungsvollen aber sinnlosen Blick zum Bremer Theater und war kurz davor, meinen Blick enttäuscht für immer abzuwenden, als plötzlich dieses Werk angekündigt wurde. Ich konnte mein Glück kaum fassen…!
In Bremen nahm sich Regisseur Frank Hilbrich diesem Musical-Fossil an und bemühte sich um eine Auffrischung. So stellte er die Vorzüge des Werkes in den Mittelpunkt, indem er die positive Energie, das Komödiantische und die brillante Musik hervorhob. Er entschlackte das Musical mit mal mehr, mal weniger überzeugenden Kürzungen im Text und verfrachtete die Handlung aus der Zeit der Jahrhundertwende heraus in die bunte Welt der 80er Jahre. Eine radikalere Modernisierung hätte dem Werk auch nicht gut getan, bzw. das Geschäftsmodel einer Dolly Levi in der heutigen Zeit ad absurdum geführt. Auch war in den 80ern die Emanzipation der Frau schon so weit vorangeschritten, dass ein Song wie „Motherhood/ Mutterschaftsmarsch“ hier nur mit einem ironischen Augenzwinkern von den Damen vorgetragen werden konnte. Hilbrichs Inszenierung setzt auf Tempo: Chor und Ballett scheinen bei den flotten Nummern ständig auf der Bühne zu sein, ohne das es hektisch wirkt. Gleichzeitig gönnt er den Balladen die nötige Ruhe, damit sie ihre Wirkung entfalten können.
William Kelley entfaltet mit den Bremer Philharmoniker einen satten Broadway-Sound, der geschickt zwischen Jazz, Swing und Schlager pendelt, sich süffig im Ohr verfängt und dort lange haften bleibt. Chordirektorin Alice Meregaglia besorgte die perfekte Disposition der agilen Sänger*innen des Opernchores, während Dominik Büttner die Tänzer*innen dank seiner abwechslungsreichen Choreografie mit flinken Füssen über die Bühne wirbeln ließ. Gemeinsam umrahmen sie alle auf das Allerbeste die feine Solistenriege.
Sie kam, sah und siegte: Gayle Tufts trat als Dolly Levi auf, und schon flogen ihr alle Sympathien zu. Sie „denglisht“ sich so herrlich authentisch und charmant durch ihre Dialoge und versprüht dabei so viel positive Energie. Kleingeister könnten durchaus auf den Gedanken kommen, ihr Defizite im Gesang und Schauspiel anzukreiden. Diese wären für mich nur einige von vielen Teilen ihrer liebenswerten „Personality“. Gayle Tufts schenkt ihrem Publikum pures Entertainment.
„Umspielt“ wurde sie von Solist*innen aus dem Opernensemble, die sich mit der sogenannten leichten Muse erfreulich wohl zu fühlen scheinen. Nun kommen die Songs eines klassischen Musicals den Stimmen von Opernsängern durchaus entgegen, was allerdings nicht bedeutet, dass jeder Opernsänger darin auch brilliert. Umso schöner, wenn beides auf das Beste zueinanderfindet.
Ulrike Mayer leiht der Irene Molloy ihren vollen Mezzo und zeigt die herbe Schöne als moderne Frau, die keinen Kerl braucht, um versorgt zu sein. Im Gegenteil: Sie braucht einen Mann auf Augenhöhe, der stark genug ist, um auch mal schwach zu sein. Diesen scheint sie im Cornelius Hackl von Ian Spinetti gefunden zu haben, der mit schönem Tenor und einnehmenden Spiel (insbesondere bei „It Only Takes a Moment/ Es kann oft ein Moment sein“) überzeugt. Das Buffo-Paar, bestehend aus Barnaby Tucker und Minnie Fay, findet in Timo Stacey und Elisa Birkenheier ihre Entsprechung: zwei junge, naive Menschen, die am Anfang ihres Lebens stehen, und mit Spielfreude und Natürlichkeit punkten. Als männliches Objekt von Dollys Begierde steht Christoph Heinrich auf der Bühne und lässt bei den div. Wutanfällen von Horace Vandergelder seinen tiefschwarzen Bass ertönen. Heinrich zeigt sowohl schauspielerisches wie komödiantisches Potential: Nur leider ist ein dauerhaftes „Granteln“ nicht abendfüllend. Ich hätte mir mehr Differenziertheit in der Rollengestaltung gewünscht, um nachzuvollziehen, warum eine patente Frau wie Dolly sich in diesen Miesepeter verguckt. Nur leider sind gerade die Passagen des Textbuches, die die weiche, verletzliche Seite von Horace beleuchten, dem Rotstift des Regisseurs zum Opfer gefallen. Schade!
Das Bühnenbild von Volker Thiele zeigt uns das Harmonia Gardens Restaurant in edlem Holz und mit gediegener Patina. Das Orchester sitzt erhaben auf der Empore. Dank flexibel verschiebbarer Bühnenteile, wie die Präsentationsflächen im Hutgeschäft oder die berühmte Showtreppe, vergehen nur wenige Sekunden zwischen den einzelnen Szenenwechseln. Die Kostüme von Gabriele Rupprecht überzeugen mit satten Farben im typischen 80er-Look, wie weite Oberteile mit breiten Reveres und Schulterpolstern, Taillengürtel und bunte Jogging-Anzüge. Herrlich!
Am Schluss der Aufführung standen wir in den Sitzreihen und spendeten frenetischen Applaus für eine überzeugende Gayle Tufts in der Titelrolle, für ein tolles Ensemble und für ein Musical aus der goldenen Ära des Broadways, das uns so herrlich den Alltag vergessen ließ.

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Grotesk genial!
20.03.2023 - Ich kann mir keine bessere Annäherung an die Geschichte von SWEENEY TODD vorstellen als in der Inszenierung von K.D. Schmidt am Staatstheater Mainz.
Das groteske, absurd komische, bizarre und tragische Potenzial der Geschichte entfaltet sich in jeder Szene und in jedem Lied. Der Geist des Grand Guignol Theaters schwebt wie eine Reminiszenz über der Regie, sämtlichen zuarbeitenden Gewerken und erhebt die Inszenierung zu einem Gesamtkunstwerk.
Großartige Einzel- und Ensembleleistungen setzen strahlende Höhepunkte, die vom Philharmonischen Staatsorchester kongenial unterstützt werden.
Verdientermaßen hat das musicalaffine Staatstheater Mainz erneut einen großen Publikumserfolg erzielt, der im ausverkauften Haus lautstark beklatscht wird.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Auch noch nach Jahr(zehnt)en: MAMMA MIA! macht Laune!
14.03.2023 - „Zuschauer mit schwachen Nerven oder Herzproblemen möchten wir darauf hinweisen, dass in diesem Stück wiederholt Schlaghosen und Plateauschuhe zum Einsatz kommen.“
Mit diesem Hammer-Gag (!) wird heute wie vor 20 Jahren die Show eröffnet und sorgt immer noch für Lacher im Publikum. MAMMA MIA! ist nun – nach einer üppigen Rundreise durch die Bundesrepublik – endlich wieder an der Stätte der deutschen Uraufführung angekommen: Zwar nicht im selben Theater, doch immerhin in derselben Stadt. Damit ist dies nun die neunte Station des Erfolgsmusicals, von dem Björn Ulvaeus sagte:
„Mamma Mia! ist ein Musical, von dem wir gar nicht wussten, dass wir es geschrieben haben!“
Eine kleine Insel irgendwo an der griechischen Küste: Hier lebt Donna mit ihrer 20jährigen Tochter Sophie und betreibt – mehr schlecht als recht – eine Taverne. Um die Identität von Sophies Vater macht Donna ein großes Geheimnis und meidet dieses Thema wohlwissentlich. Doch nun steht Sophie kurz vor der Hochzeit mit ihrer Jugendliebe Sky, und in ihr reift der Wunsch, von ihrem Vater zum Altar geführt zu werden. Zufällig fällt ihr Donnas Tagebuch aus den vergangenen, wilden Zeiten in die Hände, dem sie entnehmen kann, dass zum Zeitpunkt ihrer Entstehung drei potentielle Kandidaten für die Vaterschaft in Frage kommen: Sam, Harry und Bill. Kurzerhand lädt sie alle drei Männer zu ihrer Hochzeit ein, die auch prompt dieser Einladung nachkommen und auf der Insel erscheinen. Anlässlich der Hochzeit tauchen auch Donnas beste Freundinnen Rosie und Tanja auf. Gemeinsam waren sie in ihrer Jugend als das Gesangstrio „Donna and the Dynamos“ auf Tour. Sophie versucht nun verzweifelt, alle Fäden fest in der Hand zu behalten. Doch zwischen Kennenlernen, Wiedersehensfreude und Junggesellinnenabschied entgleiten ihr so manche Fäden. Das Verwirrspiel beginnt: Missverständnisse sind vorprogrammiert…!
Ich saß im Theater und freute mich…! Ich freute mich auf diese charmante Boulevard-Komödie, auf einen schönen Abend und auf die Songs von ABBA, die so raffiniert in die Handlung integriert wurden. Zudem stellt dieses Musical im Kosmos von Stage Entertainment eine Ausnahme dar: Häufig findet bei der Besetzung eines Musicals, das in der Originalinszenierung vom Broadway oder Westend übernommen wird, ein sogenanntes Typcasting statt, d.h. die/der Schauspieler*in muss schon allein optisch auf einen gewissen Rollentyp passen. Bei MAMMA MIA! ist es ein wenig anders: Hier werden Typen gecastet. Und so kam ich schon in den Genuss, dass ich sehr unterschiedliche Darsteller*innen auf der Bühne bewundern durfte, die so der jeweiligen Rolle (innerhalb des vorgegebenen Rahmens) ihre persönliche Note verlieh. MAMMA MIA! bewahrt sich so eine gewisse Spontanität und wirkt dadurch weniger „geklont“.
Mit ihrer rot-gelockten Mähne und ihrem rustikalem Charme schlüpfte die Amerikanerin Rachel Bahler in die Rolle der ehemaligen Hippie-Braut Donna: Wirkten anfangs ihre Dialoge und Gesten noch leicht einstudiert, spielte sie sich im Laufe der Vorstellung immer weiter frei und überzeugte im 2. Akt mit Emotionalität. Zudem verfügt sie über eine blendende Stimme und meisterte die vokalen Anforderungen bravourös. Tochter Sophie gab Rose-Anne van Elswijk mit mädchenhafter Grazie und klarer Stimme, lies aber auch den jugendlichen Enthusiasmus nicht vermissen. Donnas Freundinnen wurden von Franziska Lessing (Rosie) und Jennifer van Brenk (Tanja) mit einer spürbaren Freude an Komik, Slapstick und einer Menge Selbstironie verkörpert. Neben diesen vier Damen mit ihrer geballten Ladung Frauen-Power müssen sich die Herren mächtig ins Zeug legen. Naidjim Severina als Sky war mit seiner frech-sympathischen Ausstrahlung nicht nur der Auserwählte bei Sophie, sondern brachte sicherlich das eine oder andere Herz der Zuschauer*innen zum Höherschlagen. Das Männer-Trio aus Sascha Oliver Bauer (Sam), Detlef Leistenschneider (Harry) und Tetje Mierendorf (Bill) war perfekt aufeinander eingespielt und bot schauspielerisch wie auch gesanglich eine runde Performance. Das übrige talentierte Ensemble hielt die Show wie ein präzises Uhrwerk am Laufen: Während einige Darsteller rechts noch von der Bühne tanzten, verschoben andere die variabel einsetzbaren Wand-Elemente und sorgten dafür, dass die für die nächste Szene benötigten Requisiten an ihrem Platz lagen. Dies geschah so bewundernswert geschmeidig-selbstverständlich und sicherte den reibungslosen Ablauf der Show.
Wie wahrscheinlich bei jeder Aufführung dieses Musicals hielt es die Zuschauer bei der Zugabe nicht mehr auf den Sitzen. Wir tanzen in den Stuhlreihen und sangen aus voller Kehle mit. Denn sind wir tief in unserem Herzen nicht alle eine „Dancing Queen“?
Auf dem Weg Richtung Heimat fragte ich mich, warum MAMMA MIA! von der Produktionsfirma Stage Entertainment immer wieder und wieder als hochpreisiges Long Run-Musical aus der Versenkung geholt wird. Naja, so wirklich stellte sich mir diese Frage nicht, da die Gründe auf der Hand lagen: Einerseits besitzen die ABBA-Songs nach wie vor eine immense Sog-Kraft und locken die Fans von nah und fern ins Theater. In Bezug auf Bühne, Technik, Kostüme etc. ist der Aufwand erfreulich überschaubar und so weniger kostenintensiv als bei anderen Long Run-Musicals. Sogar an einem personalintensiven Orchester kann gespart werden, da sich die s.g. Band aus 5 Musiker incl. Dirigent zusammensetzt, was bedeutet, dass der satte Orchestersound vom Band kommt, dem live einzelne Instrumente zugemischt werden. Zugegeben dies alles wird höchst professionell und äußerst unterhaltsam dargeboten. Doch dies könnte ein versiertes Stadt- oder Staatstheater durchaus ebenso professionell auf die Bühne bringen.
Und so fuhr ich nach der Vorstellung bestens gelaunt nach Hause und fühlte mich doch abermals bestätigt: Für einen Musical-Besuch, der mich begeistert, verzaubert und berührt, brauche ich nicht die großen Produktionen. Das funktioniert auch „kleiner“!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Zu viele Schwächen
05.03.2023 - Ich kann mich der Ausführung der MUZ in keiner Weise anschließen.
Einzig Elesha Paul Moses, die Tina in meiner gerade besuchten Vorstellung, trug das ganze Stück. Von mir fünf Sterne für sie.
Das Stück selbst hat extreme dramaturgische Schwächen. Vielleicht mochte Tina Turner selbst das Drama in ihrem Leben nicht zu stark herausgearbeitet haben. Der Einstieg ist schon holprig. Jemand der vor einem Konzert in sich gehen würde und sich die dann gezeigten Themen durch den Kopf gehen lässt, würde nie im Leben danach die Bühne betreten. Das macht gar kein Sinn.
Alle ernste Themen wirken wie „Hinfallen, Aufstehen, neues Thema“. Mutter weg, ok, weiter. Ach ich bin schwanger, der Vater muss weg, ok, weiter. Ach, das war gerade echt extrem, ok, blöd , weiter. Nichts aber auch gar nix wurde ausgearbeitet, so das es emotional greift oder auch nur die Chance dazu hat. Das Stück bleibt demnach flach und läuft vor sich hin.
Am Ende wird das ganze grau in grau durch das „Konzert“ gerettet, was immerhin mal Emotionen entfacht.
Das Bühnenbild ist extremst einfach gehalten. Schon eher frech. So ist quasi jede Unkleide, jede Wohnung etc. gleich. Es wird oft ein Rahmen genutzt, in dem wie ein Bild das Bühnenteil enthalten ist.
Geglänzt hat wiederum die Großmutter. Die einzige Figur die wirklich Emotionen weckte und wahrscheinlich auch viel an der Darstellerin selbst lag.
An dieser Produktion kann ich wirklich nichts finden was den Erfolg rechtfertigt. Schon gar nicht die von der MUZ verteilten fünf Sterne.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Selten gespielter Klassiker
04.03.2023 - Das selten gespielte FUNNY GIRL hat neben der wunderbaren Partitur von Jule Styne leider zwei große Probleme. Es ist zum einen sicherlich nicht einfach eine Komödie zu inszenieren und zu vermitteln, die in ihrem Verlauf immer düsterer wird und schließlich tragisch endet. Zum anderen ist es der überlebensgroße Schatten einer gewissen Barbra S.
Dementsprechend hat Johanna Arrouas in der Titelrolle eine ordentliche Last zu tragen.
Schauspielerisch ist sie ganz wunderbar, eigentlich sogar perfekt. Genau so muss Fanny Brice sein: so burschikos, so quirlig, so vorlaut, so selbstbewusst und trotzdem liebenswert und sympathisch. Gesanglich? Ohne Frage kann Arrouas singen. Aber wie gesagt: da gibt es noch diesen Schatten und er überlagert letztendlich dann doch alle Bemühungen.
Regisseurin Isabella Gregor inszeniert bodenständig und souverän.
Das Bühnenbild ist praktikabel und einfach, die Kostüme sind nett, die Choreografie könnte gerne noch ein bisschen aufdrehen und das gut besetzte Orchester klingt an manchen Stellen ein wenig blechlastig.
Insgesamt ist FUNNY GIRL in Baden aber ein kurzweiliger Abend mit einem selten gespielten Klassiker.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Selten gespielter Klassiker
03.03.2023 - Das selten gespielte FUNNY GIRL hat neben der wunderbaren Partitur von Jule Styne leider zwei große Probleme. Es ist zum einen sicherlich nicht einfach eine Komödie zu inszenieren und zu vermitteln, die in ihrem Verlauf immer düsterer wird und schließlich tragisch endet. Zum anderen ist es der überlebensgroße Schatten einer gewissen Barbra S.
Dementsprechend hat Johanna Arrouas in der Titelrolle eine ordentliche Last zu tragen.
Schauspielerisch ist sie ganz wunderbar, eigentlich sogar perfekt. Genau so muss Fanny Brice sein: so burschikos, so quirlig, so vorlaut, so selbstbewusst und trotzdem liebenswert und sympathisch. Gesanglich? Ohne Frage kann Arrouas singen. Aber wie gesagt: da gibt es noch diesen Schatten und er überlagert letztendlich dann doch alle Bemühungen.
Regisseurin Isabella Gregor inszeniert bodenständig und souverän.
Das Bühnenbild ist praktikabel und einfach, die Kostüme sind nett, die Choreografie könnte gerne noch ein bisschen aufdrehen und das gut besetzte Orchester klingt an manchen Stellen ein wenig blechlastig.
Insgesamt ist FUNNY GIRL in Baden aber ein kurzweiliger Abend mit einem selten gespielten Klassiker.

Ein Juwel
14.02.2023 - Dass aus der amerikanischen Phase von Kurt Weill stammende LADY IN THE DARK wird leider nur recht selten auf die Bühne gebracht. Umso erfreulicher ist die rundum gelungene und aufwändige Inszenierung an der Wiener Volksoper.
Wunderbar ist die Balance zwischen intimem Schauspiel und großem Musical-Entertainment gelungen. Geistreich süffisanter Wortwitz und Übermut treffen auf menschliches Drama, Erkenntnis und Erlösung. Dass man heute dabei die Geschlechterrollen etwas anders definieren würde als Gershwin und Hart das 1940 taten, sei geschenkt.
In der geschickten Regie von Matthias Davids wird sowieso nur vage angedeutet, wann das Stück spielt. Die vielen prächtigen Kostüme und Perücken mit den Stilistiken unterschiedlicher Epochen kokettieren damit.
Mit enormer Bühnenpräsens aber scheinbar müheloser Leichtigkeit ist Julia Koci eine wunderbare Liza Elliott.
Das groß besetzte Orchester der Volksoper lässt die vielen Klangfarben von Kurt Weills Komposition erstrahlen.
Hier wurde alles richtig gemacht.
Das Stück selbst, als auch seine Inszenierung bieten ebenso intelligentes wie höchst unterhaltsames Musical-Vergnügen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Unterhaltsame Inszenierung mit starken Hauptdarstellern
11.02.2023 - Nach Magdeburg, Amserdam, Ettlingen, Pforzheim und Görlitz nun also ein besuch auf dem SUNSET BLVD. in Heilbronn (hier das Gastspiel aus Kaiserslautern) mit einem phantatisch aufspielendem Symphonieorchester. Wo hört man sowas heute noch - Klasse.
Dazu kam der Umstand das die ursprüngliche Norma (A. Vosberg) am besuchten Abend durch die wunderbare Debra Hays gegeben wurde. Was für eine wunderbare Stimme und welche Erscheinung. Auch wenn Sie in die Rolle aus einer andern Inszenierung kennt ein großes Lob. Es wirkte nichts improvisiert im Staging und war genial.
Daniel Eckert durfte ich nun schon nach Görlitz zum zweiten Mal als Joe Gillis hören. Nach wie vor eine Klasse Stimme und eine Präsenz, wenngleich die Regie diesem Joe etwas anders anlegt als in den bisherigen Inszenierungen.
Daniel Böhm verkommt hier leider zum Clown als schlürfender Kammerdiener. Stimmlich einwandfrei passt die von der Regie verordnete Gestus nicht zum Bild des Beschützers.
Adrienn Cunka als Betty war eine Entdeckung für mich. Tolle Stimme und ein super Zusammenspiel mit Daniel Eckert.
Cast und Orchester würden starke 4 Sterne von mir bekommen.
Manche Regieansätze und Umsetzungen sind fragwürdig, aber nun gut.
Das Ensemble aus Kaiserslautern war riesig. Leider waren in manchen Ensembleszenen die Micros zu spät oder gar nicht offen, sodass hier einiges verloren ging. Der Chor an sich aber sehr gut.
Die Ausstattung war zweckdienlich und zumeist auf überraschend ausladend für ein Gastspiel. Schade, dass man aber immer in der Villa spart. Da macht die Außenfassade mit Efeu und Stuck weit mehr her als die Villa. Aber gut. Die Kostüme zeitgemäß aber unauffällig. Einzig Normas Roben eine Augenweide.
FAZIT: Alles in allem war es ein wunderbar unterhaltsamer Abend mit den herrlich schwelgerischen Melodien von A. L. Webber. Gute 3-4 Sterne in Summe.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Jede Menge Spass und Gaudi
03.02.2023 - Prinzipiell gibt es einige deutliche Verbesserungen zu Wiener Uraufführung.
Bühnenbild und Beleuchtung sind stimmungsvoller und atmosphärischer.
Der Spannungsbogen im zweiten Akt ist stringenter und fesselnder.
Sehr große Fragezeichen hinterlassen aber die Personenzeichnungen von Regisseurin Francesca Zambello.
Die schon seinerzeit recht schwer erträgliche Mrs. Van Hopper mutiert nun komplett zu einen Zirkusclown und wird vom Kostümbild dann auch passenderweise wie ein altes Zirkuspferd aufgebretzelt.
Beatrice und Gatte sind kaum mehr als ein spaßiges Buffo-Paar.
Die Monte Carlo-Gesellschaft als auch die britische Society werden als trottelige Schießbudenfiguren dargestellt. Simon Eichenbergers Choreografie greift dies auf und lässt sie dementsprechend albern herumhampeln. Der Maskenball in Manderlay sieht eher nach Karneval im Puff aus, als nach einer Maskerade in einem britischen Herrenhaus.
Den Vogel schießt allerdings Willemijn Verkaik als Mrs. Danvers ab. Hysterisches Grimassieren, hyperaktives Gestikulieren und absurde körperliche Verrenkungen machen aus dem komplexen Charakter eine banale Hänsel-und-Gretel-Hexe. (Ich gehe davon aus, dass dies nicht am Unvermögen von Frau Verkaik, sondern an den Regieanweisungen liegt.)
Nichtsdestotrotz ist sie gesanglich natürlich top.
Maxim de Winter und Ich (Mark Seibert/Lillian Maandag) sind in allen Belangen souverän und überzeugend.
Das Orchester der VBW ist natürlich wie immer ein riesiger Pluspunkt und lässt die Partitur erstrahlen.
Obwohl die Regie fließend und ohne Längen das Stück umsetzt, hat man doch den Eindruck, dass der Zugriff nicht optimal ist und das mehr möglich gewesen wäre.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Mit dieser Inszenierung steckt das Stadttheater Bremerhaven so manches größere Haus in die Tasche!
10.01.2023 - Jedes kleinere Mehr-Sparten-Haus kennt diese Probleme bei der Besetzung eines Musicals aus dem hauseigenem Ensemble: Der Sopran kann wunderbar singen aber weniger gut tanzen. Der Schauspieler spielt sich ´nen Wolf, hat´s aber nicht so mit dem Singen. Und der Ballett-Tänzer kann nichts außer tanzen, tanzen und nochmals tanzen. Hinzu kommt ein in die Jahre gekommener Opernchor, dessen Mitglieder auch für die div. Nebenrollen herhalten müssen. Und das Philharmonische Orchester schmachtet sich zwar durch Puccini & Co., doch alles, was nach den 60er Jahren komponiert wurde, gilt als schnöde Populärkultur. Mit Biegen und Brechen würde man so noch eine halbwegs solide „My Fair Lady“ auf die Bretter zimmern, doch der Intendant schielt auf die neueren Werke des Genres, die vor Pop, Jazz und Soul nur so strotzen. Das Stadttheater Bremerhaven kennt diese Probleme…
…NICHT! Hier formte Regisseur Toni Burkhadt gemeinsam mit Choreografin Sabine Arthold aus den hauseigenen Künstler*innen der unterschiedlichen Sparten in Kombination mit Gästen ein so homogenes Ensemble, dass sich die scheinbaren Schwächen zu Stärken wandelten. Burkhardts Inszenierung setzt auf Tempo: Leerlauf scheint hier nicht existent. Dafür sorgt er für fließende, beinah filmartige Übergänge. Doch er erlaubt seinem Ensemble auch die leisen, emotionalen Momente, die zum Kreieren glaubhafter Charaktere so wichtig sind. Arthold setzt in ihren tänzerischen Bewegungsabläufen auf zeittypische Elemente der Sixties. Sie lässt die Nicht-Tänzer*innen neben den Profis sehr gut aussehen. Dank ihrer gelungenen Choreografie bilden die Künstler*innen aus den unterschiedlichen Sparten eine homogene Einheit. Abgerundet zu einem gelungenen Gesamtkonzept wird die Inszenierung durch das wandlungsfähige Bühnenbild von Britta Lammers, in dem die Künstler*innen in den herrlich bunten Retro-Kostümen von Heike Korn agieren dürfen.
Doch nun: WELCOME TO THE 60’s!
Baltimore 1962: Die pummelige Schülerin Tracy Turnblad lebt mit ihrer übergewichtigen Mutter Edna, die aufgrund ihrer Figurprobleme alle ihre Träume und Hoffnungen aufgegeben hat, und ihrem Vater Wilbur, der einen schlecht laufenden Scherzartikelladen besitzt, sehr einsam. Ihre einzige echte Freundin ist die Außenseiterin Penny Pingleton, die von ihrer Mutter permanent unterdrückt und bevormundet wird. Tracys größter Traum ist es, in der Corny-Collins-Show mitzutanzen, der angesagtesten Show des Lokalfernsehens, in der nur die beliebtesten Teenager der Stadt tanzen. Außerdem hat sie sich vorgenommen, die „Miss Teenage Hairspray“-Wahl zu gewinnen. Während ihre Mutter skeptisch ist und Angst hat, dass ihre Tochter wegen ihres Aussehens verspottet wird, unterstützt ihr Vater sie und macht ihr Mut, dass man seine Träume verwirklichen soll. Als sie dank ihrer Hartnäckigkeit und ihres Selbstbewusstseins tatsächlich an der Show teilnehmen darf, wird sie – gerade wegen ihres Aussehens und ihrer Natürlichkeit – über Nacht zum Vorbild für viele Teenager, die sich mit ihr identifizieren. Sie verliebt sich in den Star der Show, den jungen Sänger Link Larkin, der auf seinen großen Durchbruch wartet und darum eine kamerataugliche Zweck-Beziehung mit der arroganten Amber von Tussle hat. Durch ihre neugewonnenen Freunde Seaweed, seiner kleinen Schwester Inez und deren Mutter Motormouth Maybelle erfährt Tracy von den vielfältigen Repressalien, denen farbige Menschen ausgesetzt sind. Ihre neue Berühmtheit nutzt sie zu einer Kampagne gegen die Trennung von Schwarzen und Weißen in der Corny-Collins-Show, was Amber von Tussle und ihre Mutter Velma zu verhindern versuchen. Dann geht die „Miss Teenage Hairspray“-Wahl in ihre entscheidende Runde. Amber von Tussle ist siegessicher, doch in letzter Sekunde taucht Tracy auf und wendet – mit Unterstützung ihrer Eltern und Freunde – die Wahl zu ihren Gunsten…!
Ich glaube, ich durfte auf der Bühne des Stadttheaters Bremerhaven noch nie ein so großes Ensemble erleben, das sich aus Künstlern aller Sparten incl. Gäste zusammensetzte: Da waren die wunderbaren Tänzer*innen des Balletts, die agilen Sänger*innen des Opernchores und die entzückenden Kids des Kinderchores. Einem Chor der griechischen Antike gleich sorgten Louisa Heiser, Sharon Isabelle Rupa und Nicole Rushing als The Dynamites verführerisch rotgewandet für einen authentischen Motown-Sound. Schauspieler Karsten Zinser lieferte ein kleines humoristisches Kabinettstückchen als selbstverliebter Corny Collins. Iris Wemme-Baranowski überzeugte als rustikale Gefängnisaufseherin ebenso wie als psychopathische Prudy Pingelton. Sydney Gabbard warf sich als quirlige Penny Pingleton mit Leidenschaft in die Arme ihres Seaweed, den Malcom Quinnten Henry mit geschmeidigem Körper und ebensolcher Stimme zum Leben erweckte. Vanessa Weiskopf gefiel in der liebenswerten Rolle der kleinen Schwester Inez. Getoppt wurden die beiden allerdings durch ihre Bühnenmutter Motormouth Maybelle: Debrorah Woodson verkörpere diese Rolle schon bei der deutschsprachigen Erstaufführung in Köln und hat sie so sehr verinnerlicht, dass jede Geste, die Mimik und jedes Wort ganz natürlich erschienen. Den Song Ich weiß, wo ich war gestaltete sie zu einer berührenden Hymne, die das Publikum für einen Moment still innehalten ließ, bevor Woodson mit einem frenetischen Applaus belohnt wurde.
Mezzo Boshana Milkov als Velma von Tussle sonderte mit einer beängstigenden Selbstverständlichkeit ihre rassistischen Plattitüden ab. Bei der Interpretation der Songs, die sie mit Grandezza darbot, spürte man deutlich ihre Liebe zum Jazz. Ganz als Mini-Me einer übermächtigen Mutter schlüpfte Schauspielerin Julia Lindhorst-Apfeltahler in die Rolle der Amber von Tussle und ließ hinter der schönen Fassade des blonden Dummchens einen willensstarken (nur leider fehlgeleiteten) Geist durchblitzen. Beiden Künstlerinnen gelang das Kunststück, den jeweiligen Part nicht eindimensional böse erscheinen zu lassen, sondern auch den schrägen Humor aus der Rolle herauszukitzeln.
Tenor Andrew Irwin schmachtete sich als umschwärmter Teeny-Star Link Larkin hingebungsvoll durch seine Songs und amüsierte mit überkandidelten Star-Attitüden, indem er z. Bsp. immer wieder seine Haartolle kokett zurück warf. Doch sobald die Scheinwerfer erloschen waren, kam der sympathische Junge von Nebenan zutage, der seine Zweifel und Ängste nicht verbergen konnte, und in den sich Tracy verständlicherweise verlieben musste.
Seit 1988 beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Genre Musical: Einige Werke haben für mich einen herausragenden Stellenwert und sich einen besonderen Platz in meinem Herzen erobert. Da verspüre ich immer, wenn ich ins Theater gehe, eine gewisse Unsicherheit aus Angst, die jeweilige Inszenierung würde diesem Werk nicht gerecht werden. Ähnlich geht es mir mit einigen Rollen, die oberflächlich das pure Entertainment versprechen, aber unter der glitzernden Oberfläche eine wichtige Botschaft transportieren. Eine dieser Rollen ist Zaza aus LA CAGE AUX FOLLES, die andere Rolle ist Edna aus HAIRSPRAY. Beiden Rollen ist gemein, dass ein Mann in Frauenkleider schlüpft: Es besteht durchaus die Versuchung, dem „Affen Zucker zu geben“ und dem Klamauk zu frönen. Oder die Rolle wird wertschätzend behandelt, ohne dass die unterhaltenen Aspekte vernachlässigt werden. Regie und Darstellung wandeln da auf einem schmalen Grat zwischen Trash und Ernsthaftigkeit. Die Fallhöhe kann dabei enorm sein.
Voller Erleichterung spürte ich schon bei ihrem ersten Erscheinen, dass Edna hier am Stadttheater Bremerhaven bei Regisseur und Darsteller in den allerbesten Händen ist. Ein respektvolles Raunen gepaart mit einem überraschten Auflachen waren im Publikum zu vernehmen, als Bass Ulrich Burdack (O-Ton: „ein 2 Meter großer 3 Zentner-Mann“) zum ersten Mal hinter dem Bügelbrett in Erscheinung trat. Burdack verzichtete wohltuend auf eine übertriebene Feminisierung in der Stimme: Er blieb seiner Stimmlage Bass treu, was in manchen Dialogen zur Erheiterung des Publikums führte. Seine Edna ist eine Matriarchin, die pragmatisch die Geschicke der Familie lenkt. Von ihren eigenen Träumen hat sie sich verabschiedet. Dabei wirkt sie durchaus nicht verbittert: Das Leben hatte eben anderes mit ihr vor, und mit diesem Leben hat sie sich arrangiert. Und so bügelt und wäscht sie sich „eine Wölfin“ zum Wohle ihrer Lieben. Doch tief in ihrem Inneren versteckt sich sowohl die Revoluzzerin, die Ungerechtigkeiten vehement mit vollem Körpereinsatz bekämpft, als auch das junge Mädchen, das nach wie vor in ihren Wilbur verliebt ist. Schauspieler Kay Krause bildet zu Ulrich Burdacks Edna einen wunderbaren Gegenpart: Sein Wilbur ist ein ältlicher Harlekin, der sich seine kindliche Freude an den Kuriositäten in seinem Scherzartikelladen (und des Lebens) bewahrt hat, dem Schicksal vorbehaltlos gegenübertritt und seine Edna bedingungslos so liebt wie sie ist. Das gemeinsame Duett Du bist zeitlos für mich entpuppte sich als rührende Liebeserklärung, bei dem Burdack und Krause munter das Tanzbein schwangen, sich ihrer Liebe versicherten und voller Stolz auf ihre Tochter Tracy blickten.
Sopranistin Victoria Kunze begeisterte mich schon in so mancher Rolle des Opern-Repertoires und sang dort die Koloraturen ihrer Partien immer makellos. Als Tracy nahm sie ihre klassische Stimme bescheiden zurück, doch brillierte in den Songs auch in den höchsten Tönen. Zudem tanzte sie sich mit überschäumender Energie die Seele aus dem Leib und gestaltete ihre Rolle mit einer überzeugenden Natürlichkeit, gepaart mit einer immensen Freude am Spiel, die sich über den Orchestergraben hinweg auf das Publikum übertrug. Ihre Tracy Turnblad ist ein wahrer Sonnenschein mit dem Herz am rechten Fleck. Bravo!
„Bravo!“ möchte ich auch dem musikalischen Leiter Tonio Shiga zurufen, der das Philharmonische Orchester zur Höchstleitung anheizte und für einen süffigen Sound sorgte. Die mitreißende Musik mit ihrer Mischung aus R&B, Motown und Rock’n’Roll bahnte sich aus dem Orchestergraben heraus ihren Weg zuerst ins Ohr über das Herz direkt in die Füße, um dort für ein permanentes Wippen zu sorgen. Auf meinem Gesicht nistete sich ein seliges Dauergrinsen ein, und ich konnte mich beim fulminanten Schlussapplaus dem Ruf des Ensembles nur anschließen:
YOU CAN’T STOP THE BEAT!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Sympathisch altmodisch
07.01.2023 - "Some like it hot" wird immer wieder als eine der besten, wenn nicht sogar als die beste Filmkomödie aller Zeiten bezeichnet.
Die Regie von Billy Wilder ist genial, die Dialoge haben Geschichte geschrieben und die Darstellungen von Monroe, Curtis und Lemmon sind ikonisch.
Da gehört schon Chuzpe dazu, sich an diesen Stoff zu wagen und ein Musical daraus zu machen. Peter Stone (Buch), Jule Styne (Musik) und Bob Merrill (Liedtexte) haben es gewagt und einen veritablen Hit am Broadway gelandet.
Hierzulande selten gespielt, ist SUGAR jetzt im Alten Schauspielhaus Stuttgart zu sehen.
Um es vorweg zu nehmen: Das Musical kann dem Film natürlich nicht das Wasser reichen.
Trotzdem kann man einen ausgesprochen vergnüglichen und kurzweiligen Abend haben.
Das liegt vor allem an den bestens aufgelegten Darstellern, die allesamt ihren ganz eigenen Zugang zu den Rollen finden, ohne an den übergroßen Vorbildern zu scheitern. Herausstechen dabei nochmals Ralph Morgenstern als Osgood Fielding III und Björn Schäffer (Jerry/Daphne), die in ihrem Zusammenspiel ein fulminantes Komödientandem abgeben.
SUGAR ist sicher nicht die beste Partitur des großen Jule Styne. Dennoch sind die Songs schön zu hören und passen in ihrem Bigband-Stil zum hohen Tempo der Geschichte. Alleine wenn in den Walzertakt übergegangen wird, tritt sie unnötig auf die Bremse.
Das schlichte, aber hübsche Bühnenbild lässt ohne Brüche und Pausen die vielen Handlungsorte entstehen.
Mario Marianos flotte, steptanzlastige Choreografie würde mit ein paar mehr Tänzern auf der Bühne noch etwas besser aussehen.
SUGAR ist eine gut gelaunte Musicalkomödie die trotz, oder vielleicht auch gerade wegen ihres etwas altmodischen Charmes für sich vereinnahmen kann.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Düstere Neuauflage des alten Materials
01.01.2023 - Es steht die Frage im Raum, ob es tatsächlich noch ein Robin Hood Musical brauchte, aber nun gut. Musikalisch hört man klar von wem die Komposition kommt. Ein paar alte Gassenhauer wurden recycled, was bei unserer Silvestervorstellung leider dazu führte, dass das dementsprechende Publikum andauernd mitklatschen musste. Der Deutsche kommt da scheinbar nicht aus seiner Schlagerhaut heraus. Ansonsten waren aber vor allem im ersten Akt ein paar sehr schöne Duette und Soli dabei. Besonders herausstach auch das erste Lied Gisbornes zu Beginn des zweiten Aktes. Die Musik kam leider auch in Hameln aus der Konserve. Wirklich schade, aber nun gut.
Bühnentechnisch beschränkt man sich auf eine große Gerüstkonstruktion, die in bewegliche Abschnitte unterteilt ist und auch mal TdV-Style als Schiefebene genutzt wird. Dazu kommen Projektionen und einige beweglicher Requisiten wie Bänke. Es wirkt erstaunlicherweise wirklich gut. Auch die Kostüme mit ihren glitzernden Kettenhemden und Umhängen waren eine nette Abwechslung zu dem was man sonst so bei Historienstücken bekommt.
Wir hatten das Glück die Show mit Friedrich Rau als Loxley, Thomas Hohler als Gisborne und Dennis Henschel als Will Scarlett zu sehen. Sie und auch das Ensemble lieferten wirklich solide Leistungen ab im Vergleich zu welchen unsere Marian leider sehr blass wirkte. Es fehlte einfach die Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Man kann nicht alles haben.
Das mag allerdings auch dem Buch geschuldet gewesen sein. Anders als bei anderen Musicalversionen der Legende, wurde in knapp 80 Minuten ersten Aktes minutiös die Vorgeschichte Robin Hoods herausgearbeitet mit einem Schwerpunkt auf die Gräuel der Kreuzzüge und dem psychischen Folgen für unseren Protagonisten. Erst zu Ende des ersten Aktes entkommt er dem Strick und flieht in den Sherwood Forest. Im zweiten Akt verliert es sich dann allerdings. Wenn man nicht wüsste, dass Robin Hood der ist, der von den Reichen stiehlt und es den Armen gibt, dann könnte man auch denken, dass alles einbehalten wird... Auch sonst wirkt der deutlich kürzere zweite Akt sehr gerusht und ohne wirklichen roten Faden. Nachdem Marian und Robin im ersten Akt ein ganzes Duett zum Beziehungaufbauen geschenkt bekamen, Robin sich mit PTSD herumschlägt und Marian eine Beinahe-Vergewaltigung verarbeitet, ist im zweiten Akt Friede, Freude, Eierkuchen. Die Ensemblenummern/Slapstick dominieren und an den Charakteren wird leider nicht mehr wirklich gearbeitet. Etwas halbherzig und lieblos wird zur Befreiung Nottinghams von den Schergen König Johns noch Gisborne als Halbbruder Robins eingeführt. Am Ende des Stückes sind beide Protagonisten tot und die Truppe aus dem Sherwood zwar reich, aber Nottingham
immer noch nicht befreit. Ein sehr abruptes und etwas unbefriedigendes Ende.
Es hätte dem Stück sicherlich gut getan, wenn der erste Akt entweder deutlich gestrafft werden würde, oder der zweite Akt an den ersten angepasst. So, wie es ist, hat man fast das Gefühl zwei unterschiedliche Musicals zu sehen. Während der erste Akt sich mit sehr derber Sprache, Kriegsverbrechen, PTSD und einer sehr detaillierten fast-Vergewaltigung auseinandersetzt, wird im zweiten Akt gefeiert und gefeixt. Etwas seltsam.
Alles in allem ist dieses Musical sicherlich kein Stück, das man mit seinen Kindern sehen will (Auch wenn ganz schön viele Kinder bei uns im Saal waren.), eine Beschränkung für Unterzwölfjährige wie bei Besuch der alten Dame wäre durchaus angebracht angesichts der Themen des ersten Aktes. Am Ungleichgewicht der Akte wird vielleicht bis zum nächsten Jahr noch gearbeitet. Momentan merkt man doch stark, dass das Musical noch sehr neu ist. Einer Päpstin oder einem Bonifatius kann es sicherlich nicht das Wasser reichen; dazu fehlen einfach neue Melodien, die man mit nach Hause nimmt, aber an sich ist Chris de Burghs Robin Hood eine absolut solide Neuinszenierung mit einer brillianten Cast.

Cordeliade (4 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Gute Unterhaltung
30.12.2022 - Ich kann mich hier nur anschließen. Man wird sehr gut ungehalten und das Gewicht der Show wurde eindeutig auf die Nonnen gelegt.
Dolores war mir insgesamt zu zurückhaltend, funktionierte da aber bestens in ihrer Rolle als Nonne.

Gute Unterhaltung
30.12.2022 - Ich kann mich hier nur anschließen. Man wird sehr gut ungehalten und das Gewicht der Show wurde eindeutig auf die Nonnen gelegt.
Dolores war mir insgesamt zu zurückhaltend, funktionierte da aber bestens in ihrer Rolle als Nonne.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
What a joy
21.12.2022 - Die leichtgewichtige Komödie SISTER ACT zündet im English Theatre bestens und sorgt für Spaß und kurzweilige Unterhaltung.
Regisseur und Choreograf Ewan Jones liefert eine souverän routiniert Arbeit ab. Insbesondere die einzelnen Schwestern des Nonnenchores sind individuell und originell herausgearbeitet.
Nicht ganz so gut gelungen ist das Rollenportrait von Deloris. Erstbesetzung Kalisha Amaris ist stimmlich bestens disponiert, spielt aber anfangs mit angezogener Handbremse. Dieses Understatement ist unnötig und wird zum Glück im Laufe des Abends aufgelöst.
Margaret Preece startet als Mother Superior dafür etwas zu überzogen klamaukig und schrill. Aber auch das pendelt sich ein.
Bühnenbild und Kostüme sehen großartige aus, die Tonabmischung stimmt, die Band hat den richtigen Drive.
Well done!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Nichts erwartet und total begeistert!
16.12.2022 - Ich bin ohne Erwartung in das Musical gegangen.Die Musik habe ich gekannt, sonst habe ich mich nicht viel mit dem Musical befasst. Bevor es nun Deutschland verlässt, wollte ich es mir dann aber doch einmal ansehen.
Und was soll ich sagen, ich habe nichts erwartet und wurde restlos begeistert!
Das Ensemble war voller Spielfreude dabei.
Hervorheben möchte ich zwei Darsteller
Leon de Graaf als Aladdin für mich die perfekte Besetzung, tolles Schauspiel und eine grandiose Stimme.
Ebenso Maximilian Mann als Dschinni einfach perfekt mehr kann ich dazu gar nichts sagen, mir fehlen die Worte.
Die Szene des Teppich Fluges war für mich, eine der schönsten die ich je in einem Musical gesehen habe.
Ich ärgere mich das ich mir das Musical nicht eher angesehen habe, sonst wäre ich sicher noch ein zweites Mal rein gegangen.

Musicalfan86 (39 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Schwelgerisch
15.10.2022 - Wenn man für sich akzeptiert, dass die Macher von LUDWIG2 dem historisch verbürgten Kontext der Geschichte und der Personen keine größere Aufmerksamkeit geschenkt haben, kann man mit den wunderbaren Bildern, Melodien und Stimmen der aktuellen Aufführungsserie einen schwelgerischen Abend verbringen.
Regisseur Benjamin Sahler, der die enorm leistungsfähige Technik der riesigen Bühne virtuos ausnutzt, hat durchaus versucht, der Süßlichkeit von Conall Morisons Originalregie etwas mehr Tiefgang abzutrotzen. Das gelingt in kleinen Dosierungen, kann aber die Oberflächlichkeit von Buch und Text nicht ungeschehen machen.
Die namenhafte Besetzung spricht für sich: Jan Ammann, Alexander Kerbst, Nicole Ciroth, Marc Trojan,...
Wenn man, wie gesagt, sich darauf einlassen kann, dass mehr Klischee als Historie bedient wird, erlebt man einen schwelgerisch emotionalen Abend, der packt, anrührt und begeistert.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
beste Unterhaltung
02.10.2022 - Kannte die Lieder vorher und habe die CD schon öfters gehört. Bei dem Stück handelt es sich um ein jukebox Musical, jedoch passen die Stücke perfekt zur Handlung als ob sie extra für das Stück geschrieben wurden.
Das Stück macht einfach gute Laune da es tolle Musik und einen super Cast hat, gut unterhält und witzig ist.
Kann das Stück jedem empfehlen.

steff79 (12 Bewertungen, ∅ 4.4 Sterne)
Viel Talent, viel Kreativität
26.09.2022 - FOOTLOOSE ist sicher kein Meilenstein des Musiktheaters. Dennoch ist die Inszenierung im First Stage Theater Hamburg ausgesprochen empfehlenswert und pendelt gut austariert zwischen mitreißendem Tanzspektakel und emotionalem Jugend- und Familiendrama.
Ein großes Kompliment an Jörg Löwy, der mit unzähligen originellen Regieeinfällen bestens unterhält.
Lichtdesign und Bühnenbild sind auf hohem Niveau und brauchen sich hinter keinem Stadt- oder Staatstheater verstecken.
Die Choreografie von Phil Kempster gibt Vollgas. Beim energiegeladenen Opener des zweiten Aktes brennt die Bühne.
Florian Soyka und Janneke Thomassen geben mit souveräner Präsenz das zentrale Elternpaar.
FOOTLOOSE bietet gute Möglichkeiten um die jungen Künstler der Hamburger Stage School zu besetzen. Dennoch konnte leider nicht jede Rolle auch wirklich typgerecht besetzt werden. Nichtsdestotrotz ist außerordentlich viel Talent und überbordende Spielfreude auf der Bühne zu entdecken.
Als herausragendes Beispiel sei hier nur Lena-Sophie Pudenz genannt, die sich jede Szene einfach "stiehlt" und zu der ihrigen macht. Hut ab!
FOOTLOOSE ist eine großartige Visitenkarte für das Haus.
Ich freue mich auf kommende Produktionen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Fantastische Produktion eines guten Stücks
13.09.2022 - So anders kann man das sehen. Was mich in Linz bei ANASTASIA (neben der wunderbaren Ausstattung und den umwerfenden Choreos) besonders beeindruckt hat, war der Mut, kurz vor Ende des Stücks den Hauptkonflikt in einer Schauspielszene zwischen der Zarenmutter und Anja/Anastasia abzuhandeln. Hier zeigt sich die doch die wahre Größe eines Autors wie Terrence McNally: einer Figur wie der Zarenmutter Tiefe zu verleihen, wo eine Musicalnummer vermutlich nur Pose gezeigt hätte. Klar, ANASTASIA hat nicht das Format von RAGTIME, aber die relativ simple Geschichte wird wunderbar erzählt, das Märchen verzaubert das Publikum, ohne den Intellekt zu beleidigen. Ich finde: ein großer Abend auf allen Ebenen!

Nr. 690 (7 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Sehenswert
11.09.2022 - Auch wenn ich den Einstieg mit der Videoinstallation und zwei drei dramaturgische Abwandlungen nicht zuordnen oder gar überflüssig blöd finde, überlagerten sie zu keiner Zeit das Stück.
Zudem mochte ich die teilweise total übertriebenen Kostüme. Hatte man doch immer was das ins Auge fiel. Gerade während des etwas sich gedehnt anfühlenden ersten Aktes.
Sascha Luder hat mir als Tony sehr gut gefallen. Auch die weiteren Rollen waren auch meist passend besetzt und gut gezeichnet.
Gerade zum Ende hin gewann die Inszenierung an Stärke mit einer dann genial eingesetzten Drehbühne wo Tonys früheres Leben an ihm vorbei zieht.
Der Ton war für Darmstädter Verhältnisse recht passabel. Hatte ich in dem Haus ja bereits einige teils sehr negative Erfahrungen.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Robin Hood im Techno Forest
05.09.2022 - Bei einem ROBIN HOOD Musical würde man vielleicht eine angelsächsische Folkloreshow erwarten. Spotlight Musicals erfüllt diese Erwartungshaltung nicht und präsentiert eine sehr moderne und eigenständige Interpretation des populären Mythos.
Es beginnt bei dem technisch wirkenden Bühnenbild, geht über die historisierenden (aber nicht historischen Kostüme), die kampfsportartige Choreografie bis zu den mutig und neu interpretierten Hauptcharakteren der Geschichte.
Robin selbst ist eine gebrochene Gestalt, hat eine nahezu epische Vorgeschichte und taumelt einem tragischen Ende entgegen. Seine Bande besteht zur Hälfte aus kampfbereiten, durchtrainierten Amazonen, die den Männern in nichts nachstehen. Lady Marian und die Äbtissin sind starke selbstbewusste Frauen, die die Handlung nachhaltig beeinflussen. König John (großartig von Christian Schöne gespielt und gesungen) ist ein egomanisch sadistischer Narziss, der sich auch schon einmal einen Kerl ins Bett holt. Alleine die Rolle des Guy of Gisbourne ist deutlich unterentwickelt und bleibt schattenhaft.
Auch wenn die Vorgeschichte Robins (die fasst den ganzen ersten Akt beansprucht) etwas zu umfangreich geraten ist, legt Regisseur Matthias Davids ein hohes Tempo vor und wird von einem enorm spielfreudigen Ensemble perfekt unterstützt.
Die Komposition von Dennis Martin und Chris de Burgh erfüllt ihren Zweck, trägt die Handlung und kann einzelne Highlights setzen.
Die Musik ist eine Einspielung. Klang und Lautstärke sind perfekt abgemischt. Die Solisten und das Ensemble sind ausgezeichnet zu verstehen.
Wenn man sich an die moderne Herangehensweise an diesen Stoff gewöhnt hat, kann man einen hochgradig professionellen und gelungenen Musicalabend genießen.
Zwei Jahre auf ROBIN HOOD zu warten, hat sich gelohnt.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Musical-Oper
09.08.2022 - ... nennen die Kreativen in Pforzheim die Uraufführung MARTYR.
In der Tat hat der außerordentlich vielseitige Frank Nimsgern eine Crossover-Partitur komponiert, die die beiden Gattungen harmonisch vereint, dem Stück und der Geschichte dient, zugänglich ist und sich dabei doch niemals in seichter Melodik verliert.
Das Historienstück, das die Lebensdaten und -stationen des Malers Jörg Ratgeb verwendet, ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, mit welcher Leidenschaft und Expertise an deutschen Stadt- und Staatstheatern Musical gemacht wird.
Das intelligente Buch von Thomas Münstermann folgt nicht einfach nur der Biografie Ratgebs, sondern stellt die Frage inwieweit sich ein Künstler politisch engagieren darf oder muss und verfolgt die Konsequenzen bis zum grausamen aber nicht hoffnungslosen Ende.
Die stringente aber niemals gehetzte Inszenierung (ebenfalls Thomas Münstermann) ist beispielhaft für gute und intelligente Theaterunterhaltung.
Kongenial wird er dabei von der besten optischen Ausstattung unterstützt, die ich bisher auf der Bühne des Theaters Pforzheim zu sehen bekommen habe. Niemand vermisst Bombast, wenn ein derartiges Maß an Kreativität gegeben ist. Das Bühnenbild und die Videoprojektionen, die das Werk Ratgebs fließend und statisch zum dreidimensionalen Gemälde werden lassen, sind schlichtweg genial und visionär. Die Wirkung wird verstärkt durch ein stimmiges Lichtdesign und authentische Kostüme.
Stimmlich bestens disponiert absolviert Mischa Mang die Titelrolle. Philipp Werner brilliert als Gegenspieler Neidhart mit gewaltiger klassischer Stimme.
Inspiriert und emotional berührt, verlässt man das Theater.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Auf nach "Britannien" auf den Fildern!
23.07.2022 - Artus war nach AIDA und Big Fish nun mein dritter Besuch im Theater unter den Kuppeln. Schon die Atmosphäre vorher im Garten hat was. Dazu das schöne Theater unter der Kuppel mit bequemen und gepolsterten Sitzen.
Auch ich bin von der Qualität der Aufführung, dem Ton, dem Orchester und vor allem der Leistung der Darstellerinnen und Darsteller mehr als begeistert. Was da für Talente singen, tanzen.
Die CD zum Stück habe ich schon seit St. Gallen, konnte das Stück aber bisher noch nie sehen. Ich fand es trotz vieler Balladen im 2. Akt ein sehr gutes Wildhorn Musical.
Wiederkehrende Zitate in den Kampfszenen und Anleihen an Rock, Bolero und keltischen Klängen machen den Abend sehr abwechslungsreich. Zudem bietet das Stück viele Ensembleszenen die den Chor einbinden. Da waren rasch 40-50 Menschen auf der Bühne. Dazu noch ein druckvolles 15-köpfiges Orchester im Graben welches den teils zarten und teil treibenden Songs die nötige Strahlkraft gaben.
Dazu eine spannende Geschichte die auf der riesigen Bühne bis hoch auf die Zinnen/Berge von Camelot bespielt wird.
Gerade die Auftritte des Chores mit Kerzen in der Hand durch die Gänge beeindrucken sehr. Die riesige Drehbühne wird ab Ende des 1. Aktes rege genutzt und lässt neue Orte entstehen.
Man darf gespannt sein, welches Stück 2023 auf den Fildern begeistern darf.
Frenetischer Jubel für alle beteiligten und Standing Ovations des ausverkauften Saals waren völlig angebracht.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Solide
12.07.2022 - Gil Mehmert hat mit Bettina Mönch und David Jakobs in den Hauptrollen EVITA am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken inszeniert.
Bei diesen drei Namen erwartet man dann eigentlich schon etwas Großes und Außergewöhnliches. Realistisch betrachtet, ist das aber nur schwer möglich. EVITA wird seit Jahrzehnten landauf und landab aufgeführt. Das macht es schwer, dem Stück neue Aspekte und spannende Impulse zu geben. In Saarbrücken bekommt man nun eben eine solide EVITA. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Kleinere Kritikpunkte wären für mich der eine oder andere eigenwillige Regieeinfall. So wird das ikonische "Wein nicht um mich Argentinien" zur Hälfte mit dem Rücken zum Publikum gesungen. Auch wenn Perons Geliebte mit einem Sackkarren von Che auf der Bühne herumgefahren wird oder Peron sich Evas Abendkleid anzieht, ist das sicher doppelbödig zu verstehen, wirkt unpassenderweise aber eher belustigend.
Leider verzichtet man auch auf große Orchesterbesetzung. Das wird bei EVITA zwar oft gemacht, aber bei dem einen oder anderen Lied vermisse ich die Streicher schon sehr.
Von dem zu Recht viel gelobten David Jakobs hätte ich auch etwas mehr erwartet. Sein Leistung ist in allen Belangen souverän. Dennoch habe ich schon deutlich präsentere und energischere Ches gesehen.
Ein praktikables Einheitsbühnenbild genügt den Ansprüchen.
Das Kostümbild hat die einfach Bevölkerung Argentiniens zu gut gekleidet. Die gesellschaftlichen Unterschiede und die große Armut der Bevölkerung kommt darin nicht zum Ausdruck.
Trotz großer Namen ein Theaterabend, der nicht über das Prädikat "solide" hinauskommt.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Remix-Version des Musicals mit Aussetzern
09.07.2022 - Nach langem Warten, hatten wir das Glück das letzte Konzert der diesjährigen Serie sehen zu können. Trotz einer arg gekürzten Fassung, die zum größten Teil ohne Lucchenis Moderation, zweite Strophen und ganze Lieder auskommen musste, um die 2h einzuhalten, und teilweise extremen Tonproblemen, ist diese Inszenierung etwas, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Es ist klar, die konzertante Version raubt dem ganzen Stück sehr viel seiner Intimität, vor allem in den Duetten und Trios und auch einiges an Drive. Der Livestream auf den LED-Bildschirmen war dazu teilweise sehr unglücklich gewählt, sodass wir froh über unsere Operngläser waren. Elisabeth lebt, vor allem in Seiberts Interpretation der Rolle, vom Blickkontakt der Darsteller zueinander. Leider konnten die Kameras das so überhaupt nicht einfangen.
Musikalisch machte der große Hof dem Orchester leider einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Viele Einsätze funktionierten nicht, ganze Sektionen von Musiker schienen einander überhaupt nicht zu hören, und trotz Earmonitor schien es den Sängern ähnlich zu ergehen. Vor allem im ersten Akt wirkte alles etwas unsicher. Dem half nicht, dass Seibert und Ziegler stimmlich im ersten Akt sehr angeschlagen wirkten. Zum Glück änderte sich das im zweiten Akt. Es war beinahe so, als ob eine vollkommene Cast/Orchester spielten. Leider scheint man aber die Sänger:innen gegen die Musik anschreien haben zu lassen. Es gab niemanden, dem während der letzten Lieder des zweiten Aktes nicht die Stimme wegblieb. Leider.
Durchweg überzeugte André Bauer als Franz-Joseph. Im ersten Akt gelang es ihm, trotz des enormen Altersunterschied zu Abla Aloui, die Beziehung des jungen Franz und der jungen Sisi glaubhaft zu machen. Gesanglich war er von Anfang bis Ende ein Genuss. Auch wenn selbst er bei Boote in der Nacht stimmlich deutliche Probleme hatte. Auch Maya Hakvoort, die ab dem zweiten Teil von Ich gehör nur mir (unter dem Dirigat von Levay himself) übernahm, brillierte ohne Abstriche. Sie und David Jacobs brachten die Energie, die Lukas Perman und Seibert leider an diesem Abend komplett fehlten. Zu Jacobs bleibt nur zu sagen, dass er auf einer Stufe mit Vorgängern wir Kaya und Freeman steht. Absolut überzeugend und charismatisch.
Einer der Gründe, warum wir uns auf die Reise aus Norddeutschland nach Wien für einen Tag gemacht hatten, war eigentlich gewesen, endlich Lukas Perman live als Rudolf zu erleben. Nachdem sein Mikrofon im Prolog aussetzte, überzeugte er in Wenn ich dein Spiegel wär absolut. Die Schatten waren dahingegen eine der schwächsten Performances, von beiden Darstellern, die wir je von diesem Lied sahen.
Was auch zur Inszenierung führt. Wie bereits erwähnt, wurde das gesamte Stück so stark zusammengekürzt, dass manche Lieder (z.B. Nur kein Genieren) ihren gesamten Sinn verloren. Besonders im zweiten Akt fiel es extrem auf. Es wirkte beinahe so, als ob man Rudolf für seine zweieinhalb Lieder + Mayerling schnell auf die Bühne zerren und dann loswerden wollte. Es wirkte fast wie ein reines Absingen der Lieder, was wirklich seltsam und unfair dem Darsteller gegenüber war. Unglaublich was 20 Minuten ausmachen können. Hätte man das ganze als reines -Konzert in Kostümen wie 2002 advertised, wäre es vermutlich anders gewesen; so blieb bei uns leichtes Unverständnis und ein "meh"-Gefühl zurück, weil man sich stets fragte, warum Wenn ich tanzen will und Die Schatten werden länger mehr oder weniger komplett ohne Interaktion der Darsteller:innen auskommen mussten, während Milch etc Choreos bekamen. Sehr schade.
Alles in allem, ist dieses Event aber jedem Fan ans Herz zu legen. Obgleich aller Pannen und Unstimmigkeiten, machten die Atmosphäre und das Setting alles wett, was die minutenlangen Standing Ovations widerspiegelten. Solange man sich bewusst macht, dass es ein Event und nicht das klassische Musical ist, wird man mit Begeisterung daran zurückdenken.

Begeisternde Open-Air Produktion: Manderley an der Elbe
08.07.2022 - Es bleibt nicht viel zu sagen zu diesem hervorragenden und runden Abend in Magdeburg. Pünktlich zum Einlass riss der Himmel auf und die Sonne tauchte den Dom in herrliches Licht. Die sich ständig ändernden Lichtstimmungen aufgrund der Zeit im 1. Akt werden genial genutzt und im 2. Akt wird dann alles noch dichter und effektvoller.
Rebecca ist schon seit Wien/Stuttgart ein sehr rundes und gut erzähltes Stück, sodass man sofort in der Geschichte gefangen ist. Daran hat sich in den fast 16 Jahren seit der Uraufführung nichts geändert. Das 40-köpfige Orchester spielt sensationell gut, man hört echte Instrumente, aber deren Größe erkennt man nicht immer. Der Klang an sich war am besuchten Abend hervorragend. Die Darsteller und der Chor waren richtig gut zu verstehen.
Viele gute Einfälle der Regie/Bühnenbild waren zu entdecken und machten es spannend die Show nach fast 10 Jahren wiederzusehen. Genial auch das "Wasser" so gekonnt einzubauen. Mal ist der Ort am Wasser (Monte Carlo, Manderley), mal der Darsteller nah am Wasser gebaut oder es steht das Wasser bis zum Hals... das lässt viele Interpretationen offen.
Besonders die großen Szenen (Monte Carlo, Die neue Mrs. de Winter, Ball, Strandgut... gelingen zu einer überbordenden Augenweide dank einer guten Choreo und beeindruckender Kostüme. Dazu erste Effekte von Leuchtfeuer und Fackeln lassen erahnen was am Ende passieren wird. Genial gelöst.
Die Cast lässt keine Wünsche offen ein immer stärker werdender Patrick Stanke, eine phänomenale Kerstin Ibald als Mrs. Danvers und eine Entdeckung für mich als ICH: Sybille Lambrich. Auch in den kleineren Rollen starke Stimmen und tolle Soli. Jeanett Neumeister als Beatrice sei hier ebenfalls erwähnt.
Leider wird man so eine riesige und höchst professionelle Show so lange nicht wieder sehen. Eine Cast von ca. 80 Menschen auf der Bühne, dazu ein riesiges Orchester einfach nur genial. Daher bin ich dankbar und froh da gewesen zu sein.
Und einmal mehr wird klar: Wien - ich komme!

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
XXL-Breitwandspektakel mit Luft nach oben
01.07.2022 - Nachdem ich die Doppel-CD schon einige Monate zu Hause habe und von einer Vielzahl der Songs von Ralph Siegel überrascht war, konnte ich mir nun einen Eindruck der Show in Füssen machen. Das Beste daran: Viele der auf der CD verewigten Künstler waren tatsächlich live zu erleben.
Die Show ist im Grunde ein riesiges Spektakel mit einer überbordenden Fülle an Bildern, Effekten und Liedern. Das Buch springt im Grunde bis zur Hälfte des 2. Aktes immer zwischen dem Leben von Zeppelin auf der einen Seite und dem verhängnisvollen Flug der Hindenburg auf der anderen Seite. Grundsätzlich eine spannende Idee wenngleich eigentlich insb. an Bord wenig passiert.
Auch über Zeppelin erfährt man eher wenig. Einzelne Lebensphasen werden aber schön illustriert und mit teils schönen Melodien untermalt. Die Einblendungen über dem Portal helfen zudem Ort und Zeit einzuordnen.
DIE MUSIK
Ralph Siegel hat für Zeppelin (nach meinem Hören) bis auf eine ganz kleine Anleihe bei (Zeit von Bianca Shomburg) teils berührende, aber auch treibende Songs geschrieben die im Stil zwischen Schlagerballade, Revuenummer, Chorälen und Popsongs abwechseln. Besonders zauberhaft das Kinderlied gleich im 1. Akt, die Ankunft der Hindenburg und die Revuenummer im Kabaret.
DIE DARSTELLER
Tim Wilhelm (Münchner Freiheit) gab den Zeppelin und er hat eine starke Stimme und ein schönes Spiel. Beim 1. Hören meint man den jungen Uwe Kröger zu hören. Seinen Vater gab in der besuchten Vorstellung Martin Berger, den ich sehr schätze. Seine warme Stimme und seine Präsenz waren genau richtig. Auch im 2. Akt in seiner Rolle als Reporter wusste er zu überzeugen. Neben der First-Cast in vielen Rollen war an dem Dienstagnachmittag Chris Murray als Cagney zu hören und Sandy Mölling (No Angels) als Lilly. Nach ihrer starken PÄPSTIN (in Stuttgart) schön sie mal wieder zu sehen. Auch die Kinderdarsteller wussten mit starker Stimme zu überzeugen.
DIE BÜHNE / KOSTÜM
Gigantisch was man da zu sehen bekommt. Man fährt neben einer stimmigen Lichtregie und Laser/Feuereffekten alles ein was geht. Diese riesige Drehbühne, das Wasserbassin, Flugeffekte und mehr. Bei teilweise bis zu 50 Menschen auf der Bühne ist man an die franz. „Spectacle“ aus Frankreich erinnert. Man weiß nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Auch die Kostüme sehen aufwändig und teuer aus und passen gut in die Zeit.
FAZIT
Das Stück geht 3:40min incl. 30min Pause und insb. im 2. Akt passiert leider nach dem Tod Zeppelins nicht mehr viel. Auch über Zeppelin und seine Beweggründe erfährt man leider zu wenig. Irgendwann binnen eines Liedes verliebt er sich und kurz nach der Pause zieht er sein Lebensfazit und stirbt. Das Buch sieht nun vor, die im 1. Akt kurz eingeführten Personen etwas näher zu bringen, der Effekt verpufft aber – anders als z.B. bei Titanic. Der Zuschauer konnte keine Bindung aufbauen. Das gelingt am ehesten noch bei Paul Stiller dem Pianisten. Aber auch dessen Rolle ist eher Beiwerk. Er kämpft nicht für seine „Emmy“ …
Es ist einem irgendwie fast egal was denn der einen oder anderen an Bord widerfahren ist oder noch wird. Völlig unnötig dann auch der Song um „Werner“. Er berührt null, klingt einfach auch nicht schön und zieht den 2. Akt in die Länge. Hier wäre eine behutsame Straffung nötig. Die Finale 1. Akt und 2. Akt sind dann wieder spannend inszeniert.
Ich bin trotz allem sehr dankbar diese XXL-Produktion in Füssen gesehen zu haben. Man muss den Mut und den Enthusiasmus aller Beteiligten hoch würdigen. Der gut besuchte Saal stand binnen weniger Sekunden nach dem Finale. Und wer weiß was noch aus der Show werden kann im Laufe der Jahre.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Höllenritt!
28.06.2022 - Erneut haben die kreativen Köpfe von Vanden Plas großartiges Musiktheater erschaffen. LAST PARADISE LOST wird von den Schöpfern selbst als "Rockoper" bezeichnet. Das sollte man so auch zur Kenntnis nehmen. Die literarische und inszenatorische Struktur entspricht nicht der, die man vielleicht von einem Musical erwarten würde. Insofern ist die Listung und Bewertung in dieser Rubrik auch etwas fragwürdig.
Der epische Handlungsverlauf wird (notgedrungen) in sehr fragmentarischer Form erzählt. Das Stück wird komplett in englischer Sprache (Sprechtexte gibt es keine.) gesungen. Die einzelnen "Charaktere" bleiben plakativ.
Nichtsdestotrotz entwickelt die Inszenierung von Johannes Reitmeier in Verbindung mit dem visionären Bühnenbild und dem gelungenen Lichtdesign eine große Sogwirkung und Emotionalität. Das ist zum großen Teil auf die komplexe, vielseitige und auch eingängige Komposition von Vanden Plas zurückzuführen. Zum Anderen toben sich Andy Kuntz, Randy Diamond, Astrid Vosberg und Adrienn Cunka erwartungsgemäß auf der Bühne aus und sorgen für Atemlosigkeit.
LAST PARADISE LOST ist sicher kein Musical für jedermann, aber kultiges Musiktheater für Fans und Interessierte.
Standing Ovations!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
“Was dein Herz dir sagt ....
26.06.2022 - ...kann so falsch nicht sein.“
Dieses Zitat aus der grandiosen und wunderbar flüssigen Übersetzung von W.Adenberg ist für mich mit das stimmigste was ich seit langem gehört habe. Die Texte fließen einfach in der melodischen Partitur und es gelingt so genial die Soli,Duette Trios und Ensembleszenen textlich zu bebildern.
Schon im Original wird in dem durchkomponierten Musical viel Story über die Songs transportiert. Auch viele der Reime funktionieren wunderbar. Und was für kleine, feinen Melodien. Zurecht eine von ALW besseren Werken.
Ich durfte 2004 und 2018 beide Londoner Inszenierungen erleben. Daher nun auch der Weg nach Fürth. Eine gute Entscheidung. Wie zitiert: “Was das Herz dir sagt ... “
In einem wunderschönen Theater konnte ich die Show aus Gmunden nun sehen. Einfach genial. Die gesamte Cast, allen voran Carin Filipcic und Yngve Gasoy Romdal setzen Aktente. Das 10köpfige Orchester lässt die herrlichen Melodien strahlen. Insbesondere bei der Akustik in Fürth. Wenn dann nach Marians Solo “Nur für Laura“ selbst das Orchester applaudiert, da passiert Theatermagie. Chapeau.
Man kann nur hoffen, dass auch dieses tolle Stück eine CD erhält und damit seinen Weg in die deutschsprachigen Theater findet. Die Partitur die ja teil kammerartige Harmonien enthält spielt sich geschickt ins Ohr. Manchmal hört man Melodien die gut auch aus Phantom, Love Never Dies, Cinderella oder Beautiful Game stammen könnten. Toll auch der Tango und die überaus witzige Szene mit Graf Fosco.
Mit den LED Stelen hätte man sicher noch das ein oder andere besser räumlich skizzieren können - war aber sehr passend zusammen mit den schönen Kostümen und dem dezenten Licht.
Großartige Show mit spannender Story in stimmmiger Inszenierung und einem tollen Cast. Danke.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Supertolle Amateurproduktion
25.06.2022 - Ein grandioses Orchester, ein voller und satter Chor, eine perfekte Soundanlage, die viel besser klingt als bei manchen Profi-Open-Airs. Unbedingt empfehlenswert, auch die Solisten haben astreine Stimmen, vor allem Matthias Tränkle als Artus. Ich war wirklich platt über die Qualität!

Vollpfosten (9 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
wunderbarer open-air Theater-Abend
20.06.2022 - Vorweg muss ich sagen, dass es ganz besonders war nach so langer Zeit endlich wieder eine open air Bühnenproduktion zu sehen! Rebecca hat natürlich tolle Musik (leider gabe es einige Tonprobleme) und eine spannende Geschichte, die von den Darstellern spielfreudig auf die große Bühne gebracht wurde. Besonders gut gefiel mir Kerstin Ibald als Mrs. Danvers: großartige, passende Stimme und darstellerisch ganz stark. Trotz ihres zerstörerischen, wahnhaften Verhaltens hatte ich in einigen Augenblicken sogar Mitleid mit ihr. Patrick Stanke ist ein toller und glaubwürdiger Maxim de Winter! Sybille Lambrich gefiel mir persönlich leider nicht als (dunkelhaarige) "Ich". Stimmlich super, aber beim ersten Zusammentreffen mit Maxim spielte sie "keck", auf Manderley wieder schüchtern und nach Maxims Zusammenbruch war sie in ihrer Rolle arrogant und direkt unsympatisch. Ist natürlich Geschmackssache und "Kritik" auf hohem Niveau.
Die große Bühne wurde "gut gefüllt": die Massenszenen beim Maskenball, der Havarie und beim Feuerausbruch waren sehr beeindruckend! Als störend fand ich aber, wenn z.B. im Hotelfoyer Tanzpaare "sinnfrei" an den Bühnenrändern tanzten. Genauso konnte ich nicht nachvollziehen, dass die Darsteller oft ebenso "sinnfrei" durchs Wasser liefen.
Begleitet wurde die Vorstellung von Popcorn essenden Zuschauern, das Popcorn wurde vor der Vorstellung extra dafür verkauft... schlimm...
Insgesamt hat mir Rebecca sehr gut gefallen und ist absolut eine Reise wert!

dolcetto (23 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
Schneewittchen und das Sexualleben der sieben Zwerge
16.06.2022 - Die Märchenmusicals der Brüder Grimmfestspiele Hanau sind keine betuliche Märchenstunde für die Kleinen.
Man setzt hier Jahr für Jahr den doppelbödigen, zeitlosen oder sogar aktuellen Kern der Geschichten in den Mittelpunkt der Inszenierung.
Die DROSSELBART Bearbeitung von Peter Lund ist dieses Jahr so spitzfindig, respektlos und humoristisch scharfsinnig ausgefallen, dass sie höchstwahrscheinlich Kinder überfordern wird. Umso größer und ungebremster ist aber der Spaß für ein erwachsenes Publikum.
Die DROSSELBART Geschichte spielt sich nicht direkt auf der Bühne ab, sondern wird von fahrendem Zirkusvolk zur Aufführung gebracht. Ähnlich wie bei CHICAGO oder PIPPIN gibt das immer wieder die Möglichkeit die vierte Wand süffisant zu durchbrechen.
Außerdem nimmt sich Lund die Freiheit heraus verschiedene andere Märchen mit in seine Neuinterpretation einzuarbeiten. (Bei dieser Gelegenheit erfährt man dann auch, was Schneewittchen und eine Reihe kleinwüchsiger Männer den ganzen Tag so getrieben haben.) Das ist frech, ironisch, parodistisch und auch immer wieder zeitgemäß kritisch.
Wolfgang Böhmer hat dazu eine passend beschwingte, eingängige Musik komponiert, die die Leichtigkeit (nicht Seichtheit!) von Inszenierung und Handlung ausgezeichnet transportiert.
Ein souveränes und spielfreudiges Ensemble komplettiert den großartigen Gesamteindruck. Die wunderbare Charlotte Heinke als trockenhumorige alleinerziehende Mutter (Hauptberuf Königin) und Pedro Reichert als nicht ganz so schön geratener Hofkoch Jakob mit perfektem Comedy Timing setzen komödiantische Glanzlichter.
Es war einmal in Hanau!
Immer wieder gerne!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Produktionstechnisch auf höchstem Niveau
08.06.2022 - Im Grunde müsste man es nicht immer wieder erwähnen, aber dennoch ist meine Begeisterung über das produktionstechnische Niveau der VBW wieder groß. In Wien wird (fast) alles herausgeholt, was das Musical, die Musik und die Inszenierung von Laurence Connor hergeben.
Die neue Übersetzung durch Michael Kunze bringt für mich keinen erkennbaren Mehrwert. Ein literarisches Versagen ist es nach wie vor, dass man sich mit dem Vietnam Krieg, seiner Bedeutung und seinen bitteren Folgen mehr oder weniger nicht auseinandersetzt. Er dient als dramatische Staffage und aus! Für Ellen hat man zwar ein neues Lied eingefügt. Es stellt sich aber nur als ein weiteres Lamento heraus, das sich auf den Gefühlszustand der Protagonistin bezieht. Das Stück hätte etwas anderes benötigt.
Die Besetzung kann in Wien auch nahezu komplett überzeugen und begeistern.
Oedo Kuipers überraschte mich positiv und kann im zweiten Akt mit einer kraftvoll dramatischen Darstellung begeistern.
Christian Rey Marbella scheint für die Rolle des Engineer geboren zu sein. Seine leidenschaftliche Spielfreude und große Bühnenpräsenz überzeugen.
Für mich ist James Park als Thuy die Überraschung und der Star des Abends. Gesanglich eindrucksvoll, schauspielerisch enorm intensiv und von charismatischer Bühnenpräsenz glänzt er als Mittelpunkt jeder seiner Szenen.
Als Kim durfte ich die Erstbesetzung Vanessa Heinz erleben. Vorab mein Respekt dafür, dass die sehr junge Künstlerin ein derart herausfordernde Hauptrolle überwiegend souverän singt und gestaltet. Aber der Teufel liegt im Detail und in Kleinigkeiten. Weshalb mich ihre schauspielerische Leistung nicht vollends überzeugen konnte. Einiges wirkt hier doch ziemlich übertrieben, fast grob. Die anfänglich Naivität, die sich in Augen aufreißen und Grinsen erschöpft; später die überdramatischen, nahezu an Wahnsinn grenzenden Gesichtsentgleisungen; die Interaktion mit Tam, bei der man befürchten muss, dass sie das Kind nicht beschützt sondern stranguliert. Es wird einem dadurch schon etwas erschwert, Kim als emotionales Zentrum und als Sympathieträger wahrzunehmen.
Dennoch ist die Wiener MISS SAIGON Aufführung Musical Entertainment auf höchstem Niveau, spektakulär und mit hohem Unterhaltungswert.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Doppelter Boden und fulminantes Ensemble
27.05.2022 - Stephen Sondheims Meisterwerk INTO THE WOODS ist in einer rundum gelungenen Inszenierung in der Wiener Volksoper zu sehen. Die Regie von Olivier Tambosi kann durch ihre unaufgeregt Art von Anfang bis Ende überzeugen. Die subtile Doppelbödigkeit des Musicals wird nie dazu benutzt, um sie mit augenscheinlichen Inszenierungssperenzchen dem Publikum nahe zu bringen. Das Werk kann für sich sprechen und das gesteht ihm das Kreativ-Team auch zu.
Das aufwändige Bühnenbild unterstützt diesen Gedankengang und gefällt und beeindruckt in jeder Szene.
Alleine beim Kostümbild hätte man vielleicht eine etwas klarere Linie finden können. Klassische Märchenoptik wechselt sich mit Streetwear und Vintage Look ab.
Ein Hoch auf das namenhaft Ensemble!
Es wäre unfair jemanden hervor zu heben. Alle sind großartig und kreieren schräge, schrille, leise, laute und immer zutiefst menschliche Charaktere.
In dieser Inszenierung ist INTO THE WOODS ebenso amüsant-kurzweilige wie doppelbödig-nachdenkliche Unterhaltung.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Solide Neuinszenierung
22.05.2022 - Nachdem wir Dank Corona zwei Absagen hatten, konnten wir nun auch endlich das Stück sehen. Bis aus Ms. Akaber, Elphaba und Fiyero größtenteils in Zweit- und Drittbesetzung, aber das war absolut kein Manko. Man könnte sogar sagen, dass uns Linda Riethoff als Galinda deutlich mehr überzeugt hat, als Valjen und Naidjim.
Das Bühnenbild ist deutlich reduziert, wie auch die Kostüme. Es wirkt aber alles stimmig und z.B. die Idee mit den Regenmänteln war durchaus gelungen. Ebenso Glindas neugestaltetes rosa Kleid. Bei manchen Kostümen, wirkte es leider so, als ob gespart werden musste. Nicht so der Eindruck, den man bei einem Stage Musical, die ja nun um ein Vielfaches teurer sind als die Konkurrenz, haben möchte...
Auch die reduzierte Cast fiel leider bei einigen Ensembleszenen schon sehr auf. Vor allem, wenn zusätzliche Nebenrollen dabei waren. Der Gesang war dadurch teilweise etwas sehr Männerstimmen lastig, was nicht schlimm ist, aber etwas schade. Leider waren die Tanznummern, für das Musical schon irgendwie bekannt ist, deshalb leer und aufgrund der teilweise recht starken Asynchronität der Tänzer nicht so mitreißend. Es hat bis zum zweiten Akt gebraucht bis man richtig im Stück ankam.
Dummerweise hat die Technik ebenso lange gebraucht. Scheinbar alles noch auf nahezu ausverkauften Samstagabend eingestellt. Bei uns waren mit Müh und Not vielleicht 400-500 Leute im Saal. Im ersten Akt war es dadurch so brüllend laut an manchen Stellen, dass man absolut kein Wort vom Text verstehen konnte und auch ganze Passagen verschwanden. Generell scheint es Technikprobleme gegeben zu haben; anfangs fehlten ganze Mikrofone. Die schlechte Ausregelung hatte leider dann auch zur Folge, dass nun gerade Solang ich dich hab zum unfreiwilligen Solo Elphaba wurde. Seltsamerweise wurde danach alles heruntergeregelt und plötzlich verstand man jedes Wort.
Die Show ist absolut empfehlenswert, schon alleine weil das Stück endlich wieder in Deutschland gespielt wird. Allerdings ist zu hoffen, dass die Stage bei zukünftigen Stücken und diesen Preisen zu ihren früheren, bombastischen Inszenierungen zurückkehrt. Diese Inszenierung hätte so auch gut aus Linz oder St. Gallen stammen können. Was nicht negativ gemeint ist, sondern rein objektiv nicht das, was ich erwarte, wenn ich mir dann mal die teuren Stage-Karten gönne.

Cordeliade (4 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Gipfeltreffen im Rockolymp
12.05.2022 - In der deutschsprachigen Erstaufführung der Compilation Show MILLION DOLLAR QUARTET stehen keine Geringeren als Elvis Presley, Johnny Cash, Carl Perkins und Jerry Lee Lewis im Zentrum. Das vorhandene musikalische Material, die Legenden und Geschichten, die sich um die Ikonen ranken, hätte also locker für vier derartige Shows gereicht.
Charmanter und bescheidener Weise beschränkt man sich hier aber auf ein kurzes (aber tatsächliches) Aufeinandertreffen der vier noch sehr jungen Künstler in den 50er Jahren im Aufnahmestudio ihres ehemaligen oder jetzigen Agenten. Ob man jetzt nun jedes Wort auf seinen historischen Wahrheitsgehalt hin überprüfen muss, sei mal dahingestellt. Nichtsdestotrotz: So oder so ähnlich könnte es stattgefunden haben. Die Herren geben eine Reihe von Anekdoten, Reibereien und komödiantischen Einlagen zum Besten. Aber vor allen Dingen wird gerockt. Und das richtig gut, handgemacht und ansteckend.
Musik, Drama und Komödie sind gut austariert und ohne Längen inszeniert.
Andy Lee Lang, Reinwald Kranner, Werner Auer und Toni Matosic sind Vollblutkünstler, die die Bühne und ihr Metier beherrschen. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, dass sie alterstechnisch doch sehr weit neben dem Rollenprofil liegen, kann man im Wiener Metropol einen ausgesprochen unterhaltsamen und gelungenen Abend verbringen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Tonys Vater
01.05.2022 - Mit SATURDAY NIGHT FEVER hat das Staatstheater Darmstadt einen Riesenhit gelandet. Trotz zusätzlicher Vorstellungen ist die Aufführungsserie mehr oder weniger ausverkauft.
Und das mit Recht. Die Inszenierung von Till Kleine-Möller findet eine gute Balance zwischen engagiertem Sozialdrama und und kultig coolem Disco-Spaß.
In der Hauptrolle agiert Alexander Klaws in allen Belangen souverän. Allerdings muss man attestieren, dass er mit knapp vierzig Jahren Tonys Vater sein könnte und dass man das auch sehen kann.
Aus dem Rest des hochmotivierten Ensembles sticht Beatrice Reece mit Powerstimme und charismatischer Bühnenpräsenz hervor.
Kleine-Möller versteht es virtuos die ausgesprochen hohe Leistungsfähigkeit von Bühnentechnik und Beleuchtung permanent am Laufen zu halten.
Das Kostümbild kann sich in den 70er Jahren natürlich voll austoben. Leider werden mitunter die Grenzen der Authentizität überschritten und man nähert sich einer Parodie. Da wäre weniger etwas mehr gewesen.
Die Choreografie ist schmissig, dynamisch und wird präzise umgesetzt.
Gleiches kann man von der Musik sagen, die in passenden Arrangements druckvoll aus dem Orchestergraben kommt.
Übrigens war auch die Tonabmischung in der von mir besuchten Vorstellung einwandfrei.
SATURDAY NIGHT FEVER ist in der Darmstädter Version dramaturgisch gut durchdacht, rasant und aufwändig umgesetzt und ausgesprochen unterhaltsam.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Eine Inszenierung mit durchaus unterhaltsamen Momenten aber auch mit vielen verschenkten Chancen…!
25.04.2022 - Eine Inszenierung wurde zum Kult: Als sich am 23. Januar 1993 der Vorhang zum ersten Mal für „Der kleine Horrorladen“ im Stadttheater Bremerhaven hob, konnte wohl niemand ahnen, dass dieses Musical ein Publikumsmagnet über zwei Spielzeiten sein und dem Theater ständig ausverkaufte Vorstellungen bescheren würde. In der Regie von Manfred Repp tobten damals Dirk Böhling als Seymour, Harriet Kracht als Audrey sowie die Musical-Ladies Angela Lachnit (auch Choreografie), Bettina Meske und Lynne Williams als Gossen-Supremes über die Bühne. Puppenspieler Friedo Stuck erweckte Audrey II zum Leben, der Jazz-Sänger Emo Phillips seine soulige Stimme lieh. Kay Krause (nach wie vor im Ensemble des Hauses) demonstrierte seine Wandelbarkeit in div. Nebenrollen, und der noch junge und unbekannte Christoph Maria Herbst zeigte als Orin, das schon damals eine Menge Comedy in ihm steckte. Insgesamt 6 Mal pilgerte ich nach Bremerhaven, und es war immer wieder ein Fest…!
Mushniks Blumenladen in der heruntergekommenen Skid-Row läuft schlecht – kaum Kundschaft und dazu noch unfähiges Personal. Handlanger Semour sorgt mit seiner Tapsigkeit für eine Schneise der Verwüstung, und Verkäuferin Audrey versucht erfolglos ihre Blessuren zu verdecken, die ihr ihr sadistischer Zahnarzt-Freund Orin Scivello zufügt. Als dann die drei Straßen-Gören Crystal, Chiffon und Ronette penetrant vor dem Laden herumlungern und auch noch die letzten Kunden verscheuchen, sieht Mr. Mushnik sich gezwungen, den Laden zu schließen. Auf Drängen von Audrey zeigt Seymour ihm eine seltsame Pflanze, die er vor einiger Zeit auf dem Blumengroßmarkt einem alten Chinesen abgekauft hat. Dieses Gewächs wirkt so bizarr abartig, dass Mushnik nicht glaubt, dass sie irgendjemanden in den Laden locken könnte. Doch kaum steht die Pflanze, die Seymor aus Verehrung zu seiner Kollegin „Audrey II“ genannt hat, im Schaufenster, klingelt die Ladenglocke unaufhörlich, und Aufträge über Aufträge trudeln ein. Dummerweise benötigt Audrey II zum Wachsen und Gedeihen einen ganz besonderen Dünger: Blut! Seymour fühlt sich darum nicht nur seit Tagen etwas schwindelig sondern auch reichlich blutleer. Doch je mehr die Pflanze wächst, umso größer wird sein Hunger, bis ihr die paar kläglichen Tropfen aus den Fingern ihres Pflegers nicht mehr genügen. Sie will mehr, viel mehr! Seymour, dem einerseits der Erfolg zu Kopf gestiegen ist und andererseits das Leiden seiner angebeteten Audrey durch den brutalen Orin nicht länger ertragen kann, lässt sich durch die Schmeicheleien der Pflanze zu einer Gräueltat animieren. Nachdem Orin aufgrund eines Defekts seiner Lachgasmaske jämmerlich erstickt ist, zerteilt Seymour ihn in mundgerechte Häppchen für sein unersättliches Gewächs. Doch der Appetit von Audrey II wird dadurch nur kurzfristig gestillt: Sie will nicht nur mehr! Sie will alles…!
„Der kleine Horrorladen“ war diesmal in der Schauspiel-Sparte verortet, und so waren alle Rollen mit Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt, die durch 4 Tänzer*innen unterstützt wurden. So gab es rein vom Darstellerischen her auch wenig zu bemängeln: Richard Feist gab einen quirligen Seymour mit enormen Bewegungstalent. Marsha Zimmermann legte ihre Audrey deutlich weniger als dummes Blondchen an und verzichtete wohltuend auf das Lispeln. Frank Auersbachs Mr. Mushnik strotze vor rustikalem Charme. Marlene Jubelius, Sabine Barthelmeß und Juschka Spitzer boten als die drei Gossen-Gören eine solide Leistung. Abräumer des Abends waren allerdings Dominik Lindhorst-Apfelthaler, der sowohl als Orin als auch in div. Nebenrollen komödiantische Kabinett-Stückchen kredenzte, sowie Henning Bäcker, der als personifizierte „Audrey II“, mit diabolischem Blick und im blutroten Anzug gewandet, die Befriedigung seiner perversen Gelüste genüsslich ausspielte.
Dumm nur, dass in einem Musical zwangsläufig gesungen wird – gesungen werden muss, da es sonst die Bezeichnung „Musical“ nicht verdiente. Und hier liegt eine der großen Schwachstellen dieser Produktion: Schauspieler*innen sind nicht zwangsläufig gute Sänger*innen, und eine Sprechpassage wird anders aufgebaut als ein Song. So klangen die Gesangseinlagen nicht nur disharmonisch, weil sie wenig aufeinander abgestimmt waren bzw. ich den Eindruck hatte, dass wenig aufeinander gehört wurde, sondern taten mir manchmal sogar in den Ohren weh. Einzig Henning Bäcker konnte hier auch gesanglich überzeugen. Erschwerend kam hinzu, dass die Songtexte im englischen Original vorgetragen wurden – für mich unverständlich, da es eine wunderbare Übersetzung von Michael Kunze gibt.
Zudem wirkte die Regie von Jörg Steinberg auf mich merkwürdig hektisch: Die Schauspieler*innen agierten wie aufgezogen, mussten manchmal in einem ordentlichen Tempo die Szenen spielen, dass dabei zwangsläufig die Emotionen auf der Strecke blieben, und es mir als Zuschauer schwer fiel, mich mit den Figuren zu identifizieren und mit ihnen mitzufühlen. Leider erschloss sich mir auch nicht, warum der Regisseur gemeinsam mit Dramaturg Peter Hilton Fliegel die vorhandene Textfassung überarbeitete und dieses kurzweilige Trash-Musical mit Passagen aus Shakespears „Macbeth“ bzw. Goethes „Faust“ „anreicherte“. Steinberg hebt die Figuren so auf eine elitäre Ebene. Beinah wirkt es, als wollte er es vermieden, dass die Rollen sich entwickeln können. Vieles erscheint oberflächlich, plakativ und beinah zu clean für mich: die adretten (optisch durchaus ansprechenden) 60er Jahre-Kostüme incl. Frisuren, der ordentlich verteilte Müll auf der Vorderbühne, die glänzenden Mülltonnen ohne Patina. Einige Szenen wirken verwirrend uninsziniert, so als hätte der Regisseur seinen Darsteller*innen zugerufen „Improvisiert mal…!“, so z.Bsp. beim Song „Mushnik and Son“, bei dem die beiden Darsteller hinter den Tänzern und somit aus dem Fokus des Publikums verschwinden.
Apropos Tanz: Andrea Danae Kingston hat an diesem Hause schon einige exzellente Choreografien erstellt, (u.a. in der letzten Spielzeit für das Musical Chicago). Hier wirkten ihre Tanzszenen oft recht uninspiriert (…oder durfte sie nicht mehr zeigen?), die die grandiosen Tänzer eher unterforderten. Auch hier hatte ich häufig den Eindruck von „Improvisiert mal…!“. Dabei gab es durchaus zwei, drei ganz und gar wunderbare Beispiel, wo eine Nummer durchchoreografiert war und Musical-Zauber verbreitete, u.a. bei „Somewhere That’s Green“, wenn Audrey vom kleinen Glück im Grünen träumt und parallel zwei Paare (Alicia Navas Otero, Ting-Yu Tsai, Renan Carvalho und Tanaka Lionel Roki) dies im Tanz umsetzen. Und warum der Regisseur eine Rausschmeißer-Nummer wie „Mean Green Mother From Outer Space“ nicht zum fulminanten Dance-Act kürt, sondern das gesamte Ensemble nur über die Bühne spazieren lässt, um überall kleine Audrey II-Ableger zu verteilen, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Apropos Audrey II: Hm! Ach, ich mag auch nicht mehr meckern! Nur so viel: In der alten Fassung war Audrey II deutlich eindrucksvoller.
Last but not least: Die Band unter der Leitung von Jan-Hendrik Ehlers war der absolute Hammer und spielte ebenso perfekt die rockigen Songs mit entsprechendem Druck wie die zarten Töne der Balladen. Toll!
Das Publikum fühlte sich durch die Show hör- und sichtbar gut unterhalten und geizte zum Schluss nicht mit reichlichem Applaus. Auch für mich bot diese Inszenierung durchaus unterhaltsame Momente. Doch Kultstatus, an dem ich mich auch noch in 30 Jahren erinnere, wird sie leider für mich nicht erreichen.

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett
26.03.2022 - Der Musical-Klassiker CHICAGO fühlt sich mittlerweile auch in freien Inszenierung der Stadt- und Staatstheater des Landes sehr wohl.
In Bonn hat man das Stück in der Inszenierung von Gil Mehmert richtig groß und bunt aufgeblasen. Obwohl ich die reduzierte schwarz-weiß Optik des Broadway Revivals für genial halte, muss ich aber feststellen: Bravo! Auch so funktioniert und begeistert das Musical.
Die namenhafte Besetzung leistet souveräne bis brillante Arbeit.
Die Choreografie von Jonathan Huor bietet ausreichende Fosse-Elemente und zeigt dennoch eine originelle eigene Handschrift.
Ausstattung und Regie überbieten sich an Kreativität. Dabei entstehen denkwürdige Szenen. Sei es, dass Velma im Opener im sündig schwarzen Bett einfliegt, Klatschreporterin Mary Sunshine zum Mond abhebt oder die unschuldige Hunyak auf einem übergroßen Paragraphenzeichen gekreuzigt und von Uncle Sam erdolcht wird. Da wurde nicht nur richtig groß, sondern auch durchdacht ausgestattet und inszeniert.
Alleine bei der Ausgestaltung der Charaktere hätte man noch gerne mit mehr Übertreibung die Satire herauskitzeln können. So dürfte Anton Zetterholm als Billy Flynn noch schmieriger und gieriger sein, Enrico de Pieri als Amos Hart blasser und hilfloser wirken, Dionne Wudu als Mama Morton sich deutlicher von den Cell Block Girls unterscheiden.
Das kann aber die beste Unterhaltung und das große Vergnügen an dieser gelungenen Produktion kaum schmälern.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Auch in Deutsch sehr sehenswert
26.03.2022 - Ich habe von Miss Saigon bisher die Aufführungen in London und die engl. Tourversion in Köln, Cardiff und Zürich gesehen. Also allesamt Neuinszenierungen. Die alte VErsion kenne ich nicht. Nun durfte ich letztes Wochenende die Show zweimal in Wien ansehen. Erstmals in Deutsch.
Bei mir war doch eine gewisse Skepsis im Bezug auf die Übersetzung da. Darin wurde ich, auch wenn nicht so sehr wie befürchtet, bestätigt. Bei einigen Titeln, z.B. Bui Doi, tönte es in meinen Ohren halt schon etwas holprig.
Das wars dann aber auch schon mit den Kritikpunkten. Bühnenbild ja identisch zur Tour. Das ausgezeichnete Orchester der VBW übertrumpfte die Tourversion noch. Zusammen mit der tollen neuen Soundanlage ein Genuss. Ich sage da nur Hubschrauber. Meinte akustisch wirklich, der fliegt durch den Saal.
Der Cast durchs Band sehr gut und so typgerecht wie es halt der mitteleuropäischen Darstellermarkt hergibt, besetzt. Klar, da muss man etwas Akzent in Kauf nehmen. War aber Alles noch im erträglichen Rahmen. Am Samstag hatte ich Vanessa Heinz. Ich kann nur sagen, für eine Newcomerin absolut top. Am Sonntag Anyrand Ferrer. Sicher, stimmlich wars ganz gut, mir fehlten halt etwas die Emotionen und vom Alter her nehme ich es ihr halt nicht ab. Christian Ray Marbella gab auch in Deutsch, trotz manchmal etwas schwerer Verständlichkeit, den fiesen, schleimigen Engineer, Den ich so liebe. Leon de Graaf am Sontag war etwas besser verständlich, dafür war er im Rollenspiel doch etwas hinter Christian zurück. Da merkt man einfach die Routine. Bei Oede Kuipers war ich aufgrund der Berichte im Forum etwas Skeptisch. Hörte ihn ja auch zum ersten Mal. Ich fand in aber ganz gut. Klar, für einen echten GI fehlen halt doch etwas Muskeln. An den restlichen Hauptrollen mit Abla Alaoui, Ginno Emnes und Annemarie Lauretta gibt es nichts auszusetzen. Besonders gefallen hat mir James Park als Thuy.
Alles in Allem wieder ein toller Theaterabend, bezw. -nachmittag nach 2 Jahren Schonkost in diesem Bereich. Am Ende der Vorstellungen wurde auch noch durch einige Ensembledarsteller an den Ausgängen für die Ukrainehilfe der Caritas und Nachbar in Not gesammelt.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Nicht so toll erwartet
26.03.2022 - Ich kannte Cats eigentlich nur aus einer englischen Tourproduktion 2019 in Zürich. Und Cats gehört sicher nicht zu meinen Top Ten Musical, was die Musik angeht. Daher fand ich es in Zürich nett, mehr aber nicht.
Nun war ich für Miss Saigon eh in Wien und nahm Cats, sozusagen als Beifang, in mein Programm. Und ich bereue es nicht.
Toll das Bühnenbild, das sich bis in den Saal hineinzog. Toll ausgeleuchtet. Das gewohnt umfangreiche, perfekt aufspielende VBW-Orchester. Besonders angetan war ich auch von den Choreographien in den Ensemblenummern.
Die Besetzung lässt keine Wünsche offen. Aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeit möchte ich auch nicht nicht zu sehr ins Detail gehen. Als Grizabella hatte ich Carin Filipcic (man sehe mir die fehlenden Buchstabenergänzungen nach). Wunderbares Spiel und tolle Stimme. Florian Fetterle gab einen tollen Gus. Auch erwähneswert Mungojerrie&Rumpelteazer von Jan-Eike Majert und Anna Carina Buchegger mit tollem Tanz und Akrobatik.
Der fehlende Stern ist eigentlich nur meiner subjektiven Einschätzung, dass ich Cats musikalisch nicht so mag, geschuldet.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Solide Inszenierung, die oberflächlich bleibt.
26.03.2022 - Solide Inszenierung des Klassikers, die allerdings an vielen Stellen mehr Tempo und Dynamik vertragen hätte können. Der erste Akt mit ca. 1.40 ist dann doch arg lang und hätte mit schnelleren "Umbauten/Szenenwechseln" sowie geschickten Schnitten leicht 10 Minuten weniger ermöglicht.
Leider gelingt es dem Regisseur auch nicht, mehr in die Tiefe zu gehen. So richtig berührt diese Inszenierung nur in den lustigen Momenten.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Bedrückende Aktualität trifft auf Bombast der 90er
25.03.2022 - Niemand hätte ahnen können das man im Jahr 2022 nach diversen pandemiebedingten Verschiebungen einmal mit Masken im Theater sitzt und eine Show am Rande eines Krieges sieht und sich fast 1:1 vorstellen kann wie es gerade Millionen unweit von Wien geht.
Diese bedrückende Aktualität von Hass, Krieg, Bomben und Schicksalen von Menschen macht demütig.
Nach Showbesuchen der ersten deutschen Aufführungsserie (in der alten Inszenierung) in Stuttgart, Besuchen in London, Köln (engl. Version) konnte ich mir nun endlich auch ein Bild der VBW Produktion machen.
Im Grunde ist es eine detailgetreue Kopie der letzten Tourversion mit einem beeindruckenden Set, gewaltigen Massenszenen (die übrigens im neuen Raimundtheater aus dem Rang viel besser wirkten) und der wunderbaren Musik von Boublil/Schönberg.
Ich hatte bei meinen Showbesuchen das Glück einmal Fist-Cast zu erleben und einmal die Cover von Kim/Chris. Und was soll ich sagen. Vanessa Heinz ist eine tolle Kim und bestimmt die Entdeckung der Produktion. Auch Oedo Kuipers singt fantastisch berührte mich aber wie zuvor in "Mozart" nur bedingt.
Ganz im Gegensatz zum Cover Thijs Snoek. Da steht ein Mann, ein Kerl, der singt um sein Leben/seine Liebe und harmonierte mit einer fantastisch singenden Aynrand Ferrer das es einen in den Sitz drückt. Großartig.
Christan Rey Marbella ist der "Engineer" und kennt die Rolle aus dem FF. Seine Phonetik war am 2. Abend noch besser und sein Spiel ist so pointiert und stark. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt und singen sehr gut.
Ich kann es bis heute nicht nachvollziehen, was das Kreativteam geritten hat den wunderbaren Song von Ellen im 2. Akt gegen dieses an Egoismus und völlig harmlose "Möglich" auszutauschen. Nach der 3. Wiederholung in immer weiteren Höhen ging mir der Song noch mehr auf die Nerven als im englischen Original. Ich vermisse das "Ich kam und sah sie...". Es zeigte eine andere Ellen meiner Ansicht nach. Aber so ist es halt.
Alles in allem hat es sich gelohnt die Reise nach Wien nun endlich nachzuholen und die Show auf deutsch zu erleben. Dazu der Bombast der Ausstattung und das geniale Orchester der VBW.
Die neuen Texte sind wirklich beim 1. Hören sehr anders und ich hatte auch in den ersten Minuten große Mühe mich vom Text der deutschen CD aus Stuttgart zu lösen. Mit der Zeit legte sich das und beim 2. Showbesuch fand ich den Text im Grunde richtig gut. Anders aber gut.
Mir persönlich hat die Sicht aus dem 1. Akt insb. in den grandiosen Massenszenen viel besser gefallen als aus dem Parkett. Aber das nur am Rande. Man sitzt ja im Raimund auch im 1. Rang so nah zur Bühne.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Begeisternder Besuch auf der wohl berühmtesten "Müllhalde" der Theatergeschichte
24.03.2022 - Fast 20 Jahre war mein letzter Cats Besuch her und nach pandemiebedingten mehrmaligen Absagen und Verschiebungen hat nun endlich der Besuch im Ronacher geklappt.
Was soll ich sagen: Grandios
Was die Cast aus Newcomern und bekannten Darstellern leistet ist unglaublich. Die Show wurde behutsam etwas aufgefrischt, was aber kaum ins Gewicht fällt. Die Spielfreude des Ensembles und der im Ronacher diesmal ausgezeichnete Ton sorgen für Jubel und Beifall.
Man will fast niemanden besonders hervorheben aber Lucius Wolter als Munkustrap war stark. Diese Stimme und die Präsenz waren ebenso ein Genuss wie Ana Milva Gomes als Grizzabella und Dominic Hees als Tugger. Florian Fetterle als Gus berührte mit seinem pointierten Spiel als alter Kater.
Alles in allem eine tolle Show, eine schöne Erinnerung an alte Zeiten und einfach unterhaltsam.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Überragende Cast
22.03.2022 - Alles in allem hatten wir einen sehr schönen Abend als Familie mit viel Disney Magie und einer überragenden Cast.
Die Eiskönigin ist eine Show für Familien leider trüben die extrem hohen Kosten der Karten den Abend etwas. Auch der Sound in den Ensemble Szenen könnte etwas besser abgemischt sein.
Das Bühnenbild finde ich ist sehr gelungen auch die Effekte zünden sehr gut. Bei Lass jetzt los wusste man gar nicht wo man zuerst hinschauen soll.
Wir hatten das Glück eine hervorragende Cast sehen zu dürfen.
Drei Personen möchte ich gerne herausheben:
Sabrina Weckerlin als Elsa war überragend, vor allem gesanglich eine Wucht.
Willemijn Maandag als Anna hat gesanglich und schauspielerisch alles aus der Rolle raus geholt.
Elindo Avastia war grandios als Olaf mehr geht in dieser Rolle nicht.
Die Eiskönigin ist eine Show für Groß und Klein, wir hatten einen tollen Familienabend!

Musicalfan86 (39 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Gelungene Tour-Version mit starker Cast
08.03.2022 - Nach Showbesuchen in London und Berlin hatte ich nun die Chance mir die Tour-Version von Ghost anzusehen. Und was soll ich sagen - die Inszenierung funktioniert auch mit kleinem Ensemble ganz wunderbar und berührt in den entscheidenden Momenten.
BÜHNENBILD
Das Bühnenbild besteht aus matt-schwarzen Kacheln die durch verschiebbare Panele immer neue Räume entstehen lassen.
Geschickt eingesetzte LED-Kanten in den einzelnen Ebenen schaffen tolle Effekte und Stimmungen. So wird Sam's Kampf mit den Türen visuell und akustisch dargestellt und auch der fallende Regen eindrucksvoll angedeutet. Wenige aber gut eingesetzte Requisiten ergänzen das Set.
INSZENIERUNG
Die Inszenierung ist flüssig und gerät nur zum Ende des ersten Aktes vor dem Finale etwas ins stocken, was auch mit dem begrenzten musikalischen Material zu tun hat. Die Liebesgeschichte wird gut aber weniger kitschig dargestellt als in vergangenen Inszenierungen. Dennoch nimmt man Sam und Molly ihre Liebe ab und leidet mit ihr mit. Carl hat es nun nicht mehr auf ein Notizbuch abgesehen sondern auf das Smartphone von Sam. Das mag zeitgemäß sein, macht aber nur Sinn wenn der Akku hält. Aber gut. In der technischen Welt der Hochfinanz eine behutsame Aktualisierung. Die Hauptcharaktere harmonieren ganz wunderbar auf der Bühne und spielen stark. Insb. auch die Konflikte sind gut herausgearbeitet ohne allzu hektisch zu wirken. Der 2. Akt ist dichter erzählt und es geht ohne Längen zum spannenden wie berührenden Finale.
CAST
Charles Kreische ist für mich die Überraschung des Abends. Eine starke Stimme, eine Präsenz in fast allen Szenen und ein geniales Zusammenspiel mit Carl, Molly und Oda Mae. Gerade der komödiantische Teil in der Bank lässt die Tragik der Szenerie etwas vergessen. Katrin Merkl als Molly singt wunderbar und zeigt ihre Gefühle nach Sam's Tod eindrucksvoll. Carl wird von Kim David Hammann gegeben und mimt den hinterlistigen "Freund" mit einem einnehmenden Wesen und ebenso starker Stimme in den Solo-Szenen der Songs.
Amani Robinson konnte im Laufe des Abends hin an Profil gewinnen. Auch hier ist der 2. Song im 2. Akt der bessere und lässt die Hütte beben.
SONSTIGES
Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Aussteuerung der Show. Ich habe selten eine Tour-Show besucht in der ein professionelles Playback (MG-Studios Wien) so genial auf die Stimmen der cast abgestimmt war. Die Textverständlichkeit war ausgezeichnet. Keine Übersteuerung, keine summenden Ohren und dennoch die richtige Balance. Großes Lob an die Einrichtung dieses Sounddesigns.
FAZIT
Nach vielen Jahren hat sich der Besuch der Show mehr als gelohnt. Die eher intime Version besticht durch ein durchdachtes Design (einfach aber effektvoll) und mit einer starken Cast, tollen Stimmen und einer berührenden Story.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Gipfeltreffen der Diven
01.03.2022 - Das Stück von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry ist inzwischen zu einem gerne gespielten Musical auf den deutschsprachigen Bühnen geworden.
Die geheimnisumwitterte Freundschaft/Bekanntschaft zwischen Marlene Dietrich und Edith Piaf dürfte sich zwar überwiegend im fiktionalen Bereich bewegen, hat aber nichtsdestotrotz ein großes dramaturgisches Spannungspotenzial, von der hohen Qualität des genutzten Liedgutes ganz zu schweigen.
Jede Inszenierung dieses (fast) Zwei-Personen-Stückes steht und fällt natürlich mit der sicher nicht einfachen Besetzung der Hauptrollen.
Antje Rietz und Tina Podstsawa haben stimmlich nur bedingte Ähnlichkeit mit den Originalen. Was aber sehr schnell belanglos wird. Beide interpretieren die weltberühmten Lieder auf ihre eigene Art mit einer gelungenen Reminiszenz an die zeitlosen Vorbilder.
Schauspielerisch laufen beide zu Höchstform auf. Sehr differenziert und fein, bis aufbrausend und drastisch werden die grundverschiedenen Frauen dargestellt.
Spätestens wenn Antje Rietz (als Dietrich) mit unbeugsamer Haltung und Würde, aber mit tiefer Desillusion und Tränen in den Augen "Sag mir wo die Blumen sind" singt, erreicht das Stück seinen zupackenden emotionalen Höhepunkt.
Das sinnvolle Bühnenbild und die passenden (und im Fall von Marlene Dietrich prächtigen) Kostüme sorgen für ein perfektes Kolorit von Zeit und Ort.
SPATZ UND ENGEL in der Inszenierung von Frank-Lorenz Engel an der Komödie im Marquard Stuttgart ist emotionales, subtiles, intelligentes Theater auf höchstem schauspielerischen Niveau.
Sehenswert und absolut großartig!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Inszenatorisch gescheitert
02.02.2022 - Man könnte eine ganze Dissertation über diese in weiten Teilen gescheiterte Inszenierung schreiben.
Aber machen wir es kurz.
Das Grundübel ist eine Besetzungspolitik, die auf Teufel komm raus gegen den Strich besetzt hat.
Die Hauptcharaktere, die insbesondere durch die grandiose Filmvorlage und ihre genialen Darsteller geprägt wurden, sind kaum wiederzuerkennen, wenig sympathisch und noch weniger glaubwürdig.
Zodwa Selele (singt wie alle großartig) kann nicht als strenge, britische Sopranistin Victoria überzeugen. Noch viel weniger glaubt man ihr den androgynen polnischen Travestie-Darsteller Victor. Ein vollkommen uninspiriertes Kostümbild macht die Sache nur noch schlimmer.
Michael Dahmen ist viel zu jung, um ihren väterlichen Mentor Toddy glaubhaft zu machen.
Auch Henner Momann wirkt als Gangsterboss King Marchan viel zu jungenhaft und unsicher.
Beatrice Reece als Norma ist nicht mehr das intelligent gestaltete Klischeebild einer oberflächlichen Blondine, sondern eine walkürenhafte Dampfwalze, die alles platt macht.
Diese fehlerhafte Ausgestaltung der Protagonisten potenziert sich dann natürlich noch in den unterschiedlichen Paarkonstellationen und mach diese vollkommen unglaubwürdig.
Wie gesagt singen alle Darsteller großartig und spielen engagiert. Das Problem scheint mir in der Besetzungspolitik und der inszenatorischen Herangehensweise zu liegen.
Auch der Versuch mit platten, teilweise vulgären Gags den Humorfaktor des Stückes anzuheben verpufft in teilweise peinlichen Momenten.
Das Kostümbild will scheinbar überhaupt nicht das charmante und pittoreske Ambiente des Paris der 1930er Jahre wiedergeben, sondern vergaloppiert sich wirr in sämtlichen Jahrzehnten.
Die Choreografie ist dezent und unauffällig. Was für das Thema nicht von Vorteil ist.
Auf der Habenseite stehen die Gesangsnummern der Künstler, die zu den losgelösten Höhepunkten des Abends werden, das Philharmonische Staatsorchester Mainz, das die Partitur opulent, swingend und jazzig zum Besten gibt und ein stimmungsvolles, prächtiges Lichtdesign.
Unter dem Strich wäre aber insgesamt sehr viel mehr möglich gewesen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Wer hörens- und sehenswertes Musiktheater erleben möchte, der MUSS nach Bremerhaven...!
29.01.2022 - Bei der Schachweltmeisterschaft in Merano kämpft der amtierende Weltmeister der Amerikaner Frederick Trumper gegen den Russen Anatoly Sergievsky um die Schachkrone. Begleitet wird Trumper von seiner Managerin und Partnerin Florence Vassy, die im Budapester Aufstand von 1956 ihren Vater verloren und so ein ambivalentes Verhältnis zum russischen Regime hat. Trotzdem kommen sie und Sergievsky sich näher, als sie versucht – nachdem Trumper das Turnier wütend verlassen und somit einen Skandal ausgelöst hat – die Wogen zu glätten. Am nächsten Tag wird das Turnier unter dem strengen Blick des Schiedsrichters fortgesetzt, aus dem Anatoly Sergievsky als Sieger hervorgeht. Trotz strengster Überwachung durch Alexander Molokow, dem Chef der russischen Delegation, kann er die Gunst der Stunde nutzen und in den Westen überlaufen, um dort mit Vassy zu leben. Ein Jahr später muss Sergievsky sich in Bangkok einem neuen sowjetischen Herausforderer stellen. Dabei trifft er zwangsläufig auf bekannte Gesichter. Trumper arbeitet mittlerweile als TV-Kommentator, der ihn während eines Interviews mit provakanten Fragen aus der Reserve lockt. Auch Molokov ist vor Ort und scheut keine Mittel, um Anatoly Sergievsky zu einer Niederlage zu bewegen. Dabei manipuliert er hemmungslos die Mitmenschen, als würde er Schachfiguren über ein Spielfeld schieben. So lockt er Vassy mit dem Versprechen, ihren verschollenen Vater wiederzusehen, und lässt Sergievskys Ehefrau Svetlana nach Bangkok einfliegen, um sie und die gemeinsamen Kinder als Druckmittel einzusetzen. Anatoly Sergievsky trifft seine Entscheidungen: Er gewinnt abermals das Turnier, verlässt aber Vassy, um mit seiner Frau nach Russland zurückzukehren.
Nobody’s Side, Pity The Child, Heaven Help My Heard, Anthem, Someone Else’s Story, I Know Hím So Well und natürlich das vielleicht bekannteste Stück One Night in Bangkok, dazu grandiose Chorpartien wie Merano und Hymn To Chess: An der exzellenten Musik lag es nie, warum dieses Musical eher selten gespielt wurde. Vielmehr lag das „Problem“ eher im etwas sperrigen Buch begründet, in dem manche Handlungsstränge unmotiviert und die Beweggründe der Personen wenig nachvollziehbar schienen. Doch Benny Andersson und Björn Ulvaeus waren sich nie zu schade, auf ihre Werke einen kritischen Blick zu werfen, um sie dann nochmals zu überarbeiten. So machte auch CHESS einige Veränderungen durch: Songs wurden umgestellt, flogen komplett aus der Show, oder wurden neu hinzugefügt. Die Handlung wurde gestrafft, und statt den Schwerpunkt auf die Politik-Parabel mit Ost-West-Konflikt zu belassen, lenkten sie den Fokus mehr auf die (zwischen)menschlichen Komponenten. Alle diese Maßnahmen haben dem Werk durchaus gutgetan, trotzdem bedarf es ein schlüssiges Regie-Konzept, um CHESS aus dem anfänglichen Korsett eines Konzept-Albums zu lösen.
Unter der neuen Intendanz von Lars Tietje gönnt sich das Stadttheater Bremerhaven genau diesen „Luxus“ und geht eine Kooperation mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin ein, wo diese Inszenierung in der letzten Spielzeit Premiere hatte und leider nach nur wenigen Vorstellungen dem Lockdown zum Opfer fiel. „Never change a winning team!“ wird sich Tietje vielleicht gedacht haben und lockte gemeinsam mit dem Produktions-Team auch zwei der Hauptdarsteller in die Seestadt an der Weser. Musical-Magier Andreas Gergen schafft mit seinem Team ein so stimmiges Konzept, bei dem die einzelnen Teile aus Regie, Choreografie, Bühne, Kostüme und Video-Projektionen zusammen mit den heimischen Kräften nahtlos ineinander übergehen und so ein perfektes Ganzes bilden. Dabei liefert Gergen dem Publikum durchaus die große Show, setzt aber ebenso wichtige Akzente im Schauspiel: Durch kleine Gesten oder nur einem Blick bis zum großen dramatischen Ausbruch wird so das Handeln der Protagonist*innen für die Zuschauer nachvollziehbar gemacht. Dies gelingt natürlich nur, da ihm talentierte Darsteller*innen zur Verfügung stehen.
Femke Soetenga (Florence Vassy) und Marc Clear (Anatoly Sergievsky) wiederholen ihre Parts aus Schwerin und sind ein eingespieltes Team ohne routiniert zu wirken. Soetenga gestaltet ihren Part zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifel sehr geschmackvoll. Glücklicherweise hat sie viel zu singen, so kamen wir oft in den Genuss, ihrer wunderschönen Stimme lauschen zu dürfen. Marc Clears Sergievsky ist alles andere als der unterkühlte Stratege. Vielmehr porträtiert er Sergievsky als mitfühlenden Charakter mit einer empfindsamen russischen Seele, was er auch gesanglich famos auszudrücken versteht. Tobias Bieri gibt den Frederick Trumper mit überheblicher Arroganz – ein Jungspund, der unter der scheinbar makellosen Oberfläche seine Narben verbirgt: Bei Pity The Child sorgt er mit seiner fulminanten Pop-Stimme für Gänsehaut.
Sowohl optisch wie auch stimmlich scheint Ulrich Burdack der Vorzeige-Molokow zu sein. Er strahlt – trotz scheinbar äußerer Ruhe – eine enorme Gefährlichkeit aus. Zudem verfügt er über einen vollen, flexiblen Bass, den er mal voluminös, mal verführerisch-lockend zum Klingen bringt. Patrizia Häusermann (Svetlana) gelingt das Kunststück, eine Nebenrolle durch Spiel und Gesang aufzuwerten. Sie harmoniert ganz wunderbar mit Soetenga bei I Know Hím So Well. Mit Someone Else’s Story zeigt sie ihr Können als klassisch-geschulte Liedsängerin und kann mit ihrer sensiblen Interpretation berühren. Svetlana ist für mich in diesem Musical die einzig wahre tragische Figur, da ihr eine Wahlmöglichkeit verwehrt bleibt: Alle anderen Protagonist*innen können für sich selbst entscheiden. Sie ist – vom Ehemann im Stich gelassen – einem Regime ausgeliefert, das droht, ihr die Kinder zu nehmen. Häusermann lässt mit nuanciertem Spiel ihre Rolle mit Würde trauern, ohne eine innere Stärke vermissen zu lassen.
Da wir nun schon zum zweiten Mal diesem musikalischen Schachturnier beiwohnten, hatten wir das Glück, zwei unterschiedliche Sänger in der Rolle des Schiedsrichters sehen zu dürfen. Während MacKenzie Gallinger (19.11.) eher der ruhende Pol im Spiel war, der beständig die Fäden in der Hand behielt, gestaltete Benjamin-Edouard Savoie (23.01.) den Part deutlich exaltierter und amüsierte mit beinah „monk“schen Allüren.
CHESS braucht einen voluminösen Chor! CHESS bekommt ihn: Unter der versierten Leitung von Chordirektor Mario Orlando El Fakih Hernandez bringen die Damen und Herren die Hymnen überwältigend zu Gehör und gefallen ebenso in mancher kleinen Nebenrolle. Unterstützung erhalten die Solisten zusätzlich durch ein variables Pop-Trio, das sie in ihren Solis stimmstark begleitet. Das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Davide Perniceni bzw. Tonio Shiga musiziert absolut auf dem Punkt und meistert gekonnt den Spagat zwischen Pop, Rock und Symphonie. Apropos Spagat: Das ich ein Fan der Ballettcompagnie des Stadttheaters Bremerhavens bin, habe ich schon mehrfach betont, und auch in diesem Fall wurde ich nicht enttäuscht: Ob als kecke Trachtengruppe, als lebensgroße Schachfiguren oder als Bangkoks Liebesdiener*innen – die Tänzer*innen beherrschen ihre Kunst zwischen Sinnlichkeit, Ästhetik und Athletik perfekt.
Wer großartiges Musik-Theater abseits der großen Metropolen sehen möchte, der MUSS sich auf den Weg nach Bremerhaven machen!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Kurzweilig, witzig, unterhaltsam.
20.01.2022 - Ein spielfreudiger Cast, nette Musik, ein clever genutztes Bühnenbild und eine schwungvolle Inszenierung sorgen für einen kurzweiligen und witzigen Abend.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
So geht Musical
20.01.2022 - Eine berührende Inszenierung mit einer starken Besetzung. Das Landestheater Linz landet mit "Wie im Himmel" einen erneuten Volltreffer.
Chapeau vor dieser Produktion und den berührenden Leistungen der Darsteller.

RobMartin (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Muss man gesehen haben
20.01.2022 - Entweder liebt man es, oder man kann nichts damit anfangen. Dem Regisseur Paul Stebbings gelingt der delikate Tanz auf dem Seil, zwischen britischem Slapstick Humor und berührendem Drama.
Wo im ersten Akt noch eine Pointe die nächste jagt, überrascht der zweite plötzlich mit Ehrlichkeit und den wichtigen Fragen des Lebens.
Die rockig/poppige Musik von Christian Auer liefer einen frischen Score und einige Ohrwürmer. Wenngleich es zuweilen seltsam ist, dass Tile des Stückes auf Deutsch und andere auf Englisch sind. Aber dies ist vielleicht der Symbiose der American Drama Group Europe mit dem Deutschen Theater zu verdanken.
Es gibt dramaturgische Schwächen, doch die brilliante Cast täuscht darüber mit unglaublicher Spielfreude und körperlicher Hingabe hinweg. Die Namensliste der Mitwirkenden ist mit nur 5 Schauspielern sehr übersichtlich, und daher steht und fällt das Stück mit diesen Leuten.
In diesem Fall war es ein absoluter Volltreffer. Navina Heyne gibt eine tolle Elizabeth und kann stimmlich all ihre Facetten zeigen. Gareth Davies weiß mit seinem grandiosen Comedy Timing und Gespür für das Komische zu überzeugen. Thomas Borchert zeigt was für ein Schauspieler in ihm steckt, und gibt eine eindrucksvolle Interpretation des Monsters. Nach all seinen dramatischen Rollen ist es eine erfrischende Abwechslung ihn in einem ganz neuen Rollenfach zu sehen.
Und zuletzt Peter Lewys Preston als titelgebenden Helden der Geschichte. Dieser Mann spielt in seiner eigenen Liga. Man glaubt ihm jedes Wort in jedem Augenblick. Sei es in perfekt getimten Comedy Momenten, oder aber den dramatischen Szenen, die einen die Verzweiflung mitfühlen lassen. Er lässt einen regelrecht mitfühlen. Ein grandioser Schauspieler und ebenso begnadeter Sänger.
Dieses Stück und vor allem seine Cast sind etwas Besonderes.
Ein Must See.

RobMartin (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Überragende Cast
16.01.2022 - Wir hatten das Glück das Stück am 15.01. trotz hoher Inzidenzen mit ausverkauftem Haus zu sehen. Pandemiebedingt fielen gleich drei Nebenrollendarsteller aus, die allerdings brilliant aufgeteilt bzw. vom Haustenor aus dem Off eingesungen wurden, während der Regieassistent selber spielte. Hätte man uns das nicht vorher gesagt, wäre es keinem aufgefallen, so gut eingespielt war die gesamte Cast.
Bieri, Soetenga und Clear brillierten als Protagnisten mit absolut genialer Chemie. Burdarck und Gallinger waren erstaunlich gut in ihren Szenen; das hatten wir absolut nicht erwartet. Ebenso überzeugte Hutek mit wunderschöner, warmer Stimme. Sogar sein Akzent wurde mit beiläufigem Kommentar, dass sein Charakter Überläufer sei, schlau erklärt. Auch die weiblichen Mitglieder des Popchors waren unerwartet gut und harmonierten wunderbar mit den Stimmen der Protagonisten. Einzig Häusermann passte nicht recht hinein in den Klang.
Abgesehen von den Soli, überraschte uns auch der Opernchor. Nachdem wir schon einige Bremerhavener Musicals gesehen haben, hatten wir uns schon darauf eingestellt, dass die Chorpassagen wieder unverständlich und statisch werden würden. Das Gegenteil war der Fall. Selbst im schnellen Sprechgesang war nahezu der gesamte Text deutlich. Auch die Stimmen der Sänger:innen waren wunderbar mobil und nicht, wie etwa bei Dracula, die ganze Zeit etwas zu langsam und unpassend. Wirklich erstaunlich.
Das minimalistische Bühnenbild sorgte dafür, dass man sich sehr viel mehr auf die Beziehungen zwischen den Protagonisten konzentrierte als das Drumherum. Auch die Tänzer wirkten eher wie eine Extension des Bühnenbilds als eigene Elemente. Wirklich toll gelöst! Das Orchester rundete mit seinem homogene Klang den Abend ab.
Es ist wirklich zu hoffen, dass die anderen Termine auch noch stattfinden können. Dass man Chess live, vor allem im Nordwesten, und in dieser Qualität mit großen Namen wie Clear oder Soetenga sehen kann, ist ja doch eher sehr selten. Es lohnt sich tatsächlich und das Theater beweist, dass man auch zu humanen Preisen tolle Produktionen ableisten kann.

Cordeliade (4 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Berührende Neuauflage mit guten neuen Ansätzen
08.01.2022 - 15 Jahre nach WICKED in Stuttgart ergab es sich eher spontan WICKED in Hamburg zu sehen und ich habe es nicht bereut.
Dank mittiger Plätze im hinteren Parkett ein genialer Blick auf das neue und beeindruckende Bühnenbild. Was da entsteht überzeugt voll und ganz. Wirklich vermisst habe ich nichts.
Auch die zunächst belächelten Kostüme waren für mich völlig in Ordnung passen Sie doch in diese Welt die ein wenig an Metropolis und Co. erinnert.
Zur Cast kann man nur sage: WOW. Die 3 Hauptdarsteller (Lois van de Ven als Elphaba) und ansonsten die Hauptcast waren einfach stark. Was für Stimmen. Welch gute Phonetik und Textverständlichkeit. Klasse.
Auch die neuen Arrangements und Orchestrierung ist toll und würde die gern noch mal hören.
Die Geschichte ist in Teilen etwas ruhiger und dadurch verständlicher erzählt und riss das Publikum in der zu 2/3 gefüllten Flora zu Begeisterungsstürmen hin. Weiter so!

RAIMUND (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Es geht also doch!
08.01.2022 - Meine Begeisterung für die Musical Produktionen des ETF hat in den letzten Jahren deutlich gelitten. Es war weniger die Qualität der Inszenierung, sondern vielmehr die Auswahl der Stücke, die das grundsätzliche Problem darstellte. Die technischen und finanziellen Möglichkeiten in diesem kleinen (aber feinen) Haus haben ihre Grenzen. Kammerspielartige Miniaturversionen von SATURDAY NIGHT FEVER, SWEENEY TODD oder JEKKYL & HYDE haben mich enttäuscht.
Insofern waren meine Erwartungen an YOUNG FRANKENSTEIN gering.
Trotzdem wurde ich von dem Ergebnis nun ausgesprochen positiv überrascht.
Die Ausstattung hat sich selbst übertroffen. Das Bühnenbild ist wandelbar, detailliert, stimmungsvoll und lässt sogar noch ausreichend Platz für eine temperamentvolle Choreografie.
Eine große Anzahl passender Kostüme und ein atmosphärisches Lichtdesign vervollständigen den stimmigen optischen Eindruck.
Die Regie nimmt leichte Veränderungen vor (so ist z.B. die ursprüngliche Eröffnungsnummer gestrichen), schlägt ein hohes Tempo an und hält das Stück permanent und ohne Längen am Laufen.
Die Besetzung ist eine Offenbarung und rundum in allen Belangen großartig. Große Spielfreude, wunderbare Stimmen und treffsicheres Comedy Timing sorgen für beste Unterhaltung. (Vorausgesetzt natürlich, dass man für den mitunter etwas brachialen Mel Brooks Humor zugänglich ist.)
Einziger Wermutstropfen ist die musikalische Umsetzung. Brooks schmissiger, jazziger Broadway- und Bigbandsound der Komposition lässt sich von fünf Musikern nur mit Abstrichen widergeben.
Der kurzweilige Spass und die Freude am albernen Entertainment überwiegen.
Ein Hoch auf den großartigen Cast!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Passend zur Jahreszeit
28.12.2021 - DIE WEIHNACHSTSFEIER ist eine handfeste Komödie mit jeder Menge Compilation-Musik. Durch den kaum vorhandenen Handlungsfaden würde ich es weniger als Musical bezeichnen.
Zwei befeindete Mitarbeiterinnen einer Spedition zicken und zoffen bei der gemeinsamen Vorbereitung der betrieblichen Weihnachtsfeier. Das war es auch schon.
Buch, Text und Inszenierung von Ingmar Otto geraten dabei schon einmal ins Stottern.
Die Rettung naht dann in Form der beiden großartigen Darstellerinnen Maike Katrin Merkel und Maja Sikora.
Mit jeder Menge Stimmpower und Spielfreude rocken sie das einaktige Zweipersonen-Stück. Der Spaß und das Tempo sind immer am größten, wenn gesungen wird. Dabei hat das Repertoire einen irrwitzigen Spannbogen und reicht von klassischen Weihnachtsliedern über Rammstein bis Rolf Zuckowski.
Unterm Strich ist DIE WEIHNACHSTSFEIER ein recht kurzweiliger Spaß, den man gesehen haben kann, aber nicht muß.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Tolle Unterhaltung
17.12.2021 - Die Vorstellung hat wirklich Spaß gemacht. Hätte nicht gedacht, dass mir diese stereotyp Parade so gut gefällt. Das klingt erst mal negativ, die Show rattert immerhin ohne Pause über die nicht ausgearbeiteten Charaktere drüber. Das ist in dem Fall auch gut so und unterhält bestens.
Für mich das visuelle Highlight, die funkelnde Höhle. Ansonsten finde ich das Bühnenbild eher enttäuschend und das Lichdesign verdeckt die grundsätzliche Einfachheit.
Die Flugteppich Szene fand ich in der Disneyland Anaheim Version visuell deutlich eindrucksvoller, auch wenn diese in Stuttgart schön anzusehen ist.
Maximilian Mann ist als Genie großartig besetzt. Der Genie rettet vor allen Dingen die Show, da durch in klar ist, das Stück ist einfach da zur Unterhaltung. Nichts anderes. Und die Unterhaltung wird in Stuttgart durchweg sehr gut und sehenswert geliefert.

Tolle Unterhaltung
17.12.2021 - Die Vorstellung hat wirklich Spaß gemacht. Hätte nicht gedacht, dass mir diese stereotyp Parade so gut gefällt. Das klingt erst mal negativ, die Show rattert immerhin ohne Pause über die nicht ausgearbeiteten Charaktere drüber. Das ist in dem Fall auch gut so und unterhält bestens.
Für mich das visuelle Highlight, die funkelnde Höhle. Ansonsten finde ich das Bühnenbild eher enttäuschend und das Lichdesign verdeckt die grundsätzliche Einfachheit.
Die Flugteppich Szene fand ich in der Disneyland Anaheim Version visuell deutlich eindrucksvoller, auch wenn diese in Stuttgart schön anzusehen ist.
Maximilian Mann ist als Genie großartig besetzt. Der Genie rettet vor allen Dingen die Show, da durch in klar ist, das Stück ist einfach da zur Unterhaltung. Nichts anderes. Und die Unterhaltung wird in Stuttgart durchweg sehr gut und sehenswert geliefert.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Ku’damm 56-
07.12.2021 - Ich habe am letzten Sonntag die Vorstellung von Ku’damm 56 gesehen.Ich war mehr als entsetzt,man ist von Stage-Entertainment eine andere Qualität gewohnt.Es hätte dem Stück gut getan,sich eine Geschichte heraus zusuchen.Das Bühnenbild kam mir eher so als wäre es die Deko einer Probebühne,die Regie hat sich verzettelt und man merkt das die Show nicht sauber gearbeitet ist,und eher mit der heissen Nadel.Während die Eiskönigin eine Kulissenschlacht ist,und nur 2,5 h Spieldauer hat,zieht sich Ku’damm 56 wie Kaugummmi.Die Darsteller singen gut,aber das Gesamte kommt über eine 4- bei mir nicht hinaus,allein schon das man ehnlich hohe Preise für Ku’damm 56 bezahlt wie bei allen anderen Stage-Produktionen.

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
Absolut solide und tolle Cast
04.12.2021 - Es ist Tanz der Vampire ist solide auf der Bühne. Das Timing gerade im komödiantischen Bereich ist auf den Punkt.
Die Cast ist grundlegend sehr gut besetzt. Allen voran Alfred, Sarah, Abronsius und Magda. Sie trugen den Abend. Alfred war am besuchten Abend Michiel Janssens.
Einzig der Graf stach nicht heraus. Komödiantische Präsenz, stimmlich ging er in der Cast unter. Für das Stück empfinde ich es als Problem, da es sich um die doch Zentrale Figur handelt. Beim „Gebet“ hörte man ihn nicht raus. „Totale Finsternis“ war belanglos.
Der Sound war gut. Bei zwei Stücken klang es ein wenig „vom Band“, ansonsten war genug Klang im Saal. Wenn man ältere Produktionen kennt, ist man dennoch wehmütig wenn man hört, was da heute wenig aus den Graben kommt. Von klanglicher Opulenz keine Spur, was die Musik so sehr bräuchte.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Vertane Chance
29.11.2021 - Wenn es eine Auszeichnung dafür gäbe, möglichst viele verschiedene Stücke gleichzeitig auf die Bühne zu bringen – „Ku’damm 56“ hätte sie definitiv verdient. Leider ist dies die einzige Auszeichnung, die diese Versatzstück-Sammlung von zig zeitlich stattfindenden, unterschiedlichen Ideen, von denen kein Element so recht zueinander passen mag, verdient hat.
Ein konfuses, überfrachtetes Buch, eine banale Sammlung von nichtssagenden Liedern (als kohärenten „Score“ kann man diese Komposition leider nicht bezeichnen), die mehrfach an der Grenze zur Peinlichkeit entlangschrammenden, schlecht gereimten Liedtexte, blasse Choreografien ohne durchgehende Handschrift, ein merkwürdig-abstrakt-modernes Bühnenbild gepaart mit farblosen 50er-Jahre-Kostümen – dazu eine unfokussierte Regie, die den ganzen Abend über nicht weiß, was sie mit den vielen vielen einzelnen Elementen (und den durch die Bank guten Darsteller*innen) anfangen soll, geschweige denn es auch nur ansatzweise schafft, alles zu einem stringenten großen Ganzen zusammenzufügen… Was dort auf der Bühne des altehrwürdigen Theaters des Westens stattfindet, würde im englischen wohl am ehesten als „hot mess“ bezeichnet werden.
Doch der Reihe nach: Anette Hess, hochdekorierte Film- und Fernsehen-Autorin (und nach eigener Aussage bis dato kein Fan des Genres Musical) hat ihr eigenes Buch der Serien-Vorlage für die Musicalfassung adaptiert. Leider gelingt es ihr dabei nicht, die vielen Handlungsstränge zu sortieren und an den richtigen Stellen zu bündeln. Des Resultat ist ein überfrachtetes Buch, das zu viele Themen in zu wenig Zeit unterzubringen versucht – und dadurch leider keiner der diversen Parallel-Geschichten den nötigen Raum lässt, ihre Wirkung richtig zu entfalten.
Darunter leidet nicht nur der Gesamteindruck des Stückes, sondern vor allem die beiden Hauptfiguren. Den anderen Frauenfiguren wird soviel Raum zugesprochen, dass über weite Teile des Abends Monikas Geschichte (die ja eigentlich die zentrale Story der Show ist) fast in den Hintergrund tritt, was nicht zuletzt daran liegt, dass fast alle anderen Frauenfiguren auf der Bühne spannender sind als die weibliche Hauptrolle, die sich – von der Regie weitgehend allein gelassen – von Szene zu Szene tolpatscht und dabei hauptsächlich damit beschäftigt ist, die obligatorische dicke Brille (wie oft wird dieses Klischee-Requisit eigentlich noch bemüht, um die Aussenseiterin zu kennzeichnen?!) geradezurücken oder im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne zu stolpern.
Leider ist dies nicht die einzige Figur, bei der sich die „Personenregie“ darauf beschränkt, über ein oder zwei Äusserlichkeiten den kompletten Charakter zu definieren. Am auffälligsten ist das bei Mutter Caterina Schöllack, die 90% ihrer Zeit auf der Bühne mit versteinerter Miene in immer gleicher matronenhafter Pose und in die Hüfte gestemmter Hand verbringen muss, egal ob sie singt, spielt, steht, läuft etc. Einzig in der (ziemlich unangenehmen) Szene, in der Darstellerin Katja Uhlig einen kompletten Song lang masturbierend auf der Bühne sitzen muss, während über ihr ihre Töchter ein Lied singen, wird diese ansonsten in Stein gemeisselte Gestik aufgelöst – und zum Ende des Stückes hin, wenn sie ihren Sinneswandel dadurch illustrieren muss, dass sie (Überraschung!) ihren ansonsten strengen Dutt öffnet und ihr Haar schüttelt.
Am auffälligsten ist die schwache bzw. nicht vorhandene Figurenzeichnung im Stück jedoch bei der Rolle des Freddy, den David Jakobs mit Charme und gewohnt toller Stimme und Ausstrahlung zum Leben zu erwecken versucht. Problem bei dieser Figur ist leider, dass die Rolle erst sehr spät im Laufe des Stückes von der Autorin als solche etabliert wird. Bis dahin ist David Jakobs allerdings schon mehrere Male auf der Bühne aufgetaucht und hat diverse Songs gesungen – ohne dass man als Zuschauer wüsste, wer er ist. Diverse Kommentare in der Pause zu David Jakobs Rolle als „Conférencier der Show“ sprechen da Bände… wenn weite Teile des Publikums nach der Hälfte des Stückes immer noch nicht wissen, wer die männliche Hauptfigur ist, gibt es definitiv ein Problem mit der Figurenzeichnung im Buch.
Dabei helfen auch nicht die diversen Logik-Fehler in der Handlung. So singt Freddy zwar das Opening „Monika“, einen sehr ausführlichen Song in dem die weibliche Hauptfigur beschrieben wird – kennenlernen tut er diese im Stück aber erst diverse Szenen später.
Überhaupt machen viele der Songs im Kontext der Handlung wenig Sinn. Als Beispiel sei hier die – offensichtlich als Radio-kompatibler Hitsong komponierte – Nummer „Berlin, Berlin“ genannt, die zwar als eingängiger Popsong und Hymne auf die Stadt durchaus funktioniert, im Rahmen der Handlung allerdings keine wirklich Funktion hat, ausser dass David Jakobs zum wiederholten Mal zwischen zwei Szenen auf die Bühne kommt, einen Song singt und danach wieder verschwindet.
Ansonsten besteht die Musik aus einer zusammengewürfelten Ansammlung an Songs, die weder eine eigenständige Handschrift noch eine durchgängige musikalische Sprache für das Stück erkennen lassen. Versuchen sich die Komponisten im ersten Akt zumindest ab und zu noch halbherzig daran, einige Nummern im 50er-Jahre-Pastiche-Stil zu schreiben, werfen sie dies spätestens nach der Pause mehr oder weniger komplett über Bord und bewegen sich auf vertrautem 90er-Pop/Rock-Terrain. Dabei sind zwar durchaus einige interessante Songs entstanden, die auch von der sehr guten Band unter der musikalischen Leitung von Caspar Hachfeld überzeugend umgesetzt werden – die meisten davon verfehlen jedoch im Kontext der Show ihre Wirkung als Teil eines kohärenten Musical-Scores, der die Handlung voranbringen oder die Figuren charakterisieren würde.
So unausgegoren wie die Musiksprache ist auch die visuelle Seite der Show. Triste 50er-Jahre Kostüme ohne charakterspezifische Details treffen auf ein abstrakt-modernes Bühnenbild, das zwar durchaus optisch einiges zu bieten hat (vor allem im Zusammenspiel mit dem ansprechenden Lichtdesign), mit seinen Baugerüst-artigen Bühnenaufbauten und den bröckelnden Backsteinwänden im Hintergrund allerdings – neben den offensichtlichen Anleihen bei „Hamilton“ – eher aussieht, als würde das Ensemble gleich „Seasons Of Love“ anstimmen und doch lieber „Rent“ aufführen (was wahrscheinlich eine gute Idee wäre).
Es spricht ja nichts dagegen, einen Stoff modern und abstrahiert für die Bühne zu adaptieren. Ob allerdings gerade DIESER Stoff dafür geeignet ist, bleibt zu bezweifeln. Die Serie lebte ja sehr von der detaillierten Zeichnung des Berlins der 50er-Jahre in all seiner Nachkriegs-Spießigkeit. Wenn man diese jedoch optisch komplett eliminiert und die muffige Enge und Plüschigkeit der diversen Spielorte durch abstrakte Baugerüste ersetzt, die diese Atmosphäre in keiner Sekunde des Abends auch nur ansatzweise erschaffen (oder klar erkennbare Spielorte definieren), bleibt auch optisch nicht viel übrig, gegen das Monika rebellieren kann.
Der konfuse Gesamteindruck ist umso ärgerlicher, als dass es immer wieder kurze Momente gibt, in denen für Sekunden aufblitzt, was dieser Abend eigentlich hätte sein können – nämlich ein durchaus spannendes Musical.
Leider ist weder den Autor*innen noch der Regie gelungen, diesen Eindruck für mehr als einige wenige Momente zu erreichen. Der größte Teil des Abends ist leider eine ziemlich überflüssige Musical-Adaption, deren überfrachtetes Buch, banale Songs und das Fehlen einer durchgängigen Handschrift, die den Abend zusammenhalten würde, eher langweilen und verärgern als gut unterhalten.
Dies ist umso ärgerlicher, weil auf der Bühne ein durch die Bank gutes und talentiertes Ensemble steht und man eigentlich alle Möglichkeiten gehabt hätte, einen guten Theaterabend zu erschaffen.
So verlässt man das altehrwürdige Theater des Westens leider (mal wieder) mit einem schalen Nachgeschmack und in der Hoffnung, dass dort bald endlich wieder ein gutes Stück aufgeführt wird, das diesem wunderbaren Haus gerecht wird.
„Ku’damm 56“ ist es nicht.

[titeldershow] (erste Bewertung)
Wirklich tolle Produktion
28.11.2021 - Nachdem wir das Stück nun auch am Samstag gesehen haben kann man nur festhalten, dass sich die Fahrt nach Solingen mehr als gelohnt hat. Das war wirklich ganz hervoragende klassische Musicalunterhaltung mit einem Stück, dass hierzulande viel zu selten gespielt wird. Und das obwohl es sich für die Stadttheater ja geradezu aufdrängt bei der Besetzung der Rollen. Sei es drum, hier haben alle wirklich was verpasst, die nicht nach Solingen gefahren sind. ;)
Musik, Darsteller, Regie, Choreografie, Bühnenbild, das wirkte alles rund und stimming und auch hohem Niveau. Vielen Dank an alle Beteiligten.

MyMusical (26 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Charmante Produktion, die gute Laune macht.
25.11.2021 - Gil Mehmert hat das doch eher altmodische Musical schwungvoll inszeniert und sorgt für einen unterhaltsamen Abend mit einer durchweg überzeugenden Besetzung. Die hohe Qualität der Folkwang-Studenten wird wieder einmal mehr als deutlich. Wer "She Loves Me" noch nicht kennt, sollte sich dieses doch eher selten gespielte Stück unbedingt anschauen. Man geht gut gelaunt nach Hause.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Bunt jedoch streckenweise sehr langatmig
20.11.2021 - Die Lobeshymnen der Presse und im Netz zur neuen Grand Show kann ich nur bedingt nachvollziehen.
Sicher hat man nach Corona "geklotzt" und die Spielfreude des Ensembles war grandios. Die Vorzeichen standen gut.
Das aber reicht nicht um 1800 Menschen zu begeistern. Erstmals gab es an dem Freitagabend des Besuchs keine Standing Ovations am Ende. Das habe ich bisher im Palast noch nie erlebt. Der Funke mag nicht wirklich übergesprungen sein.
Die Bühne hält viele Überraschungen bereit ist aber recht leer. Erst zum 2. Teil wird für 15min Wasser als Element genutzt und das ist sehr schade. Es spritzen ein paar bunte Fontänen und das Ensemble macht sich die Knöchel kurz nass, aber da hatte ich persönlich mehr erwartet.
Effektvoll stattdessen der Wasserfall links und rechts aus den Treppen der fast mehr begeisterte. Genial bei dieser Show das Licht. Der Lichtring wird gekonnt gekippt, und versenkt und schafft es unglaubliche Szenenbilder zu erschaffen. Das war eines der Highlights für mich.
Für eine 2,5h Show (mit 25min Pause) sind leider 2 artistische Darbietungen wenig. Diese sind zwar Top aber einfach nicht genug.
Wie in der offiziellen Bewertung bereits erwähnt wurde trägt die Company die Hauptlast der Show. Diese tragen ihre Nummern in gewohnter Qualität vor aber alles schon x-mal gesehen. Da werden Kostüme und Roben zur Schau gestellt wie auf einer Modenschau in Paris. Genial ist das Ballett des Hauses dann wenn einzelne Solisten z.B. die Nummer auf der gekippten Scheibe darbieten.
Auch das Hand-Schattenspiel (eine Aufnahme) die abgespielt und mit 4 weiteren Händen ergänzt wird weiß zu berühren.
Die Musik ist wieder einmal das schwächste an der Show. Nicht eine Nummer ist wirklich eingängig oder einer Revue gebührend. Zudem wird immer mehr englisch und mit starkem Akzent gesungen oder gesprochen. Sehr bedauerlich.
Ganz übel der nicht enden wollende Opener des 2. Teils. Eine für sich sicher künstlerisch einwandfreie Darbietung eines Ensembles vor Spiegeln auf Klappstühlen die in gefühlt 10min immer und immer wieder die selben Moves zelebrieren und sich entblättern. Dazu brüllen Sie 30 mal oder mehr irgend etwas hebräisches in den Saal und einer fällt vom Stuhl. - Eine Qual und kein Opener einer Grand Show nach der Pause.
Ebenso hat eine Grand Show ja keinen roten Faden in der Storyline sondern der Palast spricht von einem roten Band. Selbst dieses "verbindende Band" ist nur schwer zu verstehen und man erahnt nur was das ganze soll.
Erschreckend am Buch das Cameron der Fotograf was weniger auf der Bühne ist als die Zeit. Und die ist bei manchen Nummern einfach zäh. Die dem Protagonisten verloren gegangene Muse stellt sich in einer echt unterirdischen Nummer als "Puffmutter" in einem Boudoir voller Lust und Sünde dar. Wenn das die Muse sein soll - herzlichen Glückwunsch. Das war weder erotisch noch passend. Kein Applaus bei dieser Nummer.
Alles in allem eine bedingt unterhaltsame und langatmige Show mit wenigen artistischen Highlight.
Da wo VIVID noch etwas Humor und Spass bot, ist dieser nun ganz abhanden gekommen. Schade eigentlich.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Auferstehung?!
17.11.2021 - Der Friedrichstadt Palast mit seinen herausragenden Revuen muss sicher nicht auferstehen. Dennoch ist die neue Show ARISE nach der Zäsur des Lockdowns und den problematischen Bedingungen, die sich einer Großinszenierung zu Zeiten einer globalen Pandemie in den Weg stellen, von besonderer Bedeutung.
Das Besondere an ARISE ist, dass alles wie immer ist.
Auch diese neue Show ist riesiges Revue-, Show-, Ausstattungsspektakel auf Entertainment-Weltniveau.
Das Kernstück des Palastes, das große Corps de Ballet und seine Solisten sind in Topform. Die Artistik hat internationales Spitzenniveau. Der Ausstattung sieht man ihren Millionen-Etat an. Kostüme (Stefano Canulli) und Choreografie sind im Vergleich mit VIVID (zu meiner persönlichen Freude) wieder deutlich erwachsener geworden und orientieren sich an französischen Revue Produktionen. Gesangssolisten wie Frank Winkels, Tertia Botha und Kediesha Mc Pherson sind souverän.
ARISE hat eine stimmige Dramaturgie, die sich bis zum Finale steigert.
Der nur angedeutete Handlungsfaden und die schablonenhaften Charaktere sind durch das Genre bedingt und nicht als Manko zu beurteilen.
ARISE ist Revue at its best und eines der theatralischen Highlights von Berlin.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Afrika in Hamburg
01.11.2021 - Nach 4 Jahren nach meinen 1.Besuch in König der Löwen / The Lion King in London hatte ich am Sonntag den 24.10. im Rahmen meines 1.Hamburg Tripps auch mit Disney's König der Löwen im Stage Theater im Hafen zum 2. Mal , dieses mal in Deutsch , sozusagen als Vergleich mir anzuschauen. 1. Muss ich zu der hier höchstmöglichen Bewertung von 5 Sternen ein inoffiziellen Stern dazugeben für die Location und die Shuttle - Fähre da beginnt die Magie schon vor dem eigentlichen Theater Besuch. Auch das Musical selber hat für mich an sich absolut nichts an Fazination vom 1. Mal verloren. Die Cast war grandios und vom schon hier und auch auch auf anderen Bewertungsseiten monierte schlechte Deutsch des intanationalen Cast, kann ich absolut nicht zustimmen, für mich war die Cast sehr gut zu verstehen und zumindestens an dem Abend konnte ich die Kritiken zur Phonetik nicht nachvollziehen.
Nun mal zu ein paar Darstellern meine persönliche Meinung.
1.Rafiki : Bongiwe Malunga: Absolut grandiose Darstellerin von Rafiki die der Rolle schauspielerisch wie auch mit ihrer grandiosen Stimme echt ausgefüllt und gelebt hatte. Ihr : Ewiger Kreis, Rafiki's Totenklage und Er lebt in dir , waren einfach Weltklasse. Und noch dazu hat sie einen Humor da hat es mich sehr oft vom Sitz gehauen vor lachen.
2. Zazu: Joachim Benoit: Er ist wohl das " Löwenurgestein" und der berühmteste deutschsprachige Zazu überhaupt und beim spielen von Zazu hat man es echt gemerkt , es war nicht nur gespielt Joachim ist einfach Zazu und für mich auch der Darsteller auf den ich mich am meisten gefreud hatte , spielen zu sehen. Einfach nur grandios.
Mufasa: OJ Lynch: Ein echt toller Sänger und Schauspieler mit einer sehr warmen und angenehmen tiefen Stimme. Er hat die wärme und Fürsorge des Mufasas einfach auf den Punkt gebracht.
Simba ( Klein und Groß): William : Für seine jungen Jahre sehr guter Schauspieler , seine Trauer um Mufasa war sehr überzeugend und "Ich will jetzt gleich König sein und den Kinder - Part von Hakuna Matata"sehr gut und mit viel Energie gesungen.
Hope Maine ( Simba im jungen Erwachsenen Alter): Hat seine Rolle on Point gebracht ob es der ruhelose " Löwe" war oder als seine Erinnerung an den Tod seines Vaters wie gelähmt hatte wurde sehr glaubhaft gespielt und man hat richtig mitgefühlt.Und der Song Endlose Nacht war echt mit Gefühl gesungen wurden.
Super waren auch: Noemi und Andrea Sanchez als Nala ( Klein & Groß), Isata Kamara als Königin Sarabi, Victor Barreto als Scar ( Cover).
Und natürlich zusammen mit Rafiki und Zazu die Show Highlits des Abends:
Die Hyänen Shenzi, Banzai und Ed, gespielt von : Sophia Wezer, Simon Gwala und Alex Brito.Einfach immer wieder mega lustig die Hyänen.
Und last but not least die 2 Publikumslieblinge Timon und Pumba: Sean Gerard ( Cover Timon) & S'Thembiso Keith Mashiane.
Zu meinen Highlight Songs gehören:
Der Ewige Kreis
Sie leben hier / Er lebt in dir
Seid bereit
Ich will jetzt gleich König sein
Putz weg
Schattenland
Hakuna Matata
Endlose Nacht und
Kann es wirklich Liebe sein

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Wunderbare Inszenierung
24.10.2021 - Gerade zurück aus Solingen und den 5 Sternen würde ich mich hier anschließen wollen. Das war ganz wunderbare Musicalunterhaltung in einer sehr gelungenen Inszenierung.

MyMusical (26 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Sensationell gut...
24.10.2021 - Ein perfides Stück Musiktheater, clever geschrieben, mit einfachen Mitteln großartig inszeniert und mit Michael Heller und Kevin Köhler überzeugend besetzt.
Ein Must See!

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Eine absolut bewegende Lebensgeschichte einer Musiklegende
24.10.2021 - Am gestrigen Samstag 23.10. hatte ich endlich die Gelegenheit mir Tina Das Tina Turner Musical auf meinen zugebenermaßen 1. Hamburg Tripp anzuschauen. Absolut großartiges Musical mit der bewegenden Geschichte einer der Ausnahmekünstlerinnen überhaupt. Ich persönlich fande die Mischung aus deutscher Übersetzung und im original gelassenen oder die Kombi aus beiden der Tina Songs sehr gut. Die Cast war echt spitzen klasse vor allem wenn man bedenkt dasss es gerade mal die 2. Woche für sie war. Besonders hervorheben möchte ich Aisata Blackman als Anna Mae / Tina Turner, die die Rolle in allen ihren Facetten grandios gespielt hat um nicht zusagen sie hat die Rolle gelebt.
Zu meinen Highlight Songs gehören: Schau nur nach vorn ( Don't turn around): Bei den Song wusste ich bisher nicht mal dass es überhaupt ein Song von Tina war, ich kannte nur ( offensichtlich ) die ( Cover- ) Version von Ace of Base muss ich ehrlich zugeben
Proud Mary ( auch wenn die Szene echt krass war am Ende)
Ich werd weiter tanzen ( Privat Dancer)
What's Love got to do with it
Wir wollen keine neuen Helden
Und natürlich der Tina Turner Song überhaupt:( Simply ) The Best
Von mir gibt es eine klare Weiterempfehlung. Und ich bin mir sicher es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir Tina anschauen werde, ich komme definitiv wieder.

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Eine Meisterleistung von Regie und Darstellern
21.10.2021 - DIE DREIGROSCHENOPER ist sicher eines der wichtigsten Stücke deutscher Weltliteratur, die man auf den Theaterbühnen der Welt sehen kann.
Dementsprechend häufig wird das Schauspiel mit Musik inszeniert und interpretiert.
Eine rundum gelungene Aufführung dieses Meilensteins des Musiktheaters ist in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt zu sehen.
Regisseur Torsten Fischer lässt das Stück in einem zeitlosen, eleganten, antiseptisch anmutendem Ambiente beginnen. Mit voranschreitender Handlung zerfällt dieser Eindruck mehr und mehr. Zunehmend treten Hässlichkeit, Verfall und Unmoral unter der nur hauchdünnen Oberfläche zu Tage.
Dem Kreativteam gelingen dabei immer wieder visionäre (Theater-) Bilder, die sich nachhaltig in das Bewusstsein einbrennen. Grandios ist das stolze Schaulaufen zu Beginn auf den schiefen Ebenen. Unter die Haut geht das Märtyrium von Macheath. Intensiv wirkt der zeitlupenartige Vorstoß des gesamten Ensembles in den Zuschauerraum. Man könnte noch eine ganze Reihe von brillanten Inszenierungseinfällen nennen.
Die Künstler auf der Bühne sind durch die Bank Brecht/Weill-Interpreten von Rang und würden es auf jeden Fall verdienen einzeln gewürdigt zu werden.
Stellvertretend sei Claudius von Stolzmann genannt. Sein Macheath ist ebenso schauspielerisch fein austarierte Glanzleistung wie brachialer, schonungsloser Vollkörpereinsatz. Eine ehrfurchtgebietende Leistung!
Mein Kompliment und mein Dank an alle Beteiligten dieser Aufführung für einen herausragenden Theaterabend.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Ein Klassiker
08.10.2021 - Auch wenn schon vor Jahren angekündigt wurde, dass die Vampire jetzt angeblich "für immer" aus Deutschland verschwinden, kommen sie doch hartnäckig immer wieder und beißen sich durch. Und das ist auch gut so, denn auch ohne große Neuerungen zündet die Show auch im Jahr 2021 immer noch. Ein Klassiker eben. Nicht mehr ganz frisch, aber immer wieder gut.

Sandrine (21 Bewertungen, ∅ 4.1 Sterne)
Beitrag vom 07.10.2021 gesperrt Samira (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Tolle Aufführung des Klassikers
03.10.2021 - Cats hatte ich zum letzen Mal in London gesehen. Noch im New London Theater, jetzt Gillian Lynne Theater.
Mit dem zeitlichen Abstand und vielleicht einer gewissen Reife, ist mir nun bewusst, wieso Cats ein großer Erfolg war bzw. immer noch ist.
Gerade die tolle Choreografie macht das Stück am Ende aus und ich bin froh es wieder gesehen zu haben.
In Wien hat mich besonders beeindruckt, wie Grizabella in den Heavyside Layer aufstieg und mit dem Firmament verschmolz. Das war neben den großen Tanzszenen mein persönliches Highlight.
Es ist auch toll, dass so ein großes Orchester aufspielt. Gerade in den großen Tanzszenen kann die Produktion damit punkten. Nur wieder hatte ich mein persönliches Problem mit der Abmischung des Tons. Ich werde in Wien damit offensichtlich nicht glücklich.
Einige Rollen waren zudem nicht mit verständlichen Darstellern besetzt und gerade die „Katze“, die einen Teil von Memory mit sang, fand ich stimmlich gewöhnungsbedürftig. Das war Schade, da für mich eigentlich der Gänsehautmoment im Stück.
Grizabella wurde an dem Abend von Wietske van Tongeren gespielt. Sie gefiel mir sehr gut in der Rolle.
Für mich eine absolute Empfehlung, den Klassiker in Wien zu anzusehen. Dem Stück täte es jedoch besser gleich in Englisch gesungen zu werden. Der Deutsche Text war für mein Empfinden teilweise recht sperrig.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Großartiges Orchestermusical mit Tiefgang auch in Pforzheim
03.10.2021 - Knapp 19 Jahre nach der Erstaufführung in Hamburg wurde nun Titanic in Pforzheim endlich zu Wasser gelassen. Was für ein grandioser Abend nach der langen Corona-Pause. Aber im Einzelnen.
REGIE
Das Regieteam um Janne Geest und Chris Murray (der auch gleichzeitig Thomas Andrews spielt) hat sich einen interessanten Regiekniff einfallen lassen. Die Show beginnt in einem Museum mit in denen neben dem geborgenen Lüster der Titanic auch diverse Gegenstände und Schmuck ausgestellt werden, der bei der Bergung in den 1980er Jahren gefunden wurde. Die Besucher verlassen das Museum. Plötzlich spielt das Piano wie von Geisterhand „Herbstwind“ und in bester Phantom-Manier steht da plötzlich Thomas Andrews als „Geist“ in der Ausstellung und kämpft mit der Vergangenheit. Er zückt sein Notizbuch und die Szenerie erwacht zum Leben. Nach und nach stell er (nicht Alice Beane) die einzelnen Protagonisten vor. Auch wenn der Ansatz nicht unbekannt ist (siehe Disneys AIDA …) war er dennoch effektvoll. Andrews ist ab da fast ständig auf der Bühne auf der Brücke oder begleitet die Szenerie mit Mimik und Kommentaren. Bei Titanic geht es ja auch immer ein wenig um die Frage wer hat eigentlich schuld. Die Inszenierung gibt hier eine eindeutige Antwort, welche aber an der Stelle nicht verraten wird. Da einige Nummern doch deutlich langsamer interpretiert werden als bsp. auf den Aufnahmen 1997/2002 hat die Show eine Länge von 3h incl. Pause. Dafür kommen aber die wunderbaren Texte von Wolfgang Adenberg noch besser zur Geltung, die hier ohne Änderungen zum Vortrag kommen. Toll.
BÜHNE / KOSTÜM
Karel Spanhak hat ein spannendes Set und teils ausladende ja zeitgemäße Kostüme geschaffen die sich je nach Passagierklasse natürlich abgestuft präsentieren. Dazu nutzt er alle technischen Möglichkeiten die die Bühne des Stadttheaters bietet. Eingerahmt in riesige Stahlwände kommt die klassische Gangway der White Star Line genauso zum Einsatz wie die opulente Treppe zum großen Saal. Daneben werden die Hubpodien genutzt. Neben dem Kesselraum wird darin auch die verzweifelte Flucht der 3. Klasse Passagiere illustriert. Zum Ende des ersten Aktes dann auf 3 Ebenen bei „Kein Mond“. Die Untergangsszene wird mittels Strobo-Licht und einer teils stark geneigten Bühne illustriert und stellt sicher für die Darsteller eine Herausforderung dar. Dazu kommt ein gutes Licht insb. auch was die Lichtstimmungen betrifft. Es genügen wenig Requisiten um den Eindruck zu vermitteln.
MUSIK
Die Musik zu Titanic zählt seit 1997 zu den eindrucksvollsten Orchesterpartituren für mich persönlich. Titanic ist ja fast durchkomponiert bzw. hat in den wenigen Sprechszenen ein Underscoring, welches Stimmungen vermittelt. Die Badische Philharmonie spielt grandios auf, wenngleich einige Nummern viel langsamer vorgetragen werden als man das kennt. Das trägt natürlich in den großen Chorszenen auch sehr zur Textverständlichkeit bei. Diese war diesmal in Pforzheim zudem wirklich ohne Beanstandungen. Ansonsten bietet die Partitur viel Schmelz und spielt mit den Musikstilen der Zeit. Fetzig wie immer der Ragtime im 1. Akt und die großen Ensembleszenen in denen Orchester und Chor eine unglaubliche Wucht entfalten.
CAST
Neben Chris Murray als starken Thomas Andrews begeistern unter anderem Philipp Werner als Heizer und Benjamin Savoie als Funker und berühren mit Ihren Soli. Insgesamt wurde ja größtenteils auf das Hausensemble, Chor und Extrachor des Hauses zurückgegriffen und das stört bei dieser eher operettenhaften Partitur nicht. Die Chöre haben eine unglaubliche Wucht, wenngleich hier noch etwas an der Synchronität gearbeitet werden muss. Aber auch das Frauenensemble um die 3 Kates berührt ebenso wie Mrs. Beane (deren Rolle weniger präsent ist als noch in der DSE) und Ida und Isidor Strauss.
FAZIT
Titanic in Pforzheim ist ein großes Musical mit der wunderschönen Musik von Maury Yeston, einer starken Cast und Chor (teilweise um die 50 Menschen auf der Bühne) und einem Bilderbogen der staunen lässt. Pforzheim war nicht immer für ein homogenes Klangbild bekannt. Hier aber kann Entwarnung gegeben werden. Auch wenn man die Geschichte insb. das Ende ja von Angang an kennt, ist es spannend zu erleben wie die Träume und Hoffnungen der vielen tausend Menschen in wenigen Stunden zerplatzen. Die Spielfreude war deutlich zu erkennen und der frenetische und lange Premierenapplaus kam nicht von ungefähr.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
02.10.2021 - Das Stück, das dereinst im Hamburger Schmidt Theater aus der Taufe gehoben wurde, hat seinen Weg nach Karlsruhe ins Kammertheater gefunden.
Seine Wurzeln kann, will und soll es wahrscheinlich auch in dieser Neuinszenierung von Nik Breidenbach nicht verleugnen. Will sagen: der Humor ist deftig, zotig, handfest. So wie man es eben aus den Schmidt-Häusern kennt.
Das kann man mögen, aber für mich ist sowas doch eher schwer zugänglich.
In dem Zwei-Personen-Stück geben Charlotte Heinke und Benjamin Sommerfeld Vollgas, singen, spielen, tanzen, toben, blödeln nonstop und sind dabei souverän und grundsympathisch.
Der zu hörende Musikmix besteht zu wesentlichen Teilen aus Artefakten der deutschen Schlagerhölle. Auch das kann man wiederum mögen....
OH ALPENGLÜHN hat eine Handlung. Zumindest am Anfang. Später verliert sie sich immer mehr und ist am Ende überhaupt nicht mehr vorhanden.
Die Regie ist gnadenlos, macht Tempo und lässt den beiden Künstlern kaum eine Atempause.
Ausstattung und Lichtdesign sind schön, detailliert und passend.
Das Publikum hat seinen Spaß und reagiert lautstark mit Gelächter, Applaus und Gejohle.
Wie gesagt: Man kann es mögen!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Spannend, aber nur ok
24.09.2021 - spannend, die Show so anders zu erleben. größtenteils finde ich es auch gelungen, obwohl mir stets die Überzeugungskraft des Originals fehlt. Jund und frisch, aber irgendwie doch recht belanglos
das größte Manko für mich: die Besetzung, die, vor allem in den Hauptrollen, nicht den Anforderungen der Songs standhalten kann.
Die Reduzierung auf Bandgröße tut dem Stück natürlich auch nicht allzu gut...

Wicked-Freak (30 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
PERFEKT!
24.09.2021 - ich habe nichts zu meckern. Diese Inszenierung ist einfach umwerfend.
Die Darsteller brillieren.
Mir gefiel es deutlich besser, als in Stuttgart und sogar am Broadway!

Wicked-Freak (30 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Wirklich ein Geniestreich
20.09.2021 - Ich bin noch immer sprachlos! Inszenierung top, Orchester top, Kostüme/Bühne top und Darsteller*innen durch die Bank erste Sahne. Selten habe ich mein Lieblingsmusical so großartig erlebt wie in Bonn. Gil Mehmert ist nicht Regisseur, er ist ein Zauberer.

Samira (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Überraschend gute Neuinszenierung
20.09.2021 - Die Neuinszenierung hat mich positiv überrascht. Tolle Idee, schöne Personenführung, großartiger Look. Einen Stern Abzug in meiner Wertung gibt es für die Fehlbesetzung des Fiyero. Ansonsten haben mir die Darsteller*innen ausnahmslos gut gefallen. Vajen van den Bosch dürfte als Elphaba aber gern noch etwas mehr Stimme zeigen. Ich würd's noch mal ansehen.

Samira (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Was war das?
20.09.2021 - Ich habe selten so eine schlechte und billige Inszenierung gesehen. Kaum einer der Darsteller*innen wirklich überzeugend, die ganze Show viel zu dunkel, billig wirkende Kostüme und Perücken. Texthänger, Versprecher. Weder gesanglich noch schauspielerisch wirkliche Glanzleistungen dabei. Aber das größte Problem ist die Inszenierung insgesamt. Vielleicht hätte man eine Person für die Regie engagieren sollen, die sich auskennt. Ich werde künftig einen Bogen um ein Stück machen, das von Lilo Wanders inszeniert wurde.

Samira (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
gut, wenn man das Musical noch nicht kennt
17.09.2021 - Das Musical ist einfach der große Wurf! Witzig, unterhaltsam, geniale Musik, die mitreißt und ein durchaus einfühlsamer Plot.
Für mich ging das Konzept in Hildesheim nicht ganz auf. Die Sprechszenen wirkten etwas hölzern, einige Darsteller nicht vollends glaubwürdig. Auch gesanglich kam man hier oftmals an die Grenze der eigenen Stimme.
Die Regie war mir nicht konsequent genug und einige Szenen wirkten etwas langatmig. Die geschriebenen Gags klappen, aber mehr kommt dann leider auch nicht.
Soundabmischung auf dem Rang (1. Reihe - PK 1) leider nicht optimal - oft die Band deutlich zu laut im Mix. Schade, denn die Band spielt gut und schmissig.
Meine Kurzbewertung, da ich die "offizielle" unpassend finde:
Inszenierung 2/5
Musik 4/5
Besetzung 2/5
Ausstattung 2/5

Wicked-Freak (30 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Die Inszenierung hat Schwächen
13.09.2021 - MY FAIR LADY ist quasi ein Selbstläufer auf jedem Spielplan, füllt das Theater und unterhält gut. In der rührigen Volksoper Wien ist das nicht anders.
Dennoch steckt auch hier ein kleiner Teufel im Detail, oder vorzugsweise in Regie und Darstellung.
Johanna Arrouas ist eine temperamentvolle Darstellerin mit überzeugenden gesanglichen Fähigkeiten.
Leider wird ihre klassische gebildete Singstimme nicht sinnvoll eingesetzt, wenn sie schon bei "Wouldn't it be loverly" mit einem glockenklaren Operetten-Timbre auftrumpft.
Die gesanglichen Fähigkeiten von Eliza sollten sich im Idealfall analog zu ihrer sprachlichen Entwicklung verändern.
Der Wandel von der Gossenpflanze zur Lady ist leider nicht vollends überzeugend gelungen. Insbesondere mangelt es am komödiantischen Timing. Das Setzen der Pointen funktioniert mehr als nur einmal recht schlecht.
Es will schon einiges heißen, wenn Regie und Darstellung die unkaputtbare Pointe der Ascot-Szene komplett an die Wand fahren.
Auch Axel Herrigs Ausgestaltung des Dr. Higgins hinterlässt Fragezeichen.
Ein Großteil des Humors entsteht normalerweise aus dem spröden, kühlen, von britischem Understatement geprägten Charakter. Herrig (bzw. die Regie) lassen den Wiener Higgins aber von Anfang an ziemlich aufgekratzt, agil bis zappelig über die Bühne wuseln.
Das passt nicht immer zu Text und Dialog und verspielt so leider auch einiges an Amüsement.
Aufgrund dessen wirkt das Gesamtergebnis trotz wunderbarer Ausstattung und großartiger musikalischer Umsetzung leider nur mittelmäßig.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
endlich wieder Musical - Wicked
12.09.2021 - Wicked erzählt eine tolle Geschichte mit sehr schöner Musik. Noch mehr Spass macht es wenn man den Zauber von OZ kennt, dies ist aber kein muss. Kann es jedem empfehlen reinzugehen,

steff79 (12 Bewertungen, ∅ 4.4 Sterne)
rundum gelungen
11.09.2021 - Ich mag das first Stage sehr und hatte einen rundum gelungen Abend dort.
Unterhaltsames Musical mit tollem spielfreudigen Cast, toller Kulisse und vielen Ideen. Würde sofort wieder reingehen.

steff79 (12 Bewertungen, ∅ 4.4 Sterne)
Wicked-2.0?
06.09.2021 - Ich habe gestern die Premiere gesehen,der Zuschauerraum erinnerte zu nächst an die vielen bekannte Wicked-Produktion.Aber schon mit dem ersten Ton des "Orchesters" fehlte mir die durchschlagende Kraft,den die Wicked Musik nun mal hat.Wicked soll in eine Zauberwelt entführen,entführt aber eher in eine Neonligt-Hightech-Welt mit Handys und Fachbildschirmen.Ich selbst nahm Elphaba nicht als grüne Hexe war,sondern Sie war eher türkisfarbig geschminkt.Mancher Darsteller war undeutich zu verstehen und von den Choreografien von Stage bin ich eine höhrere Perfektion und Genauigkeit gewöhnt.Es ist insgesamt mutig und verdient Resprekt zu versuchen,die Show Wicked,die in der Welt in der bekannten Form erfolgreich läuft,für Deutschland moderner zu machen.Mich hat das Stück in der Form nicht gefesslt,es hatte ein paar schöne Effekte.Aber man merkte immer wieder das doch sehr kleine Orchster.Ich muss ehrlich sein,drei Stunden mit FFP 2 Maske in einem Saal zu sitzen,schränkt auch die Zusehensfreude ein.Aber nach 18 Monaten Coronaunterbrechnung ist jede Premiere ein kleines Stück zur Rückkehr zur Normalität.

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
Keine Emotionen
16.08.2021 - Da es eher ein Schnelldurchlauf ist, blieb die Story und gerade der Bezug zu den Figuren vollends auf der Strecke. Einzig Lucy war mehr heraus gearbeitet. Der emotionale Höhepunkt war so, das man die Mädchen der Nacht an ihren Tod angeknüpft hat.
„Komm schafft die Männer ran“ war so auch ein Highlight. Stark gestört durch eine laut kichernde Mittvierzigerin, die anscheinend noch nicht aus der Pubertät heraus war. Sobald man Lucys Brüste zu Beginn sah, ging das Gekicher los.
Wenn man beim Positiven bleibt, war das Orchester und Ensemble toll. Dadurch, dass die Lautsprecher nur jeweils rechts und links nach vorn ausgerichtet sind, sollte man mittig sitzen. Ansonsten hört man das Ganze nur auf einem Ohr. Auf dem Anderen hatte ich noch in der Nacht phantom Grillenzirpen.
Jekyllhyde (bewusst so geschrieben) war leider das Problem. Man wusste nie wer gerade singt. Falls Nuancen da waren, lagen diese im minimalen Bereich.
Das gilt auch für Lisa und Lucy, wenn sie über Jekyllhyde sangen. Man wusste nie um wen es geht.
Die Welt, die völlig irr ist, wurde auch eher beim Sonntagsspaziergang besungen. Gut Singen reicht für die Rolle nicht.
Merzig lohnt sich, wenn man die Songs mag, das Ensemble und Orchester ist wirklich gut, aber das Stück an sich ist in Fragmenten auf der Bühne.
Von Dramatik kaum eine Spur. Für mich zeichnete sich dies am meisten bei „Mörder, Mörder“ ab. Hier wurden die Opfer nicht namentlich adressiert sondern nur umgebracht. Das diabolische ging verloren und wirkte, als würde Jekyllhyde willkürlich morden.
Jetzt wurde mein Text länger als gewollt. Komme zum Schluss, man hätte das Stück Lucy nennen müssen und hat sich zu sehr auf den schlüpfrige Effekte konzentriert.
Irgendwie bin ich es auch noch nicht gewohnt direkt ins Gesicht gesungen zu bekommen. Das Ensemble bzw. auch Jekyllhyde stand direkt singend vor meiner Nase.

Keine Emotionen
16.08.2021 - Da es eher ein Schnelldurchlauf ist, blieb die Story und gerade der Bezug zu den Figuren vollends auf der Strecke. Einzig Lucy war mehr heraus gearbeitet. Der emotionale Höhepunkt war so, das man die Mädchen der Nacht an ihren Tod angeknüpft hat.
„Komm schafft die Männer ran“ war so auch ein Highlight. Stark gestört durch eine laut kichernde Mittvierzigerin, die anscheinend noch nicht aus der Pubertät heraus war. Sobald man Lucys Brüste zu Beginn sah, ging das Gekicher los.
Wenn man beim Positiven bleibt, war das Orchester und Ensemble toll. Dadurch, dass die Lautsprecher nur jeweils rechts und links nach vorn ausgerichtet sind, sollte man mittig sitzen. Ansonsten hört man das Ganze nur auf einem Ohr. Auf dem Anderen hatte ich noch in der Nacht phantom Grillenzirpen.
Jekyllhyde (bewusst so geschrieben) war leider das Problem. Man wusste nie wer gerade singt. Falls Nuancen da waren, lagen diese im minimalen Bereich.
Das gilt auch für Lisa und Lucy, wenn sie über Jekyllhyde sangen. Man wusste nie um wen es geht.
Die Welt, die völlig irr ist, wurde auch eher beim Sonntagsspaziergang besungen. Gut Singen reicht für die Rolle nicht.
Merzig lohnt sich, wenn man die Songs mag, das Ensemble und Orchester ist wirklich gut, aber das Stück an sich ist in Fragmenten auf der Bühne.
Von Dramatik kaum eine Spur. Für mich zeichnete sich dies am meisten bei „Mörder, Mörder“ ab. Hier wurden die Opfer nicht namentlich adressiert sondern nur umgebracht. Das diabolische ging verloren und wirkte, als würde Jekyllhyde willkürlich morden.
Jetzt wurde mein Text länger als gewollt. Komme zum Schluss, man hätte das Stück Lucy nennen müssen und hat sich zu sehr auf den schlüpfrige Effekte konzentriert.
Irgendwie bin ich es auch noch nicht gewohnt direkt ins Gesicht gesungen zu bekommen. Das Ensemble bzw. auch Jekyllhyde stand direkt singend vor meiner Nase.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Was war das?
11.08.2021 - In Coronazeiten fühlt es sich ja fast befremdlich an,
wenn man ein Theater oder in diesem Fall eine Freiluftarena besucht. Was MusikTheaterSaar hier augenscheinlich in die Infrastruktur gelegt haben ist sehr gelungen und beachtlich. Aber Theater ist eben nur dann auch gut, wenn es packt, wenn es zum Lachen oder zum Weinen bringt. Da helfen auch nicht die schönsten Carteringanlagen. Leider. Es ist schon eine Frechheit, dass ein Zwei-Stunden-Epos wie Jekyll und Hyde in nur zwei Wochen einstudiert wurde (damit sogar beworben wird so nach dem Motto: Guckt mal wie schnell wir waren. Toll oder?) Nein leider gar nicht toll. Wer zum Schluss die Schuld an dieser Farce hat, bleibt ungewiss. Der Produzent ist sichtlich erleichtert und gibt seinen Gefühlen freien Lauf und kann nicht oft genug betonen wie schnell alles hier hochgezogen wurde unter der Regie von Andreas Gergen. Es ist peinlich wie bedeutungsschwanger er seine Darstellerinnen und Darsteller von einer Peinlichkeit zur nächsten inszeniert. Ich will überhaupt kein Darstellerbashing betreiben, denn alle sind froh überhaupt einen Job zu haben aber dennoch will ich zwei Personen nicht unerwähnt lässen:
Fabio Diso, Schwiegermuttertyp, glatt, viel zu dünne Stimme und so gar kein Sänger, den man sich in Charakterrollen wie es Jekyll nun mal ist vorstellen kann. Leider ist das die Tatsache. Er überzeugt in keiner Szene und fällt von einer schauspielerischen Peinlichkeit in die Nächste. Er ist der Figur in keinster Form gewachsen. Und schlimmer noch: So wie es aussieht kann er machen was er will, wahrscheinlich der fehlenden Probenzeit geschuldet, da der Regisseur nur darauf bedacht sein musste in 14 Tagen alles fertig zu haben. Ebenfalls Mili Jovanovic. Sie kann mit schöner Stimme überzeugen. Sie rettet sich von Szene zu Szene und ich spürte förmlich, wie sie versucht hat irgend etwas der Figur zu geben. Etwas Tiefgang. Tatsächlich: In Ansätzen gelungen. Dafür der eine Stern. Nochmals: DarstellerInnen können wenig ausrichten. Job ist Job. Und das Leben muss bezahlt werden. Man fragt sich: Andreas Gergen, auf deutschen Bühnen ein oft angefragter Regisseur, hat ein Engagement angenommen, in dem er in so kurzer atemberaubender Zeit nicht mal in kleinsten Ansätzen erzählen kann, was Jekyll & Hyde ausmacht: Es ist eine Vater-Sohn-Geschichte und keine Love-Story. Es geht um Macht, erwachsen werden und „sich-beweisen-müssen.“ Er schafft es leider nie mit seinem Choreographen Till Nau künslerisch zu überzeugen. Da kann auch leider nicht das recht interessante Bühnenbild darüber hinwegtäuschen. Für mich ein klares „NO-GO“ wie ein Rezensent über mir schon schrieb. Wenn ich mir den beachtlichen Karrierelebenslauf von Gergen anschaue als Verantwortlicher im Theater, würde ich mittlerweile sagen: Quantität vor Qualität. Er kann absolut keine Figuren kreieren. Ich habe so viele Produktionen gesehen von ihm. Jetzt gebe ich es auf. Es ist und bleibt flach. Leider habe ich das auch schon in anderen Produktionen von ihm genauso wahrgenommen (Sunset Boulevard oder Rebecca Tecklenburg). Schnell-schnell, statt durchdacht und mit Verstand. Meistens rettet dann eine tolle Choreographie die Regie. Leider hat hier Till Nau nichts von seinem Potenzial zeigen können (wie z. B. in Schwerin bei Titanic). Es geht scheinbar nur noch ums Geldverdienen. Herr Gergen fehlt die Demut vor dem Beruf. Sorry für meine Ehrlichkeit. MuZ kann ja Teile entfernen wenn zu „ehrlich“. Er hätte wissen müssen, dass es in so kurzer Zeit nicht möglich ist. Er macht alles und nimmt alles an. Und dazu noch in der Symbiose mit dem Intendanten Arnold des Merziger Theaterzeltes, der das scheinbar so verlangt hat, auf Grund von Kostensenkungen.
Ein klares NEIN hätte genügt, denn so etwas in so kurzer Zeit zu inszenieren ist NIEMALS möglich. Outing: Mein Vater war bis zu seinem Tod Opernregisseur, daher habe ich ein wenig Einblick in den Backstagebereich.
Was dieser wirklich „einfachen“ und flachen Inszenierung die Kirsche auf die Torte setzt, ist die Orchestrierung und Dirigat von Marc Seitz. Auch da wieder: Sparen am falschen Platz. Wo sind die Fachleute? Wenn man etwas tun soll, dann bitte mit einer gewissen Qualität. Das „Orchester“ klingt wie drei Keyboards. Keine Dynamik im Dirigat. Es klingt wie eine schlechte Karaokeversion. Ich möchte allen Machern hier nicht zu Nahe treten und ich bin überzeugt, dass unter den richtigen Umständen auch etwas gutes dabei herauskommt aber so ist dieses Frank Wildhorn-Musical nicht mehr als eine Amateurproduktion im Deckmantel eines bekannten saarländischen Sommerfestivals mit hübschen Profisängern. Das reicht leider nicht. Fazit: Produktionsteam und Ensemble überzeugen leider - und mit gutem Willen - nur in kleinsten Ansätzen. Schade! Vertane Chance!

vonkrolockfan (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Ein Sommernachtstraum
08.08.2021 - Die Schossfestspiele Ettlingen zeigen in diesem Jahr die Deutschland Premiere der Rodgers und Hammerstein Compilation Show A GRAND NIGHT FOR SINGING.
Die zauberhafte Geschichte ist ganz dicht an William Shakespeares "A Midsummer Nights Dream" angelehnt.
Im mystischen Umfeld eines Wasserschlosses treffen in einer magischen Nacht eine Reihe von flamboyanten, extravaganten Persönlichkeiten aufeinander. Das Beziehungskarussell beginnt sich im Takt der zeitlosen Kompositionen des Autoren-Komponisten Duos zu drehen.
Dabei stimmt nahezu alles. Begonnen bei der wunderbaren, vielseitigen, in allen Belangen großartigen Besetzung, über die Ausstattung mit malerischen Kostümen und einer faszinierenden, stimmungsvollen videotechnisch unterstützten Ausleuchtung des Schlossinnenhofes, bis zum perfekten Tondesign, das den glasklaren Klang von Stimmen und Instrumenten zum Genuß macht.
Man arbeitet in Ettlingen, wie eigentlich immer, mit einem relativ kleinen Klangkörper. Trotzdem -oder gerade deswegen- sind die intelligenten, stimmungsvollen Arrangements der Klassiker ein überraschender Glücksfall.
Einziger kleiner Wermutstropfen -wenn man so will- ist der literarische Spannungsbogen, der zum Ende hin durchaus etwas stringenter und dramatischer hätte ausfallen können.
Trotzdem ist A GRAND NIGHT FOR SINGING ein federleichtes, amüsantes und intelligentes Vergnügen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Interessante Variante
07.08.2021 - Ich mag Jekyll & Hyde sehr und habe auch diverse Produktionen gesehen. Von den großen Ensuite-Produktionen bis hin zu Aufführungen von kleineren Theatern. So habe ich mich auch gefreut, dass das Stück letztes Jahr nach Merzig kommen sollte. Aufgrund der Pandemie kam es gestern endlich zur Premiere.
Merzig fällt durch zwei Punkte auf. Man setzt teilweise auf Stücke, die man so im deutschsprachigen Raum nicht kennt. So wurden die Addams Family und 9to5 als deutschsprachige Erstaufführungen auf die Bühne gebracht. Außerdem sind die Besetzungen oft herausragend. Beide Punkte wurden zwar in jüngster Zeit etwas vernachlässigt, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.
In diesem Jahr kam man durch die Pandemie auf eine (wie ich finde) clevere Idee. Man hat die Zuschauertribüne aus dem Zelt gebracht und so eine neue Open-Air-Bühne geschaffen. Gerade die Bühne wirkt zunächst sehr provisorisch, aber als Gesamtbild während der Vorstellung passt das ganz wunderbar. Bei schlechtem Wetter verschiebt man die Bühne übrigens ins Zelt und spielt das Stück (halbszenisch) dort weiter.
Zum Stück! Schon beim Prolog war ich sehr erstaunt. Man spielt hier nicht die Stücke ab, wie man sie aus den hierzulande bekannten Produktionen kennt. Ich glaube, die Produktion orientiert sich an der ursprünglichen Version (?). Zu Beginn steigt beim instumentalen Teil eine Damenstimme ein. Das wirkt ganz hervorragend und war bei mir ein Gänsehautmoment. Sehr stimmungsvoll! Leider wurde dann der Text "In jedem von uns..." nicht von Jekyll, sondern von der ganzen Cast vorgetragen. Hatte etwas von gemeinsamen Lesen in der Grundschule und ich fand es einfach lächerlich bzw. fast schon zum fremdschämen. Damit war der Gänsehautmoment schnell wieder dahin.
Und weiter ging es auch für Kenner des Stückes mit viel Abwechslung. Songs wurden gestrichen, andere kamen hinzu und die Reihenfolge weicht teilweise auch erheblich vom Bekannten ab. Die Übersetzung ist auch nicht die bekannte Arbeit von Susanne Dengler. Die Arrangements sind auch teilweise stark verändert. Leider in meinen Augen aber nicht immer im positiven Sinne. Hier hätte man behutsamer vorgehen müssen, wenn z.B. als "Gefährliches Spiel" ein Tango wird oder das Duett von Lucy und Lisa mir zum ersten Mal gar nicht mehr gefiel. Schade.
Das Bühnenbild ist sehr spartanisch und besteht aus einer großen LED-Wand und zwei Balkonen davor. Wirkt auf den Bildern gar nicht einladend, aber auf der Bühne während der Show hat es mir doch sehr gut gefallen. Auch die Projektionen waren oftmals gut bis sehr gut gewählt, mit Ausrutschern. Wieso man gleich bei zwei Liedern das Meer zeigt und Henry und Lisa plötzlich die See unter sich haben, erschließt sich mir nicht. Völlig unpassend.
Das Highlight des Stückes war für mich (völlig überraschend in mehrfacher Hinsicht) "schafft die Männer ran". Lucy entblättert sich zu Beginn des Stückes und steht urplötzlich in durchsichtigem Body da. Bitte was?! Das war erst der Beginn, denn der Rest der Truppe kleidete sich mehr als originell und was dann auf der Bühne abging, war schon... sehr deutlich. Nennen wir es so. Das sorgte beim Publikum sichtlich für Verwunderung und nach und nach zu vielen kleinen Lachern. Ich fand gerade diese Szene sehr überraschend, aber sehr passend und vor allem durch Miriam Neumaier das Highlight der Show.
Mit Miriam Neumaier stand eine Lucy auf der Bühne, die eigentlich nur Cover sein sollte. Vasiliki Roussi, die immer noch als Lucy hier geführt wird, hat sich offenbar verletzt und kann auch in den nächsten Wochen nicht auftreten. Was mich im Vorfeld traurig stimmte (sie ist wirklich hervorragend), stellt aber in Merzig selten einen Kritikpunkt dar, da man eben die Darsteller oft sehr gut wählt. Kommen wir doch damit zur Cast:
Fabio Diso als Jekyll/Hyde. Hier haben wir leider schon den "Schwachpunkt" der Show in Form der Hauptrolle. Den Jekyll spielt er noch ganz gut, wenn auch oftmals zu leise und etwas schwach auf der Brust. Wenn er sich jedoch in Hyde verwandelt, so merkt man leider keinen Unterschied. Kein anderes Aussehen (der ganz simple "Haartrick" der bekannten Produktionen fehlt), keine andere Stimmlage (Hyde singt doch meist deutlich tiefer und aggressiver), allenfalls die Gestik ist etwas verändert. Ich habe das Gefühl, dass Fabian Diso die Stimmlage nicht tiefer legen kann. ´Dazu singt er auch als Hyde weiterhin eher leise und schwach. Somit fand ich ihn leider sehr, sehr enttäuschend und als Hyde offen gesagt schon ein No-Go.
Milica Jovanovic ist ja der vielleicht bekannteste Name und sie war auch schon in Dortmund in dieser Rolle zu sehen. Sie spielt die Rolle routiniert und es gibt kaum etwas an ihr auszusetzen.
Miriam Neumaier als Ersatz für Vasiliki Roussi war eine positive Überraschung. Ihre Stimme ist sehr gut, wunderbar facettenreich je nach Situation. Das Schauspiel fast noch besser. Wenn das nur die Coverbesetzung ist, Hut ab.
Der Rest der Truppe passte auch sehr gut, wie immer. Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden.
Wer das Stück wie ich mag und einmal eine andere Variante als die bisher bekannte sehen möchte (nicht nur in der Inszenierung), dem kann ich einen Besuch nur empfehlen. Wir hatten auch dieses Jahr wieder einen wundervollen Abend. Vor allem das Gesamtpaket mit der tollen Umgebung um die Zelte passt dort einfach.
Bei Fragen und Austausch stehe ich auch gerne per PM zur Verfügung, da ich das neue Forum aktuell nicht nutze. :)

sus70 (16 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Sieben auf einen Streich
15.07.2021 - Letztes Jahr noch pandemiebedingt verschoben, erlebt DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN nun seine Erstaufführung.
Respekt für die Organisatoren und künstlerischen Leiter der Brüder Grimm Festspiele Hanau, die es Jahr für Jahr schaffen -sollte nicht gerade eine weltweite Seuche dazwischen kommen- eine Musical-Uraufführung auf beachtlichem Niveau zu stemmen.
Märchenmusical klingt sicher für viele etwas altbacken und kindgerecht. Dennoch versteht man es in Hanau, die Stoffe aus dem großen Grimm-Kosmos behutsam zu entstauben, mit aktuellen Sichtweisen oder Themen zu ergänzen und trotzdem ihnen ihren märchenhaften Charme zu lassen.
DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN hat einen frechen Comedy-Ansatz, überhöht und überzeichnet seine Protagonisten immer wieder gerne und erlaubt sich auch satirische Einblicke in die Befindlichkeiten dieses Landes. Da gibt es dann auch schon einmal lautstarkes Gelächter und Szeneapplaus, wenn die Absurdität des grassierenden Genderwahnsinns knackig auf den Punkt gebracht wird.
Die Inszenierung versteht es bestens, die große Bühne mit zwei Spielebenen und drei Drehelementen zu nutzen.
Die Optik ist bonbonbunt. Das passt zum respektlosen aber auch märchenhaften Konzept.
Die Choreografie von Bart DeClercq wirkt leider etwas statisch und erinnert oftmals eher an gut koordinierte Platzwechsel statt an Tanz.
Die Komposition von Marian Lux nimmt sich ausreichend Zeit um Charaktere und Emotionen zu beschreiben, hat in den Ensemble-Nummern aber auch gelungenes Musical-Entertainment zu bieten.
Der schöne und kurzweilige Abend im Schlosspark Hanau wird vom Publikum mit Standing Ovations honoriert.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Grandios
12.07.2021 - Wir waren gestern Abend in der Vorstellung. Wir haben das Stück mit dieser Vorstellung zum 3. Mal und in der 3 Inszenierung gesehen. Super umgesetzt, Darsteller alle super. HR. Borchert ist Dracula in berfektion. Grandios. Und endlich wieder live. Danke dafür. Bis auf die Texte hier müsste ich mich umgewohnen, die neuen sind etwas eingängiger. Wir haben den Abend sehr genossen und die Lichtstimmung hat ihr übrigens dazu beigetragen. Kostüme waren auch sehr toll. Keine Wünsche offen geblieben.

cstub (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Oh Gott! - Was für ein Spass
10.07.2021 - Nach fast 1,5 Jahren wieder eine Live Musicalaufführung zu erleben war ein unbeschreiblich schöner Augenblick. Nach Tagen des Regens und Wetterkapriolen wurde es zum Premierenabend in Schwäbisch Hall noch sonnig und es blieb trocken.
Ich mag Sister Act seit der ersten Aufführung in London und kenne die Shows aus Paris, Stuttgart, Oberhausen, Wien und München in der Originalinszenierung. Ich war gespannt wie das Open Air und mit wenig Bühnenbild funktioniert.
Die steilen Stufen vor St. Michael sind ja seit jeher die Bühne der Festspiele und das ist schon eine Herausforderung. Vor allem bei einem Ensemblestück wie Sister Act mit seinen schnellen Szenenwechseln, fetzigen Tanzszenen und Verfolgungsjagden.
Philipp Moschitz hat mit seinem Team die Show großartig auf die Bühne gebracht. Viele witzige Regieeinfälle, neue Ansätze, eine 12 köpfige Band und eine starke Cast tun ihr übriges.
SOUND
In Schwäbisch Hall genießt man perfektes Sounddesign was einen vergessen ließ draußen zu sein. Der Klang war so klar, die Textverständlichkeit so hoch und die Band perfekt abgemischt. Ein großes Lob.
DARSTELLER
Sister Act sehe ich als Ensemblestück mit einer starken Leading Lady und das ist Kristina Love von der ersten Minute an. Ihre Spielfreude, ihre Soulstimme und die Komik sind 1a. Ich durfte Sie schon in TINA erleben und fand ihre Phonetik hier in Schwäbisch Hall noch um ein vielfaches besser.
Kerstin Marie Mäkelburg ist eine grandiose Mutter Oberin. Mit ihrer ernsthaften Strenge und gleichzeitig liebenswerten Art begeistert sie auch mit starker Stimme und harmoniert sehr gut mit den jeweiligen Spielpartnern. Auch
Michaela Hanser als greise Mary Lazarus und Franziska Schuster als Mary Robert stechen aus dem hervorragenden Frauenensemble heraus. Witzig dabei: Die Nonnen haben nun teilweise neue Namen, was für allerlei Erheiterung beim "Abendmahl" sorgt. Ebenso kommt in der Inszenierung der Lokalkolorit nicht zu kurz in einer Szene in der die Ganoven TJ und Joey die Sehenswürdigkeiten der Stadt aufrufen. Darüberhinaus begeistert die weitere Cast mit toller Stimme, Spielfreude und unglaublicher Komik.
Entdeckung des Abends für mich war
Vic Anthony als Polizist Eddie. Seine tolle Stimme, seine Komik und das nicht ganz so trottelige Spiel (im Vergleich zur Originalversion) hat mir ausnehmend gut gefallen.
ANPASSUNGEN
Sister Act in Schwäbisch Hall wird ohne Pause gespielt was ich genial fand. Die Show beginnt um 20:30 Uhr und war kurz vor 23 Uhr zu Ende. Daher wurde Eddies Song um eine Strophe gekürzt, es gibt keinen Pablo (Ganoven) und der Song "Schütz die Show" und "Lass die Liebe rein" sind nicht mehr Bestandteil. Das tut dem Spass aber keinen Abbruch, wenngleich ich nach wie vor die Bar-Szene für entbehrlicher gehalten hätte (zu Gunsten von "Schütz die Show").
BÜHNE
Die Stufen vor St. Michael sind seitlich von LED Säulen gesäumt die schon bei Dämmerung eine Wirkung erzielen. Nach und nach werden dann die Leuchtletter OH GOTT! im Oberen Teil installiert und farbig illuminiert. Dazu kommt mit zunehmender Dunkelheit noch Glitzerfächer und eine farbig angestrahlte Fassade der Kirche. Sehr stimmig.
FAZIT:
Mit Sister Act hat man in Schwäbisch Hall einen richtig witzigen und fetzigen Sommerspass auf der Bühne. Eine pfiffige Inszenierung eines jungen Regisseurs mit genialen Einfällen, einer tollen Cast und einer hervorragend spielenden Band unter Heiko Lippmann.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Macht Spaß
27.06.2021 - Von Gaines Hall wunderbar auf der übergroßen Freilichtbühne in Szene gesetzt.und das ist nicht ganz einfach. Er verzichtet darauf Fosse zu kopieren und verläßt sich auf seine eigene Tanzsprache.. Das gelingt in den Ensemblenummern ganz prächtig. Seine Hauptdarstellerinnen kommen sehr sympathisch rüber. Große Tänzerinnen sind sie leider beide nicht, was besonders in der Schlussnummer auffällt. Aber Gaines Hall gelingt es, dies weitgehend zu kaschieren. Ein höchst vergnüglicher Abend. Auch Dank dem herrlich zynischen Bradley, dem aalglatten Franzen und der köstlichenLsrsen (wer hat eigentlich diesen schrecklichen grauen Kittel verbrochen?).

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Was für eine Frau?!
03.01.2021 - Mein grundlegendes Problem mit diesem Stück ist seine Protagonistin. Ihr ausgesprochen anstrengender und enervierender Charakter ist eine Zumutung und Geduldsprobe. Diese Frau steht mit einem Bein im Kindergarten und mit dem anderen in der geschlossenen Psychiatrie.
Bis heute ist mir schleierhaft, dass ein Könner seines Faches, wie Neil Simon, der für das Buch verantwortlich zeichnet, die Geschichte nicht etwas spritziger, eleganter und kurzweiliger verfasst hat. Möglicherweise hat man sich ja der Vorlage von Federico Fellini zu stark verpflichtet gefühlt.
Die cool jazzige Komposition von Cy Coleman ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt und beinhaltet ein Reihe von Evergreens.
Auch die Volksoper Wien hat eigentlich alles richtig gemacht und an nichts gespart. Das Stück ist gut ausgestattet, knackig im Fossey Style choreografiert, aufwändig orchestriert und namenhaft besetzt. Caroline Frank, Axel Herrig, Peter Lesiak und Drew Sarich bieten makellose Leistungen.
Lisa Habermann in der Titelrolle ist enorm gefordert. Insbesondere im ersten Akt ist sie permanent präsent und muss rollenbedingt unter Strom stehen und leider oft genug einfach nur dumm Herumhampeln. Das macht sie mit bewundernswert viel Energie und Hingabe.
Trotzdem wirkt vieles auf mich -natürlich rollenbedingt- einfach nur sehr anstrengend.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Wunderbar
29.11.2020 - Es war wunderbar, nur hieß das Ganze: Singing Vampires, nicht Swinging Vampires :) Vorbei das auch toll wäre!

SatineEve (erste Bewertung)
Klassiker in aufwändiger Inszenierung
20.11.2020 - Großes Ensemble, großes Orchester, aufwändige Bühnentechnik, teure Kostüme!
Die Volksoper hat an nichts gespart um den vielgespielten Klassiker CABARET unter der Regie von Gil Mehmert auf die Bühne zu bringen.
Nicht zuletzt wegen diesem enormen Aufwand, muss man eingestehen, dass man sich vorzüglich unterhält.
Dazu trägt auch die nahezu schnörkellos klassische Inszenierung von Routinier Mehmert bei. Er hält sich mit ungewöhnlichen Ansätzen und eigenständigen Interpretationen weitgehend zurück. Auffällig ist allenfalls die vollkommen geschlechtslose Nosferatu ähnliche Optik des Conferenciers. In der gesanglich und tänzerisch makellosen Interpretation durch Ruth Brauer-Kvam bleibt dieses Ding (Mensch oder Charakter kann man es eigentlich nicht mehr nennen) ziemlich unscharf und nebulös.
Bettina Mönch zieht alle Register ihres enormen Könnens. Ihre Sally ist ebenso das billige Flittchen wie die tragische Heroin. Sie hat die stärksten emotionalen Momente des Abends.
Ganz dicht gefolgt von der -wie eigentlich immer- herausragend guten Dagmar Hellberg. Sie lotet die Rolle des Fräulein Schneider bis ins Detail aus -Respekt für ihre Berliner Schnauze) und adelt sie mit ihrer großen Stimme.
Wobei es natürlich viel zu kurz gegriffen wäre, wenn man ein Werk wie CABARET auf seinen Unterhaltungswert reduzieren würde.
Leider fehlen der Regie mitunter die passenden Bilder, um den Irrsinn und die Brutalität des aufziehenden und schon sehr präsenten Nationalsozialismus zu zeigen.
Insbesondere ist die Schlußszene, die aus viel Hin- und Herrennen und in die Länge gezogenen Monologen besteht, nicht besonders eindrucksvoll.
Unterm Strich überwiegt aber das Positive.
Absolut empfehlenswert!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Typisch Schmidt!
07.11.2020 - Großes Kompliment an die Kreativen der Schmidt Theater.
Noch während die großen Musicalhäuser und auch die meisten Stadt- und Staatstheater bewegungslos im Corona-Schock verharrten, ging man auf der Hamburger Reeperbahn schon mit pandemiekompatiblen Formaten an den Start. SCHMIDTS RITZ ist eines davon.
Als Musical kann man das Stück eigentlich nicht bezeichnen.
Es stellt eine etwas gewollt trashige und schräge Sensationsschau der 1920er Jahre dar. Comedy- und Gesangseinlagen werden mit Zauberei und Jonglage verbunden.
Zusammen mit den Vollblutt-Zirkusgäulen Carolin Spieß, Götz Fuhrmann und Elena Zvirbulis ergibt das vergnügliche und kurzweilige 90 Minuten.
Allein Veit Schäfermeier muss sich mit einem Charakter abmühen, dessen (scheinbar) einzige Komik darin besteht schwul zu sein. Das zündet leider nicht wirklich und kommt im Jahr 2020 auch etwas altbacken daher.
Die wenigen Lieder von Lingnau/Wohlgemuth sind hübsch, verflüchtigen sich aber sofort nach dem Hören wieder.
Großartig gelungen ist die Aus- und Umgestaltung des Schmidt Theaters. Selbst die Servicemitarbeiter sind passend in die plüschig glamouröse Variete-Atmosphäre integriert.
Das Hygiene-Konzept (auf und vor der Bühne) ist gut durchdacht.
SCHMIDTS RITZ ist ein gelungener und unterhaltsamer Theaterabend. Der Humor ist (eben typisch Schmidt) mitunter etwas derb. Mit großer Spielfreude agieren die Darsteller gesanglich und schauspielerisch stark.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Wunderbares Konzerterlebnis in Corona-Zeiten
27.10.2020 - Endlich wieder eine Bühne! Endlich wieder Musicalmusik! Balsam für die Seele war der sehr gelungene "The Piano Man"- Abend von und mit Thomas Borchert. Mit viel Herzblut hat er wunderschöne Musicalmelodien und Popsongs gesungen, nicht zu vergessen seine schönen Eigenkompositionen. Thomas Borchert und der Flügel sind eine Einheit, es ist ein Genuss. Die Location war sehr passend, ein intimes, persönliches Ambiente - man hat sich sehr wohlgefühlt und in diesen Corona-Zeiten auch sehr sicher. Das Publikum hat sich super an die Hygienevorschriften gehalten. Meine persönlichen Highlights des Abends waren die Eröffnung mit der unstillbaren Gier, der Piano Man, Dies ist die Stunde, 36 Häuser und sein wunderschöner Song The Best Of Goodbyes. Ich hoffe sehr, dass solch ein herrlicher Musical-Abend bald wiederholt werden kann!

sandy-girl (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Kalauer, tolle Stimmen und viel Schmäh
27.10.2020 - Wesentlich mehr gibt es über ROCK MY SOUL auch nicht zu sagen.
Der Handlungsfaden der Geschichte ist hauchdünn: Multikulti-Gesangsgruppe wird gecastet, hat Erfolg, trennt sich, feiert Revival, Ende.
Das große Plus der Show sind die stimmstarken Darsteller. Andy Lee Lang, Vincent Bueno, Conny Mooswalder, Tertia Botha und Reinwald Kranner geben Vollgas und rocken in schrill schräger Kostümierung das Metropol.
Alle erweisen sich auch als ausgezeichnete Schauspieler und Komödianten. Die Kalauerdichte ist sehr hoch. Trotzdem wird es niemals peinlich oder unangenehm.
ROCK MY SOUL wird als "70er-Jahre-Musical" beworben. Das Stück spielt aber in den sehr frühen 70er Jahren, daher erscheint die Optik und Musikauswahl (Compilation plus ein paar unauffällige Neukompositionen) eher die späten 60er zu reflektieren.
ROCK MY SOUL ist eine weitgehend unterhaltsame Musical Comedy, die von den großartigen Darstellern veredelt wird.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Gelungene coronakonforme Inszenierung!
09.10.2020 - In diesen Zeiten ist jede Musicalinszenierung Gold wert. Umso schöner, wenn die Inszenierung dann noch so wunderbar umgesetzt ist, dass man trotz Abstand auf der Bühne und pausenloser, gekürzter Fassung einen wunderbaren Abend verbringen kann. 1,50 Stunde beste Sondheim-Unterhaltung mit einer kleinen Länge und zwischenzeitlich etwas unpräzisen Timing in den Comedy-Momenten. Trotzdem sehenswert und eine Wohltat nach so einer langen Theaterpause.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
...packendes und kreatives Musiktheater auch unter Corona-Bedingungen!
29.09.2020 - Roxie Hart ist ihre Ehe mit dem soliden aber unscheinbaren Amos überdrüssig und stürzt sich in Affären. Als ihr Liebhaber Fred Casely sie abservieren will, greift sie zum Colt und schießt ihn über den Haufen. Denn: Eine Roxie Hart verlässt man(n) nicht so einfach. Eine Roxie Hart ist ein Mädchen mit Ambitionen. Sie will die große Show auf einer noch größeren Bühne, so wie ihr Idol Velma Kelly, die sie prompt im Frauenknast kennenlernt. Velma wartet auf ihren Prozess: Sie hat ihren Ehemann im Bett mit ihrer Schwester erwischt und in einem Anfall von geistiger Unzurechnungsfähigkeit (ihre Verteidigungsstrategie vor Gericht) beide kurzerhand getötet. Nun wartet sie im Gefängnis unter der eisernen Führung von Mama Morton auf ihre Verhandlung. Die Presse ist begeistert von den mörderischen Mädels: Besonders Klatschkolumnistin Mary Sunshine bringt immer neue haarsträubende Enthüllungen, die ihr von Staranwalt Billy Flynn charmant-skrupellos in die Feder diktiert werden. Geschickt manipuliert er die Presse und prägt so die öffentliche Meinung. Das Ergebnis: Velma und Roxie werden freigesprochen und starten gemeinsam eine fulminante Karriere auf der Vaudeville-Bühne.
Musical in Zeiten von Corona: Geht das überhaupt? Blechernd klingt das Orchester aus den Boxen. Roxie liegt in ihrem Bett, wartet auf ihren Liebhaber und träumt von ihren Idol Velma Kelly, die plötzlich aus dem Schrank hüpft und gemeinsam mit drei Tänzern zu „All That Jazz“ Roxie und ihren Lover umtanzt. Statt großer Shownummer sah dies für mich eher nach Kammerspiel aus. Statt mit einem grandiosen „BÄHM!“ begann die Show mit einem verhaltenen „Pling!“. Ich stellte mir ängstlich die Frage „Geht das nun so weiter?“.
Nein! Es ging nicht so weiter! Erst der Mord an Fred Casely ermöglicht es Roxie, der Enge ihrer kleinen, unbedeutenden Welt zu entfliehen. Und so öffnet sich die Bühne wie die Büchse der Pandora und präsentiert das Spiel um Mord, Korruption und Manipulation: Spätestens beim „Cell Block Tango“ hatte ich sie, meine große Show!
Musical in Zeiten von Corona: Geht das überhaupt? Ja, es geht, und dazu auch noch ganz großartig! Selten griffen die Künste von Regie, Choreografie, Bühne und Kostüm so ineinander wie in dieser Inszenierung. Regisseur Felix Seiler machte aus der Not eine Tugend und zauberte aus den vorgegebenen 90 Minuten Spielzeit ohne Pause eine straffe Inszenierung, in der ein Highlight vom nächsten Highlight abgelöst wird. Fein differenziert zeigte sich seine Personenführung und überraschte mit ungewöhnlichen und witzigen Ideen. Großes Lob: Trotz Kürzung bzw. Straffung der Handlung hatte ich nicht das Gefühl, dass mir wesentliche Inhalte gefehlt hätten. Andrea Danae Kingston bot eine kreative und anspruchsvolle Choreografie und sorgt so – trotz Abstandsregelung – für abwechslungsreiche Bewegungsabläufe. Seiler und Kingston scheinen ein eingespieltes Team zu sein: Häufig war nicht nachvollziehbar, wo die Regie aufhörte und die Choreografie begann. Das Bühnenbild von Hartmut Schörghofer schafft stimmige Spielebenen und unterstützt die vorgegebene Distanz zwischen den Darstellern ohne an Atmosphäre einzubüßen. Die ansprechenden Kostüme von Julia Schnittger glänzen im 20er-Jahre-Look mit einem Touch Modernität.
Vier von den sechs Hauptrollen sind mit Musical-Profis besetzt: Valentina Inzko Fink gibt das naive Blondchen Roxie Hart mit einer gehörigen Prise Durchtriebenheit. Die Velma Kelly von Jasmin Eberl trieft vor ordinärem Selbstbewusstsein, lässt durchaus hinter der taffen Fassade Verletzlichkeit durchschimmern. Beide Ladies punkten mit grandiosen Stimmen, tänzerischem Können und einer Menge Sex-Appeal. Frank Winkels als Billy Flynn ist ein absoluter WoMenizer (

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Endlich!
25.09.2020 - Endlich wieder Theater und endlich wieder K.Mehrling.
Es war so toll nach der langen Durststrecke endlich wieder eine Liveshow zu erleben. Katharine Mehrling wie immer großartig mit ihrer Hommage an Judy Garland, deren Lieder sie toll interpretiert ohne sie zu kopieren.
Die Band war ein Genuß und sehr gefallen hat mir die Interaktion zwischen Musikern und Sängerin über alle Plexiglasgrenzen hinweg.
Es gab ungewohnt viel Platz im Tipi und ein sehr gutes Hygienekonzept.
Einziger Wermuthstropfen, der Applaus klingt etwas dünn wegen der geringen Anzahl von Zuschauern (auch wenn der Abend sehr gut besucht war). Das wurde dann mit Standing Ovations wett gemacht.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Hervorragend gelöst
24.09.2020 - Für diese schwere Zeit eine Meisterleistung....Corona verbannt das Orchester ins off, die Akteure auf Abstand und das ganze Stück auf 90 Minuten. Was hinter der Maske dann herauskam war eine Meisterleistung, Chapeau für alle Beteiligten hinter, neben und auf der Bühne.

Katibossi123 (erste Bewertung)
Konsequent mit Brüchen
18.09.2020 - Das Ein-Personen-Musical TELL ME ON A SUNDAY scheint das perfekte Musical für die momentan eingeschränkten Möglichkeiten eines Theaters zu sein.
Das Stück steht allerdings schon mehrere Spielzeiten auf dem Spielplan des Pfalztheaters Kaiserslautern.
Das vierzig Jahre alte Musical wurde konsequent in die Gegenwart versetzt.
Smartphones und selbst Alltagsmasken wurden integriert.
Leider lassen Buch, Text und Inszenierung die Protagonistin nicht wirklich glaubhaft oder sympathisch werden.
Das rotzige Girlie (die Kostüme sind einfach unterirdisch und kontraproduktiv) hüpft von einer Beziehung zur nächsten, scheitert letztendlich und findet erwartungsgemäß zu sich selbst.
Die vielseitige Adrienn Cunka lotet die Facetten und Veränderungen gekonnt aus, kommt aber selten gegen das wenig stimmige Gesamtkonzept an. Mitunter sind die Gefühlsaufwallungen viel zu groß und zu dramatisch, mitunter ist die Figur einfach zu flippig, rotzig, burschikos. Wenig sinnvoll ist es, dass immer wieder in eine klassische Stimmführung gewechselt wird. Ein richtiger Zugang zum Charakter fehlt.
Eine fünfköpfige Band bearbeitet mit Hingabe und Mühe den Popscore.
Vielleicht nicht der perfekte Theaterabend, aber nach der langen Pause ein schöner Einstand.
Dank an das Pfalztheater, alle Künstler und freundlichen Mitarbeiter!
Schön, dass ihr wieder spielt!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Ein toller Abend mit viel Schlager und einer tollen Story voll Witz und Charm
04.08.2020 - Am 25.07. War ich zur vorletzten Vorstellung von " Tausendmal berührt" auf der Küchwaldbühne. Die Location war wirklich sehr schön und man hatte einen ausgezeichneten Blick auf die Bühne trotz letzter Reihe war die Sicht sehr gut.
Das Musical selbst war sehr gut und passend für einen lauschigen Sommerabend mit viel Witz und Charm , mit tollen bekannten Schlagertitel in einen modernen Arrangement.
Zu den Highlights gehörten:
Fiesta Mexicana
I will Survive
Du hast den Farbfilm vergessen mein Michael
Ein Stern

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Eine Gala mit den größten Hits der Musical Legende
19.06.2020 - Am 17.02.2019 schaute ich mir die Tour 2018/2019 von " Der großen Andrew Lloyd Webber Gala" in der Stadthalle Chemnitz an. Natürlich war mir klar dass es kein Musical in dem Sinne sein würde sondern " Eine "Best of Show" und nichts anderes war die Show auch. Mir hAtte es Mega mässig gefallen, es war für jeden Geschmack etwas dabei, tolle Songs und auch super Tanzeinlagen. Auch wenn die Sänger und Sängerinnen jetzt keine Weltstars der Musical - Szene oder von einzelnen Musicals bekannt wahren wahren die Gesangsleistungen auf einen Top Niveau. Auf jeden Fall hat der Abend bei mir den Wunsch erweckt, neben Starlight Express ( was echt super war) noch weitere Andrew Lloyd Webber Musicals in Zukunft anzuschauen ( mal sehen wann es klappt)
Zu meinen Highlights gehören:
" I don't know how to love him " , "Gethsemane " und Jesus Christ Superstar" aus Jesus Christ Superstar
Memory aus Cats
"Think of me", "Music of the Night " und " The Phantom of the Opera " aus Phantom of the Opera
Don't cry for me Argentina aus Evita
Und natürlich : " Pumping Iron, Light at the End of the Tunnel und Starlight Express" aus Starlight Express
Und ich hatte auch in der Show einen Moment wo ich mir dachte , ich sollte mich mal mehr und besser mit einem Musical - Komponisten beschäftigen, da ich zum Beispiel nicht wusste dass der 90 - ziger Jahre Welthit No matter what von Boyzone eigentlich auch von Webber geschrieben wurde also hatte ich da etwas neues dazu gelernt 😊.
Auf jeden Fall war es ein sehr schöner und lehrreicher Abend der mir absolut sehr gefallen hatte.

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Es grün't so grün , wenn Spaniens Blüten blüh'n
17.06.2020 - Am 1. November 2019 hatte ich mir zum 2. Mal My Fair Lady im Opernhaus Chemnitz angeschaut und ich war mehr als begeistert.
Super Bühnenbild und sehr talentierte Darsteller die allesamt bis auf Sylvia Schramm - Heilfort ,eine Legende bei den Theatern Chemnitz,als Mrs. Pearce, neu waren. Sylvia Schramm - Heilfort hatte wieder einmal bewiesen dass sie zurecht ein Arrangement im Opernhaus hat, sie spielte , wie ihre anderen Rollen vorher auch ( z.B. Ms. Sherman in Fame Das Musical , oder eben Eliza ) mit sehr starken Ausdruck und viel Liebe zum Detail und Gefühl einfach eine grandiose Darstellerin die Alles spielen kann.
Aber auch die neuen Darsteller/-innen waren einfach grandios in ihren Rollen.
Allen voran natürlich die zu den Zeitpunkt neue Eliza -Franziska Krötenheerdt: hat den Charakter Glaubwürdigkeit und sehr viel Gefühl , Witz und Humor verleiht einfach alles was man von einer Eliza erwartet und ihre Stimme war echt Ausdrucksstark und sehr gut und zur Rolle passend. Sie schaffte es Songs wie " Wart's nur ab Henry Higgins, wart's nur ab, Es grün't so grün , wenn Spaniens Blüten blüh'n , Währe das nicht wunderscheen oder Ich hätt getanzt heut Nacht " genau die richtige Stimmung und Gefühle gegeben. Auch einfach grandios.
Zu den Highlights gehören für mich , natürlich: Ach währe das nicht Wunderscheen,Ich hätt getanzt heut Nacht, Wart's nur ab Henry Higgins, wart's nur ab , Es grün't so grün wenn Spaniens Blüten blüh'n, aber auch Mit nen kleen Stückchen Glück und Bring mich pünktlich zum Altar.
My Fair Lady gehört zurecht zu den Musical Klassikern die gute Laune verbreiten, Spaß machen beim zuschauen und die Charaktere sind absolut liebenswert und mit viel Herzblut konzipiert. Somit verlässt man die Vorstellung mit guter Laune und sehr vielen Ohrwürmer in den Gehörgänge die auch lange danach anhalten. Ich kann das Musical nur empfehlen.

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Kein Disney aber trotzdem schön mal etwas anderes.
17.06.2020 - Dafür das es kein Disney Musical ist war das Musical Die Schöne und das Biest" sehr schön und man hat auch bestimmte Charaktere sofort wieder erkannt vom Film ( Gustav war eindeutig Gaston vom feinsten😁😄). Belle ,oder da es ja eine komplett deutschsprachige Inszenierung war, Bella war einfach nur Zauberhaft und genauso geduldig wie ihr Disney Pendant. Und das Biest war sehr schön wütend frustriert und voll Schmerz. Mein Highlight wahren aber Bella's Schwestern Ilse und Grete einfach grandios überzeichnet und sehr schön zickig 😂😅. Kurz um mir hatte der Musical - Abend sehr gut gefallen.

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Eine Show die dem Original mit viel Liebe zum Detail würdigt
17.06.2020 - Anfang 2019 hatte ich die Gelegenheit genutzt und mir die Thriller Live - Tour in der Stadthalle Chemnitz anzuschauen und es war eine sehr ausgefeilte und in allen Punkten perfekte Show. Natürlich ist es kein Musical sondern eine "Tribute - Show" aber eine die das " Prädikat : Geniestreich" mehr als verdient. Das Publikum wird dank der Sänger und Tänzer in die Karriere von Michael Jackson wirklich perfekt eingeführt und es wurde sich auch die Zeit genommen die Geschichte dieses einzigartigen Ausnahme- Künstlers zu erzählen. Eine Weltklasse Show mit Weltklasse Sängern und einer Sängerin und Tänzern. Da hatte man das Gefühl man währe in einen der legendären Konzerte des einzig wahren " King of Pop"

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Die Flashdance Tour in Chemnitz
16.06.2020 - Ende Januar diesen Jahres gastierte die Flashdance - Tour in meiner Heimat Chemnitz für 2 Tage in der Stadthalle , da ich leider die Spielzeit in unserem Opernhaus verpasst hatte , war ich umso gespannter auf die Inszenierung und wurde nicht enttäuscht. Die Story fande ich schon im Film sehr gut, eben der klassische "American - Dream, die Cast war sensationell sowohl stimmlich als auch tänzerisch absolut beeindruckend und dafür dass der Großteil des BühnenBilds hauptsächlich Projektionen war sah es total echt aus. Es war ein wunderschöner und absoluter gelungener Musicalabend und hoffentlich kommt mal wieder eine Produktion von Flashdance nach Chemnitz, da werde ich mir das Musical sehr gerne noch ein 2. Mal anschauen.

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Das Kultmusical überhaupt
15.06.2020 - Auch ich hatte die Chance genutzt um mir Starlight Express anzusehen und war absolut begeistert bei meinem Besuch in November 2017, absolut grandiose Leistung was die sehr gute und talentierte Cast auf den Bühnen Abend für Abend und an den Wochenenden auch in den Matinee - Shows leisten. Es mag vielleicht sein dass die Story im Vergleich zu anderen Musical's etwas mini mal ist aber durch die Effekte und der Musik von Sir Andrew Lloyd Webber mit "Ohrwurmgarantie ist es ein großer Spaß für Jung und Alt . Ich freue mich schon auf meinen 2. Besuch im Starlight Express , da ich die Version zum 30.jährigen Jubiläum noch nicht gesehen habe , was ich nach den super ErlebnisJahr 2017 gerne nochmal nachholen möchte und sage bis bald wieder in Bochum beim Kultmusical im wunderschönen Starlight Theater.

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Ein Hauch von Afrika
15.06.2020 - Bei meinen 1. London- Besuch 2017 schaute ich mir neben Wicked auch noch The Lion King im Lyceum Theater an da der Film König der Löwen zu meinen Lieblingsfilmen als Kind galt.
So hatte der Besuch in The Lion King Musical einen sehr hohen Nostalgie - Wert und ich wurde nicht enttäuscht schon alleine die große Eingangsszene mit The Circle of Life , mit den Einzug der Tiere war absolut atemberaubend. Die komplette Cast war einfach sensationell und hatten ihre Rollen regelrecht gelebt natürlich darf auch nicht die großartige Musik von Sir Elton John , Tim Rice in Zusammenarbeit mit Lebo M vergessen werden. Zu meinen persönlichen Highlights zählen aus den Film natürlich : The Circle of Life, Be Prepared , I just can't wait to be King und natürlich Hakuna Matatta, aber auch für die Bühnen Version geschriebene Songs wie Shadowland und Endless Night. The Lion King ist ein Erlebnis was man sich eigentlich nicht entgehen lassen sollte, meiner Meinung nach.

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Einfach magisches Erlebnis
15.06.2020 - Ich hatte das Glück Wicked schon 2 Mal zu sehen ( 2017 und 2019) und ich war jedesmal wieder geflasht von der Leistung der Cast , dem Bühnenbild, der Effekte und generell den ganzen Ambiente im Apollo Victoria. Desweiteren bietet Wicked auch tolle und großartigen Musik von Stephen Schwartz,
mit Highlights wie: The Wizard and I, Dancing Through Life, Popular, No good Deed und natürlich das Mega mäßige und immer wieder hammermäßige Defying Gravity.
Wicked ist absolut wärmstens zu empfehlen für jeden Musical Fan der / die sich für einen London - und West End Trip entscheidet.

Musicalangel87 (13 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Grandios und bewegend
15.06.2020 - Sterbehilfe, ein aktuelles Thema.
Durch „ Wenn Rosenblätter fallen“ wird das schwierige Problem der aktiven und passiven Sterbehilfe in unser Bewusstsein gebracht.
Diese Stück eignet sich auch hervorragend als Diskussionsgrundlage für die Oberstufen.
Die beeindruckende schauspielerischen und gesangliche Leistungen der drei Akteure fesseln, begeistern und werten das Musical zu einem „ muss ich gesehen haben Stück“ auf.

Sternenkämpfer (erste Bewertung)
...einer meiner schönsten Musical-Momente, den ich bisher erleben durfte!
24.05.2020 - Es gab…
…kein schwebendes Kindermädchen, keinen herabstürzenden Kronleuchter, keinen fliegenden Teppich,…
…keine Modernisierung, kein Regie-Schnickschnack, keine spektakuläre Bühnentechnik,…
…und trotzdem saß ich rundum glücklich im Zuschauerraum, habe gelacht und geweint und fühlte meine Seele gestreichelt.
Das Ohnsorg Theater brachte in der Regie von Frank Thannhäuser diesen Musical-Klassiker zum Glänzen…
…in einem wandlungsfähigen und liebevoll-detailreichen Bühnenbild incl. traumhafter Kostüme,…
…mit der plattdeutschen Sprache, die sich harmonisch in die Dialoge und um die Songtexte schmiegte,
…und dank eines wunderbaren und perfekt aufeinander eingespielten Ensembles (angeführt von der einzigartigen Sandra Keck in der Titel-Rolle, komplettiert mit den Talenten von Till Huster, Christian Richard Bauer, Christin Deuker, Markus Gillich, Tanja Bahmani, Beate Kiupel u.v.m. ), das uns DAS zeigte, was in mancher großen Produktion leider allzu oft hinter der Perfektion verschwindet – ganz viel HERZ! 💖
Wir haben das Theater mit einem wohligen Gefühl im Bauch und mit einem Lied auf den Lippen verlassen – beglückt, beseelt und überreichlich beschenkt!
Vielen, herzlichen Dank!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
...nach wie vor ein Highlight!
24.05.2020 - Orkantief „Sabine“ fegte über Deutschland, somit auch über das Zelt-Theater im Hamburger Hafen und brachte die Lampenkonstruktion an der Decke des Foyers zum Schwingen. Wir saßen dort voller Vorfreude und erwarteten den Beginn der Vorstellung. 10 Jahre waren seit unserem letzten Besuch vergangen: 10 Jahre, in denen so viel passiert ist…! Das Leben hat sich verändert, vielmehr mein/ unser Leben hat sich verändert. Hier im Hamburger Theater im Hafen war auf einer beruhigenden Art alles beim Alten, und doch wieder aufregend neu…!
Die Schamanin Rafiki lässt ihren Ruf ertönen, die Sonne geht über der Steppe auf und die ersten Tiere erscheinen auf der Weite der Bühne. Mein Mann und ich sitzen gebannt nebeneinander, halten uns an den Händen, und Tränen rinnen über unsere Wangen. Für uns war und ist dies die emotionalste Eröffnungsszene, die wir je live auf einer Bühne erleben durften. Regisseurin Julie Taymor hat mit dieser Bühnenfassung des Disney-Filmklassikers eine Großtat vollbracht. Bei bisher keinem anderen Musical habe ich so deutlich die Handschrift einer einzelnen Künstlerin gespürt. Mutig hat sie den Film aus seinem Korsett befreit und der Geschichte für die Bühne eine neue Identität verpasst. Mit klassischen Bühnentricks und -effekten, mit dem Spiel von Perspektiven, dem Einsatz von Masken und der Kunst des Puppenspiels erschuf sie die Welt der Savanne zu neuem Leben,…
…und das weltweite Publikum staunt und strömt nun schon seit Jahrzehnten in die Vorstellungen: Seit über 18 Jahren begeistert der König der Löwen in Hamburg seine Zuschauer, und so stehen dort seit über 18 Jahren Abend für Abend talentierte Künstler*innen auf der Bühne und buhlen um die Gunst der Menschen im Auditorium.
Rafiki war bei Thulisile Thusi in besten Händen: Stimmgewaltig eröffnete sie die Show und stattete die Rolle mit Wärme, Weisheit und einem Hauch Verrücktheit aus. Mhlekazi Mosiea war zwar ein eher schmächtiger Mufasa, zeigte im Zusammenspiel mit seinem Bühnensohn aber sehr viel Herzlichkeit und berührte mit einem gefühlvoll gesungenem „Sie leben hier“. Die Puppe des Haushofmeisters Zazu wurde durch Joachim Benoit kunstvoll zu Leben erweckt, der diesen hyperaktiven Vogel geschickt mit sehr viel Situationskomik bedachte. Der Scar von Stefan Voigt war durchaus gemein und böse, wurde von ihm eher beiläufig gespielt. Gemeinsam mit seinen drei dusseligen Untergebenen, den Hyänen Shenzi, Banzai und Ed – dargestellt von Germaine Wilson, Simon Phezani Gwala und Sean Gerard, kam aber auch der Humor nicht zu kurz. Um die Sympathien der Zuschauer mussten sich Tobias Korinth als Timon und S’Thembiso Keith Mashiane als Pumba keine Sorgen machen: Beide Rollen sind per se dankbare Publikumslieblinge, das von den Darstellern auch gekonnt genutzt wurde. Gugu Zulu war eine aparte Nala und interpretierte mit warmer Stimme „Schattenland“. Simba wurde von Hope Main als ein vitaler, kraftstrotzender Jungspund porträtiert, der mit einem rührenden „Endlose Nacht“ auch Tiefe zeigte und gemeinsam mit Gugu Zulu ein entzückendes Leading-Paar bot. Für die meisten Darsteller*innen in diesem internationalen Cast ist Deutsch nicht die Muttersprache, und trotzdem überzeugten sie mit einer sehr deutlichen Aussprache. Viele Künstler der sprechenden Zunft sollten sich daran ein Beispiel nehmen, da vernuschelte Sätze gerade sehr hipp zu sein scheinen. Meinen größten Respekt haben bei solchen Produktionen immer die Kinder-Darsteller: Johnny als junger Simba und Loa als junge Nala waren absolut bezaubernd und meisterten ihre jeweiligen Parts mit einer immensen Spielfreude.
Zusammen mit großartigen Tänzern und Sängern, deren scheinbar unerschöpfliche Dynamik auf uns übersprang, boten die Künstler eine perfekte Show, die trotz aller Perfektion nicht routiniert wirkte sondern eine energetische Frische ausstrahlte – eine Leistung, die nach über 18 Jahren Open End an einem Standort nicht unbedingt selbstverständlich ist und somit meine Hochachtung verdient.

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
...packende Inszenierung!
24.05.2020 - Bombastisch wie eine Welle rollt die Musik vom Philharmonischen Orchester unter dem dynamischen Dirigat von Davide Perniceni aus dem Graben Richtung Publikum. Der Chor eröffnet mit einem dramatischen Sopran-Solo, und schon sind wir mitten im Intrigenspiel rund um den jungen Seemann Edmond Dantès, das im Original vom Romancier Alexandre Dumas erdacht wurde.
Eine schändlichen Intrige von Fernand Mondego, Gérard von Villefort und dem Baron Danglars, die alle selbstsüchtig aus persönlichen Beweggründen (Begierde, politisches Kalkül, Geldgier) agieren, trennt Edmond Dantè von seiner Angebeteten Mercédès. Er wird unschuldig zu lebenslanger Haft im Kerker Château d’If verurteilt. Mit der Hilfe seines Mitgefangenen, dem alten Abbé Faria gelingt ihm nach 14 Jahren die Flucht. Der sterbende Abbé verrät ihm das Versteck eines sagenhaften Schatzes auf der Insel Monte Christo. Ein Piratenschiff unter der Führung der Kapitänin Luisa Vampa bringt ihn dorthin. Mit einer neuen Identität als wohlhabender Graf von Monte Christo kehrt Dantè in seine Heimat zurück, um zu erkennen, dass seine große Liebe Mercédès mit seinem Widersacher Fernand Mondego unglücklich verheiratet ist. Deren gemeinsamer Sohn Albert steht kurz vor der Verlobung mit der reizenden Valentine. Die Freundschaft mit ihm nutzt der Graf von Monte Christo um sich seinen Widersachern zu nähern. Sein Spiel aus Rache und Richten beginnt…!
Komponist Frank Wildhorn hat sich im Laufe der Jahrzehnte einen Namen mit der Vertonung klassischer Stoffe (Jekyll & Hyde, The Scarlet Pimpernel, Cyrano de Bergerac, Carmen, Bonnie & Clyde) gemacht. Sein kompositorischer Stil passt auch hervorragend zu diesen Sujets und bietet eine Mischung aus symphonischen Klang und üppigen Chorsätzen, filmischen Underscore und emotionalen Balladen. Dabei liefert er immer wieder eine effektvolle Musik, die der Handlung durchaus dient, aber leider auch innerhalb seiner Werke austauschbar erscheint. Trotz aller Gefälligkeit gibt es kaum Melodien, die länger im Ohr bleiben. Auch in Bremerhaven ist er kein Unbekannter: In der Saison 2016/17 zeigte das Stadttheater eine moderne Inszenierung von „Dracula“ mit Anna Preckeler als Mina, Maximilian Mann als Jonathan Harker und Christian Alexander Müller in der Titelrolle.
Regisseur Felix Seiler bietet mit Bühnenbildner Hartmut Schörghofer dem Publikum eine sensationelle Inszenierung. Seiler lotet mit seinem Ensemble die Beziehungen der Protagonisten zueinander aus und kreierte so eine dichte Inszenierung mit einer überzeugenden Personenführung. Er erlaubte sich den Spaß und versteckte kleine „Easter Eggs“ aus Film (Titanic) und Musical (The Phantom oft he Opera) in die Handlung (Zumindest war ich der Meinung, diese dort entdeckt zu haben!).
Vikrant Subramanian überzeugte in der Titelrolle mit klassischem Bariton, den er musical-like zurücknahm, um so mit flexibler Stimme zu glänzen. Auch darstellerisch hat er sich in den letzten Jahren zu einem „Leading Man“ des Hauses gemausert. Sein Widersacher Fernand Mondego wurde von Marco Vassalli beinah unangenehm schmierig verkörpert: In seinem dunkel-gefärbten Bariton schwang immer ein gehöriges Maß an Gefährlichkeit mit. Anna Preckeler glänzte als Gast (nach Dracula) wieder in einem Wildhorn-Musical, sei es als junge leidenschaftliche Frau oder als ältere verzweifelte Mutter, und bot auch gesanglich große Momente. Die größte Überraschung präsentierte allerdings Victoria Kunze in der Doppelrolle Luisa Vampa/ Valentine: Während sie die Piratenkapitänin rollendeckend robust-vulgär mit einem Hang zur Komik anlegte, gestaltete sie die Rolle der Valentine sehr zart mit lyrischem Sopran und emotionalem Spiel.
Seiler versteht es nicht nur seine Protagonisten sondern auch den Opernchor geschickt zu führen. Selten habe ich den Chor so spielfreudig und variabel erlebt. Mein besonderes Lob gilt hierbei den Damen, die nicht nur als Piratinnen und Ladies der feinen Gesellschaft gefielen: Auch als „Mädchen der Nacht“ waren sie ungewohnt kokett-frivol! Das Ballett des Hauses zeigte in der Choreografie von Andrea Danae Kingston sein Können und war weit mehr als „nur“ schmückendes Beiwerk, während Jean-Loup Fourure für die Einstudierung der rasanten Fechtchoreografie verantwortlich war.
Ein weiterer „Hauptdarsteller“ war das Bühnenbild von Hartmut Schörghofer: Er schafft auf der variablen Drehbühne immer wieder neue Spielebenen, arbeitet mit dem Wechsel der Perspektiven, bei denen auch Licht und Schatten eine besondere Bedeutung spielten, und nutzt alle Möglichkeiten der Bühnentechnik. Auf der rechten Bühnenseite wurden mit Hilfe von Vorhängen, Versatzstücken und dem geschickten Einsatz von Projektionen die unterschiedlichen Handlungsorte dargestellt. Die linke Bühnenseite sowie die spiralförmig ansteigende Drehbühne erschienen dagegen wie aus Stein: Auf der Drehbühne führten lange Kreidestriche in verschiedene Richtungen und wirkten wie Verbindungen innerhalb eines Beziehungsgefüges bzw. einer Figurenkonstellation. Die linke Wand war dafür übersät mit vielen kleinen Strichen, die die Tage/ Monate/ Jahre symbolisieren sollten, die Edmond Dantè in Château d’If verbrachte.
Es war erstaunlich und eine Freude zu erleben, wie sich aus allen Einzelteilen dieser Inszenierung ein großes, fulminantes Ganzes formte. Das Stadttheater Bremerhaven hat (wieder) nachdrücklich bewiesen, dass durchaus auch ein kleines Haus in der Lage ist, seinem Publikum exzellente Musical-Unterhaltung zu bieten.

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Großes Kino! Großartiges Theater!
22.03.2020 - Das Pfalztheater Kaiserslautern ist ein mittelgroßes Stadttheater am Rande des Pfälzerwaldes. Das sollte man schon miteinbeziehen, wenn man eine Produktion dieses Hauses beurteilt.
Aktuell zeigt man auch Andrew Lloyd Webbers SUNSET BOULEVARD.
Auch wenn sich die Inszenierung die eine oder andere "Freiheit" herausnimmt, konnte sie mich in ihrer Gesamtkonzeption überzeugen und begeistern.
SUNSET BOULEVARD steht und fällt natürlich immer auch mit seiner Norma Desmond. In Kaiserslautern musste das natürlich Astrid Vosberg sein. Zum Glück! Ihre starke Bühnenpräsenz, ihr ausdrucksstarker Gesang und ihr intensives Schauspiel suchen ihresgleichen. Dennis Weißert, Adrienn Cunka und Daniel Böhm als Joe, Betty und Max sind ebenfalls trefflich gut und überzeugend besetzt.
Die Ausstattung in Kombination mit einem wunderbar atmosphärischen Lichtdesign ist ebenfalls rundum gut gelungen.
Authentisch perfekt und glamourös verschwenderisch ist das Kostümbild für Ensemble, Chor und Statisterie. Verbunden mit einer ausgesprochen energetischen Choreografie bieten diese Menschenmassen auf der Bühne außerordentlich eindrucksvolle Bilder und Szenen.
Das groß besetzte Orchester ist schlichtweg ein Traum für diese dramatische Partitur. Andrew Lloyd Webbers Komposition erstrahlt mitreißend in all ihren vielseitigen Klangfarben.
Tilmann Gerschs Regie verfremdet das Stück niemals. Der klar strukturierte Handlungsablauf entfernt sich niemals von der Originalinszenierung oder der Filmvorlage. Allerdings kann man auch eine Individualität und Handschrift des Regisseurs erkennen. So wird z.B. in einigen Sequenzen -mehr ist es wirklich nicht- ein an Pantomime erinnernder Bewegungsablauf choreografiert. So sehen Joes Eröffnungsauftritt oder die Autoverfolgungsjagd etwas anders aus, als man sie kennt oder erwartet. Darüber kann man jetzt trefflich diskutieren, was es zu bedeuten hat oder ob es das Stück verbessert. Jedoch kann Kürze dieser Sequenzen keinen negativen Gesamteindruck der Produktion rechtfertigen.
Wesentlich auffälliger ist die erkennbare Veränderung des Max von Mayerling Charakters. Zwar großartig von Daniel Böhm gesungen, wird er von der Inszenierung doch eher in die Rolle des komischen, leicht trotteligen Faktotums gerückt. Die ganz eigene und düstere Dramatik dieser Rolle leidet leider darunter. Wobei man allerdings auch anmerken muss, dass SUNSET BOULEVARD von seiner Grundkonzeption schon durchaus auch komödiantische Elemente hat. "The Lady´s Paying" oder "Eternal Youth is Worth a Little Suffering" sollen amüsieren. Gersch hat das nun in seiner Regie noch weiter ausgebaut. Das finde ich persönlich unglücklich und nicht nötig. Aber da Max nicht das Stück trägt, kann auch hier nicht der gute Gesamteindruck zerstört werden, der im ausverkauften Haus vom begeisterten Publikum lange und lautstark beklatscht wird.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Tolle Songs und Humor
10.03.2020 - Für mich war absolut neu, dass man so tolle große Songs auch mal mit Humor kombinieren kann. Angelika Milster wie immer mit Wahnsinnsstimme (auch als Schauspielerin super!)und Navina Heyne als echte Überraschung. Sie ist total perfekt in dieser Rolle, vor allem als Stimmduo mit Manfred Stecher. Auch alle anderen - z.B. Patrik Fichte und der singende Butler (!) sind mega. Ich werde im April nochmal zu meinem Geburtstag mit Freunden gehen, so gut hats mir gefallen. Jemand vom Theater sagte, dass das Musical auch demnächst in England gespielt wird. Wäre logisch.

Delphine72 (erste Bewertung)
Echt nicht gut!
05.03.2020 -

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Billige Neuproduktion, Vorsicht!
04.03.2020 - Dieses Musical von Weber (nicht Webber!) ist auf dem Niveau einer Mallorca Hotelshow, oder ich schließe mich an, einer Schulaufführung. Die Kostüme sind lieblos, die Darsteller schlecht oder gar nicht geschminkt, die Frisuren furchtbar, Gesang z.T. ganz gut, z.T. aber laienhaft, die Kulisse, soweit vorhanden, aus einfachsten Mitteln (im Wesentlichen 2 Stellwände, ein Schminktisch und 2 Leuchter bis zur ersten Pause. Es hat nichts mit dem bekannten Phantom der Oper von A.L.Webber zu tun, dessen Melodien jeder kennt. Es ist komplett neu komponiert, mit Liedtexten "wie das Phantom-tom-Tom", und "Halali Halali". Das "große Orchester" sitzt mit auf der Bühne, man sieht nur den Dirigenten und einige Streicher, irgendwo muss auch die Heim-Orgel stehen, so klingt es jedenfalls.Viele sind bei der Aufführung in Hamburg im Februar wie wir in der Pause gegangen, völlig entsetzt, so viel Geld für eine Billigproduktion ausgegeben zu haben. Muss man das ahnen, dass es Nachmacher gibt, die mit offenbar wenig Geld eine Produktion auf die Beine stellen und durch die Lande ziehen, immer an einem neuen Ort, wo keiner die Kritiken gelesen hat? Was für eine Enttäuschung!

Scrollan (erste Bewertung)
Beitrag vom 02.03.2020 gesperrt Sunsetfreak (erste Bewertung)
Kasperltheater
02.03.2020 - Was hatte ich mich auf diesen Abend gefreut. Ich liebe das Stück und freue mich immer, wenn ich es in einer neuen Inszenierung erleben darf. Mir war auch bewusst, dass es sich mit Kaiserslautern um kein sehr großes Stadttheater handelt und ich keineswegs eine Aufführung wie in Niedernhausen erleben darf. Was dann passierte, damit hätte ich niemals gerechnet.
Kasperltheater dürfte die Aufführung ganz gut beschreiben. Es setzt die Ouvertüre ein, welche ich liebe. Kraftvoll, ein Gänsehautmoment, welcher mich immer für einen kurzen Moment an die großartige Originalinszenierung denken lässt. Doch schon nach wenigen Sekunden schaut Kasperl um die Ecke und grinst. Was war das denn bitte? Dann hüpft er auf die Bühne, tanzt und springt umher, zieht Grimassen und albert herum.
WHAT THE F...????? Wie kann man auch nur ansatzweise auf die Idee kommen, diese großartige Partitur mit solch einer völlig albernen und völlig unpassenden Hampelei zu ruinieren? Doch das sollte erst der Anfang sein. Ständig kamen überschwängliche Gesten, völlig fehl am Platz und zum fremdschämen. Sei es der gehbehinderte Butler, welcher beim Cocktail-Mixen überschwängliche Bewegungen machte (und das Publikum lachte noch dazu) oder immer wieder die riiiesigen Gesten von Joe und Betty. Bei der Verfolgungsjagd standen Joe mit einem Lenkrad und die beiden Herren mit einem Lenkrad nebeneinander, in Tippenschritten schwankten sie nach rechts und links, während einer der Verfolger ab und zu seinen Schlagstock nach vorn stupste. Ich hätte heulen können, auch dieses Instrumentalstück war somit eine weitere Lachnummer.
Einziger Lichtblick dieser Lachnummer: Die drei Hauptdarsteller waren gesanglich alle gut bis sehr gut. Und sie konnten ja nichts dafür, was sie da auf der Bühne an Peinlichkeiten vorführen mussten. Allen voran war Dennis Weißert ganz hervorragend, tolle Stimme, wunderbarer Einsatz. Adrienn Cunka hat mir auch sehr gut gefallen. Tolle Stimme, sie erinnerte mich sehr an eine "bekannte" Darstellerin, ich komme leider nicht auf den Namen. Uns unsere Norma, Astrid Vosberg, hat mich auch ganz gut gefallen. Sie hat die Rolle recht ruppig angelegt, passte zu ihr.
Liebes Pfalztheater: Gab es bei dieser Inszenierung tatsächlich einen Regisseur? Wenn ja, war er auch anwesend? Wenn ja, wieso hat man ihn nicht sofort entlassen als man sah, was er da anrichtete? Setzen, 6!

sus70 (16 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Es hätte was daraus werden können
01.03.2020 - Wahrscheinlich würde es unter den Punkt Regietheater fallen, was man da auf der Bühne sah. Es machte nur den Eindruck, als wäre größtenteils kein Regisseur anwesend gewesen.
Somit gehe ich hier wenig bis gar nicht auf die Darsteller ein. Das sie es können, blitzte immer in kleinen Momenten auf, wie in den allerletzten Minuten des ersten Aktes.
Sunset Boulevard hat nun mal ein recht ruhiges, stimmungsvolles Intro. Joe Gillis lugt hinter dem Theatermull hervor. Hüpft grotesk über die Bühne. Zappelt ein wenig umher. Und während man überlegt was das soll, dämmert einem, es soll wahrscheinlich an übertriebene Gestik aus der Stummfilmzeit erinnern. Passt das ganze zusammen. Nein, wird auch nie stringent durchgezogen (dem Himmel sei gedankt). Das gezappelt taucht jedoch ab und an wieder auf. Gerade wenn Joe alleine auf der Bühne erzählt oder im ersten Abgang (hier auch mega unpassendes gehampelt) mit Betty Schaefer.
Max, der in langsamen Tippelschritten lief, mixte zweimal wie ein Hampelmann Cocktails. Wieso nur? Zudem es weder in die Stimmung der Erzählung, noch zur Figur des Max passte.
Beste Szene im Kontext Regie. Joe singt gerade wie leer es im Haus ist und das nie jemand vorbei schaut. In diesem Moment, nein, genau in dieser Sekunde laufen zwei Bühnenarbeiter auf die Bühne und schieben das Gold überzogene Ikea Kramfors Sofa samt Joe ein Stück in die Mitte.
Beim Song Sunset Boulevard hat man so viel Ballet auf die Bühne gepackt, ich hatte ganz vergessen, das da noch jemand singt. Fiel mir dann wieder auf, als man Joe trug, über die Schultern abrollen lies und er logischerweise da nicht mehr richtig singen konnte. Tolle Idee für ein Musical wo es ein wenig auf das Singen ankommt.
Ist es ein Spoiler der jetzt kommt? Bei der Silvester Szene lies man Norma und Max die Klimax Szene auf dem Hubpodium durchspielen. Also alles was sich Norma antut sah man. Während unten das das Ensemble wirklich großartig inklusive Ballett agierte, schaute man dann doch nur nach oben. Dennoch, als dann Joe auf Norma traf, war es emotional. Da merkte man, dass man gute Darsteller auf der Bühne hat.
Beim Orchester hatte ich das Gefühl das die Bläser einfach vor sich hin tuteten. Als hätte eine Blaskapelle das Stück für sich entdeckt und führt es auf dem Dorffest auf. Gerade bei Lets have Lunch waren sehr viele laute schiefe Töne drin. Insgesamt war der Ton nicht rund und teilweise kam der Gesang der Darsteller mangels guter Abmischung nicht im Saal an.
Mit den Darstellern, der Lösung des Bühnenbildes und den Kostümen hat man in Kaiserslautern das Material, eine gute Sunset Boulevard Inszenierung auf die Bühne zu stellen. Ich persönlich war durch die Dinge, die da gerade am Anfang auf der Bühne passierten so abgelenkt, das ich nie in das Stück irgendwie eintauchen konnte oder mitgenommen wurde. Gerade den nicht zum Ensemble gehörenden Dennis Weißert mag ich hier auch hervor heben. Ein sehr guter Joe Gillis. Wäre da nicht das Gezappel.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Durchwachsen
27.02.2020 - Das Stück ist keine leicht Kost, wenn man die Stimmen in der Pause so hört, und damit haben sie auch recht.
Schön inszeniert, mit tollen Einfällen und dem Kniff das ganze in Dresden spielen zulassen. Schöne Bilder mit Vorhängen, Filmen und teils wenig Kulissen.
Die neue Übersetzung gefällt auch.
Allerdings hat man bei der Besetzung ein bisschen zu sehr den Jugendwahn der heutigen Zeit nachgehechelt.
Die Damen sind fast durch die Bank viel zu jung besetzt.
Als Phillis spielt und singt Franziska Becker gewohnt bissig, aber lässt leider das Gefühl an vielen Stellen vermissen.
Sally dargestellt von der großartigen Frederike Haas, bleibt total hinter ihrem Können, und sieht mit der Perücke aus wie ein Abklatsch von Bernadette Peters von der Broadway Inszenierung. Ihr "Ich verlier den Verstand" wirkt leider sehr kühl.
Gefühl ist das große Manko dieser Aufführung. Manchmal zu sehr gewollt, dann wieder gar nicht.
Viele verpasste Chancen.
Die Männer bleiben daneben sehr blass.
Das Highlight der Show ist Spieglein Spieglein ( Mirror Mirror ) im ersten Teil mit viel Schwung und einer Stefanie Dietrich in Hochform mit abschließendem Spagat. Wirklich toll und ein absoluter Showstopper.
Der Loveland Block zum Schluss ist auch hier leider wieder ein Fremdkörper, der einfach nur genutzt wird um ein bisschen zu zeigen, was die Bühne und das Ballett kann. Aber es fehlt der Anschluss an das Stück.
Bravo für den Mut solch ein Stück zu zeigen!
Sondheim Liebhaber werden es mögen, Andere bedingt, wie viele ältere Herrschaften am Abend, die etwas verwirrt nach der Show an der Garderobe nicht wußten, was das jetzt eigentlich war.

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Es werden Wunder wahr ...
26.02.2020 - Fast 23 Jahre nach dem Trickfilm hat es die Story nun als Musical auf die riesige Bühne des Londoner Dominiontheater geschafft. Zurecht!
Ich war in der glücklichen Lage die 1. und 3. Preview des Stückes im ausverkauften Theater mit Scott Schwartz zu erleben und bin noch heute über die Maßen beeindruckt.
DIE BÜHNE
Die Bühne ist stufenartig auf 4 Ebenen leicht ansteigend und hat als zentrales Element eine Mittelbühne die sich heben und senken kann. Darin integriert ein Hubpodium bzw. Öffnung (Brunnen...). Diese zentrale Mittelfläche ähnelt dem Ausriss einer Landkarte und dort findet das hauptsächliche Geschehen statt.
Die Rückwand der riesigen Bühne wird von einer LED Wand bestimmt, die aber anders als z.B. bei Anastasia nicht im Fokus steht. Oft nur angedeutet sind Illustrationen zu sehen die Orte andeuten.
Das Ensemble schleppt während der knapp 3h Aufführung mehrmals Steinquader hin und her, um Säulenhallen zu bauen bzw. die Arbeit der hebräischen Sklaven zu illustrieren.
Scott Schwartz setzt in seinem Regiekonzept ähnlich wie bei seiner "Glöckner-Inszenierung" auf Menschen als Kulisse und nutzt so das Ensemble von Anfang an als Bühne und Bühnenelement.
So etwa die Reise des Weidenkörbchens mit dem kleinen Moses über den Nil, die Illustration von den ärmlichen Unterkünften der Hebräer oder die Säulenhalle im Palast. Selbst der brennende Dornbusch wird durch Menschen dargestellt. Sehr eindrucksvoll.
DIE REGIE
Dazu kommen eine reihe ganz bewegender Regieeinfälle die das Bild unterstützen. So etwa bei den 10 Plagen als die Erstgeborenen sterben. Eben noch tragen die Ägypterinnen ihre Babys auf dem Arm sind diese in einem Atemzug ein einfaches weißes Tuch das über die von den Hebräern behauenen Ziegelsteine gelegt wird. Am Ende ein nicht enden wollendes Meer an weißen Gräbern.
Die optische Umsetzung der Show wird umrahmt von einem stimmigen Lichtkonzept und Mappingelementen.
Das gesamte Bühnenportal ist bis weit in den Rang mit Fadengardinen versehen, die wellenartig zugeschnitten sind und in mehreren Schichten übereinander hängen. Schon beim Betreten des Saales unglaublich beeindruckend.
Im Verlauf des Stücks wird auf diese Vorhänge einiges projiziert. Besonders eindrucksvoll gelingt dies bei der Befreiung des Volkes Gottes vom Roten Meer. Überall ziehen sich diese Vorhänge zu und werden mit Wasserprojektionen illuminiert. Dann öffnet sich eine Flucht und das Ensemble kann über die Bühnenkante in den Saal in die Freiheit ziehen.
Die nachfolgenden Ägypter stehen zwischen den Wasserwänden und müssen erleben, wie das Rote Meer sich schließt. Am Ende kippt die zentrale Spielfläche nach oben und die Soldaten rutschen in den Orchestergraben.
KOSTÜME & LICHT
Neben der Ausstattung und vielen Effekten (die aber nie im Vordergrund stehen) sind die Kostüme von Ann Hould-Ward (Disneys Die Schöne und das Biest) eine Augenweide.
Dazu ein stimmiges Licht und ein genialer Sound.
MUSIK
Dieser Sound bringt zudem eine der besten Kompositionen zu Gehör die ich seit längerem gehört habe. Klar enthält das Musical die wichtigsten Songs aus dem Film. Dazu gehört die Eröffnungsnummer "Erlöse uns" wie das fröhliche "Du kannst es nur vom Himmel sehen" und das oscarprämierte "Es werden Wunder wahr"... "When you belive".
Daneben hat Stephen Schwartz aber zahlreiche neue Songs geschrieben die sich sehr gut einfügen und durch verbindende Elemente einen Bogen zur Partitur des Films spannen. Hervorzuheben hier ein Solo von Moses "Fußspuren im Sand" oder zwei schöne Duette zwischen Moses und Ramses bzw. Moses und seiner Frau.
Eine Art instrumentales Underscoring ist sogar schon im Foyer zu hören, sodass man richtig eingestimmt wird.
CHOREOGRAPHIE
Fesselnde Tanzszenen mit akrobatisch anmutenden Tanzschritten runden den Abend ab. Dazu eine geniale Cast die man nur bewundern kann. Selbst in den ersten Previews wurde hier eine Qualität geboten, da wirkte nichts aufgesagt oder steif. Das war bemerkenswert.
FAZIT
Am Ende schon nach Show 1 und 3 ein Fazit: unbedingt hingehen und erleben. Die Show ist ein Hit!
Die ursprünglich auf 32 Wochen geplante Spielzeit wurde nun schon um weitere 7 Wochen verlängert.
Zudem bleibt zu wünschen, dass man diese Show bald auch in dieser Inszenierung in Deutschland erleben kann.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Sehr schön!
25.02.2020 - Es war ein gelungener Abend mit Judith Caspari in der Hauptrolle. Sie machte es wunderbar. Meine Familie und ich waren begeistert.

engel83 (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
Freuen uns auf München
25.02.2020 - Gerade Misha Kovar in Schwäbisch Gmünd gesehen, wurden die Tickets schon für München bestellt. Ich und meine Familie freuen uns schon sehr auf diesen Abend.

engel83 (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
Und sie tat es wieder
25.02.2020 - Eingesprungen anstatt der erkrankten Tina Haas bei der Premiere ***** Ich vergebe 5 Stars
Wahnsinn was Misha Kovar hier geleistet hat. Ich kenne die Inszenierungen von Füssen und Fulda, da ich das Musical dort jeweils gesehen habe. Füssen war schon der Ober-Hammer von Misha Kovar.
Wenn es noch auf deutschen Bühnen so eine Qualität gibt, dann ist es Frau Kovar. Sie brilliert als Johanna mit einer packenden Echtheit und einer klasse Stimme & Belt. Emotionen, Gänsehaut pur. Gerold, Dennis Henschel verkörperte den Gerold perfekt. Stimmlich grandios. Die Liebesszene mit dem Titel Wehrlos kauft man den beiden zu 100% ab. Marioza wurde von Michaela Schober super umgesetzt. Eine tolle Verkörperung mit super Stimme. Als Aeskolapius stand Kevin Karte auf der Bühne. Er hat es super gemacht, jedoch gefällt er mir besser als Rabanus :)
Es war ein gelungenes Wochenende in Schwäbisch Gmünd. Hut ab, was hier auf die Bühne gezaubert worden ist. Danke für diesen Abend

engel83 (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
Große Show und unerwartete, hinreißende Protagonisten
25.02.2020 - Ich dachte wirklich, mit der Inszenierung im Tipi am Kanzleramt in Berlin hätte ich das ultimative "Cabaret" gesehen.
Doch die Version im Hamburger Hansa Theater ist sozusagen "die Alternative zum Ultimativen":
Liegt der Reiz in Berlin auch darin, die Show sozusagen am "Originalschauplatz" erleben zu dürfen, verdichtet das alt-ehrwürdige Varieté-Theater in Hamburg die Atmosphäre dadurch, dass man sich faktisch in einem Saal befindet, der mit seinen Tischlämpchen und Kellner-Ruf-Buttons wirklich der besagte Kit-Kat-Club im Berlin der Zwanziger Jahre sein könnte.
Die Szenen, die im Auditorium des Clubs spielen, werden somit auch wirklich dort ausgetragen, so unter anderem das Kennenlernem zwischen Cliff Bradshaw und Sally Bowles.
Man ist praktisch immer mitten im Geschehen, noch mehr sogar als im Tipi.
Es gibt einen leicht anderen Fokus als in Berlin, eine teilweise andere Anordnung der Songplazierung und dadurch folglich auch andere Höhepunkte.
Eröffnet wird das Ganze nach der Ouvertüre mit einer schlauen Stummfilmeinspielung, die Cliffs Zugreise in die Hauptstadt und das damit verbundene erste Zusammentreffen mit Ernst Ludwig zeigt.
Und dann betritt ER die Szene:
Chansonier Tim Fischer, der praktisch geboren wurde, um diese Rolle zu spielen.
Immer mystisch-undurchschaubarer Herr der Lage führt er als Mephisto und Zeremonienmeister durch das Geschehen.
Wie erwartet Weltklasse und ganz in der Tradition von Joel Grey.
Ihm zur Seite stehen 6 hervorragende Tänzer*innen, die jedem einzelnen Kit-Kat-Girl/Boy ein charakteristisches Eigenleben einhauchen.
Mitreißend choreografiert strahlen dann auch die Szenen im Club als wunderbare Showstopper, jede für sich einzigartig.
Die eigentlichen Stars der Show sind aber nicht ausschließlich Fischer und die Tänzer*innen, sondern, wie in der Urversion weitab vom Minelli-Glamour, das alte Liebespaar:
Die legendäre Ilona Schulz ("Linie 1") spielt Fräulein Schneider rührend leise-zurückhaltend und sieht dabei aus wie die Oma von Tweetie-Bird aus den Cartoons.
Ihr zur Seite steht Peter Franke als jüdischer Obsthändler Herr Schulz, der tatsächlich (ob es am Namen liegen mag...?) spielt, wie ein niedlicher Peter Frankenfeld.
Beide können sogar richtig gut singen, was für diese Rollen außergewöhnlich ist.
Und so werden ihre Szenen und Duette zu wahren Kleinoden, die ständige, aufrichtige Rührung hervorrufen.
Aus dem Publikum ist nicht nur einmal ein verzücktes "Ooooch..." zu hören.
Man lacht und leidet mit den beiden.
So sehr, dass dabei das meist als zentrale Figuren inszenierte Paar eher in den Hintergrund gerät:
Cliff Bradshaw sieht verdammt gut aus und ist auch sympathisch, damit endet aber praktisch schon die Tiefe der Rolle in dieser Inszenierung.
Sally Bowles ist mit Schauspielerin Anneke Schwabe sehr gut besetzt, sie charakterisiert die verlorene Frau, die ständig am Rande des Vulkans tanzt, höchst eindrücklich. Gesanglich lässt sie, obwohl hörbar keine ausgebildete Sängerin, keine Wünsche offen und bedient alle großen Hits der Show adäquat, auch wieder im Ursinne des Charakters:
Als mittelmäßige, abgehalfterte Nachtclubsängerin.
Großartig ist auch Holger Dexne als Ernst Ludwig, der zunächst jovial-witzig-kumpelhaft etabliert wird, um sich dann in enormer Fallhöhe am Ende des ersten Aktes als fanatischer Nazi zu outen.
Begleitet wird das packende Geschehen von einer 6-köpfigen Live-Band unter der Leitung von Matthias Stötzel, die den ganzen Abend über ordentlich Druck macht und so die Showszenen befeuert, aber auch ganz elegant alle leisen Töne beherrscht.
Ulrich Waller ist unter dem deutlich sichtbaren Einfluss von Kim Duddy eine fesselnde "Cabaret"-Version gelungen, die sowohl den Fokus auf schillernde Show und im krassen Gegensatz auf Identifikation mit den wirklich relevanten Protagonisten legt.
Für mich bisher Deutschlands MUST-SEE-Theater des Jahres!
Auf nach Hamburg in den Kit-Kat-Club!

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Umwerfendes Drama mit Suchtfaktor
17.02.2020 - Dieses Stück hat alles was ein Musical für mich benötigt. tolle und sinnige Story, Drama, Verwicklungen und ne Liebesstory. Hier wird auch noch Humor dazugemischt. Die Lieder modern, popig und einfühlsam. Dazu die tollen Stimmen (Robert V., Hannes St., Thomas H.) möchte ich hier hervorheben. Sie spielen sehr überzeugend und singen fantatisch gut, da kann man sich nur zurücklehnen und genießen.
Ich ziehe vor allen den Hut (inkl. Cast - alle Mitwirkinden im Hintergrund)
Bitte mehr von solch tollen Stücken :)

cstub (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Enttäuschung auf ganzer Linie
15.02.2020 - Kaum Ähnlichkeit zum Original. Andere Lieder, stark veränderte, deutlich langweiligere Story, Sänger trafen teilweise die Töne nicht, Rollen waren fehlbesetzt (Phantom fehlt jegliche mystische Ausstrahlung). Das Bühnenbild war ebenso eine Enttäuschung. Die gesamte Veranstaltung hatte für mich eher den Charakter einer etwas besseren Schulaufführung und war damit maßlos überteuert. Mehrere Zuschauer verließen die Halle während der Aufführung.

Jellyfish (erste Bewertung)
Emotionsarm
12.02.2020 - Das MARGUERITE am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken nicht wirklich überzeugen kann, liegt sicher nicht an der Musik des großen Michel Legrand. Seine Komposition ist reich an Melodien, Stilistiken und Emotion.
Was dieses Musical zum Stolpern bringt, ist seine dramaturgische Aufbereitung.
Die tragisch dramatische Geschichte findet in Buch und Text keine entsprechende Aufbereitung. Die Beweggründe und Charakter der Protagonisten, insbesondere natürlich der Titelheldin, bleiben weitgehend im Dunkeln, werden bestenfalls angedeutet.
Die Regie und die Ausstattung verstärken diesen oftmals tristen Eindruck. Das muss man sich auch erst einmal trauen, ein derart monochromes Einerlei auf die Bühne zu stellen: vor einer schwarzen Wand kommen wahlweise ein schwarzer Vorhang, schwarze Stühle oder ein schwarzer Flügel zum Einsatz. Weder die weitgehend unauffälligen Kostüme noch das fragwürdige Lichtdesign, das die Darsteller mehrfach regelrecht im Dunkel stehen lässt, können dies verbessern und hinterlassen den Eindruck einer allenfalls halbszenischen Inszenierung.
An den Darstellern liegt es sicherlich nicht, dass diese deutsche Erstaufführung nur wenig begeistern kann. Katja Reichert und Julian Culemann agieren absolut souverän und ragen rollenbedingt hervor.
Das dramatische und historisch relevante Potenzial der Geschichte wird von der Musik aufgegriffen, von Buch und Inszenierung aber weitgehend verschenkt.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Toller Gesang
10.02.2020 - Hier steht ganz klar die Musik im Vordergrund. Ich dachte WWRY ist eines der Highlights eines schlechten Buches, aber es geht noch schlechter.Das Buch und die Sprech-Texte sind auf Groschenromanniveau.
Dafür macht der Cast mit seinem großartigen Gesang dieses Manko wieder wett. Die Ensembleleistung ist toll, alle singen auf gleich hohem Niveau. Bei den Damen haben wir Frau Haas gesehen.
Die Band spielt großartig und geniesst ihre Soli.
Wer Queen mag, sollte ich das Stück nicht entgehen lassen. Wir hatten einen sehr schönen Abend.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Berührende Theatermomente
08.02.2020 - Das sagt alles zu dieser fantastischen Neuinszenierung mit einem super stimmigen Bühnenbild.
Im Neu renovierten Sondheim Theater konnte ich die neue Show mit kompletter First Cast erleben und bin noch immer ganz ergriffen. Trotz Platz in der letzten Reihe (Mitte) im 2. Rang eine fantastische Sicht. Zur Zeit der Buchung noch 27 Pfund, inzwischen wohl aufgrund der guten Sicht auf 48 Pfund unter der Woche und bis zu ?? am Wochenende erhöht. !
Nichts desto trotz, die Show bietet eine vielzahl an Gänsehautmomenten, tollen Songs einem super abgestimmten Ton und einer ganz wunderbaren Cast.
Besonders einzelne Bilder fand ich sehr bewegend. So zum Bsp. die weinennden Mütter die ihre Grablichter abstellen bevor Marius sein "Dunkles Schweigen ... " singt. Dann kommen seinen toten Freunde und heben diese Grablichter auf und heben das Glas...
Sehr berührend auch Carrie Hope Fletcher als Fantine. Die Originalinszenierung war mir zu statisch. Oft die Bühne zu dunkel und leer. Viele freie Inszenierungen hatten da schon tolle Lösungen gefunden und hier nun in dieser Version (die auch tourt) schließt sich der Kreis. Ganz großes Theater.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Nettes Familienmusical mit guter Musik
08.02.2020 - Während meiner aktuellen Musicalreise an die Themse stand diesmal (kurz vor der Derniere am 1.3.) auch School of Rock auf dem Plan.
Ich hatte die CD nur einmal gehört und den Film glaube ich 2003 (am Nachmittag vor ELISABETH in Essen) gesehen.
Die Story ist ja ganz nett aber auch nichts besonderes. Was die Show besonders macht sind die 12 Kids die ganz Klasse interagieren und vor allem richtige Rocker sind. Die beherrschen die Instrumende - Toll.
Die Musik von Andrew Lloyd Webber reicht von klassischen Musicalballaden hin zu Anleihen an Evita bis hin zu unüberhörbaren Melodien aus Whistle down the Wind.
Ich hatte einen unterhaltsamen Nachmittag und dank der NewYearsSale für 20 Pfund in den Stalls einen sehr guten Platz.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Anything can happen ...
04.02.2020 - 15 Jahre nach dem Erstbesuch in London, und vielen Showbesuchen in Wien und Stuttgart stand nun die neue Inszenierung im Prince Edward auf dem Plan.
Montagabend, first Cast und eine beeindruckende 88j. Petula Clark als Vogelfrau. Zizi Strallen und Charlie Stemp sind ganz wundervoll. Die Kinder beeindruckend im Spiel.
Im Vergleich zu Wien/Stuttgart ist die Effektdichte in der Küchenszene nochmal höher. Zudem in der Parkszene mehr Statuen und insg. oft ein riesiges Ensemble in den Szenen.
Zudem wurde die Spielzeugszene verändert. Es kommen keine Würfel mit den Spielsachen mehr zum Vorschein. Stattdessen ein riesiger Kasperle mit großen Händen, der das Kinderzimmer anhebt. Im Vergleich zur ersten Londoner Version (mit Temper, Temper) wieder etwas gruseliger als zuletzt.
Die Show ist bunt, unterhaltsam und hat ne tolle Botschaft. Entertainment at its best.
Frenetischer Applaus in einem ausverkauften Haus war der verdiente Lohn.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Hammer
04.02.2020 - Wir sind im Dezember extra von Köln nach Füssen gereist um Misha Kovar zu erleben als Johanna.
Was diese Frau auf die Bühne gebracht hat, war der absolute Hammer. Nach Wer bin ich Gott erstarrten wir. Diese Emotion der Wahnsinn. Wir kennen Michaela schon von We Will Rock You 2004 aus Köln, denn wir waren in Ihrem Fanclub :)
Wenn eine Darstellerin glaubwürdig rüberkommt, dann Misha als Johanna. Stimmgewaltig mit Emotionen.
Jetzt die freudige Nachricht, wir fahren nach München im Juli.

Sunny_berg7 (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Ohhh je
04.02.2020 - Ich hatte keine Erwartungen. Ich persönlich fand das Musical nicht entsprechend. Geschmack ist unterschiedlich....

Sunny_berg7 (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Wunderbare Derniere
01.02.2020 - Wir hatten hier letztes Jahr die Bewertungen für die Musical-Evergreens gelesen und uns daraufhin Karten für das Abschlusskonzert in Beckum vor wenigen Tagen besorgt. Es war großartig, es wurde uns nicht zuviel versprochen. Die Stimmung in diesem herrlichen kleinen Theater hätte besser nicht sein können, die Zuschauer haben viel Stimmung gemacht und ließen die Künstler erst nach vier Zugaben ziehen. Doch die verschwanden nicht einfach von der Bühne, sondern stellten sich noch zum Fototermin zur Verfügung. Wie schon im Konzert zuvor zeigten sie auch hier ihre große Klasse. Allen voran Yngve und Ethan, aber auch alle anderen hatten großen Spaß, das merkte man ihnen an. Große Klasse waren gerade auch die Damen, die man nicht von den großen Bühne kennt. Sophia Revilla, welch eine tolle, klassische Stimme sie hat. Und Franziska Lißmeier, so vielseitig, in so viel verschiedenen Rollen zu hören. Sehr kraftvoll auch Sarah Artley und Nele Heuser, beide sind noch jung, aber sie singen so klar und voller Energie, ein absolutes Wow dafür. Und dann Lutz Standop, den wir bislang kaum kannten außer aus Fulda. Aber da hat er ja nicht so viele Solos, er zeigte sich hier so vielseitig und war für uns der absolute Star des Abends. Herrlich seine Mimik bei "Diese Nacht" aus Evita.
Das Programm war wunderbar vielschichtig, es waren auch Ohrwürmer aus Musicals, die wir noch nicht kannten dabei, aber so schön. Ich weiß nicht mehr den Titel des Ensemble-Songs aus Love Story, aber er war extrem bewegend und wenn wir beide uns nicht geirrt haben, hatte Lutz dabei sogar Tränen in den Augen.
Danke für einen wunderbaren Abend, wir werden 2021 ganz sicher wieder in beckum dabei sein.

Constance63 (erste Bewertung)
Stimmungsvoll
27.01.2020 - Spannend, dass gerade in dem Theater, welches nach dem Willen der NS-Machthaber an der Grenze des Deutschen Reiches ein kulturelles „Bollwerk deutscher Kultur in der westlichen Grenzmark des Reiches“ (gegen Frankreich) sein sollte, wie Joseph Goebbels in der Festschrift zur Einweihung des Theaters schrieb, nun Marguerite seine deutschsprachige Erstaufführung erlebt...
Stimmungsvoll wird die Fassade heute jedenfalls in den französischen Nationalfarben beleuchtet.
Stimmungsvoll ist auch der Abend. Die Geschichte von Marguerite, die ich mir bisher nur aus dem Hören der Londoner Aufnahme erschlossen hatte, wird mit großem Ensemble und sattem Orchesterklang lebendig.
Die Hauptrollen sind gut bis sehr gut besetzt.
Herausragend in ihrer Darstellung war für mich Sybille Lambrich als Armands Schwester Annette. Auch Julian Culemann ist ein hervorragend spielend und singender Armand, dessen Gesang lediglich bei "What´s left of love" etwas kraftvoller hätte sein dürfen.
Katja Reichert überzeugt als Marguerite. Sie ist meiner Meinung nach stärker in den klassischen Gesangspassagen und besticht durch glasklare Höhen.
Auch wenn es für mich auf den ersten Blick schwer vorstellbar schien, haben die beiden Darsteller es mühelos geschafft, mich in ihre verzweifelte Liebesbeziehung hineinzuziehen und mich mitleiden zu lassen.
Stefan Röttig spielt einen spannenden Otto von Stadt, der jedoch gesanglich nicht an die Vorgenannten heranreicht. Erst auf der Bühne wird deutlich, was für eine zerstörerische Person er nicht nur für Marguerite, sondern auf für sich selbst ist.
Das Bühnenbild ist sehr schlicht gehalten, auch wirkt vieles sehr düster. Dies wird kontrastiert durch die wunderbaren Kostüme. Insgesamt für mich sehr stimmig - wenn auch während manchen Umbauten oder der Nutzung der Drehbühne kurzzeitig seltsame Bilder entstehen, bzw. der Blick auf das Geschehen verstellt wird.
Passend dazu stehen häufiger Personen komplett im Dunkeln oder werden so ungünstig angestrahlt, dass Schatten auf die Gesichter fallen. Das ist aber eigentlich auch der einzige Kritikpunkt an der Inszenierung.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Stück nochmal auf einer Bühne erleben würde, umso mehr habe ich mich über den gelungenen Abend gefreut. Die Übersetzung ist ebenfalls gelungen und klingt sehr natürlich. "Schlagertexte" finden sich natürlich hier ebenso, wie im Original :) Dennoch von mir eine absolute Empfehlung, das Stück in Saarbrücken zu sehen. Und hoffentlich findet man Marguerite in Zukunft noch öfter auf dem Spielplan anderer Theater.

Hughie (30 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Wunderbare Stimmung
21.01.2020 - Auch wir waren in der Mensa in Bruchhausen-Vilsen, waren extra zwei Stunden angereist und haben es nicht bereut. Trotz der hohen Decke mit Aluminiumdach hatten wir einen sehr guten Sound, aber noch besser war das Licht, das extrem abwechslunsgreich war und bei den Songs starke Emotionen ausgelöst hat.
Die Liedauswahl müssen wir loben, wir hatten befürchtet, nur die "üblichen" Musical-Kamellen zu hören, aber denkste. Es war eine sehr gute Mischung, immer wieder mal bekannte Melodien im Sinne klassischer Evergreens, aber dann auch Nummern, die wir nicht kannten, deren Melodie oder Refrain sich aber sofort im Ohr festsetzte. Besonders gefangen waren wir vom dem Lied aus Love Story, allerdings waren wir nicht sicher, ob man nach solch einem ja sehr traurigen Lied überhaupt klatschen sollte, das war eine sehr andächtige Stimmung.
Die Künstler waren klasse. Wir waren hauptsächlich wegen Ethan Freeman gekommen, aber das legte sich im Laufe des Konzerts. Ethan war wieder wunderbar, aber was dieser Lutz Standop drauf hatte, da kann man nur Chapeau sagen. Eine scheinbare Leichtigkeit, dabei immer so klar im Ton, blitzsauber im Gesang und mit einer wunderbaren Mimik. Und dann dieser Gute Laune Mensch David Moore, der bei Bring him home nach seinen vorherigen Stimmungssongs plötzlich emotional in eine völlig andere Stimmungslage switchte, bravo.
Die jungen Darsteller waren wunderbar. Allen voran die kleine Hannah mit ihren 14 Jahren, was für eine Powerstmme. Aber auch Sophia Revilla, Franziska Lißmeier und Sarah Artley haben uns sehr beeindruckt, mit ihrer Kraft und Vielseitigkeit, alle besitzen eine herrliche Bühnenausstrahlung, solch ein Gesangsensemble findet man nicht überall. Und der junge Mann, der seinen ersten Bühnenauftritt mit In the Ghetto hatte, lag zwar manchmal im Ton daneben, aber das hat ihm wohl keiner im Saal übel genommen, einmal ist immer das erste mal.
Zusammenfassend war es ein wunderbarer Abend bein einem gut organisierten Konzert, bei dem auch der Service im Haus stimmte. Für solch ein Mehrzweckgebäude war das schon sehr hohes Niveau, wir kommen 2021 gerne wieder.
Einziger kleiner Kritikpunkt des Abends: Es waren doch mehrere Besucher im Saal, die sich ständig unterhalten haben oder in ihren Programmen wühlten. Leute, genießt doch einfach und unterhaltet euch in der Pause oder hinterher. Da kann man dann auch schauen, aus welchem Musical die jeweilige Nummer war. Das muss man nun wirklich nicht während der Songs tun.

Heiner K. (erste Bewertung)
Ein gefühlvoller Abend mit tollen Stimmen
18.01.2020 - Gestern habe ich die Musical Evergreens in Bruchhausen-Vilsen gesehen. Der Veranstaltungsort war in der Mensa, eigentlich in der Turnhalle mit einer tollen Bühne.Ich glaube, dass die Show ausverkauft war,die Stimmung auf und vor der Bühne war sehr ergreifend.Die Licht-
technik bezauberte mich, es wirkte manchmal wie ein Wasserfall, der herauf und herunterging.Die Auswahl der Lieder war gut gemischt, es gab ernste und lustige.Begonnen hatte David E. Moore im Löwenkostüm und barfuss und sang Circle of Life, dann konnte man Ethan Freeman mit dem Lied aus Bonifatius Gib mir Kraft genießen, dann Songs aus Mamma Mia, La Cage aux Folles, Starlight-Express (D. Moore wünschte sich, dass das Publikum mitsingt),Mozart!,Les Miserables,
3 Musketiere, Die Päpstin,Der kleine Horrorladen mit Suddenley
Semour (das sah süß aus mit Moore's
bunter Verkleidung und der fleischfressenden Pflanze und dazu Sarah Artley's Mimik!),Cats, Anatevka mit E. Freeman (das ist immer wie ein richtiger Showstopper,so lebendig),Aida,Hello Dolly,Rudolf,Phantom der Oper mit
Sophia Revilla und E. Freeman, deren Stimmen wie dafür geschaffen sind, Love Story, Elisabeth, Tabaluga, Tanz der Vampire, We will
rock you, Udo Jürgens' Griechischer Wein und ein Nachwuchskünstler namens Louis mit wallender Mähne der Elvis Presley toll performte.Der Chor und Pianist M. Ashton, die übrigen Darsteller und der Veranstalter J. Beese waren auch klasse. Vielen Dank an Alle für den tollen Abend!

Ribana (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Einfach klasse!
14.01.2020 - Auch ich war gestern in Köln und hatte riesigen Spaß. Die Ansage des Moderators, uns Zuschauer mit auf eine Zeitreise zu nehmen, ging schon mit den ersten Songs auf. Beeindruckend, wenn auch - logischerweise - nicht perfekt, waren die Leistungen der jungen Nachwuchssänger. Faszinierend waren die Duette, in dene die erfahrenen Stars wie Lutz Standop oder Yngve mit jungen Mädels gemeinsam sangen und so extrem harmonisch wirkten, das war klasse. Aber dnan dieser Chor! Erst das Lied des Volkes und direkt am Anschluss Morgen schon, mit welch einer Power. Dazu die Topsolisten, Lutz Standop als großartiger valjean, Ethan Freeman als Javert, Gänsehaut purt. Und dann kam Yngve als Thenardier und hatte den Schalk im Nacken, wir haben Tränen gelacht. mehrere Standing Ovations während des Konzerts und immer wieder lang anhaltender Zwischenapplauf, wir haben unsere Karten für 2021 bereits gesichert. Und der krönende Abschluss war bei den Zugaben die Mikrofonpasse bei Yngve, wie diese drei Superstars dies bei "Dies ist die Stunde" gelöst haben, hat den Saal zum Toben gebracht. Ein unvergessliches Erlebnis, weil es vielleicht nicht immer perfekt war, aber allen, die sich an diesem Abend im Theater befanden, einfach Spaß gemacht hat. Gestern sprang ein dicker Funke von der Bühne in den Saal und zurück. Und dass sich die Stars anschließend erst noch Zeit auf der Hauptbühne für Erinnerungsfotos nehmen und anschließedn im Foyer sämtliche Autogramme erfüllen, ist auch nicht selbstverständlich. Danke für diesen tollen Abend in Köln!

SarahK (erste Bewertung)
Super Programm
14.01.2020 - ... auch die erst 14 Jährige Elisa Rübo hat mich stark beeindruckt.

HGMusical (erste Bewertung)
Teilweise gewöhnungsbedürftig
13.01.2020 - Das Stück ist für Bowie-Fans sicherlich interessant. Für mich war es jedoch zu langatmig und teilweise zu schräg. Die Band dagegen war klasse und schön in das Bühnen- und Gesamtbild integriert.

kreativkommuniziert (4 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Man liebt sprechende Tiere oder man hasst sie...
13.01.2020 - ...ich finde Buch (man gewöhnt sich doch recht schnell an die sprechenden Menschen-Tiere) und Cast spitze und habe die Lieder dank CD heute noch im Kopf. Den UDK-Studierenden wurde ihre Rolle merklich auf den Leib geschrieben. Ich würde das Stück gerne häufiger sehen.

kreativkommuniziert (4 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
wieder einmal ein tolles UDK-/Peter Lund- Stück
13.01.2020 -

kreativkommuniziert (4 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Mit Sophia Euskirchen in der Hauptrolle ein traumhaftes Stück in toller Location
13.01.2020 -

kreativkommuniziert (4 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Die schöne und das schwache Biest
13.01.2020 - Ein mageres Musical, lieblos inszeniert und reine Geldmacherei!
Die größte Enttäuschung des Abends (Vorstellung Festhalle Frankfurt) war jedoch Alexander di Capri (in der Rolle des Biestes) der
sich sehr unmusikalisch durch seine Lieder brüllt.
Lieblos und mit schwacher Intonation presst er seine Stimme in die Höhen und liefert sich mit Oliver Koch (in der Rolle des Vaters) einen Wettkampf um die lautesten, jedoch nicht schönsten Töne.
Dies wäre vielleicht noch zu verzeihen, wenn er das mit seinen darstellerischen Fähigkeiten ausgleichen könnte, doch leider bleibt auch dies auf der Strecke. Fazit zum eher schwachen Biest: mehr Schein als Sein!
Das Ensemble gibt sich große Mühe die Ensemble Nummern energiegeladen rüber zu bringen, kann allerdings bei solch einer flachen Inszenierung auch keine Wunder vollbringen.
Eine große Enttäuschung und Schade ums Geld!

Silke1966 (erste Bewertung)
Großartige Darsteller, solide Inszenierung
09.01.2020 - Der Kit-Kat Club hat im Pfalztheater Kaiserslautern seine Pforten geöffnet.
Regisseur Frank Matthus erfindet den viel gespielten Klassiker nicht neu, sondern verlässt sich auf das erprobte Material.
Die Inszenierung hat starke Momente, wenn z.B. die Kit-Kat Band samt Klubauditorium eindrucksvoll aus dem Orchestergraben nach oben gefahren kommt, oder wenn die schlußendliche Abreise von Clifford in die Deportation von Juden übergeht.
Auch die Ausarbeitung der Hauptrollen ist bestens gelungen. Selten hat man einen stärkeren, kämpferischeren Clifford gesehen. Julian Culemann berfördert die mitunter etwas undankbare Rolle ins Zentrum der Handlung. Adrienn Cunka ist schauspielerisch, sängerisch und auch tänzerisch (Hut ab vor der Fosse inspirierten Choreografie!) großartig.
Astrid Vosberg ist (wie immer!) unglaublich präsent und souverän.
Ob es allerdings wirklich sinnvoll ist der Conferencier weiblich zu besetzen sei mal dahingestellt. Ich persönlich finde, dass die eine oder andere Szene dann eher weniger gut funktioniert, z.B. "Two Ladies".
Da man etwas unentschlossen die Lieder in Englisch oder Deutsch singt, fehlte mir in einigen Szenen (Cabaret, Maybe this time) die Spannung und Intensivität, die eine einheitlich durchgehende Sprache mit sich bringen würde.
Trotzdem gibt es berechtigten lautstarken Schlußapplaus und Standing Ovations für die starken Darsteller und eine solide Inszenierung.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Enttäuschend
08.01.2020 - Ich habe mich so auf Singin´ in the Rain gefreut, wurde aber sehr enttäuscht. Wie kann man ein Steptanz Musical mit Darstellern besetzen die mangelhaft bis gar nicht steppen können?! Vor allem bei den männlichen Hauptrollen Don Lockwood/Cosmo Brown. Gerd Achilles/ Kristian Lucas. Nett gesungen und gespielt haben die beiden, aber tänzerisch erinnerte mich ihre Darbietung an Laientheater. Es wurde von den Herren nur gehopst als getanzt, da nütze auch der Regen nix. und das von mir geliebte und erwartete Steppen einfach nur peinlich und schlecht vorgeführt. Das erwarte ich aber bei Singin´ in the Rain. Eine konzertante Aufführung wäre besser, oder das Stück gar nicht auf die Bühne bringen, wenn man nicht die geeigenten Darsteller hat. Einzig Merle Hoch konnte mich begeistern, deshalb gebe ich zwei Punkte.

Frozen (erste Bewertung)
Musical in Bestform
06.01.2020 - Das Theater Dortmund zeigt einmal mehr, was für wunderbare Musicalproduktionen ein Stadttheater auf die Bühne zaubern kann. Toll was möglich ist, wenn man das Genre ernst nimmt. Ich kann mich hier den (meisten) Vorrednern anschließen, dass hier einfach alles zusammen passt. Ich hoffe weiter auf einige Zusatztermine, denn diese Produktion möchte man unbedingt mehr als einmal sehen und erleben. Ein großes Lob an alle beteiligten Künstler und Verantwortliche dieser sehenswerten Inszenierung.

MyMusical (26 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Neuinszenierung enttäuscht
05.01.2020 - Wie schade... der neue Inszenierung ist leider meilenweit vom Original entfernt. Die Macher setzen mehr auf Tempo und dadurch wirkt LES MIZ jetzt hektig und stressig. Für mich war LES MIZ immer das Musical Epos der ganz großen Gefühle. Leider schafft das die neue Interpretation nicht mehr... somit sieht man jetzt ein solides Stück mit nach wie vor grandioser Musik, aber die Bilder bleiben einfach nicht im Gedächnis. Am Cast liegt es aber definitiv nicht.

Evita2005 (2 Bewertungen, ∅ 1 Sterne)
bieder - stadttheater halt...
02.01.2020 - ich war jetzt auch in dortmund und kann leider die ganzen guten eindrücke nicht teilen . es war sogar so , das ich nach dem ersten akt gegangen bin ..dieser hyde ist so harmlos und bieder. das ist stadtheater at his best. bloss niemanden verschrecken. das musical ist in der ersten halben stunde so balladen lastig , da müssen das bühnenbild und die kostüme knallen . was gibts hier.? schwarze kostüme auf schwarzem bühnenbild. und weisses licht . dortmund hat eine mega lichtanlage , was wird hier genutzt? weiss und na klar . achtung jetzt wirds böse in dem stück - rot... damit jeder das auch ja versteht...und nur weil sich ständig was dreht , heisst es nicht das es sinn macht.. david jakobs ist soooo ein guter sänger, aber muss er wirklich in jedem seiner lieder immer riffs ohne ende einbauen ? das ging mir bei elisabeth schon auf die nerven . hier in dortmund das gleiche . bedroht gefühlt habe ich mich nicht , und als hyde hat er nicht nicht plötzlich mit links geschrieben. das fand ich schade...alle anderen waren passend besetzt, nur das kirchen oberhaupt hat kaum einen ton getroffen...dies ist alles meine persönliche meinung, verstehe aber natürlich das andere das gesehene beindruckend fanden .. von den ganzen jekyls und besonders hydes die ich gesehen habe, war es für mich der langweiligste und biederste..

Kirmesboxer (14 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Ein Geniestreich
01.01.2020 - Ganze 26 Jahre musste ich auf den gestrigen Nachmittag warten.
Genau 1994 erschien nämlich das legendäre "The Complete Works"-Concept-Album von "Jekyll&Hyde", welches maßgeblich meine Erwartungshaltung an diese epische Show geprägt hat.
Bisher konnte sich keine Produktion mit eben dieser Vorgabe messen, beziehungsweise klang keine Inszenierung so oder sah gar so aus, wie ich mir die Show immer vorgestellt hatte.
Da gab es 1998 den ersten mehr oder weniger gelungenen Versuch, das Musical in Bremen zu etablieren.
Mehr oder weniger gelungen deshalb, weil die Regie offensichtlich zu viele eigene Ideen hatte, die nicht dem entsprachen, was der Autor vielleicht vorgesehen hat. Das war alles zu viel, zu überfrachtet, zu verkopft.
Es gab 1997 eine Broadway-Produktion, die zu viel am Original-Score verändert hatte, um meinen Vorstellungen entsprechen zu können.
Dann durfte ich eine extreme reduzierte Version im English Theatre erleben, der gerade essenzielle musikalische Basics gefehlt haben.
In Schwerin sah ich noch eine ganz gelungene Variante, die aber auch nicht meine sehr hohen Erwartungen an die Vorlage erfüllen konnte.
Mein vorgeprägtes Bild war einfach zu klar.
Und dann kam eben, nach Jahren des Wartens, der gestrige Nachmittag:
Gil Mehmert hat ein in allen Belangen betörendes Kunstwerk geschaffen.
So unwahrscheinlich detailverliebt, so berauschend-bombastisch ausgestattet, so schlau und wertig inszeniert.
Jeder Ab- und Aufgang der Darsteller ist gesetzt und motiviert, manchmal wird das gigantische Bühnenbild nur gedreht, um einen fantastischen Abgang in eine Nebelwand zu zaubern.
Wie gesagt, so viele wunderbare klar durchdachte Details, dass man zeitweise gar nicht mehr weiß, wo man überhaupt hinschauen soll.
Und doch ist das ganze stringent, jede Sekunde packend und trotz der Balladendichte der Partitur niemals auch nur ansatzweise zu lang.
Mehmert weiß eben, was man einem Werk schuldig ist und wie man eine Vorlage schlüssig bedient, ohne sie mit eigenen "Hirngespinsten" zu überfrachten.
Das rund 30-köpfigen Orchester spielt den Score, dass ist eine Wonne ist:
Endlich sind auch hier Details zu hören, die all die Jahre an anderen Bühnen schmerzlich vermisst worden.
Wildhorns beste Partitur lebt, atmet und berührt tief.
Dabei ist das ganze auch noch hervorragend abgemischt.
Die Hauptdarsteller sind alle samt exquisit, sei es Milica Jovanovic, die eine lebhafte, emanzipierte Lisa weitab von Rollenklischees gibt, oder auch die immer herausragende Bettina Mönch, die mit großer Stimme und mindestens genauso großer Bühnenpräsenz die Hure Lucy spielt.
Mit David Jacobs steht in der Titelrolle der in meinen Augen vielleicht authentischste, glaubhafteste Schauspieler auf der Bühne, den die deutsche Musicalszene derzeit zu bieten hat:
Sein Gesang entsteht immer aus dem Spiel und dem Moment. Darum sind alle seine Phrasierungen und Töne jederzeit aufrichtig-glaubhaft und zum Niederknien gut.
Hier wird sich weder stimmlich, noch körperlich geschont und der Lohn ist die wohl beste Darstellung, die diese Rolle jemals gesehen hat:
Jakobs' Dr. Jekyll ist ein Getriebener, der mit voller Überzeugung seinem Ideal nachjagt.
Der Showstopper "This is the Moment" wird zur Masterclass, nicht nur von Jakobs' Seite aus, sondern auch was Bühnen(bild)-Bewegung und Dirigat angeht.
Ein fesselnder Hochgenuss!
Jakobs' Mister Hyde ist bedrohlich, grausam und sowohl körperlich als auch stimmlich enorm furchteinflößend.
Wenn am Ende in der "Confrontation" endgültig das Gute gegen das Böse kämpft, wird man förmlich von Jakobs' Kraft und Energie atemlos in den Sitz gedrückt.
"Jekyll&Hyde" in Dortmund ist ein Triumph für das deutsche Stadttheater.
Es ist ein Triumph für den Komponisten, den Regisseur und den Hauptdarsteller.
Es ist "Jekyll & Hyde", wie es schon immer aussehen und klingen sollte.
Die wenigen Shows, die bis Februar noch gezeigt werden, sind alle bereits ausverkauft.
Ich kann nur inständig hoffen, dass diese Inszenierung in dieser Besetzung noch ein Leben nach dieser Spielzeit hat.
Ich möchte nicht noch einmal 26 Jahre darauf warten müssen.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Wie gewollt
01.01.2020 - nur leider nicht gekonnt. Hier singen 2. und 3. klassiche Sänger teilweise Welthits der Musicalszene, die eigentlich wenn richtig präsentiert Gänsehaut verursachen was ich in den Originalen auch schon mehrfach erlebt habe.
Leider können die Sänger offensichtlich kein Gefühl transportieren und damit fehlt den Songs leider alles.

FrankD. (erste Bewertung)
Nostalgisch wohlig-warme Reise in die 80er
29.12.2019 - "Cats" lebt vom Glauben.
Eben allein von dem Glauben daran, dass die Darsteller Katzen sind.
Es braucht dazu keine erweitere Storyline (es braucht nicht mal Logik), es braucht keine großen Effekte und es braucht um Gottes Willen auch keinen anbiedernd-peinlich rappenden Rum Tum Tugger.
Trägt dich dieser Glaube durch den gesamten Abend, liegt es daran, dass die Katzen perfekt besetzt sind und die ursprüngliche Regie und vor allem Gillian Lynnes ikonische Originalchoreografie die Show ausmachen.
All das durfte ich heute Abend erleben.
"Cats" ist, ganz genau so wie "Starlight Express", ein Kind der achtziger Jahre.
Es ist stehen geblieben in seiner Zeit und das ist auch gut so.
Jeder Versuch, irgendetwas zu "verbessern", muss kläglich scheitern.
Allerbestes Beispiel hierfür ist benannter "Starlight Express", den Webber ins Jahr 2000 verlegen wollte und den Zug so für immer an die Wand gefahren hat.
Und auch an den Katzen hat Webber, der ist sich wohl zur Aufgabe gemacht hat, sein Erbe eigenhändig zu zerstören, leider in den letzten Jahren arg herumgedoktert.
Gottseidank ignorieren dies die Vereinigten Bühnen Wien mit Bravour und zeigen praktisch eine restaurierte Version der Show, so wie sie 1981 (fast) ausgesehen hat.
Rumgedoktort wurde, und das wird es tatsächlich schon seit der Premiere 1981, erneut an der Gus-Growltiger-Szene.
Gab es ursprünglich noch ein Duett ("The ballad of Billy McGraw"), welches Webber später rausnahm, nur um es uninspiriert in den Starlight Express zu setzen ("Next time you fall in love" - ist aber auch schon lange nicht mehr drin) erlebt man in Wien jetzt eine kurze Sequenz im "Hey, Big Spender!"-Stil mit anschließender italienischer Aria.
Da fand ich die Lösung der letzten britischen Tournee, in die Rückblende des Theaterkaters Gus die Szene zwischen den kämpfenden Hunden einzufügen, viel eleganter.
Aber, das geht in Ordnung.
Cats war nie perfekt und wollte dies auch nie sein.
Es wollte nie eine hochkomplizierte, dramatische Geschichte erzählen und ist eben magisch-charmant in seiner in Imperfektion.
Es ist ein Abend mit singenden und tanzenden Katzen, verdammte Hacke.
Was jedoch nie perfekter war als derzeit in Wien, ist die musikalische Begleitung:
Mit 27 Musikern ist das Orchester für diese Show so groß wie niemals zuvor.
Man kommt in den Genuss einer veredelten Partitur, in der man beispielsweise feine Streicherläufe entdecken darf, die da bisher nicht zu hören waren.
Wenn man bedenkt, dass die Show in letzten Jahren mit maximal 7 Musikern (4 davon Keyboards und KEIN echtes Blasinstrument) gespielt wird, war das ja schon fast symphonisch.
Ein wahrer Hochgenuss.
Die Katzen sind allesamt exquisit, sei es Alexander Auler als charismatischer Erzähler Munkustrup, Dominik Hees als endlich wieder rockender Rum Tum Tugger, der stimmgewaltige Felix Martin als Gus/Growltiger/Bustopher Jones oder die wunderbare Carin Filipčić als Grizabella, die beim ultimativen Tränendrücker "Memory" endlich mal ein echtes Streicherensemble hinter sich hat, wie es sonst nur auf Studioaufnahmen zu hören ist.
Erleben durfte ich diesen nostalgisch-wohligen Abend auf einem VIP-Sitz in Reihe 2, Mitte.
Inkludiert war also nicht nur einer der besten Plätze im Haus, sondern auch mein Programmheft und ein Freigetränk meiner Wahl.
Ja, der Platz war teuer, aber nicht ansatzweise so teuer wie ein Premiumticket bei der Stage Entertainment.
Und Letzteres gibt es ganz ohne Goodies oder Benefits (und ohne Orchester, aber ich schweife ab...)
Curtain of yesterday:
Auch am zweiten Abend, diesmal ohne VIP-Platz, aber trotzdem mit großartigen Gesamtüberblick in Reihe 5, Parkett, Mitte, ein Genuss.
Ich komme gar nicht darüber hinweg, wie die Show in Wien klingt.
Wenn die Katzen sich gegen Ende des ersten Akts ganz in den atemberaubend choreografierten Jellicle Ball hineinsteigern, verschmilzt alles zusammen mit dem herausragenden Orchester zur perfekten Einheit, die Dich atemlos in den Sitz drückt.
Man will gar nicht, dass diese rund 10-minütige Sequenz jemals endet.
DAS ist Theater at its best.
Die Besetzung war fast komplett identisch zum Vortag, dennoch durfte ich Zeuge einer echten Premiere werden:
Wietske van Tongeren hatte ihre erste Vorstellung als Grizabella.
Voller Tiefe und Leidenschaft sang sie im Hit "Memory" um ihr Leben (so, wie es der Song in seinem Ursinn vorgibt) und wurde am Ende tränenüberströmt in den "sphärischen Raum" geführt.
Ein Triumph.
DAS hier ist Cats.
Und so ist Cats verdammt gut.
Now and Forever.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Schlägt Dirty Dancing um längen
28.12.2019 - Ich habe mit meiner Schwester Anfang des Jahres unsere Musicalsaison mit Dirty Dancing begonnen. Zum Glück hatte ich schon im Vorfeld deutlich gemacht, dass ich nur mit ihr rein gehe, um zu schauen ob die Aussagen über DD stimmen. Kurz gesagt: wir haben es lachend als "eine Erfahrung" abgehakt.
Auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk bin ich über Flashdance gestolpert. Sie mag den Film sehr (steht direkt neben Dirty Dancing und Save the last Dance) - also check! Im Colloseum in Essen -quasi um die Ecke- nochmal check! Spielzeit um Weihnachten rum - wieder check! Auch noch genau 2 Karten am Mittelgang mit viel Beinfreiheit und Sicht - die waren zu verlockend!
Erst als die Tickets gekauft waren, schaute ich mir hier die Bewertungen an und ich wurde nervös. Sollte die Saison so enden wie sie begann? Mit einem persönlichen Flop? Quasi Dirty Dancing die zweite?
Zum Glück habe ich die Bewertungen erst hinterher gelesen! Nicht Dirty Dancing die 2. sondern Dirty Dancing 2.0!
Wo wir bei Dirty Dancing Energie, Feuer, Leidenschaft und vorallem Tanz(!)(in einem Tanzmusical/Show sollte auch Tanz drin sein...) vermisst haben, haben wir dies bei Flashdance alles gekriegt.
Ja die Musik ist nicht preisverdächtig, aber wir fanden sie zum Rest passend! Ja die Abmischung, war in den Ensemblenummern nicht immer optimal, worunder die Verständlichkeit litt, aber dass höre ich leider sehr häufig auch in anderen Stücken. Nein das Bühnenbild ist nicht analog und eine Ausstattungsorgie und würde man den Stecker ziehen, wäre die Bühne dunkel und kahl. Aber wenn die Projektionen so detailliert und gut gemacht und passend sind ist mir das tausendmal lieber als eine karge Bühne die mehr schlecht als recht mit lieblosen Kulissenteilen befüllt wird und noch nicht mal versucht wird die Bühnenarbeiter zu kaschieren.
Die Darsteller waren alle mit Können, Energie und Leidenschaft dabei. Choreographien und Gesang der nicht nur aber vorallem bei den bekannten Hits mit riss. Aber auch nicht erst ganz am Ende! So waren wir schon zur Pause positiv überrascht und guter Laune!
Für uns eine gute, passende und vorallem runde Umsetzung des Films! Man muss halt immer überlegen was man erwartet. Und für ein gute Laune Musical waren wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Pangolin (erste Bewertung)
lange nicht mehr so gut wie in Köln
28.12.2019 - Danke an Jens Alsbach, ich dachte ich wäre alleine mit meiner Meinung. Finde die Kritik passend formuliert

Wicked-Freak (30 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Ein Abend voll Energie
28.12.2019 - Nach hundert Jahren leben die „Goldenen Zwanziger“ am Ort des Geschehens wieder auf. Der Admiralspalast is wie geschaffen für eine Show über diese Zeit. Gezeigt wird eine Reminiszenz von bekannten Personen, aber auch eher vergessenen, wie Anita Berber. So stehen neben Marlene Dietrich in ihren Anfangsjahren auch Josephine Baker und die Comedian Harmonists auf der Bühne. Das verbindende Element der einzelnen Protagonisten ist der Admiral ein fiktiver Klubbesitzer mit Hang zum Absinth. Dieser wird von Martin Bermoser wunderbar glaubhaft verkörpert. Er singt toll, spielt aber auch gut. Besonders gut hat mir das Zusammenspiel mit Anita Berber gefallen. Sophia Euskirchen spielt ebenfalls sehr gut, erhält auch für ihren Gesang frenetischen Beifall. Sebastian Prange übt mit dem kompletten Saal Lachfoxtrott und schafft es, dass 1000 Leute gemeinsam singen. Auch die Darstellerinnen der Marlene Dietrich und Josephine Baker machen ihre Sache sehr gut, ebenso wie die Herren der Comedian Harmonists, die auch in anderen Soloparts ihr Talent unter Beweis stellen. Gesungen wird Deutsch und Englisch, viele bekannte Lieder aus dieser Zeit, Parts aus „Cabaret“ und der „Dreigroschenoper“, auf den Teil aus dem „Weißen Rössl“ hätte ich verzichten können, aber den Leuten hat es gefallen. Die Tänzer haben uns auch sehr gut gefallen, die mit großem Schwung tanzen und so zum gelungenen Abend beitragen, ebenso wie die Band, die einen tollen Job machen und uns am Ende mit ihrer Solonummer beschwingt entlassen haben. Der Abend endet mit einem Verweis auf das unrühmliche Ende der 20-Iger Jahre und dem Einzug der Nazis, die der Weltoffenheit von Berlin ein grausames Ende gemacht haben. Um den Abend nicht negativ zu beschließen gibt Kutte dem Admiral einen Ausblick auf die kommenden 60 Jahre der Stadt und der Abend endet mit dem von Allen gesungenen Song aus Babylon Berlin „Zu Asche Zu Staub“, der ein wirklicher Gänsehautmoment war.
Ein toller Abend, hingehen lohnt sich!

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
An der Cast lag es nicht
28.12.2019 - Ich war gestern Abend drin. Eigentlich blieben bei mir etwa die selben Eindrücke hängen wie bei Paramour. Eine hervoragende Cast, aber weder die Musik, noch die Story schreien nach einer Wiederholung.Ich hatte Patricia Meedden und fand sie sehr gut besetzt für die Rolle. Ich mag ihre Stimme sehr, auch wenn sie vielleicht nicht ganz ins Rollenprofil passt. Als Edward hatte Carl van Wegberg,da gibt es nichts auszusetzen. Abgerundet wurde der der hervoragended Cast durch Marciel und ein spielfreudiges Ensemble.Positiv aufgefallen ist mir vorallen, dass der ganze Cast fast akzentfrei deutsch sprach. Vielleicht auch, weil ich am Vorabend in Tina war. Die Band, versteckt unter dem Bühnenboden, machte einen tollen Job.
Hierzu eine kleine Bemerkung. Ich sitze gerne erste Reihe. Dumm ist hier nur, dass es keinen Orchstergraben gab und der Bühnenrand, mal für deutsche Verhältnisse, recht hoch war.Und es wird viel im vorderen Bereich gespielt. Also, besser etwas weiter hinten sitzen.
Die Ausstattung war für das Stück ok und zweckmässig, brachte aber keine Überraschungen und Abwechslung.
Der Saal war passabel gefüllt, der Rang aber zu. Die Stimmung war leider doch sehr verhalten, bis zum Schluss. Da hier das Ende, im Gegensatz zu Tina, auch keinen Höhepunkt bringt, fiel auch der Schlussapplaus bescheiden aus.
Fazit. Es war nett, es mal anzusehen, kommt bei mir aber nicht in die Top 10.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Wunderbare Mischung aus Drama und Komödie
22.12.2019 - Ghost ist eine wunderbare Mischung aus Drama und Komödie! Sehr atmosphärisch ist die Mischung aus physikalischem Bühnenbild und Projektionen, in Verbindung mit der Lichttechnik. Die Besetzung war herausragend, besonders in Erinnerung bleiben mir Marle Martens als Molly, Thomas Hohler als Sam und Kim Sanders als Oda Mae. Der sprichwörtliche Punkt auf dem i im Vergleich zur Berliner Produktion: Der Sound im Palladium Theater ist einfach der Hammer, Kompliment an die Tontechnik!

musica01 (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
Ein entzückend-altmodischer Abend
16.12.2019 - Diese Landgraf-Tournee bietet wirklich zauberhafte Abendunterhaltung:
Hochwertige Kostüme, eine funktional-edel wirkende Ausstattung, welche LED-Wand und kleine Kulissenteile schlau kombiniert, beschwingte Choreografien von Christopher Tölle, ein 14-köpfiges, unter der qualitätssichernden Leitung von Heiko Lippmann viel größer klingendes Orchester und vor allem hervorragende Hauptdarsteller.
Und erstaunlicherweise bietet dieses Stück, gerade im zweiten Akt, mehr Tiefe als erwartet.
Das liegt nicht zuletzt an den meist sehr guten schauspielerischen Leistungen, die der Oberfläche mehrere untere Schichten schenken.
Allen voran überzeugt das Herrn-Trio, bestehend aus Robert D. Marx, Nico Schweers und Tobias Joch.
Joch gibt einen hervorragenden, grundsympatischen Protagonisten Jerry Mulligan ab, der einen als "Triple Threat" in den drei geforderten Disziplinen wunschlos glücklich zurücklässt.
Bei den Damen ist es vor allem die wie immer großartige Kira Primke, welche durch ihr wahrhaftiges Spiel und angenehme Stimmfärbung auf sich aufmerksam macht.
Leider steht gerade der weiblichen Protagonistin die deutsche Sprache so sehr im Weg, dass der Zuschauer, dem von der Bühne herab ständig von ihrem betörenden Charme erzählt wird, diesen aufgrund der sprachlichen Hürden vergeblich sucht.
Aber das bleibt auch der einzige Ausfall im überzeugenden Ensemble an diesem Abend.
Beschwingt verlasse ich mit den wunderbaren Gershwin-Melodien im Ohr den Saal.
In der Stadthalle Aschaffenburg gab es das Ganze in Reihe 4 für 25 €.
Was will das Herz eines Theaterliebhabers mehr?

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Ein emotionales Theater- und Musical-Erlebnis
15.12.2019 - Was für ein emotional berührendes Musical! Was für eine beeindruckende Frau!
Für mich ist Tina - Das Musical ein durchweg gelungenes Stück mit allem, was dazu gehört!
Eine Story, die eben eine wahre Lebensgeschichte darstellt und einen nachhaltig beeindruckt und zu Tränen rührt.
Musik, die der Story dient, die einen teils in Erinnerungen schwelgen lässt, die man für sich neu entdeckt oder auch neu kennen- und gleichzeitig lieben lernt.
Eine Inszenierung, die der Geschichte dankenswerterweise Raum und Zeit lässt, um eben Gefühle und Emotionen zu entfalten und einen in die Story eintauchen zu lassen. Gerade auch die reinen Schauspiel-Szenen sind so intensiv, bedrückend und bekommen die Zeit zur Entfaltung und Vertiefung. In der Krankenhaus-Szene hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können.
Auch das Bühnenbild ist angenehm reduziert und lenkt nicht vom Wesentlichen ab, sondern unterstützt das Geschehen. Das Finale hingegen bekommt alles, was es braucht.
Last but not least ein fantastisches Ensemble (Nyassa Alberta und Gino Emnes beeindrucken in allen Bereichen....was für eine Stimme!), die diese besondere Lebensgeschichte authentisch auf die Bühne bringen.
Wir haben das Theater emotional berührt und bewegt verlassen und danken dem gesamten Team für diese besondere Inszenierung und ein nachhaltig beeindruckendes Theater-Erlebnis at it´s best!
SIMPLY THE BEST!

Mellah (erste Bewertung)
Misha Kovar die neue Päpstin
15.12.2019 - Ich bin noch sprachlos von gestern, 14.12.2019.
Ich war mit meiner Frau im Festspielhaus Füssen im Musical die Päpstin.
Ich habe es bereits in Fulda und in Stuttgart gesehen. Aber was hier in Füssen für eine Päpstin auf der Bühne steht ist kaum Zeit in Worte zu fassen. Wir sind jetzt noch in Starre. Es war ein Feuerwerk an Emotionen. Die Stimme und das Schauspiel von Frau Kovar hat nicht nur mich geflashed.
Ihr Gesangspartner Gerold als Matthias Stockinger war unglaublich stark. Sie harmonieren auf der Bühne als absolutes Päpstin Zraum

Harald2019 (erste Bewertung)
Der Kaktus sticht
14.12.2019 - Die Comedian Harmonists sind ein dankbares Thema für einen musikalischen Theaterabend. Nicht eben neu, aber aufgrund der historischen Umstände und der Dramatik der Lebensgeschichten der Sänger und nicht zuletzt wegen des unkaputtbaren Liedgutes ist der Stoff eigentlich eine sichere Bank.
So auch in der Version von Franz Wittenbrink (Arrangements) und Gottfried Greiffenhagen (Buch).
Die A-Capella-Gesangsgruppe wird von den Darstellern gesanglich und schauspielerisch souverän präsentiert.
Bravourös schmeißt sich Alexander Darkow als Ein-Mann-Ensemble in jede denkbare Nebenrolle und sorgt für Highlights der Inszenierung.
Das Bühnenbild ist ebenso reduziert, wie intelligent und durchdacht.
Die Kostüme sind zeitgemäß und authentisch. Gleiches kann man von der Choreografie sagen.
Die Regie von Andreas Wiedermann ist flüssig und geschickt. Im ersten Akt ist die Stimmung (analog zu den flapsig-launigen Liedtexten) entspannt und humorvoll. Im zweiten Akt werden durch den äußeren Druck des Nationalsozialismus und den inneren Spannungen der Gruppe die tragisch dramatischen Momente in den Vordergrund gerückt.
Trotz des Verweises darauf, dass man sich bei der Bearbeitung des Stoffes künstlerische Freiheiten herausgenommen hat und nicht jede Darstellung historisch korrekt ist, ist DIE COMEDIAN HARMONISTS ein lohnender Blick zurück auf ein dunkles deutsches Kapitel der Geschichte und seine Auswirkung auf Kunst und Kultur.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Gähn
11.12.2019 - Das Beste n diesem Abend ist das wunderbare Orchester. Dazu ein schönes Bühnenbild und und gute Sänger. Ansonsten war es ein qualvoll langer Abend, was am Regisseur lag, der mit den Personen einfach nichts anfangen konnte. Aber vielleicht war ich ja auch mit falschen Erwartungen und Erinnerungen ins Theater gekommen. In Füssen wurde das Stück mit einem Augenzwinkern gezeigt.. Humor fehlt hier völlig. Der Regisseur nimmt das Libretto völlig ernst, wodurch er die Schwächen des Stückes brutal offenlegt. Der Beifall hielt sich in Grenzen. Ein rauschender Erfolg war es nicht. Ob die überarbeitete Fassung an andere Häuser geht? Ich habe da so meine Zweifel.

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
ein netter Abend zum günstigen Preis
10.12.2019 - Amerikaner in Paris Tournee Ruhrfestspielhaus Recklinghausen 6.12.
Dies war meine erste Begegnung mit dem Musical und was soll ich sagen , es war nett...Es war mir schon klar, das eine Tournee nicht die Ausstattung eines Long Runs bietet. Videoleinwand , 3 Boxen und ein paar Bistrotische, das wars. Aus den Kisten wurde mal die Bar, mal ein Bett usw usw..achja, ein Stufenbarren gabs ja auch noch .. Ich fühlte mich an die Sportstunden in meiner Jugend erinnert.. Die Kostüme hätten auch Alltags Klamotten sein können, Das Musical hat einen hohen Sprachanteil und wurde dadurch zwischendurch echt laaaang...Es wurde komplett deutsch gesungen, mir persönlich hätte es besser gefallen sie im Original zu hören .. Dramaturgisch hat es seine Schwächen, dazu kommt ein fetter Regie Fehler im zweiten Akt, wo alle denken es ist vorbei. Die Darsteller haben einer Applaus Ordnung wie üblich gemacht , dabei war es im Stück nur das Ende einer Szene...Orchester war ok, Sound auch und es war schön mal wieder ein echtes Ensemble singen zu hören...
Die Darsteller waren gut. Schade, das ein Ex Krolock kaum was zu singen hatte. , aber berührt haben sie mich persönlich jetzt nicht .
Fazit: es war nett, ...Mann darf halt nicht vergessen für welchen Euro Kurs mann hier Musical sieht und somit passt das schon ..

Kirmesboxer (14 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Practically Perfect
08.12.2019 - Die Show buchte ich um auch mal Charlie Stemp zu sehen. Genauso wie ich damals Company wegen Patti Lupon buchte und sie nicht da war, nimmt dieses London Jahr auch mit einem abwesenden Charlie Stemp sein Ende. So ist das im Showgeschäft ;-)
Ich war der Meinung das Mary Poppins kein Stück ist, das mich mitreist. In Wien fand ich es nett.
In London versprühte es für mich Magie und war seit Jahren mal wieder ein Disney Stück wo ich mit glänzenden Augen drin saß. Woran es lag? Ich kann es nicht sagen. Es gab keinen relevanten Unterschied, such wenn das Londoner Bühnenbild hier und da mal ein wenig großzügiger wirkte. Da es einfach so gar nix zu mäkeln gibt, gibt es auch fünf Sterne.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Bravo
05.12.2019 - Da zeigt das Opernhaus Magdeburg,
was man aus einem Musical machen kann.
Die Bühne ist groß und wird durch fahrende Bühnenwägen mal zum Kloster, dann Paris, oder Gaststätte und und und. Dazu werden große schöne Aquarell Projektionen auf großer Leinwand ergänzt.
Die Kostüme sind schön anzusehen, bis in die kleinste Rolle. Wunderschön sind die Kleider des Königspaares.
Über die ein oder andere Perücke auf der Bühne kann man streiten.
Ein Genuss ist das große Orchester, was die doch etwas poplastige Partitur glänzen läßt.
Dazu ein großer Opernchor, der hier auch gut klingt und verständlich ist.
Sowieso ist der Abend wirklich fast 100 prozentig sehr gut zu verstehen. Abgesehen von ein paar kl Akzenten...
Die Rollen Besetzungen ist ein spannender Mix und zeigt wiedermal wo sich die guten deutschen Musical Darsteller so "verstecken", im Stadttheater.
Katja Berg als Milady de Winter ist eine perfekte Mischung aus Verletzlichkeit und Power.
Patrick Stanke als böser Kardinal glänzt vor allem mit seinen Solos und hat mit "Nicht aus Stein" eines der Highlight des Abends.
Die Musketiere sind perfekt und ergänzen sich wunderbar, der schöne Frauenheld Aralies ist perfekt mit Daniel Rakasz besetzt, und Lucius Wolters ein sehr nachdenklicher Athos und dazu ist Benjamin Eberling der perfekte Porthos mit viel Witz, auch wenn er einem leid tun kann, was er alles essen muss auf der Bühne.
Das schon erwähnte Königspaar mit Darstellern aus dem Haus Ensemble ist sehr gut besetzt.
Vor allem Jeanett Neumeister als Anna, weiß sehr gut den Moment zu nutzen mit Ihrem Spiel und ihrer wundervollen Stimme.
Das Hauptpaar könnte nicht besser gewählt sein mit Florian Peters, mit toller Stimme und ehrlichem Spiel, wird ergänzt durch Katia Bischoff, die sich wundervoll ergänzen egal ob stimmlich oder spielerisch.
Das Stück ist zwar sehr lang mit über 3 Stunden, aber durch die cleveren Ideen der Regie von Ullrich Wiggers und der sehr abwechslungsreicher Choreografie von Kati Heidebrecht, sowie der eindrucksvollen Fechtszenen von Klaus Figge, kommt keine Langeweile auf.
Es ist absolut sehenswert mit all den Faktoren die ich beschrieben habe. Aber leider wird es viel zu selten gespielt und eine Wiederaufnahme ist wohl auch nicht geplant.
Also anschauen, bevor es zu spät ist!

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Die Show ist super - wenn auch ein paar Abstriche!
02.12.2019 - Guten morgen,
ich war gestern mittag (Sonntag, 01.12., 14:00 Uhr) bei Kinky Boots in Maastricht und wollte kurz meine Eindrücke schildern:
Ich habe die Show in Hamburg gesehen und vergleiche sie damit auch entsprechend...
Als erstes: Ich hatte gedacht, dass KB auch ein "Lizenzmusical" ist. Also "alles gleich" (Kostüme, Bühnenbild, Choreografien, etc.) egal wo es spielt... falsch gedacht ;-) Die Kostüme waren ganz andere. Aber auch leider eher zum Nachteil... gerade die Kostüme der Angels wirken etwas billig leider. Lolas Kostüme sind ebenfalls nicht so "premium". Das fand ich echt schade, vermisste ich dadurch echt das "Anmutige".
Das Stück ist natürlich komplett in niederländisch ;-) Die Darsteller konnten mich alle überzeugen und haben den Rollen einen interessanten Twist gegeben. Gerade Vajen spielt Lauren ganz anders... Jonathan gefiel mir als Charlie, fehlte ihm aber bei "Step One" ein wenig... Energie/Aufbruchstimmung... das liegt aber garnicht an ihm, sondern eher an der Regie...
Mit Naidjim als Lola bin ich nicht sofort warm geworden. Das brauchte wirklich bis "Sex is in the heel"... Aber danach fand ich ihn sehr sehr gut. "Not my father's son" war wirklich traumhaft. Das gesamte Ensemble hatte viel Spielfreude und viel Energie.
Das Bühnenbild ist etwas abgespeckter... es gibt nicht dieses mittlere Element, was hin und hergeschoben wird. Eher kommen Charlie's Büro, etc. von den Seiten reingefahren. Da die Bühne kleiner ist, kommen auch viele "WOW" Effekte nicht ganz zur Geltung... z.B. der Catwalk am Ende ist nicht so prachtvoll wie in Hamburg. Auch störte mich, das Lola beim Finale nicht das rote Kleid anhatte, sondern ein blaues...
Alles in Allem trotzdem ein echt schöner Tag, mit tollen Darstellern, die ganz mit ganz viel Liebe und Herzblut spielen :-)

Jekyll&Hyde (14 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Schlüpfriger Klamauk, in der unteren Liga
01.12.2019 - Die Musik war geklaut von Bach über Händel bis Gounod und Musicals, aber egal. Eine fiktive Theater Gruppe probt ein Musical über die Gräfin Cosel.
Übrig bleibt ein an den Haren gezogenes etwas, was das einheimische Publikum sehr liebte. Hier und da war es auch mal Lustig, aber es fehlte mir an der Geschichte zu viel. Die beiden Hauptdarsteller waren Top!
Ich weiß es ist ein Boulevard Stück!
ich habe mehr erwartet!

chef de cuisine (14 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
ziemlich perfekt!
01.12.2019 - Insgesamt einer der besten Jekyll Inszenierungen, die ich bisher gesehen habe. "Schön klassische" Umsetzung, tolles Bühnenbild, großes Orchester, ziemlich perfekte Cast/Besetzung. Allerdings wird unverständerlicherweise der altgediente Butler Poole jung besetzt? Leider, leider sind auch einige Lieder gestrichen worden...
Viele schöne Regieeinfälle, z.B. mutiert Jekyll beim Frauenduett "Nur sein Blick" zu Hyde. David Jakobs gefiel mir sehr gut, besonders die unterschiedliche Körpersprache, z.B. ein gefährlich "geschmeidig tänzelnder" Hyde (weiss es nicht anders auszudrücken). Also am besten selbst einen Eindruck verschaffen!
Ich war jetzt in 2 Vorstellungen und es gab sofort Standing Ovations und ein absolut begeistertes Publikum. Unbedingt anschauen!

dolcetto (23 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
Look out Broadway! Here I come!
26.11.2019 - Ich könnte nun viel schwärmen.
Zum Beispiel über das in jeder Szene stimmige Bühnenbild, über die Vielzahl verschwenderischer, witziger, detailgetreuer Kostüme, Kati Farkas originelle und flotte Choreografie, das temperamentvoll aufspielende große Orchester des Staatstheaters, Christian Breys rasante Regie und das ausgezeichnete Comedy Timing.
Was diese Produktion aber endgültig in den Musical-Himmel erhebt, ist ihre fantastische, begnadete, mitreisende, hochmotivierte, zu 100% typgerechte Besetzung.
Michael Kamp als Max Bialystock zieht sich die großen Schuhe des begnadeten Komödianten Nathan Lane an und springt mühelos davon.
Vincent Doddema bringt mit einem urkomischen Bewegungstalent, einer göttlichen Mimik und einer Stimme, die Matthew Broderick locker in den Schatten stellt einen unfassbar guten Leo Bloom auf die Bühne.
Dirk Weiler ist als Roger DeBris/Hitler eine einzige Bühnen-Urgewalt. Jeder Widerstand ist zwecklos.
Gleiches gilt für Henner Momann als Franz Liebkind. Er singt und spielt mit überbordender ansteckender Energie, hat ein perfektes Komödiengespür und setzt die Pointen auf den Punkt. Fast ist es schon bedenklich, wenn der grenzdebile Nazi in dieser gloriosen Darstellung zum umjubelten Liebling des Publikums wird.
Maike Elena Schmidt zeigt die große Kunst, wie man ernsthaft eine naive Klischee-Blondine liebenswert und sympathisch darstellt.
Und, und, und... Gerechterweise müsste man eigentlich alle großartigen und wunderbaren Darsteller dieser Inszenierung namentlich erwähnen.
Unbedingt erwähnenswert sind auch noch der Chor und das Ensemble. Sie alle werfen sich mit soviel Energie, Dynamik und Spielfreude ins komödiantische Gefecht, dass es eine wahre Freude ist.
THE PRODUCERS am Staatstheater Mainz bietet fulminant inszeniertes und grandios gut besetztes Musiktheater.
Musical Heaven!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Absolut sehenswert
22.11.2019 - Ich habe die Show am 27. August gesehen und war einfach nur geflaggt.
Ich mag die Geschichte der Päpstin sehr, und hab mit nach Fulda noch diese Version angesehen. Ich finde das Bühnenbild durchaus beeindruckend. Als Tourproduktion muss man ja wirklich schauen wie man das umsetzt und was der Regisseur mit den paar Wänden und Kisten und mit Licht kreiert hat ist durchaus sehenswert, und führt einen durch die Geschichte. Der Cast absolut grandios, aber war ja auch bei den Namen zu erwarten. Absolut geflasht hat mich die Darstellerin der Päpstin. An dem Abend spielte Kristin Backes, 21 Jahre alt. Man lebt und leidet mit dir durch das ganze Stück. Sie spielt so authentisch - wow - und ihre Stimmgewalt. Mit wieviel Gefühl sie gesungen hat. Ich hatte Gänsehaut ab dem ersten Ton. Bisher hat mich keine Päpstin so berührt. Hannes Staffler als Gerold, Christofer Brose als Anastasius, Kevin Tarte als Rabanus, Chris Mureay als Vater usw Ich werde mir die Show in Füssen nochmal ansehen mit genau der Besetzung- wenn mich nicht alles täuscht.
Ich kann die Show nur jedem ans Herz legen. Die Geschichte, die Musik, die Inszenierung einfach unfassbar gut.

Musicalfan 2519 (erste Bewertung)
Knie das Cirkus Musical im Theater Basel
19.11.2019 - Das Musical zeigt die 200-jährige Geschichte der Schweizer Zirkus Dynastie Knie. Neben der Familiengeschichte sieht man das Zirkusleben und die ganze Bühne ist immer voller Leben und viele Artisten zeigen ihre Künste, alles ist bunt und in Bewegung und man weiß gar nicht wo man hinschauen soll.
Alexander Klaws als Gründungsvater Friedrich Knie gibt den Zirkusdirektor der sich zu Beginn von seinem Vater, gespielt von Florian Schneider, lösen muss, weil der seine Träume natürlich nicht versteht, Gerade in den ersten Szenen strahlt Klaws so eine Begeisterung aus und seine Augen funkeln vor Lebensfreude. Einmalig ist die Szene wenn er sich mit dem Klavier überschlägt. Keine Ahnung wie die das machen,…… man kann es nicht erkennen. Es soll so sein, dass er das Klavier mit seiner Körperspannung in Schwingung versetzt, bis zum Überschlag, der aber richtig schnell und mit Schwung stattfindet. Er überschlägt sich zweimal und sitzt dabei ganz entspannt da, spielt und singt weiter ohne erkennbare Kraftanstrengung, faszinierend!
Im Verlauf der Geschichte wird der Zirkus immer erfolgreicher und soll vor dem Kaiser auftreten, hier trifft Friedrich seinen Vater wieder und sie nähern sich an, aber Friedrich stirbt in diesem Moment sehr eindrucksvoll. Seine Frau (Judith Jandl) führt den Zirkus weiter und neue Generationen folgen, Tiere kommen dazu. Mischa Kiek spielt Eugen Knie, eine traurige Figur, der durch eine Verletzung nicht mehr am Trapez arbeiten kann. Richtig toll auch Peter Brownbill, der als Kleinwüchsiger im Zirkus Anerkennung findet und in allen Epochen zu sehen ist.
Die Geschichte erzählt ja die Entwicklung des Zirkus in zweihundert Jahren mit allen geschichtlichen Ereignissen, sehr beeindruckend die mutige Darstellung der Nazizeit mit Uniformen, Kriegswirren und Florian Schneider als Nazi, toll gespielt. Klaws.... jetzt als Fredy Knie ....zeigt seine Ablehnung und hießt dann die Nazifahne mit einem Knoten drin.
Schweizer Geschichte in der Schweiz gespielt, also gab es gelegentlich ein paar Running Gags in diese Richtung …."so sind die Schweizer", …..was rechts und links immer zu Heiterkeit geführt hat.
Es ist wirklich eine ganz außergewöhnliche Aufführung. Schauspielerisch für Klaws und Schneider anspruchsvoll und vielseitig, musikalisch gibt es aber leider keinen richtigen Hit oder Ohrwurm. Tolle Show, gut besucht, begeisterte Standing Ovations, die Cast hat gestrahlt, meiner Schweizer Begleitung hat es sehr gut gefallen.

Carat (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Affentheater im Studio
15.11.2019 - Um es vorweg zu nehmen: Mir ist wirklich nicht klar, was sich Paul Graham Brown (Musik) und James Edward Lyons (Buch) bei dieser Bühnenadaption des King Kong Stoffes gedacht haben oder worauf das Ganze hinaus soll.
Die beiden haben eine minimalistische Version des in mehrfacher Hinsicht epischen Themas ersonnen. Drei Protagonisten und ein Klavierspieler reichen ihnen aus, um die altbekannte Geschichte nachzuerzählen.
Nur was soll hier eigentlich erzählt und dem Zuschauer vermittelt werden?
Die viel Platz einnehmende Liebesgeschichte zwischen Ann Darrow und Jack Driscoll oder eine schräge Parodie auf die Monsterfilme des frühen Hollywood oder wird die Ausbeutung der Kreatur durch den Menschen angeklagt oder ist es eine liebevolle Homage an den Filmklassiker oder...?
Auf der kleinen Studiobühne des Hessischen Staatstheaters hat man mit viel Kreativität so einiges untergebracht. Der Szenenwechsel ist reibungslos und flott inszeniert.
Die Kostüme sind zeitgemäß und aufwändig gearbeitet.
Mit viel Liebe fürs Detail und immer wieder originellen Ideen hält Iris Limbarth die Inszenierung in Gang.
Gesanglich und schauspielerisch souverän (wie eigentlich immer) zeichnet Tim Speckhardt die Rolle des Regisseurs Carl Denham und seines Abstiegs in den Fanatismus.
Klar und schön singt Lisa Krämer die Ann Darrow. Sie sieht atemberaubend gut in den 30er Jahre Kostümen aus und versucht spürbar das Beste aus ihrer Rolle zu machen. Sie pendelt dabei (höchstwahrscheinlich vorlagenbedingt) etwas unentschlossen zwischen Albernheit und Tragik.
Benjamin Geipel als Kapitän Driscoll fällt dagegen gesanglich etwas ab, kann seinem Charakter in der Entwicklung vom rauen Seebären zum liebenden Mann aber deutliche Konturen geben.
Unbedingt erwähnenswert sind Coco Brell und Nick Malkewitz, die als allgegenwärtiges Ensemble und Platzanweiser auf quirlige und sehr charmante Art für Leben auf der Bühne und im Zuschauerraum sorgen.
Insgesamt also wieder eine gelungene Aufführung des Jungen Staatsmusicals.
Allein das Stück hinterlässt doch so manches Fragezeichen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Affentheater im Studio
15.11.2019 - Um es vorweg zu nehmen: Mir ist wirklich nicht klar, was sich Paul Graham Brown (Musik) und James Edward Lyons (Buch) bei dieser Bühnenadaption des King Kong Stoffes gedacht haben oder worauf das Ganze hinaus soll.
Die beiden haben eine minimalistische Version des in mehrfacher Hinsicht epischen Themas ersonnen. Drei Protagonisten und ein Klavierspieler reichen ihnen aus, um die altbekannte Geschichte nachzuerzählen.
Nur was soll hier eigentlich erzählt und dem Zuschauer vermittelt werden?
Die viel Platz einnehmende Liebesgeschichte zwischen Ann Darrow und Jack Driscoll oder eine schräge Parodie auf die Monsterfilme des frühen Hollywood oder wird die Ausbeutung der Kreatur durch den Menschen angeklagt oder ist es eine liebevolle Homage an den Filmklassiker oder...?
Auf der kleinen Studiobühne des Hessischen Staatstheaters hat man mit viel Kreativität so einiges untergebracht. Der Szenenwechsel ist reibungslos und flott inszeniert.
Die Kostüme sind zeitgemäß und aufwändig gearbeitet.
Mit viel Liebe fürs Detail und immer wieder originellen Ideen hält Iris Limbarth die Inszenierung in Gang.
Gesanglich und schauspielerisch souverän (wie eigentlich immer) zeichnet Tim Speckhardt die Rolle des Regisseurs Carl Denham und seines Abstiegs in den Fanatismus.
Klar und schön singt Lisa Krämer die Ann Darrow. Sie sieht atemberaubend gut in den 30er Jahre Kostümen aus und versucht spürbar das Beste aus ihrer Rolle zu machen. Sie pendelt dabei (höchstwahrscheinlich vorlagenbedingt) etwas unentschlossen zwischen Albernheit und Tragik.
Benjamin Geipel als Kapitän Driscoll fällt dagegen gesanglich etwas ab, kann seinem Charakter in der Entwicklung vom rauen Seebären zum liebenden Mann aber deutliche Konturen geben.
Unbedingt erwähnenswert sind Coco Brell und Nick Malkewitz, die als allgegenwärtiges Ensemble und Platzanweiser auf quirlige und sehr charmante Art für Leben auf der Bühne und im Zuschauerraum sorgen.
Insgesamt also wieder eine gelungene Aufführung des Jungen Staatsmusicals.
Allein das Stück hinterlässt doch so manches Fragezeichen.

Tolles Stück
11.11.2019 - Vielen Dank dem Staatstheater Mainz, das den Mut hat, dieses Stück auf den Spielplan zu setzen!
Die Darsteller gehen voll in ihren Rollen auf und dank dem professionellen Orchester, kommt die Musik authentisch und originalgetreu rüber.
Ein sehr kurzweiliges Vergnügen!

E_Mosch (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Ganz große Klasse!
11.11.2019 - Dass "The Book of Mormon" eines der besten Musicals überhaupt ist, hat sich ja inzwischen herumgesprochen. Umso schöner, dass auch in dieser Tourproduktion die Rollen bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt sind. Wirklich oberste Liga!
Da kann sich der holländische Marktführer aber in jeder Hinsicht mal eine GANZ dicke Scheibe abschneiden. So geht Musical!

E_Mosch (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Beste West End / Broadway-Qualität!
10.11.2019 - Was für ein triumphaler Nachmittag!
Warum auch immer ich 2013 bei meinem ersten Besuch in Londons West End keinen Zugang zu den Mormonen gefunden habe (und ich glaube, es war eine fatale Mischung aus Tagesform, Publikumsverhalten und schlechtem Sitzplatz); heute hat mich die Show von Anfang bis Ende gekriegt und endgültig ausgesöhnt.
Ein köstlich-böser Schabernack, im Kölner Musical Dome wie immer perfekt abgemischt, der mich teilweise hysterische Lachtränen weinend amüsiert unter den Sitz rutschen ließ.
Und dabei muss man, trotzdem es eben die UK-Tour-Version ist, NICHTS von der Londoner oder Broadway-Qualität einbüßen:
Man bekommt das exakt selbe Bühnenbild, die identische Bandgröße (!) und es stehen genau gleich viele Menschen auf der Bühne.
Diese Menschen sind alle samt absolute Könner ihres Faches, ein hochenergetisches, bis auf die kleinste Nebenrolle perfekt besetztes Ensemble.
Allen voran Kevin Clay als Elder Price, der die Hauptrolle sowohl bereits am Broadway als auch auf der amerikanischen Tour gespielt hat und schauspielerisch wie auch stimmlich frappant an die Broadway-Originalbesetzung Andrew Rannels erinnert.
Der Alternate Elder Cunningham Jacob Yarlett ist zum niederknien putzig, so als wäre der personifizierte Olaf aus dem Disney-Hit "Frozen" auf die Bühne gesprungen. Kaum zu glauben, dass dies sein erster Job direkt nach der Ausbildung ist. Bravo!
Musikalisch bleiben keine Wünsche offen, die Hitdichte ist groß, und neben den unzähligen "Lion King"-Parodien hört man hier und da ein bisschen Stephen Schwarz ("Mostly me"), ein wenig Alan Menken ("Salt Lake City") und noch etliche andere Verbeugungen an die großen Komponisten des amerikanischen Musicaltheaters.
Das bestens aufgelegte Publikum dankt es der Cast mit schallenden Lachsalven und Standing Ovations bereits beim letzten Ton.
Man muss wirklich dankbar sein, dass man abseits von den totgespielten (und totgesparten) Vampiren und künstlich-billig generierten Filmtitel-Musicals so eine Qualität in Deutschland zu sehen bekommt.
Die Show gastiert noch bis zum nächsten Wochenende in Köln.
Es gibt Resttickets auf besten Plätzen für 20€.
Du hast keine Ausrede:
HINGEHEN!

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Klasse Tour
09.11.2019 - Ich habe das Stück schon paar mal in London gesehen, es ist eines meines Lieblingsmusicale, und freute mich es nun endlich in Deutschland anzuschauen. Die Tour ist super, sie haben einen klasse Cast zusammengestellt mit sehr viel Spielfreude. Obwohl schon, paat mal gesehen kann ich das Stück immer noch mit einem Dauergrinsen anschauen. Kann es jedem empfehlen der gerne Lacht. Das Publikum am Do + Fr war auch sehr begeistert mit viel Zwischenapplaus und Standing Ovation.

steff79 (12 Bewertungen, ∅ 4.4 Sterne)
Absolut sehenswerte Geschichte des Charlie Chaplin
09.11.2019 - In der besuchten Vorstellung in Buchholz haben wir ein spielfreudiges Ensemble gesehen. Die Geschichte des Charlie Chaplin wurde berührend und glaubhaft auf die Bühne gebracht. Die Musik kam zwar vom Band und eine Liveband wäre sicherlich schöner gewesen, aber die Akustik war sehr gut, so dass man die Songs und Dialoge gut verstehen konnte. Sehr schöne emotionale Balladen und auch schwungvolle Ensemblenummern. Ich bin mit sehr geringen Erwartungen in dieses Musical gegangen und wurde sehr positiv überrascht.

sandy-girl (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Fetzig
09.11.2019 - Beklemmende Show über den unaufhaltsamen Niedergang der USA (und des Westens insgesamt). Grandiose Leistung der Studenten der Theaterakademie. Tolle Choreografie. Eindrucksvolle Bilder. Und auf die Entwicklung von Niklas Schurz darf man gespannt sein. Großes Talent mit viel Ausstrahlung und wunderbarer Stimme (soweit sich das bei Punkrock beurteilen läßt).

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Grandiose Produktion der Stage School
08.11.2019 - Durch eine Serie (Riverdale) habe ich das Musical "Carrie" kennengelernt und war direkt verliebt in die Story und die Songs. Habe dann erst einmal die CD der Originalproduktion gehört.
Wenig später wurde dann die Show in Hamburg angekündigt und ich habe mich in Köln in den Flixtrain gesetzt und bin Stunden später in Hamburg angekommen.
Nun zur Show selbst:
Carrie war das erste Musical was ich besucht habe. Carrie war dabei mein 2. richtiges Musical nach "Nemo: The Musical" in der Walt Disney World.
Als ich den Theatersaal betreten habe, war ich erst einmal von diesem tollen Bühnenbild überrascht. Es war sehr immersiv so wie man es bei vielen großen Produktionen immer sieht.
Während der Show gab es viele unerwartete Effekte, von Pyrotechnik bis hin zu sich selbst bewegenden Möbeln war alles dabei.
Die Übersetzungen der Songs waren alles in allem sehr gut, auf jeden Fall 100x besser als die deutschen Versionen aus Riverdale. Vom Gesang an sich war ich auch positiv überrascht, da es ja "nur" eine Schulproduktion ist. Maya Hakvoort als Special-Guest hat dem ganzen nochmal die Krone aufgesetzt. Die Stimmung des Stücks wurde durch die Beleuchtung und Soundeffekte passend vermittelt, sodass man sich an manchen Stellen sogar erschrocken hat.
Alles in allem fand ich die Show toll! Die Show muss sich zudem nicht vor den "normalen" Stage Produktionen verstecken und hätte in dieser Version auch locker in einem der größeren Stage Häuser laufen können.
Ich kann die Show nur jedem empfehlen, falls sie wieder aufgenommen wird! Ich bin jedenfalls dabei wenn es so kommen sollte.

Habbix (erste Bewertung)
Eine Show ohne große Emotionen und Schwung
08.11.2019 - Chaplin das Musical ist sicherlich schon als Stück nicht das stärkste Musical, weder musikalisch, noch vom Buch. Wenn dann ein Ensemble zusammenkommt, das recht energielos und auch nicht besonders stark schauspielerisch und gesanglich agiert, dann plätschert der Abend ohne großen Schwung vor sich hin. Generell hat man das Gefühl, dass es sich beinahe um eine Abschlussproduktion handelt, da zu 95% sehr junge Darsteller auf der Bühne stehen. Dies nimmt natürlich dem ganzen Stück auch viel Glaubwürdigkeit, da viele Charaktere nicht Anfang 20 sind.
Das größte Problem ist allerdings Hauptdarsteller Bas Timmers, der schauspielerisch eigentlich ein Totalausfall ist. Man stelle sich eine Drag Queen vor, die Charlie Chaplin spielt. Er kann in keinem Moment seine feminine Seite verbergen, wäre eine perfekte Besetzung für Zaza in La Cage, aber hier ist er völlig fehl am Platz. Auch gesanglich bietet er nur eine durchschnittliche Leistung. Ich habe tatsächlich kurz überlegt, ob Chaplin vllt. schwul war, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass das so eigentlich nicht sein sollte.
Bühnenbild und Licht waren für eine Tour okay, der Ton (Musik vom Band) hätte durchaus kräftiger sein können. Das Publikum war den ganzen Abend sehr verhalten.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Ein Hoch auf die Compilation Show!
05.11.2019 - Das Deutsche Theater ist ungewohnt schlecht ausgelastet. Unverständlich eigentlich! THE BAND hätte auf jeden Fall besseres verdient.
Sicher sind Compilation Shows nicht der Gipfel der Kreativität. Aber das heißt ja nicht das sie schlecht sein müssen.
Diese hier ist richtig gut gelungen.
THE BAND spielt virtuos auf der Klaviatur der Emotionen. Es gibt kein Gefühlszustand der nicht abgedeckt wird.
Euphorische Begeisterung bei den Konzertszenen, melancholische Rückbesinnung der erwachsenen Frauen, unbeschwerte, alberne Fröhlichkeit der jungen Mädchen, Betroffenheit über schwere menschliche Verluste. Auch wenn das Buch für THE BAND sicher nicht Pulitzer Preis verdächtig ist, so bohrt sich doch in jeder Szene ein Pfeil in das Herz der Zuschauer. Widerstand zwecklos!
Die Darsteller sind allesamt großartige.
Die Girls-Gruppe permanent aufgedreht und unter Strom, ohne dabei aber jemals nervig zu werden. Ihre Alter Egos haben natürlich die dankbareren Rollen, da sie eine größere Fallhöhe auszuloten haben. Die Damen machen dies mit Bravour.
Sensationell auch die Band, die nur die "Jungs" im Stück genannt wird.
Die fünf jungen Darsteller geben Vollgas, rasen von einem Kostüm in das nächste, absolvieren schweißtreibende Chorografien, singen großartig, sorgen in vielen kleinen Rollen für wuseliges Leben auf der Bühnen, sind immer in ihrer Rolle und im Charakter präsent.
Beeindruckend!
Bühnenbild, Lichtdesign und die Animationen sind ein Riesenspass.
Mit enormer Kreativität und Dynamik verändert sich die Bühne in jeder Szene. Was mehrfach mit begeistertem Applaus honoriert wird.
Einen einzigen Minuspunkt muss ich leider feststellen. Dass die SE keine Stücke mit anspruchsvoller Partitur angemessen umsetzen kann, ist leider nicht neu. Hier scheitert sie nun aber
auch an einem Pop-Musical. Das, was die vier (sicher über jeden Zweifel erhabenen) Musiker plus Dirigent an Klang erzeugen, wirkt schon in der Eröffnungsszene (Pray) enttäuschend und hat nur noch wenig mit dem vertrauten Take That Sound gemein.
Es spricht für die Qualitäten von THE BAND und seiner Inszenierung, dass man dieses Manko im Laufe des Abend immer mehr ignorieren kann.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Bergers Follies
04.11.2019 - Wie alle Inszenierungen von Martin G. Berger zeichnet sich auch diese durch eine exakte und durchdachte Personenregie aus. Berger liebt es zudem, Stücke zu hinterfragen, sie neu zu deuten und zu aktualisieren, ohne die Stücke dabei zu vergewaltigen. Hier ist es nur ein kleiner Kniff und schon hat man den Eindruck, dass Stück würde in Dresden spielen. Und das alles funktioniert ganz prächtig. Berger hat auch eine dringend benötigte neue Übersetzung beigesteuert. Dafür ist man dankbar (auch wenn ich die Songs noch viel lieber im Original gehört hätte). Die Zwischentexte sind schon im Original etwas langatmig; in der deutschen Fassung scheinen sie manchmal nicht zu enden. Aber dieses Gefühl habe ich bei fast allen deutschen Übersetzungen. Das Orchester der Staatsoperette unter Leitung von Peter Christian Feigel spielt das alles ganz wunderbar (auf eine CD - bitte diesmal mit gekürzten Dialogen - würde man sich freuen). Und die Darsteller/innen überzeugen. Hier jetzt jemanden herauszuheben, würden den Rahmen sprengen und wäre vielleicht auch ein wenig ungerecht.

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Mel Brook's Gruselparodie mit schmissiger Musik
03.11.2019 - Nach London nutzte ich nun spontan die Gelegenheit die Show erstmals in einer deutschen Inszenierung zu sehen. Wie immer in Pforzheim mit der Badischen Philharmonie die die herrlisch schwelgerischen Melodien von Mel Brooks schmissig und temporeich zu Gehör bringen. Klasse!
Die Bühne ist einfach aber zweckdienlich eingerichtet. Im Vergleich zu London wird auf pyrotechnische Effekte ganzlich verzichtet. Vermisst habe ich das nur an wenigen Stellen. Wenigstens der Apparat von Dr. Fronkensteen ?! hätte etwas blinken können.
Die vielen Ensembleszenen gelingen gekonnt und auch mit durchaus guter Textverständlichkeit. In den Solos, Duetten und den Sprechszenen gibt es gar nichts zu bemängeln. Hier hat man im Vergleich zu vergangenen Inszenierungen nachgebessert.
Etwas blass bleibt der Showstopper im 2. Akt. "Puttin' on the Ritz". Die Bühne ist auser einer kleinen Treppe und Hintergrundbeleuchtung eher leer. Das fand ich etwas verschenkt. Die revueartig angelegte Szene hätte etwas mehr Ausstattung vertragen.
Die Cast ist ausgezeichnet, stimmlich stark und inzwischen wohl auch eingespielt. Viele Gags punkten, wenngleich der doppeldeutige Humor von Mel Brooks immer etwas braucht.
Samuel Schürmann spielt und singt stark und ist eine Erscheinung als Dr.
Philipp Werner als Monster begeistert mit toller Komik und starker Stimme.
Igor wird von Manuel Dengler dargestellt oder gelebt. Er buckelt und dient und im Zusammenspiel mit der schrulligen Haushälterin Frau Blücher alis Lilian Huynen gelingt eine tolle Situationskomik.
Helena Steiner als Inga erinnert stark an ULLA in THE PRODUCERS. Sie singt und spielt erfrischt auf.
Elizabeth wird von Anna Gütter gegeben. Als Diva noch eher "unnahbar" ändert sich das im Laufe des Abends rollenbedingt. Auch Sie bietet mit toller Stimme ihre Songs dar, wenngleich die Rolle eher klein ist.
Fazit: Frankenstein Junior ist weniger ulkig und sarkastisch als erwartet und dennoch höchst unterhaltsam. Die musikalische Bandbreite der schwelgerischen, swingenden Partitur hat viele Parallelen zu THE PRODUCERS. Dennoch sind viele Songs eigenständige Ohrwürmer. Wieder einmal ist Pforzheim eine gelungene Inszenierung eines neuen Musicals gelungen.
Mit der starken Cast, dem Chor und Ballett sowie dem wunderbaren Orchester kann man sich schon sehr auf TITANIC ab März 2020 in Pforzheim freuen.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Grandiose Produktion
03.11.2019 - Toll besetzt, nicht nur in den vier Hauptrollen. Sehr intelligent nach Dresden verlegt, die Spiegelung der ehemaligen Revuegirls in ihren jüngeren Alter Egos ist hervorragend gelöst. Weit besser als die Berliner Produktion im Theater des Westens damals. Auch musikalisch auf bestem Niveau. Was für ein brillantes Werk!

Vollpfosten (9 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Beitrag vom 01.11.2019 gesperrt dahil (erste Bewertung)
Beitrag vom 29.10.2019 gesperrt Philip Schreiber (erste Bewertung)
Beitrag vom 29.10.2019 gesperrt S.Häring (erste Bewertung)
Beitrag vom 29.10.2019 gesperrt Fräulein Ria (erste Bewertung)
Beitrag vom 28.10.2019 gesperrt luzi007 (erste Bewertung)
Wundervolle Produktion
28.10.2019 - "Jekyll & Hyde" war mein erster Besuch im Theater Dortmund. Ich kenne das Musical aus Bremen und Köln und habe diese Inszenierung geliebt. Daher war ich in Dortmund etwas skeptisch, denn ein Stadttheater kann alleine schon bei der Ausstattung sicher kaum mit einer Ensuite-Produktion mithalten.
Falsch gedacht! Was geboten wurde, war ganz großes Kino. Eine Drehbühne mit vier einzelnen Szenen. Nicht beliebig angeordnet, sondern hier hat man sich ganz offensichtlich viele Gedanken gemacht. So spielen mehrere Lieder in mehreren Szenen. Durch das sich bewegende und dynamische Bühnenbild passt dies ganz hervorragend und besser, als man es mit einem einzelnen Bühnenbild pro Szene darstellen könnte. Dazu noch das Labor, welches aus der Bühne hochfährt. Von der Austattung und Inszenierung ein ganz großes Lob an die Beteiligten. Hier hat man sogar die Inszenierung aus Bremen/Köln geschlagen!
Die 3 Hauptdarsteller sind sicher vielen Musicalbesuchern ein Begriff. David Jakobs spielt sehr gut. Doch leider nehme ich ihm den Hyde nur bedingt ab, es fehlt ihm an Boshaftigkeit. Milica Jovanovic ist eine ganz wunderbare Lisa mit toller Stimme. Mein Highlight war aber ganz klar Bettina Mönch. Vor Beginn der Vorstellung wurde das Publikum "vorgewarnt", dass sie stark erkältet sei. Trotzdem wolle sie spielen. Wie bitte? Diese Frau ist eine Sensation. Was für eine großartige Stimme. Von der Erkältung ließ sie sich nichts anmerken. Hut ab! Das restliche Ensemble war auch gut, Tom Zahner stach wieder einmal positiv hervor. Morgan Moody gefiel mir nicht sehr gut, sein Schauspiel ist doch recht steif und sein Gesang glitt teilweise ins opernhafte ab.
Vermisst habe ich leider Mädchen der Nacht und die Welt ist völlig irr. Ich mag diese Lieder sehr. Schade, dass sie hier entfallen sind.
Ich kann nur jedem raten, sich diese herausragende Produktion anzusehen!

sus70 (16 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
"Wie ruiniert man ein Musical nach über 30 Jahren?"
28.10.2019 - Seit über 30 Jahren fährt der Starlight Express nun in Bochum. Damit dies gelingt, wurde die Show schon oftmals überarbeitet und das Theater umgebaut. Nicht jeder war über jede der Änderungen am Stück glücklich, allem voran beim Austausch von Songs. Trotzdem konnte ich dies immer nachvollziehen und vielleicht sind gerade diese Änderungen mit entscheidend dafür, dass das Musical seit 1988 durchgehend in Bochum gezeigt werden kann. So wurde es für uns zu einem Ritual, das Musical jedes Jahr zu besuchen. Doch unser diesjähriger Besuch vor wenigen Tagen - und das hätte ich mir zuvor niemals vorstellen können - wird auch unser letzter sein.
Die diesjährigen Änderungen sind weit umfangreicher als bisher und leider sind viele der Änderungen für uns absolut negativ und oftmals auch nicht verständlich. Dies fängt schon beim Betreten des Theaters an. Hat man hier zuvor liebevoll die Atmosphäre eines Bahnhofes vorgefunden, so hat man dies nach 30 Jahren radikal geändert. Alles ist nun modern, schlicht und austauschbar. Sicherlich ist z.B. der rote Teppichboden hübsch und das Theater durch die hellen Farben nun freundlicher - aber so fühlt man sich wie in einem beliebigen Musicaltheater. Das besondere Flair, das auf das Musical einstimmte, kam völlig abhanden.
Zum Stück selbst: Schon beim Opening fiel uns beiden regelrecht die Kinnlade runter. Bislang gab es eine stimmungsvolle Einleitung durch Kind und Mutter, den schönen Gesang und die Ouvertüre, welche in der ersten Einfahrt der Züge gipfelte und für uns immer DER Gänsehautmoment des Stückes war. Die wundervolle Instrumentalmusik, dazu die Züge mit den großen Fahnen, welche durchs Publikum fahren. WOW. Und heute? Ein neues Kind spricht völlig albern ("Hoffentlich kriegt meine Oma nichts mit") und die Ouvertüre wird ohne einfahrende Züge durch das - Verzeihung - Gör abgebrochen mit den Worten, man solle mit dieser langweiligen Musik aufhören. Wir saßen dann wirklich fassungslos auf unseren Plätzen. Es gab im ganzen Stück sehr viele Änderungen. Papa wurde zu Mama (gespielt von einer ganz wundervollen Reva Rice), der französische Zug ist nun auch weiblich, es gab neue Figuren, neue Songs und sehr, sehr viele Änderungen in Ablauf. Für uns wirkte vieles davon leider sehr albern, Wir hatten das Gefühl, dass dieses Musical für alle Altergruppen nun auf Kinder zugeschnitten wurde. Anders kann ich mir das nicht erklären. Stellenweise kam sogar ein Gefühl des Fremdschämens auf und wir haben uns gefragt, wer sich so manche Änderung ausgedacht hat und wer um Himmels willen diese durchgewunken hat. Es ist ja schön und wichtig, Änderungen nach solch langer Zeit durchzuführen. Aber doch bitte behutsam und vor allem mit gutem Grund und nicht einfach mal auf Teufel komm raus "je mehr, desto besser". Einzige positive Änderung 2019: Durch den Einsatz von Drohnen wurde eine ganz wundervolle optische Aufwertung des Titelsongs geschaffen. Hut ab für diese Idee und den Gänsehautmoment.
Durch unseren jährlichen Besuch haben wir das Musical sehr zu lieben gelernt. Wir haben auch viele Freunde und Bekannte dazu gebracht, dieses Stück selbst einmal zu besuchen und zuvor haben wir auch hier 5 Sterne vergeben. Doch in dieser Form kann ich keinem mit einem Alter über 10 mehr empfehlen, dieses Stück zu besuchen.

sus70 (16 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Zu langatmig
27.10.2019 - Das Leben von Tina Turner bietet wahrlich genug Material, um daraus ein Musical zu machen. Und da ich auch ihre Musik sehr mag, habe ich mich trotz meiner Skepsis gegenüber Jukebox-Shows sehr auf den Besuch gefreut.
Aber leider wurde ich enttäuscht.
Das Stück ist viel zu langatmig. Es mag Stoffe geben, die auch diese Zeit ausfüllen, aber das gelingt hier leider nicht. Man könnte beide Teile locker 15 Minuten kürzen und das würde dem Gesamtergebnis gut tun.
Es ist sehr selten, dass ich das sage, weil ich normalerweise zu den Leuten gehöre, denen die Stücke nie lang genug sein können und die am Ende meistens sagen "Schade, wäre es doch noch eine Viertelstunde länger gegangen."
Aber vermutlich ist genau das das Geheimnis:
man muss den Zeitpunkt finden, wo die Leute sagen "Schade, hätte noch länger gehen können."
Tina zieht sich leider wie Kaugummi.
Das ganze etwas kürzer und vielleicht hätte ich es dann besser bewerten können. Aber wenn man 80% der Show denkt "Leute, kommt endlich vorwärts." dann kann es nur einen Trost-Stern für die Cast und die tolle Musik von Tina Turner geben.

MusicalJonas (16 Bewertungen, ∅ 3.1 Sterne)
Pseudo-Musical
27.10.2019 - Beworben wird es als Mischung aus Artistik und Musical. Aber nur weil dort auch gesungen und getanzt wird, ist das noch lange kein Musical.
Die Story ist wahnsinnig dünn und eigentlich gibt es nur 3 Hauptdarsteller.
Insgesamt hatte ich nicht den Eindruck, dass da irgendwas kombiniert wird, sondern eher, dass das eine Artistik-Show ist, wo man krampfhaft eine Story überstülpen will. Das ganze wirkt eher wie eine Nummern-Revue, wo man krampfhaft versucht, einen roten Faden reinzubringen.
Insgesamt zieht es sich wie Gummi.
Die einzelnen Artistik-Acts sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und als Variete-Show wäre meine Beurteilung anders. Aber da es als "Erstes Musical des Cirque du soleil" angepriesen wird, muss ich sagen, dass es als Musical ein Flop ist.
Ich gebe den einen Stern für die wirklich tollen Artisten. Aber als Gesamtshow kann man es nicht empfehlen.

MusicalJonas (16 Bewertungen, ∅ 3.1 Sterne)
Irritierend und schwer zugänglich
25.10.2019 - THE SOUND OF MUSIC ist definitiv ein Klassiker des Musiktheaters.
Ich habe das Stück nun erstmals auf der Bühne der Volksoper Wien live erleben dürfen. Was da in etwa auf mich zukommen würde, war mir bekannt, da ich die Verfilmung kenne.
Dennoch muss ich feststellen, dass das
Musical für mich recht schwer zugänglich war und das mich die Reaktionen des Publikums eher irritiert haben.
Natürlich muss man berücksichtigen, dass THE SOUND OF MUSIC bereits in den 50er Jahren geschrieben wurde und einen Blick von außen (also aus amerikanischer Sicht) auf deutsch-österreichische Historie und volkstümliches Brauchtum wirft.
Es gibt lustige Nonnen, Jodel-, Polka- und Walzermusik, den Einmarsch der Nazis in Österreich und eine sehr biedere Liebesgeschichte.
Ich kann nicht sagen, dass die Bestandteile literarisch zu einem schlüssigen Ganzen verdichtet wurden.
Das Meiste wirkt doch recht antiquiert, gezwungen, verkitscht und unwirklich.
Befremdlich fand ich die Publikumsreaktionen in der ausverkauften Volksoper. Beim Auftreten von uniformierten Nationalsozialisten mit Hitlergruß gab es wiederholt hysterisches Gelächter, bei düsteren Militärmärschen wurde wild-wütig mitgeklatscht und beim volkstümlichen Sing-Along am Ende flog vor Euphorie bald das Dach weg.
Wie gesagt, bin ich mir darüber im Klaren, dass Rogers und Hammerstein mit THE SOUND OF MUSIC einen Meilenstein des Musicaltheaters geschrieben haben.
Trotzdem bleibt mir (persönlich) das Stück weitgehend unzugänglich.
Deshalb fließt in meine Bewertung nur die konkrete Umsetzung der Inszenierung ein.
Regisseur und Choreograf Renaud Douced bringt das Stück souverän und flüssig auf die Bühne. Die Ausstattung ist durchdacht und sinnvoll. Sämtliche Darsteller leisten gute bis ausgezeichnete Arbeit. Das Orchester der Volksoper spielt in großer Besetzung eindrucksvoll auf.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Wahrscheinlich ein gutes Musical
21.10.2019 - Im Foyer laufen mittels Beamer alte TV-Interviews der Jungs von "Take That" im Embrionenstadium, welche vorbeiziehenden Damen mittleren Alters laute Seufzer der Verzückung entlocken.
"Mei, der Robbie!", erklingt es unter anderem, während man mit diversen Hits der 90er-Jahre beschallt wird - wohlgemerkt nicht von Take That, man will ja nichts vorwegnehmen.
Im Saal dann Showstopp nach 2 Minuten, noch bevor irgendein Song erklungen ist.
Beim ersten Auftritt der Boyband ist lediglich Schlagzeug und kein anderes Instrument zu hören.
Das ist nun mal der Nachteil und Fluch, wenn Shows gänzlich von Einspielern und Clicktracks abhängig sind.
Also, alles auf null und nach einer 15-minütigen Wartezeit kann die Show dann endlich anfangen.
Doch, obwohl es beginnt, zündet es nicht.
Das liegt vorrangig an der abgrundtief miesen Abmischung, bei der man (heute zumindest) ständig das Gefühl hat, dass grundlegende Zuspieler einfach fehlen.
Dazu noch wird mehr als oberflächlich gespielt (Kinder, Schauspiel ist kein Nebenfach!), bestenfalls mittelmäßig gesungen (vielleicht haben sich die Darsteller nicht gehört...?) und asynchron getanzt.
Weder Boyband noch deren junge weibliche Fans können überzeugen und mich auf eine Reise mitnehmen.
Das ändert sich schlagartig, wenn die älteren Versionen des Damen-Quartetts auftreten, dann nimmt die Show an Fahrt auf und weiß zu begeistern und zu berühren.
Ganz plötzlich befinden wir uns auf Mamma Mia-Niveau und das macht richtig Spaß.
Der zweite Akt bietet dann vor allem Dank der Damen exzellente, mitreißende Unterhaltung (herausragend: Laura Leyh als exaltierte Heather).
Auch die Abmischung ist im Griff, die Zuspieler scheinen wieder da zu sein, es sind deutlich (nicht physisch vorhandene) Streicher- und Bläserensembles zu hören.
Die Boyband indes bleibt eine Enttäuschung und ein müder Abklatsch des omnipotenten Vorbildes.
Das vorrangig weibliche Publikum im Alter der Protagonistinnen tobt trotzdem.
Fazit: "The Band" ist ein scheint ein richtig, richtig gutes Musical zu sein, wenn es mit wahrhaftigen Schauspielern, charismatischen Sängern und einer fähigen Toncrew ausgestattet ist.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Zauberhafter Nachmittag mit Herz und Hirn
20.10.2019 - Manchmal bin ich nicht in der Lage, Kritiken nachzuvollziehen. Der Grundton zu dieser deutschen Erstaufführung war eher zurückhaltend:
"Amélie zündet in München nicht", so titelten einige Zeitungen.
Viele selbsternannte "Musicalfans" schreiben in eingängigen Foren, dass es sich nicht lohne, diese Show mehr als einmal zu besuchen.
Ich bin vollkommen anderer Meinung:
"Amélie" hat Herz und Hirn und ist ganz und gar zauberhaft. Die Show strahlt wohlige Wärme aus, sie berührt und ist dabei sehr schlau gemacht.
Alles ist live, alles handgemacht, es gibt keine Zuspieler, keine Samples, keine Clicktacks - wann hat man das bei einer SE-Produktion zuletzt erleben dürfen?
Die fünfköpfige Band (mehr Musiker hat z.B. "Paramour" auch nicht, der Rest kommt vom Band), die von den Schauspielern am Akkordeon unterstützt wird, spielt den eingängigen und erinnerungswürdigen Score (CD ist gekauft!) mit sichtlicher Hingabe.
Letzteres gilt auch für das hervorragende Ensemble, in dem es kein einziges schwaches Glied gibt.
Alle Beteiligten spielen und singen sich die Seele aus dem Leib, allen voran die fantastische Sandra Leitner in der Titelrolle. Wenn sie die Top-Notes scheinbar mühelos beltet, ist aus dem Zuschauerraum manchmal hörbar ein "Wow" zu vernehmen.
Ganz großartig auch Rob Pelzer in den Doppelrollen Dufaywl/Collignon; das rührt und geht tief zu Herzen.
Das Publikum war jederzeit gefesselt und begeistert, zu vernehmen in den Pausengespräche und auch nach Ende der Show.
Sie waren begeistert von der Nähe zu den Darstellern, von der den ganzen Saal einnehmenden Inszenierung (ich habe mich durchgängig in den "The Other Palace" in London versetzt gefühlt) und eben tatsächlich von der Magie und Regie von Christoph Drewitz, bei dir Dinge eben auch oft einfach nur behauptet und der Fantasie des Zuschauers überlassen wurden.
Die Leute wollen ihre Imagination bemühen und ganz eintauchen in diese Vorstellungswelt, das hat der gestrige Nachmittag klar bewiesen.
Man darf und MUSS dem deutschen Publikum etwas zutrauen und kann eben nicht immer nur wieder den tausendsten Aufguss der Vampire mit immer weniger Musikern, Bühnenbild und Ensemble präsentieren. Dies ist eine Einbahnstraße, deren Ende bald kommt.
Wie kriegt man also die Menschen dazu, sich auch einmal "gewagte" Stücke anzuschauen?
Die Lösung ist so einfach:
Realistische Preisgestaltung!
Ich habe die Show gestern nur aus einem einzigen Grund besucht (da ich den Film eben gar nicht kenne und grundsätzlich kein Fan von französischen Filmen bin):
Weil der Preis angemessen war.
Doch statt dieser längst fälligen Einsicht verfährt die SE mit dem Werk 7, ihrem einzigen und einzigartigen "Off-Westend", bzw Nicht-Großproduktionstheater wie folgt:
Es wird nach Amelie geschlossen.
Eine unfassbare Schande.
An den Stücken lag es definitiv nicht.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Toller Hauptdarsteller, tolle Darstellerinnen und ein Tonproblem
20.10.2019 - Da fällt es mir gerade echt schwer rein die Inszenierung zu beurteilen. Steht und fällt ein Musical unter Anderem auch damit, wie der Ton im Zuschaueraum ankommt. Da hilft es auch wenig, wenn man sich vorher beim Publikum entschuldigt, dass man Alles versucht habe, um den technischen Fehler zu beseitigen. Man sitzt dann halt genau an diesem Abend im Staatstheater.
Die Musik klang, wie eine restlos zerkratzte Schallplatte. Offensichtlich war irgendwo der Wurm beim Ton vom Orchester drin, denn in den reinen Sprachpassagen waren die Darsteller glasklar zu hören. Es war für mich gerade im ersten Akt einfach nur nervig.
Auch da der erste Akt einfach nur langweilig und nett rüber kam, wollten wir schon beinahe gehen. Waren aber dann doch froh geblieben zu sein. Der zweite Akt war richtig unterhaltsam. Da rissen es einfach die Frauen, mit tollen Stimmen raus.
Sowohl das Solo der Mutter als auch die anderen Nummern waren im zweiten Akt dann einfach toll.
Leider und für das Stück ein Problem, war für mich der Counterpart des Carl einfach zu langweilig und irgendwie nicht glaubhaft auf die Bühne gebracht. Auch war der Vater gefühlt zu jung. Ich mag hier gar nicht die Darsteller ins Spiel bringen, da es hier auch regieabhängig sein kann, wie eine Rolle angelegt ist.
Positiv, Riccardo Greco ist einfach grundsympathisch als Frank und es macht Spaß ihm zuzuschauen. Man nimmt ihm das Schlitzohr voll ab.
Da es nun wieder eine Inszenierung in Darmstadt war, wo der Ton verk**** wurde, bin ich natürlich unzufrieden und kein Darsteller oder Musiker kann etwas dazu. Vielleicht erwische ich nur immer die schlechten Tag.
Insgesamt ist das Stück gerade im zweiten Akt unterhaltsam.
Ich langweile mich leider schnell, wenn Songs die Geschichte stoppen und nicht unterhaltsam genug sind oder die Story weiter erzählen. Dafür sind die Lieder bei Catch Me if You Can oft zu banal.
Mit guten Klang hätte ich wahrscheinlich vier Sterne vergeben.

TazMA (36 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Ganz nett
15.10.2019 - Ich hatte mich eigentlich gefreut, dass hier nicht die Geschichte von Take That erzählt wird, sondern eine nette Story über Freundschaft. Leider hat sich schnell herausgestellt, dass das Buch das größte Problem an dem Stück ist. Es hätte ein schönes Dramedy werden können. Drama fehlt vollkommen, was Comedy angeht gibt es ein paar wenige nette Schmunzler. Die Dialoge sind leider belanglos und endlos lang. Vermittlung von Emotionen: Fehlanzeige. Hier hätte man ein paar der Songs zum vorantreiben der Handlung verwenden können, fast alles wird nur von der Band im Englischen Originaltext gesungen.
Vor allem ab der zweiten Hälfte des zweiten Aktes dachte ich, wir erleben das Ende nicht mehr. Das Stück an sich hat schon seine Daseinsberechtigung, aber es ist leider alles andere als ausgereift. Es müsste nochmal deutlich überarbeitet werden.
Die Darsteller waren allesamt sehr gut, das Bühnenbild für eine Tour super, auch die Technik hat einwandfrei funktioniert. Alle meine Kritikpunkte können auf das Buch reduziert werden, aber das ist schon gravierend, da einfach der Schwung fehlt.

musica01 (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
Now and forever
14.10.2019 - Der vielleicht größte und wichtigste Musical-Klassiker der jüngeren Vergangenheit wird in Wien in einer behutsam bearbeiteten Version gezeigt.
CATS ist wieder da!
Um es kurz zu machen: Da stimmt einfach alles!
Die VBW Produktion im Ronacher sieht wesentlich eindrucksvoller und prächtiger aus, als ich das Stück in Erinnerung hatte. Bei der VBW wird nicht wie andernorts "downgesized". Im Gegenteil! Bei Bühnenbild, Lichtdesign, Kostümen, Orchester (sowieso!) und wahrscheinlich auch Ensemblegröße haben die Wiener Profis noch einmal ordentlich eins daraufgelegt.
So opulent habe ich CATS noch nie erlebt. Schon gar nicht in Deutschland.
Kaum noch erwähnen muss man bei den VBW, dass hochkarätig und überzeugend besetzt wurde.
CATS war sicher nie mein persönliches Lieblingsmusical. Dennoch habe ich es mit dieser fulminanten und herausragend guten Produktion neu kennen- und schätzen gelernt.
Die VBW haben erneut qualitative Standards gesetzt.
Im Ronacher gibt es ein Fünf-Sterne-Musical-Ereignis zu bestaunen, das jeden Euro wert ist.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Dortmunds beste Musicalproduktion
14.10.2019 - Habe mir gestern die Premiere von Jekyll & Hyde in Dortmund angesehen, hier Stichpunktartig einige Eindrücke:
- Klasse Drehbühne, ständig in Bewegung, Theater wie ein Film
- insgesamt das bisher beste Bühnenbild zu J + H
stark beendruckt solch ein Bühnenbild für so wenige Vorstellungen, Hut ab
- schöne Kostüme: bis auf Lucy
- es fehlen: Mädchen der Nacht, die Welt ist völlig irr (evtl. Reprisen von Fassade ???)
- kann ja verstehen, wenn man Mädchen der Nacht an einer anderen Stelle bringt, aber nicht dass man dieses Lied streicht
- das Lied "Das Gefühl von Edward Hyde" nimmt nicht die Fahrt auf, die ich gewohnt bin, verpufft irgendwie
das Lied "Gefährliches Spiel" hat nicht die Erotik wie in Bremen o Köln od. wie in Schwerin die Gewalt die in Vergewaltigung mündet
- bei der Konfrontation soll die Sache im Film im Spiegel nicht geklappt haben (bin auf die nächste Show gespannt)
- es fehlte die starke Unterscheidung Hyde/Jekyll bei der Konfrontation (Lichtsteuerung in anderer Farbe)
- Mönch gefällt mir nicht so gut (Gesang/Ausstrahlung), ein Kopf größer als Jakobs, schreit oft zu sehr, da hätte ich mir jemand anderen für den Dortmunder Jekyll gewünscht
- lustig: Jekylls Nebenbuhler liegt später bei der Verlobungsparty betrunken an der Treppe
- Jekyll hängt an der Infusion, aber die rote Flüssigkeit fließt nicht
- das Ende gefällt mir nicht so gut wie sonst: Jekyll liegt auf dem Bauch und bleibt nicht in Lisas Armen
- warum die weißen Gesichter, die würden erst nach dem Tod Sinn machen (sollen sie vom Tod gezeichnet sein???)
- David Jakobs ein guter Jekyll, aber kein erotischer kraftvoller Hyde (das Tier), vielleicht entwickelt sich das noch … (gesehen in dieser Rolle habe ich bisher Freeman, Gasoy-Romdal, Clear, Wager)
- Hyde´s Morde finde ich nicht so gut in Szene gesetzt (Bahnhof), erstmalig wird Lucy nicht mit dem Messer getötet
So dass waren ein paar Sachen, die mir durch den Kopf gehen. Für mich ist das die beste Musicalproduktion aus Dortmund. Die Drehbühne ist klasse. Das Labor wird aus der Keller hochgefahren. Ein paar Sachen würde ich ändern oder finde ich in anderen Produktionen besser, aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Unbedingt ansehen!

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Unterhaltsamer Abend mit Schwächen.
12.10.2019 - Ein schwungvoll aufspielendes Orchester, ein engagierter Cast und eine unterhaltsame Inszenierung, doch trotzdem hat man am Ende das Gefühl, dass noch mehr drin gewesen wäre. Das liegt vor allem daran, dass viele Gags einfach überspielt werden und nicht auf Punkt sitzen. Mel Brooks' übertriebener Humor kommt nicht immer beim Publikum an, weil das Timing der Darsteller nicht immer stimmt. Außerdem würde man sich manche Rolle in dieser Horrorfarce noch übertriebener gespielt wünschen. Lilian Huynen zeigt, wie viel mehr in den Rollen steckt, denn sie bringt die Leute schon allein durch übertriebene Blicke zum Lachen. Insgesamt macht das Stück trotzdem Spaß und ist eine Entdeckung wert.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Ein Klavier und die Grande Dame des Musical ...
12.10.2019 - Mehr braucht es eigentlich nicht um das Solo-Programm der Künstlerin am vergangenen Freitag in der Liederhalle in Stuttgart zu beschreiben.
Begleitet von einem Pianisten steht Frau Milster im schwarzen, bodenlagen Abendkleid auf der einfach ausgeleuchteten Bühne und liefert in den folgenden 2 Stunden und 15 Minuten einen Streifzug durch die Welt des Musicals.
Auf Basis der letzten CD (mit teils sehr technisch klingenden Orchestertracks) betritt Sie mit "Mylady ist zurück" aus 3 Musketiere die Bühne. Ein starker Einstieg.
Es folgt ein etwas 20min Block mit Musicalsongs der amerikanischen Komponisten Porter/Berstein/Gershwin & Co.
Mit kurzen Überleitungen gelingt es im Verlaufe des Abends der Künstlerin zu den etwas 250-300 Gästen eine Verbindung zu bekommen. Mit teils ironischen und selbstkritischen Reflektionen ist sie weniger Diva sondern menschlich, elegant und stimmlich in weiten Teilen des Programms 1a.
Es folgt ein Exkurs zu Songs aus Kuss der Spinnenfrau, Sunset Blv. die Schöne und das Biest und La Cage aux Folles.
Nach der Pause, im nun weißen Abendkleid, folgt ein grandioses "Nesum Dorma" gefolgt von "Erinnerung" aus Cats - ein Highlight. Humorvoll wird ein stimmlicher Fauxpax zu Beginn kommentiert. Das ist Live und so menschlisch. Damit war der Bogen zu Wien und dem Beginn ihrer Musicalkarriere geschlagen.
Danach sind dann mehr die Songs der CD im Fokus. Hier kommen die bisweilen dünnen und computerlastigen Arrangements der CD zum Einsatz. Bei einigen Songs fällt das weniger auf, bei anderen leider sehr. Stimmlich eindrucksvoll gelingt ihr aber der Spagat zwischen berührenden Songs wie "Der Sieger hat die Wahl" oder "Hinterm Horizon" über die Partysongs "Tanz im Feuer" einem Queen-Block und zum Liedgut der Disneymusicals. Ein mehr als beachtliches "Lass jetzt los" aus der Eiskönigin reiht sich nahtlos an Phil Collins' "Dir gehört mein Herz" und als Zugabe ein sentimentales "Can you feel the Love tonight".
Es ist nach wie vor beeindruckend mit welcher Eleganz und Würde Frau Milster auftritt. Stimmlich ist sie eine Klasse für sich. Es wäre ihr zudem zu wünschen die Orchesterarrangements bei künftigen Projekten von einem "echten" Orchester einspielen zu lassen. Die Songs und die Sängerin hätten es mehr als verdient.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Auch in den Niederlanden grandios!
11.10.2019 - Ein spontanter Herbsturlaub an die Nordsee ließ sich ganz wunderbar mit einem Besuch der erst kürzlich gestarteten ANASTASIA-Produktion im wirklich schönen AFAS Circustheater verbinden.
Das Foyer ist umwerfend gestaltet. Überall das A in goldenen Vorhängen, die Kirschbäume als Deko im Foyer usw. Ein sehr umfangreiches Merchandising zu zivilen Preisen (Magnet 2€).
Das Circustheater ist ja ähnlich dem Metronomtheater in Oberhausen wie eine Suppenschüssel. Die seitlichen Plätze sind zwar nahe zur Bühne aber schneiden doch ein Teil des Bühnenbildes ab. Daher empfiehlt es sich hier eher mittig zu sitzen. Die Plätze im Ring zum Mittelblock hin waren ganz fantastsich. Auch steigt das Parkett leicht an.
Über die Show muss man an sich nicht mehr viel sagen. Diese ist fast eine 1:1 Kopie wie in Stuttgart/Madrid. Gleichwohl fand ich einen Übergang kurz vor Ende der Show neu (kann mich aber auch irren). Hier wird in Scheveningen nun "At the Beginning" als Intro genutzt.
Die Bühne mit ihrer Kombi aus statischen Kulissen und LED Wand beeindrucken einmal mehr in Kombination mit den wirklich schönen Kostümen. Interessantes Detail: In Scheveningen wird im Original Braodway-Set gespielt.
Die First-Cast ist mehr als beeindrucken. Milan als Dimi hat die Rolle intus und in seiner Heimatsprache packt er für meinen Eindruck noch ne Schippe auf seine geniale Leistung in Stuttgart drauf. Seine Spielfreude ist einfach ansteckend. Tessa (kannte Sie aus Arielle und Tarzan) ist eine tolle Anja. Ihre Stimme passt ganz hervorragend zu den Balladen und sie kann unglaublich die Töne halten und harmoniert mit Dima wirklich gut.
Ebenso Rene van Kooten als Gleb und Ad Knippels als Vlad singen stark und können insbesondere in den Spielszenen überzeugen. Besonders schön zu sehen war Ellen Elvers (nach 3M). Ihre komödiantische Ader kam in den Szenen mit Vlad richtig gut raus. Zudem eine starke Stimme.
Gerrie van der Klei als Großmutter war eine sehr warme und herzliche Frau. Ihre Verbitterung konnte die Darstellerin sowohl in Schauspiel aus auch Gesang sehr gut ausdrücken.
Das Ensemble war ebenso grandios. Berührend nach wie vor die Szene am Bahnhof wenn der Acapella Gesang einsetzt. Das hat schon was von "Ragtime".
Bei zivileren Preisen als in D lohnt ein Besuch der Show in Scheveningen auf jeden Fall. Man kann trotz der Sprache dem Geschehen gut folgen, da viele Formulierungen gleich sind.
Derzeit wird die Show bis Anfang Januar 2020 angekündigt. Bleibt zu hoffen, dass man dieses wunderbare Stück noch etwas länger zeigen kann.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Naja
09.10.2019 - Ich bin aus Berlin nach Brandenburg gefahren, um ein neues Musical kennenzulernen und wurde leider enttäuscht. Ich verstehe, warum das Stück kaum noch aufgeführt wird. Es ist bieder, uninteressant und musikalisch zwischen altbacken und Fahrstuhlmusik. Dann lieber das sehr gute Schauspiel von Oscar Wilde ohne die krampfhafte musikalische Umsetzung. Zu dieser Produktion kann man nur sagen: lieblos, nicht immer professionell. Von den Solisten kann allein Robin Poell überzeugen. Alexander Kerbst wirkt viel zu alt und behäbig für die Rolle. Die jüngeren Frauen gehen so. Dagmar Frederic ist offenbar sehr beliebt, aber alles andere als eine Schauspielerin oder gar Musicaldarstellerin. Alles in allem: leider keine Reise in die Provinz wert.

MarkusMagMusicals (erste Bewertung)
Beitrag vom 04.10.2019 gesperrt mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Beste Inszenierung in diesem Jahr!
29.09.2019 - Erik Peterson ist hier wirklich eine großartige Inszenierung gelungen! Den schwierigen Sprung in die Moderne mühelos geschafft mit der Verlagerung in eine U-Bahn Station. Szenen fanden in der Bahn statt, was für zusätzliche Spannung sorgte. Die Choreographie war klasse, die Stimmung der jungen Jets mit sexueller Agression aufgeladen, pure Gänsehaut! Es ist schwierig, jemanden extra hervorzuheben, da die komplette Cast ganze Arbeit geleistet hat. Sybille Lambrich war eine überraschend freche und frische Maria, großartige Schauspielerin mit Wahnsinns-Stimme. Jan Rekeszus spielt sympatisch und überzeugt auch mit weichem Tenor in Tony-Manier. Lucas Baier gibt einen sexy und touphen Riff und auch die Darstellung der Anita durch Dorina Garuci lässt keine Wünsche offen. Wer das verpasst, ist selbst schuld!

Martina_Krumm (2 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
Tolle Musik, fragwürdige Story
29.09.2019 - Ich habe die Show am 21.09 gesehen und habe einen sehr gemischten Eindruck. Die Musik war beeindruckend düster,wenn auch womöglich zu balladenlastig.Schade ist, das man nicht immer den Text versteht. Auch die Geschichte wirkt nicht ganz stimmig- die Auflösung des Plots wird innerhalb weniger Minuten zu Ende gespielt und klar möchte man als Zuschauer ein happy End, aber hier haben es sich die Autoren etwas einfach gemacht. Die Besetzung ist hingegen- gerade bei den Hauptrollen- gut gewählt.Claus Wilcke überzeugt als Watson mit treffsicheren Pointen,Agneta Hanappi gab seinen sympatischen Sprössling mit wohlklingender Gesangsstimme und Anna Maria Kaufmann war sehr präsent als die Diva Mata Hari als auch in vielen anderen kleinen Rollen. Alles in allem ein angenehmer Abend, richtig rund wirkt die Sache jedoch nicht.

Martina_Krumm (2 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
So muss Musical sein
28.09.2019 - Ich war endlich mal wieder in Wicked, diesmal in London und ich muss sagen, diese Show verliert einfach nichts.
Die Musik, Die Story, die Umsetzung, die Cast.
Alles auf den Punkt.
Richtig gut, so muss Musical sein.
Ich hatte bei den Leading Ladies zwar "nur" die Standby`s Lisa Anne Wood als Glinda und Laura Pick als Elphaba, es war aber fantastisch.
Immer wieder gerne. Top!

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Ebenso nett wie mittelmäßig
22.09.2019 - Mir ist seit vielen Jahren unklar, weshalb Terrence McNally so vielbeschäftigt und preisgekrönt ist. Auch sein Buch zu ANASTASIA (bzw. die Adaption der Filmvorlage) kann nicht überzeugen und ist der größte Minuspunkt des Musicals.
Er übernimmt den märchenhaften und historisch überholten Ansatzpunkt des Filmes nahezu 1:1. Ein packender Zugriff und Fokus auf die Grundkonflikte der Protagonisten fehlt. Unwichtige Nebenrollen (Lily, Wlad) werden überbetont. Der neu eingefügte Antagonist Gleb ist eine vollkommene dramaturgische Fehlkonstruktion. Mal tapsig, mal bedrohlich, mal traumatisiert hat er gelegentliche unmotivierte Auftritte bis hin zu einem unglaubwürdigen Finale. Die SE Allzweckwaffe Mathias Edenborn singt ihn eindrucksvoll, kann der Rolle aber auch keine schauspielerische Tiefe oder charismatische Präsenz verleihen.
Dieses Schicksal teilt er mit den meisten anderen Künstlern auf der Bühne.
Mit am Besten kann sich Judith Caspari behaupten, die ihre Chance eindrucksvoll ergreift und eine würdige Leading Lady ist.
Die Musik von Stephen Flaherty kombiniert Highlights aus dem Filmsoundtrack mit Neukompositionen. Das Ganze klingt zweckdienlich und schön, hätte aber noch den einen oder anderen Höhepunkt gut vertragen können.
Das Bühnenbild besteht überwiegend aus einer bühnenfüllenden Bogenkonstruktion und einer dahinter liegenden LED-Wand. Dadurch lassen sich schnelle Szenenwechsel und stimmungsvolle Bilder kreieren. Dennoch nutzt sich dieser Effekt im Laufe des Abends auch ab.
Das Lichtdesign ist deutlich over the top. Soviel bonbonbunte Ausleuchtung dürfte selbst hartgesottene Disney Fans einem Zuckerschock entgegentreiben.
Aus dem Orchestergraben dringt Musik, die den gewohnten SE Standards entspricht: etwas dünn, etwas blechern, etwas laut.
Auch das Ensemble ist in seiner Größe recht überschaubar, was sich bei bühnenfüllenden Arrangements und Choreografien bemerkbar macht.
Trotzdem ist der Cast ausgesprochen gut und jeder tut spürbar sein Bestes.
Trotz der Kritikpunkte hat ANASTASIA durchaus einen gewissen Charme und Unterhaltungswert.
Spannender und zeitgemäßer wäre aber das Musical ANNA ANDERSON gewesen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Die musikalisch vielleicht beste West Side Story derzeit!?
18.09.2019 - Erik Petersen verlegt die Geschichte geschickt aus den 60er-Jahren in die Gegenwart. Die Geschichte bleibt natürlich gleich, aber vieles wirkt deutlich härter, viele Gangmitglieder sind entsprechend nicht wirklich "Sympatieträger", allen voran ein sehr guter Lucas Baier als Riff. Ort der Handlung ist eine New-Yorker-U-Bahnstation, die alleine einen Besuch wert ist, samt ein- und ausfahrender Züge. Die Inszenierung ist wirklich aufwendig mit vielen netten Details, da verzeiht man auch kleinere nicht so gelungene Dinge, wie die Darstellung des Lieutenant Schrank. Ist er nun cooler Undercover-Bulle oder doch eher Sozialarbeiter oder wohnt er auf der Straße, egal.
"Somewhere" durch Anita singen zu lassen klappt auch gut, vor allem wenn man hier jemanden wie Dorina Garuci zur Verfügung hat. Was hierbei allerdings die Showgirls sollen? Ich glaube, dass wäre ein ganz (!) berührender Moment geworden, wenn man darauf vertraut hätte, dass sie alleine die Bühne füllen kann bei dem Song nachdem sie vom Tod Bernados erfahren hat. Aber das sind schon ein paar wenige Kritikpunkte auf ganz hohem Niveau. Die Cast ist auch richtig gut, Andreas Wolfram hat mich als Bernado voll überzeugt, Jan Rekeszus gibt einen guten Tony und Beatrice Reece hat leider viel zu wenig zu singen. Marie Heeschen als Maria, stimmlich stark. Highlight ist aber das Beethoven-Orchester, mit einer solchen Wucht und Intensität habe ich die WSS noch nie erlebt, wow.
Musical wie es sein sollte, tolle Ausstattung, gute Darsteller, schöne Inszenierung und ein grandioses Orchester, was will man da mehr.
Besuchte Vorstellung:
15.09.19 - Theater, Bonn
Inszenierung: 4,5 von 5
Musik: 5,0 von 5
Besetzung: 4,5 von 5
Ausstattung: 5,0 von 5
Gesamtfazit: 4,5 von 5

MyMusical (26 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Ein Triumph in jeglicher Hinsicht!
15.09.2019 - Bielefeld kann West End!
Das war gerade das Stimmigste, was ich je an einem Deutschen Stadttheater gesehen habe.
Orchester, Gäste, Chor, Abmischung:
Alles rund, keine Wünsche offen.
Doch erkunden wir dieses Wunder Stück für Stück:
Fast holt das reale Leben die Showhandlung von der beinahe geplatzten Opernvorstellung ein;
die Abendspielleitung tritt vor den Vorhang und verkündet, dass dieser Otello tatsächlich beinahe "geplatzt" wäre, wäre nicht ein Kollege kurzfristig eingesprungen, der die tragende Rolle des Henry Saunders vor mehr als einem Jahr in einer völlig anderen Inszenierung in Krefeld gespielt hat.
Exakt einen Probentag hatte Markus Heinrich zur Verfügung.
Was soll ich sagen? Ein Triumph!
Dieser "Ersatz" wirft sich vollkommen in die Rolle, setzt alle Pointen, singt und spielt vortrefflich und tanzt auch fehlerfrei alle Bewegungschoreografien mit. Bravo!
Insgesamt ist die Darstellerriege namhaft und exquisit:
Sei es Jeannine Michèle Wacker ("We will rock you") als Tenorfetischistin Maggie oder der immer wunderbare Jonas Hein ("Der Glöckner von Notre Dame") als Souffleur Max mit versteckten Star-Qualitäten.
Ein großartiges Kabinettstück liefert Navina Heine ("Rock of Ages") als Sopranistin Diana Divane im 2.Akt ab, wenn sie im Speed-Audition-Stil in einem schier unmenschlichen Kraftakt die größten Hits der Opern- und Operettenwelt zum Besten gibt.
Apropos Oper:
Wenn Joshua Farrier als Tenor Tito Merelli mit seiner Frau Maria in einen Streit gerät und dieser zum stilisiert-dramatischen Opernduett auf italienisch samt deutschen Übertiteln (!) mutiert, dann ist das ganz, ganz große Musicalkunst.
Da gibt es auch im Publikum vor Lachsalven der Begeisterung kein Halten mehr.
Maria wird gespielt von niemand geringerem als Roberta Valentini, die hier den Beweis erbringt, dass es keine kleinen Rollen gibt.
Ihre Darstellung der eifersüchtigen Ehefrau, stilecht mit pointiertem italienischen Akzent, ist nichts anderes als eine Masterclass in Sachen komödiantisches Timing und "Acting through song". Eine Klasse für sich.
Und das Stück selbst?
Ein wunderbare "Tür auf - Tür zu" Screwball-Komödie gespickt mit einem mitreißenden jazzig-swingenden Score.
Sogar einen Ohrwurm-Hit a la Lloyd Webber gibt es mit dem eingängigen "Sei Du selbst".
Die Show ist was für's Herz und für's Hirn und es steckt sichtbar viel Liebe im Detail, beispielsweise inklusive hysterischer Steppeinlage.
Das traumhaft aufspielende Orchester hat Phantom-London-Größe und gerade mit dem roten Vorhang fühle ich mich beim Entracte kurzzeitig verzückt uns "Her Majesty's Theatre" versetzt.
Wenn Stadttheater eine Show mit so viel Liebe, in solcher Opulenz, in dieser Perfektion und zu diesem Preis zeigen kann, dann ist die Stage Entertainment tatsächlich obsolet.
Die Stadttheater-Musicalproduktion des Jahres!

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Ein wirklicher Geniestreich
07.09.2019 - Ich habe dieses „Musical“ in den letzten 5 Jahren 3 Mal in wechselnden Besetzungen gesehen (Ausnahme: immer dieselbe Wilhelmina - eine grandiose Henriette Tol ,die für den „unterhaltenden“ sprich komödiantischen Teil zuständig ist, aber den ernsten Hintergrund nie vergessen lässt.
Der Rest der Besetzung entspricht immer den Anforderungen der Rollen. Ich empfinde es sehr positiv, die Rollen immer mit gut singenden Schauspielern zu besetzen, anstatt sich auf Sänger zu verlassen, die auch schauspielern. Die schauspielerische Qualität steht im Vordergrund. Die spannende Geschichte trägt über die ganzen 3 1/2 Stunden (incl Pause).Wenn man des der Niederländischen Sprache nicht mächtig ist, sollte sich den Verhoeven - Film auf Deutsch ansehen.
Das Bühnenbild ist sicher das der Highlights der Produktion - verkommt aber nicht zum Selbstzweck - gerade gegen Ende, wenn man den ganzen Raum erleben kann.
Eine Regie, die eher Wert auf eine knappe und personenbezogene Spielweise legt und sich einer gestenreichen Musicaltypischen Bewegungsfolge verweigert. Choreographisch ist eher wenig zu sehen. Musikalisch gesehen gibt eher wenig Höhepunkte. Finale 1und 2 haben schon Ohrwurmqualitäten. Der Rest dudelt sich auf mittlerem Niveau dem Stück entsprechend ohne große Höhepunkte durch, was aber der Spannung keinerlei Abbruch tut.
Ein „Musical“ oder ein „Stück mit Musik“ wie immer man es auch bezeichnen mag- ich habe keinen Abend zuvor erlebt, der spannender und bewegender (im wahrsten Sinne des Wortes) war.
Auf der Website gibt es in der englischen Version ein schönes 4 1/2 Min making of.
Ein unbedingtes Must see

HMUSICALN (erste Bewertung)
Nette kleine Geschichte - mehr nicht
03.09.2019 - Die Story ist schnell erzählt, die Regieeinfälle sind witzig und die Show-Nummern werden peppig auf die Bühne gebracht.
Die optische Umsetzung fand ich durchaus gelungen aber natürlich sehr einfach gehalten. Daher finde ich es schon richtig mutig so eine kleine Geschichte zu einem "Vollpreis-Musical" aufzublasen. Dank diverser Angebote um 50% war es ein unterhaltsamer Abend. Das unauffälligste war die Musik. Kaum eines der Lieder wird im Grunde richtig ausgespielt und an sich ist es auch eher ein Schauspiel mit Musiknummern. Die Songs erzählen selten etwas und gehen auch nur eingefleischten 90er-Jahre Kennern in Ohr und Herz.
Berührende Szenen gab es dennoch und so manche Träne wurde vergossen. Dazu trug das unglaublich witzige Ensemble der 4 älteren Damen bei. Ansonsten ein nettes kleines Ensemblestück welches aber wohl auch nur Leuten die in den 90ern lebten ein gewisses Nostalgiegefühl gibt.
Wieder einmal zeigt sich, das nicht jede Band ein eigenes Musical benötigt - schon gar nicht wenn der Inhalt derart einfach gehalten ist.
Gary Barlows "FINDING NEVERLAND" hätte da sicher musikalisch wie auch thematisch deutlich mehr zu bieten.
Es war in allem ein netter Abend der jedoch auch nach 2:10 Stunden (incl. Pause) schon zu Ende war.

Beeindruckende Darbietung einer grandiosen Cast
22.08.2019 - Mein erster Besuch im Theaterhaus war gleichzeitig der erste Besuch des Musicals "Die Päpstin" in der Inszenierung von B. Sahler.
Die Geschichte ist hinreichend beschrieben und wird durchaus spannend und nachvollziehbar in 3:10 dargeboten. Gleichwohl hat der 1. Akt einige Längen. Zudem fehlt der Song "Jahrmarkt von St. Denis" den ich von Seiten der CD sehr gerne mochte.
Nichts desto trotz bietet die Show eine sehr spannende Geschichte untermalt mit eingängiger Musik und einigen Highlights. Dazu eine beeindruckende Cast mit tollen Sängerinnen und Sängern.
Das riesige Ensemble und die geschickte Bühnengestaltung lassen zusammen mit einem genialen Lichtdesign wunderbare Bilder enstehen die fast an die franz. Spektacle Musicale heranreichen.
Sandy Mölling liefert eine beeindruckende Entwicklung ab und singt mit schöner Stimme. Ebenso hervorzuheben ein sympatischer M. Stockinger sowie ein fieser D. Jakobs. Felix Martin begeistert mit großer Stimme und berührendem Spiel als Klosterbruder.
Die Abmischung im T1 war hervorragend auch im Rang sehr gut zu verstehen und einfach genial. Auch wenn ich Live-Orchester liebe finde ich ein gut gemachtes Playback immer noch besser als ein Mini-Orchester ohne Leben.
Nach dem 1. Besuch eines "Fuldaer" Musicals hoffe ich nun darauf bald mal den Medicus oder eines der anderen Stücke live zu sehen.
Auf jeden Fall bietet die Päpstin in Stuttgart eine wunderbare Ergänzung zur Musicallandschaft und zu angemessenen Preisen eine geniale Cast, eine tolle Location sowie eine spannende Story. Ziel mehr als erfüllt.
p.s. man mag sich kaum vorstellen wie genian NOTRE DAME DE PARIS oder ROMEO et JULIETTE ins Theaterhaus passen würde.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Ein unterhaltsamer Abend
21.08.2019 - Bei angenehmen Wetter lässt sich im schönen Schlosspark von Eutin ein Abend bei amüsanter, wenn auch seichter Unterhaltung verbringen.
Gleich vorab muss gesagt sein, dass in Eutin auch kleinere Menschen durch den stark ansteigenden Zuschuerbereich voll auf ihre Kosten kommen. Die Randplätze sind leider leicht sichteingeschränkt, dafür aber entsprechend günstiger.
Ein tolles Orchester begleitet das Stück "Kiss me, Kate". Das Stück selbst kann sicher nicht mit viel Tiefgang punkten, wirkte teilweise jedoch inbesondere in den emotionaleren Szenen auch etwas vorsichtig umgesetzt. Große Gefühle durfte man als Zuschauer hier nicht erwarten.
Nichtsdestotrotz war es ein schöner, unterhaltsamer Abend in schönem Ambiente.

Steffie (8 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Literarisch leider nur ungenügend
20.08.2019 - DER NAME DER ROSE ist der nächste Historienbestseller der auf die Musicalbühne gezerrt wird.
Leider scheitert Autor Oystein Wiik daran, das zwar nicht epische aber doch wortgewaltige Werk packend, passend, der Vorlage angemessen und unterhaltsam als Musical zu adaptieren.
Vordergründig ein Kriminalroman ist DER NAME DER ROSE aber ebenso als Sittenbild, Historiendrama und Kirchenkritik zu verstehen. Wiik schafft es bei weitem nicht, diese unterschiedlichen Ansätze zusammen zu führen. Im Gegenteil! Er überfrachtet den Stoff zusätzlich noch mit Versatzstücken des konventionellen Musicalentertainments. Alberne Buffo-Rollen und revue- und slapstickartige Szenen sorgen eher für Irritation statt für geistreiche Unterhaltung.
Gisle Kverndokks Kompositionen passen sich diesen unnötigen Albernheiten mehrfach an.
Dass er auch anders kann, zeigen die epischen filmartigen Sequenzen, die eindrucksvollen Choräle und emotionale Musical-Balladen.
Der Star des Abends ist das geniale, überdimensionale Bühnenbild. Zusammen mit einem sensationellen Lichtdesign vor der gigantischen Domkulisse entsteht so eine überwältigende optische Vision.
Regisseur Axel Köhler nutzt die riesige Spielfläche der Domstufen gekonnt aus und hält alles souverän in Bewegung.
Die große Erfurter Philharmonie erzeugt in ihrer Besetzung einen wunderbaren, vollen Klang, der ohne Verluste das Publikum erreicht.
Das ganze Ensemble und alle Darsteller leisten makellose Arbeit. Yngve Gasoy-Romdal ist ein souveräner William von Baskerville, der sich hinter keinem Vorbild verstecken muss.
DER NAME DER ROSE - Das Musical ist leidlich unterhaltsam, musikalisch gefällig und optisch bombastisch.
Dennoch bleibt die Einsicht, dass nicht jeder Bestseller eine Musicaladaption benötigt bzw. ermöglicht.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Kein Live Orchester, und abgehackte Szenen
19.08.2019 -

bmgfan2010 (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Gutes Stück im Berlin anfang der 30er Jahre
19.08.2019 -

bmgfan2010 (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Netter Sommerabend
09.08.2019 - The Band hat mir wirklich gut gefallen, das hatte ich so nicht erwartet. Der Cast legt eine ungebremste Spielfreude an den Tag, was vor halbleerem Haus sicher nicht einfach ist.
Die Herren singen ausnahmslos sehr gut, werden aber leider von der Tontechnik ausgebremst, die es schafft, dass alles irgenwie etwas verwaschen klingt. Die Damen sind dagegen klar und gut zu verstehen. Die jungen Darstellerinnen singen und tanzen mit viel Spass, die älteren Darstellerinnen haben ja eher schauspielerische Aufgaben, singen aber auch gut. Die Herren tanzen toll, besonders die 4 Profi`s, aber das wird gut kaschiert.
Für uns war es ein sehr netter Abend und wir sind froh, uns das Stück doch noch angesehen zu haben.
Die Zuschauer waren in der Mehrheit offenbar Fans, die haben wirklich Stimmung gemacht. Die Band spielte sehr souverän.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Prachtvolles, emotionales Historien-Musical mit Gänsehautmomenten
08.08.2019 - Das Festspielhaus zeigt wie es richtig geht den historischen Stoff in ein emotionales, ergreifendes und auch erschütterndes Musical umzusetzen!
Zum einen liegt das an der ergreifenden Geschichte des Schicksals von Prinz Ludwig zu König Ludwig und zum anderen an der Zerrissenheit des Doktor Gudden. Die Kostüme und einfache aber wirksame Bühnenausstattung begeistert!
Die Cast war interessant besetzt und da muss ich sagen – tut es keinen Abbruch, dass auch Laien mit auf der Bühne sind - die Darsteller passten zwar nicht alle in ihre Rollen, waren aber durchaus bemüht ihr Bestes zu geben.
Die Besetzung von König Ludwig war neu, aber der Darsteller Jan Rekeszus spielt und singt von Beginn bis zum Schluss absolut super - perfekte Stimmführung und emotionales Schauspiel. Ein noch junger Darsteller der keine Angst vor großen Rollen hat!
Aber auch Timm Moritz Marquardt als Prinz Otto und Bruder des König Ludwig brillierte in der Psychiatrie von Doktor Gudden. Er hat eine schöne Ausstrahlung und tolle Stimme und man nimmt ihn das psychisch gestörte Leiden sofort ab.
Gemeinsam - Jan Rekeszus und Timm Moritz Marquardt – zeigten beide eine sehr beeindruckende und emotionale und auch gesangliche Leistung. Wunderbar berührend und hoffnungsvoll zwei großartige junge Musicaldarsteller im Duett zu sehen.
Erwähnenswert ist zu dem die sehr große Bühne mit dem integrierten See. Die Umgebung mit dem Forgensee ist fantastisch.
Leider gibt es einen großen Minuspunkt bei der Sauberkeit des Theaters. Schade, denn das Theater an sich ist beeindruckend.
Trotzdem: Großer Applaus für die mehr als gelungene Aufführung von Ludwig2 im Festspielhaus Füssen.

Maxim_ (erste Bewertung)
Artistik ohne nenneswerte Musik
03.08.2019 - Ich war vor 2 Wochen drin. Den Akrobatikteil fand ich ganz gut. Mit dem Musicalteil konnte ich aber gar nichts anfangen. Die Story sehr dünn. Von den Titeln blieb bei mir gar nichts hängen. Gesungen wurde gut, bei den Textpassagen halt wieder mal die üblichen (im Bezuge auf Stageproduktionen) Akzente.
Parkett etwa halb voll, Rang zu.
Von mir aus hätte man kein Musical machen müssen, maximal eine Revue. Oder es einfach als Cirque du soleil laufen lassen können. War nett, es mal zu sehen, Wiederholung brauche ich aber nicht.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Positiv überrascht
03.08.2019 - Nachdem ich Tina in London gesehen habe und dort ganz gut fand, sträubte ich mich vor meinem Nordseeurlaub lange, eine Karte zu besorgen. Ich dachte mir, in Deutschland findet man nie eine Cast, Die meine Ansprüche befriedigt. Auch die teilweise Übersetzung der Lieder schreckte mich auch etwas ab.
Letzten Donnerstag überwand ich mich aber trotzdem und ging dann am Nachmittag mal zum Kehrwieder, um nach einem Ticket für den Abend zu schauen. Leider waren Draussen keine ermässigten Tickets angeschlagen. Gemäss Onlinebuchung war die Vorstellung auch gut gebucht. Aber als kleiner Tip: Trotzdem mal reingehen und nett fragen und auch auf Aktion verweisen. So konnte ich einen Einzelplatz Premium mit 25% sichern.
So ging ich mit etwas gedämpften Erwartungen rein und war positiv überrascht. Erstens, dass es möglich ist, in Deutschland eine vorwiegend dunkelhäutige Cast zusammenzustellen, Die bis auf einige Ausnahmen gut, mit akzeptablem Akzent, deutsch sprach. Hervorheben möchte ich da Nyassa Alberta. Wow. Habe sie vor x Jahren als Dolores gesehen. Sie hat aber enorme Fortschritte gemacht und ich fand, sie war der Londoner Tina ebenbürdig. Auch positiv aufgefallen, Mandela Wee Wee als Ike.
Die deutsche Übersetzung und den Mix mit dem Englischen fand ich ganz gelungen. Die Band auf hohem Niveau und absolut ausreichend. Die Ausstattung identisch zu London und für dieses Stück völlig ausreichend.
Das Parkett war fast voll, der Rang war aber zu. Die Stimmung anfänglich etwas verhalten, aber bei Simply the best am Ende riss es fast Alle mit.
Auch weil ich im Englischen nicht alle Dialoge mitbekommen habe, war es doch gut, es auch noch auf Deutsch anzuschauen. Für mich ein sehr empfehlenswertes Stück und ich werde im Dezember sicher nochmals reingehen, wenn ich für Pretty Women zwei Tage in HH bin.
Apropos Aktion. Ich dachte mir, da es die Aktion 2 für 1 gibt, wenn man 2 Tage vor oder nach einer gebuchten Vorstellung Tickets kauft, könnte ich doch gleich profitieren. Pustekuchen. Leider ist es so, dass auch die Vorstellung innerhalb dieses Zeitraums sein muss, was leider auf der HP nicht klar kommuniziert ist.
Bei der Zugabe ist mir aufgefallen, dass Nyassa wirklich fast zu 100% so sang wie die echte Tina. Ich hoffe, da wird doch nicht etwa mit Einspielern getrickst
:)

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Als Party ok, als Show leider nur Durchschnitt
03.08.2019 - Der Anfang ist wirklich vielversprechend:
Magenta und Riff Raff, beide als Platzanweiser verkleidet, singen vor einem überdimensionalen Vorhang, der alle wichtigen Motive aus dem Song beinhaltet, "Science Fiction Double Feature".
Das Ganze ist zwar nicht besonders stimmig abgemischt, aber die Sänger*innen klingen gut.
Sonderbar dabei ist, dass sich auf der rechten Seite der Bühne ein im Bill Kaulitz-Style gekleideter junger Mann befindet, der die beiden am E-Piano unterstützt. Seine Funktion wird gleich noch klarer.
Dann erfolgt auch gleich der erste große Regie-Faux Pas:
Der Motivvorhang mit King Kong, Claude Rains, Frankensteins Monster, etc. fällt nicht.
Alle weiteren Szenen, also die Verlobung von Brad & Janet, ihre Autofahrt zum Schloss bis eben ins Eintreten in Letzteres, müssen davor stattfinden. Das ist nicht konsequent durchgedacht ( wie so Einiges an diesem Abend).
Und es zeigt sich auch so gleich, dass der blonde Herr Kaulitz als Erzähler-Ersatz dienen soll. Das hätte recht charmant werden können, denn der junge Mann ist talentiert, aber wenn man dem Publikum vorab Pamphlete mit Aktionen und Handlungsanweisungen verteilt, dann kann man keinen bunt-schillernden, eben doch interessanten Conferencier auf die Bühne schicken, um ihn letztlich wie den alten, konservativen Erzähler mit abwertenden "BOOOOORING!"- Rufen zu bombardieren. Erneut: Nicht zu Ende gedacht.
Letztlich hangelt sich die Show im ersten Akt von Szene zu Szene, das Publikum darf seine Rollen schmeißen, seine Rufe rufen, sein Wasser spritzen und werfen, was man bei Rocky Horror eben alles so um sich wirft.
Auf der Bühne selbst verläuft benannter erster Teil fast ohne große Höhepunkte. Der Funke springt im zweiten Akt schon sehr viel mehr über (obwohl er eigentlich die schwächeren Songs beinhaltet).
Hier helfen sicherlich auch die nun machbaren Lichtstimmungen und, man höre und staune, dass einige Szenen endlich etwas konsequenter durchdacht wurden.
Die die Tonabmischung mit ihrem Dosencharakter bessert sich im Laufe des Abends leider nicht, über die ultrabilligen Kostüme vom Woolworth-Ramschtisch breiten wir lieber den sprichwörtlichen Mantel des Schweigens aus.
Auf der Habenseite stehen ganz klar (fast) alle Darsteller:
Helena Lenn als Magenta und Lukas Witzel als Riff Raff sind ein großartiges Gespann. Da bleiben stimmlich und auch darstellerisch keinerlei Wünsche offen, Rocky Horror at its best!
Ebenso sind Pamina Lenn als Janet und David Wehle als Brad absolut überzeugend.
Hervorragend auch Nicola Freese als Columbia.
Da hat das Besetzungsbüro wirklich alles richtig gemacht.
Doch nun der leider viel zu große Wermutstropfen:
Ausgerechnet Frank n Furter, also das Zentrum des derb-lasziv-erotischen Geschehens, ist an diesem Abend vollkommen fehlbesetzt.
Hier fehlt es leider an allem:
An Ausstrahlung, an Bühnenpräsenz, eben an allen basalen Fähigkeiten, um diese Rolle darstellen zu können. Und das nicht nur ausgehend vom omnipotenten Schatten das einmaligen Tim Curry.
Ein Frank n Furter sollte wenigstens in der Lage sein, sich auf High Heels sicher über eine Bühne zu bewegen und beim Singen nicht ausschauen, als hätte man gerade sein Haustier getötet.
Und über das wiederholte Vergessen von Songtexten und ignorieren von musikalischen Einsätzen möchte hier nicht auch noch ins Detail gehen.
Das war eine ganz und gar abtörnende Darstellung zum Wegschauen.
Fazit: Rocky Horror auf der Klingenburg ist als Party ganz ok, als Show aber leider nur Durchschnitt.
Eine durchdachte, konsequente Regie und eine bessere Besetzung der Hauptrolle hätten diese Show weit über den zitierten Durchschnitt gehoben.
Schade, vielleicht ja beim nächsten Mal.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Toll!
02.08.2019 - Eine tolle Vorstellung mit einem überragenden Ensemble. Nachdem ich mich vor einigen Jahren mal sehr kritisch zum Licht in Tecklenburg geäußert habe, ziehe ich die Kritik in diesem Jahr zurück. Das Licht unterstützt die Handlung optimal.
Besonders gut in diesem Jahr auch die Choreographien. Das Aufnehmen von Wellen und Donner in die Choreographie war spitze.
Ebenso das Plädoyer für Europa in der finalen Szene.
Danke Tecklenburg und weiter so! :)

ballrock2 (21 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht
01.08.2019 - Wir hatten in der besuchten Vorstellung vom 30.07. 2019 den Eindruck der Aufführung einer Laientruppe beizuwohnen. Die schauspielerischen Fähigkeiten waren rar gesät, Gesang der Schauspieler auch stark ausbaufähig. Leider wurde fast jeder Gag versemmelt. Da fast alle Lieder vom Sänger der Band gesungen wurden, kann man eigentlich auch nicht von einem Musical sprechen.
Vielleicht hätte die Aufführung in einer Bierkneipe Spaß gemacht, gedoch nicht im Deutschen Theater für EUR 70 das Ticket.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Immer noch sehens- und empfehlenswert
30.07.2019 - Da jetzt schon zum 2. Mal die Frage aufkommt, warum teilweise in deutsch und teilweise in englisch gesungen wird: Das Konzept der Inszenierung ist, dass die Shownummern der Fanny Brice in englisch und die Lieder im Leben der Fanny Brice in deutsch gesungen werden. Ich finde die Inszenierung immer noch großartig, nicht zu lang oder altbacken.
Anmerkung der Redaktion:
Unser Rezensent schließt sich dieser Erklärung des Konzepts nicht an. Beispielsweise werden "Don't Rain on My Parade" zweisprachig und "People" in Englisch gesungen, beides Songs in der "Realität", nicht auf der Bühne. Wenn Du Dich noch mal dazu austauschen möchtest, sende uns gerne noch mal eine Mail an redaktion@musicalzentrale.de :-)

jacobina (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Naja ...
29.07.2019 - Ich hab’s in einer Abendvorstellung gesehen. Als es noch hell war, dachte ich auch, dass die Treppe da ganz schön verloren steht, aber je dunkler es wurde und das Bühnenlicht zum Einsatz kam, umso weniger hat es mich gestört. Aber man sollte halt darauf achten, dass das Bühnenbild auch im Hellen funktioniert, wenn man Nachmittagsvorstellungen anbietet.
Mehr hat mich gestört, dass sich die Vorstellung anfühlte, als würde nur routiniert runter gespielt.
Womöglich ist das der Tatsache geschuldet, dass diese Inszenierung mit teilweise gleichem Ensemble durch die Theater tingelt.
Ich hatte nur Gutes über Aufführungen in Dortmund und Nürnberg gehört und natürlich hat die regionale Presse die Hersfelder Aufführung bejubelt, aber ich fand es eine teilweise sehr zähe und viel zu lange Angelegenheit.
Richtig seltsam und völlig überflüssig fand ich die nicht enden wollende kriegsverherrlichende Nummer „Rat tat tat tat“ – sicherheitshalber auf Englisch gesungen, damit’s kaum einer so wirklich versteht. Jaaaa, ich weiß, „zeitlicher Kontext Erster Weltkrieg, Mobilmachung der eigenen Leute gab’s in jedem Land“ etc, aber das hat die Handlung, die nach der Pause nun eh nicht mehr die temporeichste ist, nochmal zusätzlich ausgebremst.
Aber bitte, liebe Leute von der Festspiel-Leitung, setzt trotzdem weiterhin selten gespielte, nicht so abgenudelte Stücke auf den Spielplan!

chmue (4 Bewertungen, ∅ 1.8 Sterne)
Intensiv und emotional!
29.07.2019 - Dass Titanic kein spektakuläres Bühnenbild benötigt, sondern auch mit einem cleveren Staging und etwas Phantasie wunderbar funktioniert, beweist diese Inszenierung. Die Leistung des gesamten Casts ist herausragend, äußerst intensives Spiel und die richtige Portion Leichtigkeit zwischendurch. Gesanglich gibt es nichts zu bemängeln und hier sieht man ganz wunderbar, dass es doch noch einen enormen Qualitätsunterschied zwischen deutschen und englischen Darstellern gibt, gerade was das Schauspiel angeht.
Unbedingt anschauen, sehr berührend.

Fiyero (47 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Sehr empfehlenswert!
28.07.2019 -

Musical_Expert (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
Eine tolle Wiederentdeckung, eines selten gespielten Stückes
28.07.2019 -

Musical_Expert (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
wenig Gesang, viel Text
28.07.2019 -

Musical_Expert (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
Beitrag vom 28.07.2019 gesperrt Musical-Martina (erste Bewertung)
Stimmig und stimmungsvoll
25.07.2019 - Die renommierten Schlossfestspiele Ettlingen haben in diesem Sommer das Musical DER MANN VON LA MANCHA auf dem Spielplan.
Soviel vorweg: Trotz Intendantenwechsel wird die Qualität konstant hochgehalten.
Der im deutschen Sprachraum nicht unbedingt überstrapazierte Klassiker ist ein dankbares Stück für eine Open Air Aufführung.
Die einfache, aber gekonnte Ausstattung sorgt im Schlossinnenhof -insbesondere durch die gut eingesetzte Beleuchtungstechnik- für stimmungsvolle Momente.
Die Kostüme, die aus unterschiedlichen Epochen stammen, tun der Verständlichkeit und der Sinnhaftigkeit der Inszenierung keinen Abbruch. Sie sind mit "Understatement" gefertigt und vermitteln ausschließlich den gesellschaftlichen und beruflichen Stand eines Charakters. Dieses Konzept geht hier gut auf.
Die Komplexität des Stückes im Stück ist größer und diffiziler, als man vielleicht denken mag.
Die teils recht launige, berechtigterweise mit skurrilem Humor durchzogene Geschichte des Antihelden Don Quixote, wird mit den essentiellen Themen und der harten Dramatik des historischen Hintergrundes der Spanischen Inquisition zusammengeführt.
Regisseur Felix Seiler gelingt dies stimmig und souverän.
Die Besetzung ist ausnahmslos großartig.
Frank Winkels legt De Cervantes bzw. Don Quixote bescheiden und menschlich an und lässt dadurch die Protagonisten noch anrührender wirken.
Sören Ergang lässt als Sancho Panza den fein dossierten Humor der Figurenkonstellationen nie die volle Kontrolle über Szene und Stück übernehmen und kleidet damit seine Rolle wunderbar aus.
Dalma Viczina als Aldonza kann mit ihrer klaren, hellen Stimme berühren und schafft schauspielerisch eindrucksvoll den Bogen zwischen südländischer Furie und tragischer Frau.
Im Ensemble und in den vielen kleineren Rollen leisten u.a. Marc Trojan, Katja Brauneis, Raphael Dörr und Max Meister Großartiges.
Der Ton war in der besuchten Vorstellung -man bedenke auch, dass man in einer Open Air Aufführung ist- einwandfrei.
Die acht Musiker -recht gerne hätte man noch den einen oder anderen mehr gehabt- geben die Partitur in gelungenen und gefühlvollen Arrangements wieder.
Auch dieses Jahr kann Ettlingen wieder mit seiner hochprofessionellen, sehens- und hörenswerten Musical-Produktion überzeugen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Super Gesang vor schöner Kulisse
19.07.2019 - Ich hatte JCS noch nie auf Deutsch gehört, fand es von der Übersetzung her sehr stimmig. Getragen wird die Aufführung des Theaters Vorpommerns vom großartigen Gesang der Hauptdarsteller allen voran Sasha Di Capri, Feline Zimmermann und Martin Mulders ( in einer Doppelrolle als Annas und Simon). Auch sehr positiv Andrej Valiguras als Kaiphas. Das Philharmonische Orchester Vorpommern spielt mit hörbarer Freude im Zelt nebenan, ein bisschen mehr Druck hätte manchen Nummern gut getan, der Klang war auch jeden Fall toll.
Die Bühne profitiert sehr von der schönen Kulisse der Kirchen Greifswalds, da hätte es aus meiner Sicht die irritierenden und ein absurdes Eigenleben führenden Videoinstallationen nicht gebraucht. Die Inszenierung fand ich gut, aber nicht herausragend. Jesus als alternden Hippie darzustellen, hat der Rolle nicht gedient. Daneben wirkte Judas sowohl stimmlich als auch körperlich präsenter.
Es war alles in allem ein sehr gelungener Abend, ich kann die Aufführung nur empfehlen, in der nächsten Woche soll schönes Wetter in Greifswald sein.
PS: Kauft neue Perücken die die ihr jetzt nutzt sind scheußlich.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Zauberhaft magisch
15.07.2019 - Definitiv ein 5☆-Musical. Die Show ist durchweg extrem temporeich, die Musik geht ganz schnell ins Ohr, die Cast ist schauspielerisch und stimmlich absolut super. Der Held der Show ist eindeutig Maximilian Mann, der den Flaschengeist Dschinni verkörpert. Seine Sprüche sind durchweg alle zum Schieflachen, er ist einfach ein grandioser Entertainer, und wie er schon selbst sagt, eine "Rampensau". Die Show ist definitiv ein würdiger Glöcknernachfolger, ich komme definitiv noch ein paar Mal zu Euch nach Agrabah. Ich war am 13.7. abends da. Vielen Dank für einen magischen Abend aus 1001 Nacht, der keine Wünsche offen ließ.

Dschinni1482 (erste Bewertung)
Unterhaltung auf höchstem Niveau
14.07.2019 - Obwohl ich eigentlich die ernsteren Stücke vorziehe, war doch eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden. Schließlich weiß man ja: der Besuch in Tecklenburg lohnt sich immer!
Das Auftauchen und Verschwinden der alten Gina, von Jesus im alten Fiat 500 auf und von der Bühne kutschiert, gibt der Handlung einen Rahmen. Beide begleiten auch gekonnt durch das gesamte Stück.
Die Besetzung des Stückes ließ, wie so oft in Tecklenburg, mal wieder keine Wünsche offen. Insbesondere Thomas Borchert begeisterte als schlitzohriger Pfarrer mit großer Stimmgewalt und gewitztem Schauspiel. Auch Patrick Stanke als sein Gegenspieler gab einen wunderbaren einfach gestrickten, teils poltrigen, teils unsicheren Bürgermeister ab. Auch im Zusammenspiel harmonierten die Beiden wunderbar und ohne, dass es zu übertrieben oder albern wirkt.
In den kleineren Rollen waren die Leistungen gesanglich, wie schauspielerisch durchgängig großartig. Kein Wunder,denn auch diesen Rollen waren mit Milica Jovanovich, Kevin Tarte, ... unfassbar gut besetzt.
Das Bühnenbild war von Jens Jahnke mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Der alte Brunnen, der in den Vorjahren stets von der Drehbühne verdeckt wurde, passt wunderbar ins Gesamtbild des kleinen italienischen Dorfes.
Die Kostüme, Beleuchtung und die Choreografie runden das Ganze ab.
Ebenso großartig wie die Besetzung agiert das Orchester, bravo, bravissimo! Obgleich das Musical sicher nicht die größten Ohrwürmer bereithält, bleibt doch vieles nachhaltig im Kopf.
Kurzum: Ich lange nicht mehr so gelacht und dabei so großartige Leistungen bestaunt. Anschauen lohnt sich!

Steffie (8 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Sehr schwach, aufgrund fehlenden Personals
08.07.2019 - Gleich zu Anfang die Antwort auf die entscheidende Frage:
Kann die Hamburger Produktion dem Vergleich mit dem Londoner West End standhalten?
Nein, leider bei weitem nicht.
Und das obwohl die Produktion sowohl inszenatorisch, ausstattungstechnisch, als auch musikalisch (die Stage schenkt der Show ganze 11 Musiker!) identisch ist.
Was also ist passiert?
Wie prophezeit besitzen wir hierzulande eben leider nicht das Personal, um dieses Musical adäquat besetzen zu können.
Wenn sonst ein "Triple Threat" aus den Disziplinen Schauspiel, Gesang und Tanz bestehet, werden hier die Fähigkeit zum Singen, zum Spielen, dem beherrschen der Landessprache und eben auch die passende Hautfarbe verlangt.
Viele der Darsteller in der soeben besuchten Vorstellung erfüllten maximal zwei, einige leider eben nur eine dieser Anforderungen.
So ist zum Beispiel zu erklären, dass fast der gesamte erste Akt komplett versandet, wenn die Erstbestzung (!) des Antagonisten Ike Turner lediglich die richtige Hautfarbe besitzt.
In London wurde der fabelhafte Originaldarsteller zurecht mit Preisen überhäuft, während Hamburg ein schlecht verständliches und schlecht singendes Abziehbild bietet.
Uncharismatisches, undifferenziertes Rumgepoltere anstatt Faszination des Bösen.
Ähnliches gäbe es über viele Darstellungen dieses Nachmittags zu sagen.
Wo wir schon bei Sprache sind:
Die Übersetzung der Songtitel ins Deutsche ist ein Grauen und so ist man Refrains wie "Regen fällt wie Blei" oder "Ich tanze weiter" (bitte mal selbst raten, wie die Titel im Original heißen) ausgesetzt.
Immer wieder hört man Zuschauer um sich herum das Wort "Englisch" raunen, wenn ein neuer Titel erklingt.
Viele enttäuschte Gesichter im gut gefüllten Saal.
Zum Glück:
Das dritte Cover der Tina Turner, Denise Lucia Aquino, ist eine Wucht!
Nein, sie ist keine Naturgewalt wie ihr britisch-amerikanisches Vorbild Adrienne Warren, aber sie ist verdammt gut!
Und: Sie kann singen, spielen und ist der deutschen Sprache mächtig!
Das scheint in dieser Kombi hierzulande bei dieser Show ja praktisch schon wie ein Sechser im Lotto zu sein.
Mein Tipp:
"Tina" in Hamburg links liegen lassen und einen Flug nach London buchen.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Großartige Darsteller, gutes Stück
07.07.2019 - In diesem Jahr ist es Peter Lund gelungen, sich in seinem Stück wirklich auf die Handlung zu konzentrieren und nicht tausend Nebenschauplätze aufzumachen. Das hat dem Erzählfluss und Tempo des Stückes sehr gut getan. Die Musik von Wolfgang Böhmer auch sehr viel besser als der langweilige Einheitsbrei des letzten Jahres.
Die Darsteller allesamt großartig, allein Jenny ein wenig blass. Tänzerisch gehörten die Herren und Brüning zum Besten, was ich seit langer Zeit von den Absolventen gesehen habe. Eine tolle Leistung bei gefühlt 40 Grad im Saal, super. Wer Zeit hat, sollte unbedingt hingehen.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Perfekte Darsteller, gewitzte und warmherzige Show
03.07.2019 - Eine unterhaltsame, wunderbar erzählte Geschichte über fünf Freundinnen, die ihre Liebe zur Band Take That verbindet. Mir hat besonders die Dynamik der Darsteller gefallen, die mit viel Spielfreude, Gefühl für Timing und einfach mitreißend sympathisch gespielt, getanzt und gesungen haben. Sowohl die jungen Frauen, als auch die älteren Frauen sowie die beiden männlichen Nebendarsteller haben rundum überzeugt. Selbstverständlich waren auch die Sänger der Band, die hingebungsvoll akkurat und mit vollem Körpereinsatz tanzten und dabei verführerisch ihre "Fans" anlächelten, die perfekten Teenie-Schwärme. Der Clou des Stücks ist in meinen Augen, dass die Band selbst in den Hintergrund tritt und das Leben ihrer fünf weiblichen Fans nach vorn stellt - einfühlsam verknüpft mit den Hits von Take That.
Deren Lieder passen überraschend gut zur Handlung oder umgekehrt - jedenfalls merkt man, dass britische Show-Profis am Werke waren, die die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnehmen - nicht ohne den ein oder anderen gut sitzenden Witz und nicht ohne einen gewissen Druck auf die Tränendrüse. Aber das ist eben die Kunst leichter Unterhaltung, die so schwer zu schaffen ist: Den Zuschauer mitnehmen auf eine kleine Geschichte und ihm über alle Alters- und Bildungsgrenzen hinweg drei Stunden lang Freude zu bereiten. Goethe und Schiller können wir morgen immer noch lesen!
Emotionaler Höhepunkt war für mich die Vereinigung der jüngeren und der älteren Charaktere zum Hit "Back for good", in dem sich die Frauen an ihre Jugendträume erinnern und mit ihren Lebenswegen aussöhnen: Wunderbar zärtlich und anrührend gespielt. Dieses stimmige Bild werde ich niemals vergessen... (ich habe schon wieder einen Kloß im Hals, weil mir das so gerührt hat)
Faszinierend war auch das kreative Bühnenbild, das unter Einbeziehung von Projektionen und selbstfahrenden Elementen sowie mit Windmaschinen, Konfetti und Feuerkanonen mit allem aufwartete, was die Bühnentechnik zu bieten hat. Am Ende der Show stand das Publikum und klatschte und wippte begeistert mit - das proffessionelle Darsteller- und Musikerteam hat es trotz eines nur halbvollen Saals geschafft, eine positive Stimmung zu erzeugen und das Publikum mitzureißen.

Kurti (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Berührende Story mit abwechslunsreicher Musik
29.06.2019 - Spontan habe ich mir (nach Heilbronn) nun die Aufführung des Theater unter den Kuppeln angesehen.
Es ist nach AIDA mein zweiter Besuch dort gewesen. Wieder beeindruckte die hohe Qualität der Ausstatttung, der vielen Kostüme und der hervorragenden Aussteuerung zwischen dem 12-köpfigen Orchester und dem etwa 30-köpfigen Ensemble.
Da es sich größtenteils um Laien handelt muss man sicher den ein oder anderen Abstrich machen, aber das machen die Darsteller mit Spielfreude wieder wett.
Berührend vor allem die Szenen zwischen Edward und seinem Sohn Will klein/groß und das Zusammenspiel mit seiner Frau.
M. Tränkle als Edward leistet hier enormes und kann in den Solonummern und Duetten berühren und mit toller Stimme und Präsenz begeistern.
Big Fish ist unterhält gut, mit facettenreicher Musik aus den unterschiedlichen Richtungen. Gleichwohl ist die Show mit etwas über 3h Spieldauer etwas lang geraten. Bedingt durch die vielen Szenenwechsel rotiert die "von Menschen" betriebene Drehbühne sehr oft und es entstehen kleinere Pausen. Dazu kommen nette Aufbauten in Form von Häußern, Brunnen, Zimmern.
Hervorzuheben das wirklich kraftvoll aufspielende Orchester.
Bei Preisen von 18-25 Euro kann man nichts falsch machen und dem Ensemble nur das Beste für die Saison wünschen.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Der Teppich hebt nur manchmal ab
28.06.2019 - So ganz rund ist die Übertragung des Disney Films ALADDIN auf die Musicalbühne nicht gelungen.
Dem Bühnenstück fehlt es an so einigem. Zum Beispiel wird ein mitreißender Opener und ein spektakuläres Finale schmerzlich vermisst. Es fehlt die quirlige Dynamik und der subversive Witz der Filmvorlage. Statt dessen bremsen schwerfällige und bemühte Nummern, wie "Proud of your Boy", den Handlungsfluß und das Vergnügen aus.
Auf der Habenseite steht dafür die ausgesprochen routinierte Regie und schmissige Choreografie von Casey Nicholaw.
Auch die Optik stimmt. Bühnenbild, Kostüme und Licht bilden ein verschwenderisches Show-Ereignis.
Unterm Strich ist ALADDIN ein weitgehend unterhaltsamer Musical-Spaß. Es wäre allerdings sicher noch etwas mehr drin gewesen.
Um im Bild zu bleiben:
Der Teppich bleibt zu oft auf dem Boden statt abzuheben.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Nette Unterhaltung - nicht mehr, nicht weniger
28.06.2019 - "Anastasia" bietet nette, belanglose Abendunterhaltung; man kann die Show halt "einfach mal so mitnehmen."
Kaum etwas daran begeistert richtig, nichts regt einen wirklich auf und es ist eben auch nichts tatsächlich schlecht.
Das Hauptproblem liegt in einer extrem dünnen Story:
Die Prämisse "ist sie es oder nicht?" füllt nunmal keine 2,5 Stunden. So existieren also keine wirklichen Fallhöhen und die Figuren bleiben meist unmotiviert und unterentwickelt blass.
Bis auf die großartige Judith Caspari in der Titelrolle:
Mit großem Elan und Charisma dominiert sie ihre Bühne: A star is born!
Wenn sie den einzigen Hit der Show "Reise durch die Zeit" fast statisch in der Bühnenmitte mit viel Seele aber ohne jegliche Hilfe von Bühneneffekten mit ihrer großartigen Stimme füllt, zeigt sie ihr Können.
Leider wird sie dabei vom allzu ausgedünnten "Orchester" (10 Musiker in Stuttgart gegen 21 am Broadway) alleine gelassen, so dass trotz phantastischem Gesang der Gänsehautmoment leider ausbleibt.
Susanna Panzner gibt als Understudy eine glaubhafte Zarenmutter, die jedoch das "Alte" aufgrund ihres wirklichen Alters zu gewollt herstellen muss.
Eine gut aufgelegte Jaquline Braun als exaltierte Lilly und eine wunderbare Kinderdarstellerin als junge Anasatsia runden das überaus positive Bild der weiblichen Hautrollen ab.
Den männlichen Protagonisten steht in verschiedenen Abstufungen (wie leider so oft) die deutsche Sprache im Weg.
In einem Falle leider so sehr, dass der eigentliche Antagonist des Abends gar nicht stattfindet. Aber das liegt sicher auch mit am Buch, das wohl nur einen zahnlosen, halbgaren Gegenspieler vorsieht. Es soll ja bloß nicht zu dramatisch werden, Gott bewahre.
Zu vielgepriesenen Video-Leinwand kann man nur eines sagen:
Schlichtweg sensationell! Ganz plastisch, fast in 3D werden ganze Welten erschaffen. Insbesondere die Szene mit der Zugfahrt erweist sich als großes Kino.
Das war ein durchaus netter Theaterabend ohne jegliche Höhen und Tiefen.
Aber wer die kleine Schwester von "nett" ist, ist uns allen ja hinlänglich bekannt.
Glück gehabt.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Sehr schönes Musical
24.06.2019 - Ich bin mit nicht sehr großen Erwartungen in das Musical gegangen, da ich mir unter dem ganzen nicht viel vorstellen konnte, (den Zeichentrickfilm kenne ich kaum).
Ich habe im Vorfeld gehört das es kaum Bühnenbild und fast nur LED-Wände gibt (für mich war das im Vorfeld ein großer Minuspunkt, ich mag aufwändige Bühnenbilder) jedoch hat mich das Bühnenbild mehr als überrascht, ich fand das mit der LED-Wand großartig.
Es gibt ein paar kleine Längen im Stück, aber alles in allem hat mir das Musical sehr gut gefallen. Vor allem die Cast überzeugt auf ganzer Linie.
Judith Caspari spielt nicht nur Anastasia nein sie lebt diese Rolle, wahnsinnig gut gesungen und gespielt.
Milan van Waardenburg als Dimitri und Thorsten Tinney als Wlad fand ich beide auch grandios besetzt.
Außerdem hervorheben möchte ich noch Masha Karell als Zarenmutter, kleine Rolle aber super gemacht.
Mein persönliches Fazit ist, sehr sehenswert, ich würde es mir sofort nochmal ansehen

Musicalfan86 (39 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Ein netter Abend, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
17.06.2019 - Ich habe die Show am 13.06 gesehen im schönen Theater des Westens.
Der Titel lässt etwas anderes vermuten, als dann wirklich auf der Bühne geboten wird. Ja, es geht um die Band, aber diese ist meist nur Begleitmusik, sieht nett aus und hilft bei den Umbauten.
Eigentlich geht es um die Freundschaft von 5 Mädels, einen Todesfall, Trennung und sich wiederfinden, und sich dem Leben stellen. Viele schöne kleine Dinge, die leider nicht ganz transportiert werden und das Buch auch meist nur oberflächlich behandelt.
Dazu gibt es manche schöne Regie Einfälle, gute Musik ( wenn man 90iger Jahre Boygroup Mucke gut findet ) und ein herrlich, frisch spielendes Ensemble.
Leider war die besuchte Vorstellung fast leer, aber um einen netten Theaterabend mit Freunden zuhaben ist es gut, auch wenn die regulären Preise für meinen Geschmack viel zu hoch sind. Ich hatte eine gutes Angebot von berlin Ticket.

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Tolle Artistik mit schöne Bildern
17.06.2019 - Ich war am 05.06 in der Show und muss sagen, dass ich positiv überrascht war von der Show.
Die Artist ist wirklich gelungen, sei es mit dem Einrad, Sprungbrettern, Flügen, Trapez oder mit dem Trampolin, es entstehen wirklich schöne Szenen und gerade die großen Nummern sind fantastisch.
Auch die Tänzer machen einen richtig guten Job.
Das große Minus des Abends ist das Buch.
Wenn man Musical drauf schreibt, sollt es auch ein Musical sein, also mit einer Story und nicht wie eine Revue daherkommen, die ab und zu mit ein paar Groschen Roman Szenen unterbrochen wird.
Das können auch nicht die Darsteller retten, die manchmal schon genug damit zutun haben, überhaupt die Sprache zu beherrschen. Vajen van den Bosch als Indigo redet wir Alfred J. Quack mit holländischem Sing Sang, Alessio Impedovo als Joey singt sehr gut, aber verhaspelt sich dauernd mit der Sprache und Endungen, genau wie Laura Panzeri die zwar sexy aussieht, aber mit ihrem starken italienischen Akzent manche Szene schmeißt.
Einzig Pasquale Aleardi schwebt über allen Dingen und gibt in perfektem Deutsch den AJ und Macher der Show. Perfekt besetzt!
Ein weiteres Highlight ist Buster, ein Entertainer und Clown mit viel Situations Komik gespielt von Aaron Sebastian Dewitz. Wirklich super.
Insgesamt ist die Show sehenswert, aber ein Long Run sieht anders aus.

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Tolle Stimmen
17.06.2019 - Habe mich gut unterhalten gefühlt und habe die deutschen Songs sehr genossen. Ich hoffe, dass es hier endlich mal wieder eine CD geben wird. Ich verstehe allerdings nicht, warum eine Show mit dieser Ausstattung an einem Samstagmittag 158 € kosten muß, deshalb ziehe ich einen Punkt ab. Sorry, für den Preis erwarte ich auch ein schönes Bühnenbild, Projektionen o. e.

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Das beste deutsche Musical seit Jahren
14.06.2019 - Es ist eine enorme Leistung des Autoren Tilmann von Blomberg, wie er den epischen Historienroman von Victor Hugo in eine verständliche, unterhaltsame, funktionierende und intelligente Musical-Adaption umgewandelt hat.
Trotz maß- und sinnvoller Veränderungen und Kürzungen kann das Ergebnis auf ganzer Linie überzeugen.
Komponist Frank Nimsgern weiß die Vorlage zu nutzen. Seine abwechslungsreiche Komposition spannt den Bogen von barocken Zitaten, über gefühlvolle Musical Balladen bis zu zeitgenössischen Rockelementen. Sie folgt einem rezitativen Charakter, wo es nötig ist und entfaltet enorme emotionale Kraft, wo es passt.
Dies ist Nimsgerns beste Komposition seit POE. Bravo!
Virtuos nutzt Regisseur Andreas Gergen die enormen technischen und personellen Möglichkeiten der Staatsoperette. Das Ergebnis ist nicht nur visuelle überzeugend und beeindruckend. Mit großer Kreativität zeichnet er die Geschichte kraftvoll nach und verbindet grundsätzliche Aussagen mit der Gegenwart.
Kongenial spiegelt sich das -wie schon erwähnt- in der Musik, aber auch in der Ausstattung und Choreografie.
Die Besetzung vervollständigt den positiven Gesamteindruck der Produktion.
DER MANN MIT DEM LACHEN ist mitreißendes, geistreiches, unterhaltsames Musical Entertainment auf höchstem professionellen Niveau.
Für mich ist es das beste deutsche Musical seit Jahren.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Tolles Musical
13.06.2019 - Das Musical ist leider schon so lang her. Darf aber wieder kommen.
Bei Mozart stimmten die Darsteller, das Bühnenbild und das Orchester auch wenn es woanders saß.

sonya80 (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Ein neuer König
13.06.2019 - Drei tolle Shows gesehen. Das Musical ist wunderschön. Mit Jan Ammann in der Hauptrolle. Das ist ein sehr guter König. Prinz Otto sollte der Nachfolger werden. Der wurde gespielt von Timm Marquardt. Sehr gut, sehr talentiert. Gratuliere dem Festspielhaus zu der Entdeckung. Jan und Timm waren ein Traum.
Das Festspielhaus ist sehr schön. Alle sehr freundlich. Ludwig passt so gut da rein. Schade, das es kein Orchester gibt.

sonya80 (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Lohnt sich
11.06.2019 - Halbszenische Aufführung. Man kann sich also voll auf die Musik konzentrieren, großartig gespielt vom Brückner Orchester unter Leitung von Tom Bitterlich. Schon allein das lohnt den Besuch. Und dann ist da noch der an diesem Abend alles überragende Christian Fröhlich. Wunderbar wie der seine Songs interpretiert. Hört man selten so gut. Und auch darstellerisch überzeugt er voll und ganz. Von dem Mann möchte man mehr sehen und vor allen Dingen hören. Auch die anderen Rollen sind durchweg gut besetzt.

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Schöne Produktion eines Klassikers
10.06.2019 - Eine durchweg gelungene Produktion. Alle Mitwirkenden sind hervorragend, besonders sticht Philipp Hägeli als Che hervor. Das Bühnenbild erinnert bei Tag zwar an eine Baustelle, bei Nacht mit stimmiger Beleuchtung wird dies jedoch egal, da das verwendete Baugerüst dann nicht mehr so zu erkennen ist. Die Tonqualität ist sehr gut. Sowohl aus künstlerischer, als auch aus technischer Sicht kann nichts bemängelt werden. Einziger Rückschritt im Vergleich zu früheren Produktionen auf der Burg ist der Busshuttle. Bisher immer mit einer beeindruckend großen Busflotte organisiert, sind diesmal nur wenige Fahrzeuge im Einsatz, wodurch es zu Wartezeiten nach der Vorstellung kommt.

musica01 (3 Bewertungen, ∅ 3.7 Sterne)
Perfekt
10.06.2019 - Einfach nur Wahnsinn. Das Musical hat 30 Jahre nach der Uraufführung nichts von Anziehungskraft verloren. Und darüber braucht man nicht viel zu sagen.
Einfach Perfektion pur! Die Produktion darf jederzeit gerne wieder gezeigt werden oder besser gesagt muss wieder nach Deutschland kommen.

MichaelD (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Gute musikalische Unterhaltung
10.06.2019 - Ich habe viel gelesen darüber und bevor das Musical von der Bildfläche verschwindet wollte ich mich selber überzeugen.
Gleich vorab: Wer eine Story erwartet, erwartet zu viel.
Wenn man sich einfach berieseln lässt und sich auf das Musical einläßt ist hier aber gut unterhalten.
Falco hatte an dem Abend Carl van Wegberg gespielt, den ich bereits in anderen Stücken gesehen hatte und der sehr passend war in der Rolle.
Tom van der Ven hingegen macht sich dort leider etwas lächerlich als Tink. Erstaunlich das so ein Darsteller solche Rolle spielt.
Effekte und das Bühnenbild sind wirklich super und lohnenswert. Man sollte das Musical gesehen haben. Eine klare Empfehlung, aber aufgrund der fehlenden Story nur 3 Sterne.

MichaelD (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Tolle Umgebung - lohnt sich
10.06.2019 - Gleich vorab für das Festspielhaus und seine Lage gibt es vorab 5 Sterne. Das Haus präsentierte sich bei schönsten Wetter und mit vollem See. Einfach traumhaft.
Die Besetzung von König Ludwig durch Jan Ammann zog mich zu Ludwig2. Ich hatte vieles gehört und wollte mich nun selber überzeugen. Ich wurde nicht enttäuscht und würde mir jederzeit wieder Ludwig2 ansehen.
Eine absolute Überraschung des Abends war ein sehr junger Darsteller, der an dem Abend den Prinz Otto (Bruder des Königs) spielte. Timm Moritz Marquardt, der 17jährige Jungdarsteller zeigte das er sich nicht hinter Jan Ammann verstecken muss sondern ganz im Gegenteil. Schauspielerisch dramatisch und gesanglich sehr überzeugend harmonierte er perfekt mit Jan Ammann.
Die Kaiserin Elisabeth hingegen war für mich fehlbesetzt für die Rolle - allein vom optischen Alter -Sigrid Plundrich. Aber das hat dem ganzen Musical kein Abbruch getan und ich gebe eine klare Empfehlung sich das Musical anzusehen.
Weiteres Highlight ist die Ausstattung der Bühne mit dem See und der verschiedenen Drehbühnen!

MichaelD (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Klasse Inszenierung
09.06.2019 - Ich muss gestehen, dass ich nur wegen einem Darsteller hingefahren bin. Ich wollte unbedingt Christan Funk als Riff sehen. Und war von der ganzen Umsetzung des Musicals fasziniert.
Ein sehr schönes Theater in einer tollen Stadt!

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Einmal gesehen reicht
09.06.2019 - Paramour ein Mix aus Musical und Artistik. Senioren werden ihren Spaß an der seichten Unterhaltung haben.
Es ist auf jeden Fall mal was ganz anderes. Reine Musicalgänger werden daran keine Freude haben. Ich war gut unterhalten durch die Show und die Leistung der Artisten und Darsteller ist super! Story ziemlich flach bis gar nicht existent. Wenn man an günstige Tickets durch Aktionen kommt kann man sich das einmal anschauen.

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Positiv überrascht
09.06.2019 - Ohne Erwartungen hingegangen und wirklich positiv überrascht worden. Von Anfang eine tolle Stimmung und man wird gleich mit einbezogen in das Stück. Anhand der Werbung wäre ich nicht in das Musical gegangen, aber durch die Publikumsmeinungen habe ich dem Musical eine Chance gegeben. Gerne mehr von solchen tollen und unbekannten Stücken.
Die Cast hat mich überzeugt!

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Schönes Musical
09.06.2019 - Wer die Chance hat sollte es nicht verpassen Anastasia zu gucken. Etwas kitschige Geschichte aber sehr schön inszeniert. Darsteller konnten alle überzeugen. Allerdings einmal gesehen reicht aus. Trotzdem anschauen lohnt sich!

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Klasse Inszenierung
09.06.2019 - Wir sind heute ohne Erwartungen ihn die Vorstellung gegangen.
Was soll ich sagen? Wir waren positiv überrascht. Sehr emotional und eine wunderbare Inszenierung!
Tolle Choreographie, klasse Ensemble.
Herausstellen muss man den Hauptdarsteller Seymour. Gesanglich und schauspielerisch leitet er auf dem höhsten Niveau durch das Musical. Kleiner Abstrich muss gemacht werden dafür das der Seymour (Timm Moritz Marquardt) sich hauptsächlich nur auf der rechten Seite aufhält. Hier ist meine Empfehlung sich auch gleich auf die rechte Seite zu setzen. Noch nennenswert ist der Zahnarzt (Aaron Kunze) zu erwähnen - sehr gute Umsetzung. Klare Empfehlung sich das Musical anzugucken! Das Bühnenbild ist sehr spartanisch gehalten, aber die Audreys II gleichen das aus.

Sybille Kurzweg (5 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Sehenswerte Inszenierung
05.06.2019 - Eine sozialpolitisches Stück, dass heute - mehr denn je - seine Notwendigkeit zeigt. Tolle Inszenierung und grandiose Darsteller! Begleitet von einem eindrucksvollen Orchester. So etwas hört man heutzutage leider selten.
Wieder einmal großes Lob an das Landestheater!

Brittigram (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
Grandiose Darsteller
05.06.2019 - Seit einigen Jahre schon besuche ich die Festspiele in Hanau, aber ich muss sagen damit haben sie sich wirklich selbst übertroffen.
"Weltenwandler" ist mit Jonas Hein, Peter Lewys Preston, Carolin Fortenbacher und Maria Danae Bansen wahrlich starbesetzt.
Als Jonas sein großes Solo im ersten Akt singt, saßen meine Freundinnen und ich mit offenen Mündern da. Eine Stimme aus Gold.
Carolin herrlich schrullig als nuschelnde böse Hexe und Maria als liebenswürdige Prinzessin Thalia, die es durch ihre erfischende Art schafft den verbitterten Jacob Grimm zu erweichen.
Auch sehr lobenswert zu erwähnen sind Laura Pfister als Dortchen, Janne Peters als Marie und Claudio Gottschalk-Schmitt als Dummling.
Mein absolutes Highlight war jedoch Peter Lewys Preston, der mit seinem unglaublich ehrlichen Schauspiel direkt ins Herz trifft. Vor allem wenn er im Finale die Seele von Wilhelm Grimm offenbart - in einer Peter-Pan-mäßigen "Ich glaube ja an Feen" Szene - bleibt kein Auge trocken.
Eine tolle Inszenierung mit wundervollen Choreografien(die Märchen haben ihre eigene Zeichensprache) und einem klugen Bühnenbild.
Einziger Kritikpunkt ist leider der Ton. Das Zelt macht den Sound sehr schwamming. Vielleicht gibt es ja irgendwann die Chance das Stück in einem richtigen Theater zu sehen.

Brittigram (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
schöne Ausstattung
03.06.2019 - Die englische CD hat mich schon nicht gepackt und ist nach einmaligem Hören ins Regal gewandert.
Das 2malige Live-Erlebnis in Stuttgart hat daran nichts geändert. Die Backstageführung hatte noch Lust auf mehr gemacht: die Ausstattung und schönen Bilder auf der LED-Wand können aber nicht darüber hinweghelfen, dass es musicalisch für mich kein Renner ist.

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Tolle Kombi Musical + Variete + Filmbranche
03.06.2019 - Paramour hat mich wunderbar unterhalten. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Mit klasse Darstellern & Artisten. Man entdeckt jedes Mal etwas Neues. Ich komme gerne wieder.

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
ganz schlimm...
02.06.2019 - Ich habe letzte Woche diese Stück in Werk 7 gesehen und es war schlecht besucht und echt fade, man sitzt zwar mittendrin aber doch nur "davor"- es hatte Längen und mir hat das Herz gefehlt. Und die blauen unbequemen Stühle sind von Fack yu Göhte noch über geblieben,offenbar war das das Geld zu Ende.Aich WC Container hatten nir den Graffitti-Anstrich... Das Musical des Jahres 2019 wird das Stück sicher nicht und ich muss nicht 2x sehen...schade um soviel Eintrittsgeld

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
Märchen schreibt die Zeit
29.05.2019 - Die Festspiele Hanau zeigen dieses Jahr keine Adaption eines Grimm Märchens, sondern eine märchenhafte Annäherung an die Biografie der Brüder Grimm.
Die Idee ist gelungen. Es werden zeithistorische Begebenheiten aus dem Lebenslauf der Brüder mit einer fantasievollen Parallelhandlung in einem imaginären Märchenreich verbunden.
Groß und Klein werden damit gut unterhalten.
Unterm Strich bleiben kleine Defizite in der dramaturgischen und literarischen Aufbereitung.
Etwas stringenter könnte der Handlungsfluss sein. Etwas pointierter könnten Charaktere und Differenzen dargestellt sein.
Auch Marc Schubrings Musik kommt kaum über "hübsch" und "nett" hinaus.
Großartig ist die Besetzung.
Das I-Tüpfelchen ist die sensationelle Carolin Fortenbacher, die charismatisch, stimmlich und mit einer aufsehenerregenden Körpersprache die Bühne dominiert.
Hanau ist auch dieses Jahr wieder eine Reise wert.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Beeindruckend!
26.05.2019 - Ich war vorab skeptisch wie es gelingen würde,Artistik und Musical in einer Show zu vereinen, aber was soll ich sagen, es ist fantastisch gelungen: von der ersten Minute an war man voll drin in der Show und wusste nicht wohin man sehen sollte um nichts zu verpassen, da empfehle ich einen 2.Besuch, um auch wirklich alles gesehen zu haben.
Die Artistik ist atemberaubend, Weltklasse: seien es die Zwillinge die übers Publikum fliegen, da stockte mir der Atem. Die Trampolinnummer fand ich sehr spassig, und auch der Einradfahrer mit seiner Kollegin - wow! Meine Lieblingsszene ist das Love Triangle: 3x die Hauptrollen singend am Rand und mittendrin die Artisten welche die 3 Sänger darstellen und am Trapez eine Dreiecksnummer hinlegen, wow! Ich war absolut geflasht! Auch sehr genial die Filmstripnummer!
Da ich die Broadway CD schon etwas angehört hatte wusste ich bei einigen Nummern schon was mich erwartete. Manchemal typische Cirque Hintergrundmusik aber auch Nummern mit Ohrwurmpotential - seit ich aus der Show raus bin kriege ich "Alles" und den Song des Love Triangles nicht mehr aus dem Kopf.
Ein absolut fantastischer Abend, absolute Empfehlung die Show zu sehen. Ich werde es bestimmt noch öfter tun!
und auch wenn ich Pantomime so gar nicht mag - Buster war sehr spassig :)

Indis (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Udo lebt...
21.05.2019 - Schade das man diesess coole Stück micht mal wieder spielt, einfach knorke.....wa .....

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
einfach nur mega
21.05.2019 - ....man braucht nicht viel sagen, einfach mega,besser kann es nicht machen......unbedingt ansehen

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
Kein großer Wurf-leider
21.05.2019 - Nach das Theater Lüneburg einen tollen"kleinen Horrorladen"im Programm hatte ,ist diese Neuinszenierung von Oliver Hennes kein großer Wurf...
Das Buhnenbild:-Simone Anton Bühnting-
Es ist sehr spärlich und die wenigen Teile sehen eher aus als waren diese beim Musical "Schuh des Manitu" schon mal im Einsatz.Das SkidRow-Strassenschild könnte auch das Strassenschild der LINDENSTRASSE sein.
Eher lieblos und sicher nicht tempodienlich...
Die Inszenierung:Oliver Hennes
Es fehltdeutlich das Thempo und die wenigen eigenen Regiefälle wirken eher störend,streckenweise ist etwas langathmig,gerade weil es die Girls mehrmals gibt,was zusätzlich verwirrt.Im zweiten Teil ist das Tempo etwas besser,aber es fehlt das große Fianle-Auch fehlt ein Song,der der Inszenierzng gut getan hätte.
Kostüme:Oliver Hennes
Was das Bühnenbild zu lahm ist ,fangen meist die gelungenen Kostüme wieder auf,Sie tragen die "Nicht-Profis"die meisten Strecken der Show.
Audey Zwo-Puppen:
Man versteht nicht,warum nicht die Pflanzenfiguren des letzten Lüneburger Horrorladen verwendet hat,die Puppen verraten leider,egal an welcher Stelle sie zu sehen sind,wie sie funktionieren,und werden daher schnell zur Kapserle-Puppe,auch eine schlicherte Bemalung ,statt ungglückliche Mandalamuster,hätten echt geholfen.Die Hauptfigur des Abends bleibt daher zu unbeweglich und zu schlicht.
Darsteller:
Sie tun alle,als Nicht-Profis ihr Bestes,aber hier hat offenbar ein gutes Rollenprofiltraining gefehlt.Einzig Aron Kunze als Orin macht seine Rolle perfekt und glaubhaft.
Musik:
Die vierköpfige Band spielt das Stücke der Show gut und frech runter,und versieht sie dabei mit einem neuen,coolen Groove...
Fazit:
Ein Abend,der Spass und gute Laune machen könnte,wenn die Regie mehr und feiner gearbeitet hätte,die andere Vorhängerinszenierung in Lüneburg hat mir besser gefallen,schade eine verpasste Chance für ein sollches Stück.

Theatergänger007 (6 Bewertungen, ∅ 2.7 Sterne)
Betrug
02.05.2019 - Das Musical wurde für 40 bis 130 Euro pro Karte verkauft. Es gleicht einer Schulaufführung und das ist noch beleidigend, Schüler können es besser. Und noch was, die letzte Aufführung war in Chemnitz am 06.04.2019. Alle anderen sind ausgefallen und die Kunden warten auf ihr Geld. Die Firma hat Insolvenz anmelden und ob die jemals Geld sehen, ist zu bezweifeln. Nie mehr eine Show von Peter Jesche aus Frankfurt Oder.

Hikari Shinji (erste Bewertung)
Musical, Zirkus, Revue, Show hier gibt es alles zu sehen
29.04.2019 - Ich kann euch nur ans Herz legen, schaut euch dieses großartige Musical an. Man merkt, dass es mit Liebe gemacht wurde, denn es ist wirklich alles wunderbar bis ins kleinste Detail. Die Kostüme, die Gestaltung von Zelt und wunderschöne Melodien mit tollen Texten und auch die Sprache von damals immer wieder angepasst an die Zeitepochen. Die Artisten sind einfach nur atemberaubend. Die "Zauberei" einfach toll. Wir haben nicht rausgefunden wie sie funktionieren 😛. Die Darsteller und Artisten waren mit soviel Spielfreude dabei, habe ich selten so erlebt. Nadja Scheiwiller hat gestrahlt unglaublich ihre Ausstrahlung und Präsenz. Alexander Klaws ist ein großartiger Friedrich und Fredy. Ein Entertainer, er nimmt dich wirklich mit. Alle anderen Darsteller und Artisten, Zauberer machen dies genauso großartig. Mischa Kiek als Eugen, Brigitte Oelke als Mutter usw. einfach klasse.
Ich habe es so sehr genossen im Publikum zu sitzen. Humor kommt natürlich auch nicht zu kurz. Es gibt sehr viele witzige Momente. Es hat einfach viel Spaß gemacht. Es fand auch einiges im Publikum statt, Tiere und Darsteller rannten an uns vorbei. Es war wirklich insgesamt faszinierend. Also auf nach Bern oder Basel, es lohnt sich wirklich sehr.
S'isch supr gsi 😁

Schmidtchen48 (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Unterhaltsamer Abend
29.04.2019 - Das Beste ist an diesem Abend ist Bernsteins großartige Musik und die Songtexte von Comden und Green, die hier zum Glück im Original gegeben werden. Das Orchester des Gärtnerplatztheaters unter Michael Brandstätter spielt prächtig auf. Stimmige Kostüme, die leider nicht jede der mitwirkenden Damen vorteilhaft kleiden. Das Ganze ist schön inszeniert, leidet allerdings ein wenig darunter, dass nahezu alle Rollen nicht altersgerecht besetzt sind. Bettina Mönch ist stimmlich und darstellerisch ein Traum. Toll fand ich die Choreografie von Adam Cooper. Nicht jeder der drei Matrosen ist ein geborener Tänzer. Aber Cooper gelingt es, jeden in den Tanzszenen großartig aussehen zu lassen.

JürgenE (46 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
enttäuscht und gelangweilt
27.04.2019 - Habe gestern Musical gesehen.Enttäuscht über Inhalt des Musicals, da für meinen Geschmack das Thema Sex,Frauen,Abtreibung-Frauen "klarmachen" einfach zu oft thematisiert wurde. Das sorgt kaum für eine ausgelassene Stimmung. Das Thema tanzen und Freude rückt dabei in den Hintergrund.Tanz und Gesang nicht mitreissend.
Der Preis dafür völlig überzogen.

musikal (erste Bewertung)
GROSSARTIG-BOMBASTISCH- mit SUCHTGEFAHR
26.04.2019 - Als eingefleischter Musical"fan" war ich zunächst nicht ganz frei von Vorurteilen.... Würde mir eine Metal- Rock- Oper gefallen? Hoffentlich wird es mir nicht zu laut! Hoffentlich schreien die nicht nur! Da aber Chris M. die Titelrolle spielt, müsste es ja eine gewissen Qualität haben :-)
Nach den ersten Tönen hatte ich bereits ein gutes Gefühl. Hier war ich richtig!
Wo fange ich an?
Das Bühnenbild- Selten durfte ich ein so extrem tolles Bühnenbild auf mich wirken lassen. Einfach wunderschön und ganz grossartig die Stimmung des Stückes wiedergebend. Ganz großes Kino, wie ich finde. Genau wie die Kostüme und Perücken, die zum Teil auch etwas schrill waren, aber unglaublich ausdrucksstark. Hut ab.
Die Tänzer waren alle echt toll und setzten die Choreografien , die super ausgedacht und total passten mit einer gewissen Leichtigkeit super um. Auch Top!
Dann gab es noch einen wundervollen, hoch motivierten Opernchor, was mich wirklich sehr freute. Sie waren mit Leib und Seele dabei und das hörte und sah man ihnen an.
Ein toller Kinderchor bereicherte das Stück zusätzlich. Ein kleines Mädchen, als Gott spricht die englischen Texte mit einer Souveränität. Das war nicht süß, sondern wirklich sehr beeindruckend.
Auch die Idee, Gott mit einem Kind zu besetzen, finde ich ganz, ganz toll.
Alle Solisten waren stimmlich und schauspielerisch richtig gut. Wahnsinn! Für mich gab es da keine Schwachstelle.
Natürlich war ich auf die beiden Hauptdarsteller gespannt. Chris Murray und Andy Kuntz waren beide stimmlich so grossartig, überzeugend und gewaltig. Chris Murray in der Titelrolle überzeugte mich einmal mehr. Er hat es einfach drauf.
Andy Kuntz allerdings raubte mir den Atem! Er brillierte gesanglich. Wie präzise, perfekt und trotzdem voller Gefühl er diese extrem hohen Lagen, aber auch die leisen, rauchigeren Töne sang, faszinierte mich. Und sein Spiel als Death war überwältigend.
Highlight war auch das Duett von Chris m. und Andy K. .
Orchester und die Metalband Fanden Plas im Zusammenspiel- das passte hier einfach so gut. Wie die Faust aufs Auge. Hut ab! Fantastisch!
Naja, und die Musik und die Songs an sich.... Ich liebe sie einfach! Balladen, die soooo wunderschön sind. Rock, der bombastisch war und sogar opernhafte Elemente gibt es in diesem Stück. Das war ganz ganz gross.
Inszenierung fand ich sehr interessant. Mal nicht spießig an dieses Thema "Jedermann" heranzugehen war unglaublich "erfrischend" . Wirklich eine ganz tolle, Arbeit mit sehr viel Herzblut.
Das es dem Publikum, das sehr gemischt war (jung und alt) ausgesprochen gut gefällt, merkte ich schon an dem jeweiligen grossen Szenenapplaus.
Aber als der letzte Ton verstrichen war, hielt es die Zuschauer in dem restlos ausverkauften (es gab sogar zusätzlich noch Stehplätze) Theater nicht mehr auf den Stühlen. Tobender Applaus, 20- 25 Minuten stehende Ovationen waren der wohl verdiente Lohn für eine beeindruckende, fantastische Leistung aller Beteiligten.
Ein grossartiges, unvergessliches Erlebnis.
Anschließend habe ich mir tatsächlich im Foyer eine CD der Band Vanden Plas und ihrem Sänger Andy K. gekauft. Und diese gefällt mir wirklich sehr gut.
Alle Vorurteile über Bord geworfen und sogar gleich nochmal Tickets für "Everyman" gebucht. Es war zu toll. Absolut Sehens- und hörenswert.

Caroline Schubert (erste Bewertung)
Kann man sich mal angucken ...
24.04.2019 - Das Positive vorneweg:
Die Besetzung war stimmlich top und die Musik, wie auch das Orchester wirklich toll.
Es gab auch einige bewegende Szenen und schöne Duette, insbesondere zwischen Sloane und Falco (z. B. Wo tut der Schmerz am meisten weh).
Und hier beginnen auch schon die vielen "Was-soll-das Momente", denn eigentlich sollte doch die Geschichte zwischen Raven und Strat den Mittelpunkt der Handlung bilden. Die Story war leider insgesamt nur sehr mäßig.
Aber nunmal eins nach dem Anderen:
Der erste Moment, der für Sprachlosigkeit sorgte (leider nicht, weil es mir so gut gefiel) war unmittelbar der Anfang. Abgesehen davon, dass Raven in dieser Szene einfach nur vollkommen durchgeknallt wirkte, taten Sprechweise und Wortwahl schon in den Ohren weh. Auch wenn das Stück in der Zukunft spielt, hoffe ich nicht, dass diese Art von Gossensprache mal ein normaler Umgangston werden wird.
Ebenfalls relativ zu Beginn des Stückes "kullerten" sowohl Raven, als auch Sloane plötzlich durchs Wohnzimmer. Warum auch immer ...
Die Kamerafrau wirkte teilweise eher nervig und die Leinwand erzeugt Kinoatmosphäre, obwohl die Ansichten sich hier sicher sehr unterscheiden.
Auch hinsichtlich der "Sex-Szene" spalten sich die Gemüter. Nichtsdestotrotz fragt man sich, was diese halb nackten "Pinguine" hinter dem Auto für einen Zweck erfüllen sollen.
Der zweite Akt startete direkt mit meiner persönlichen no-go Szene: die unverhohlene Darstellung menschenverachtenster Gewalt.
Insgesamt wurde die Story im zweiten Akt jedoch etwas schlüssig oder man hat sich möglicherweise einfach nur besser an die wirren Handlungsverläufe gewöhnt.
Die Charaktere waren im Prinzip alle sehr eindimensional, sodass die Besetzung leider nicht sonderlich viel schauspielerische Fähigkeiten unter Beweis stellen musste. Mit ein bisschen gutem Willen kann man möglicherweise Falco und Sloane eine Persönlichkeitsentwicklung im Laufe des Stückes zusprechen. Wobei Falco mehrfach wieder in alte Verhaltensmuster verfällt.
Die deutsche Übersetzung der Liedtexte ist nicht immer ganz gelungen und wirkt an einigen Stellen etwas disharmonisch. Wünschenwert wären mehr und längere englische Sequenzen gewesen.
Fazit: Jim Steinman schreibt zweifellos grandiose Musik und die Darsteller konnten stimmlich absolut überzeugen, sodass es doch zumindest ein unterhaltsamer Abend war. Und das trotz der wirren bzw. kaum vorhandenen Handlung ohne jede Tiefe.

Steffie (8 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Im Kuchenkarussell zur Selbstbefreiung
22.04.2019 - Das frauenbewegte Musical WAITRESS ist nun auch in London angekommen.
Die wenig originelle und etwas aus dem zeitlichen Kontext (auch wenn es in der tiefsten amerikanischen Provinz spielt) gefallene Geschichte ist unspektakulär und schnell erzählt. Einfaches aber grundgutes Working Girl aus der Gastronomie lässt böse Ehemänner und unbrauchbare Kerle hinter sich und findet ihr Lebensglück darin Kinder zu bekommen und Kuchen zu backen. Das klingt nicht nur so, es ist auch so geschrieben und inszeniert, wie eine x-liebige Jahrzehnte alte, Klischee überfrachtete Womens-Lib-Geschichte.
Braucht man so etwas im Jahre 2019?
Ich persönlich würde sagen: Nein!
Außer gepflegter Langweile hat dieses Musical bei mir nichts ausgelöst. Daran kann auch das schlichte Bühnen- und Kostümbild (einziges Highlight ist das Kuchenkarussell-Portal), das etwas schwerfällig wirkende Staging oder die unauffällige Musik von Popstar Sara Bareilles nichts ändern. (Man beginnt nach vielfachen Hören diesen fürchterlichen Jingle bei der sinnlosen Aufzählung der Backzutaten zu hassen.)
Immerhin bietet WAITRESS aber einer begabten Darstellerin, wie Katharin McPhee, die Möglichkeit trotz aller vorlagenbedingten Widrigkeiten schauspielerisch zu reüssieren.
Das ist aber noch nicht Grund genug, um sich das Stück anzusehen.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Hollywood in Görlitz, toll
22.04.2019 - Ein Besuch der östlichsten Stadt Deutschlands und der Region ums Zittauer Gebirge wurde von mir mit einem Besuch der Aufführung am Theater in Görlitz verbunden.
Das wunderschöne Theater (kleine Semperoper) hat ca. 500 Plätze und insbesondere im Parkett im mittleren Bereich eine fantastische Sicht.
Das von großen Soli und beschwingten Ensemblenummern geprägte Stück von Lloydd Webber wird in einer ganz beeindruckenden Ausstattung und mit großem Orchester, Chor dargeboten. Die Villa mit obligatorischer Treppe und Orgel, das Studiogelände und Schwab's ... Alles wurde passend auf einer Drehbühne arrangiert um fließende Übergänge zu erreichen.
Die Regie konzentriert sich auf das Erzählen der Handlung und stellt die 4 Hauptpersonen in den Mittelpunkt.
Yvonne Reich brilliert als Norma Desmond mit nuanciertem Spiel und starker Stimme. Ihr NUR EIN BLICK bewegt sehr. Ebenso einzelne Szenen im Spiel mit Joe, Demills und das grandiose Finale.
Daniel Eckert (a.G) war ein Highlight. Optisch und auch stimmlich ein Volltreffer. Seine Schüchternheit Norma gehenüber weicht langsam der Gier nach dem Großen. Joe steht dazu fast die ganzen 2:45 (mit Pause) auf der Bühne. Dazu kommt seine facettenreiche Gestik die manche Szene und seine Kommentare illustrierten. Man darf sich freuen, mehr von diesem talentierten jungen Mann zu sehen.
Auch Anna Gössi als Betty singtvund spieltbganz wunderbar. Stefan Bley als Max eine idealbesetzung.
Beeindruckend auch die Ensembleszenen mit zum Teil 30 Personen auf der Bühne. DIE RECHNUNG ZAHLT DIE DAME wurde zudem witzig und etwas überdreht inszeniert - ein wohltuender Kontrast.
Die Textverständlichkeit auch in den Ensembleszenen war meist sehr gut bis gut. Ausstattung, Licht und Kostüm eine Leistung für das kleine Haus.
Fazit: Der Besuch der Stadt, in der schon viele Filme gedreht wurden und der Besuch der Show lohnt sich sehr.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Großartige Show
18.04.2019 - Vielen Dank! Das ist wirklich eine großartige Show. Unbedingt empfehlenswert. Tolle Bühne und Kostüme und talentierte Cast, wir haben den Abend sehr genossen.

lucasfarina (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Qualitativ eher unbefriedigend
17.04.2019 - Regie und „Ausstattung“ eher unbefriedigend, sehr einfach gehalten. Licht sehr gut. Das Orchester klingt semiprofessionell und man fragt sich, warum die in so einem großen Theater spielen. Ich sah eine Produktion im Pulheimer Walzwerk, für die freie Szene in Ordnung aber für das TaM war das klanglich kein Hochgenuss. Hoffe sehr, dass die nächste Produktion hochwertiger ist.

lucasfarina (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
Tolle erste Eigenproduktion des TaM
17.04.2019 - Patrick Stanke in Bestform, Pagani ist ein sehr starker Judas und eine wunderbare Maria-Magdalena. Ein Dreamteam, das man sich anschauen sollte. Ich wünsche mir weiter solche Eigenproduktionen vom TaM. Herzlichen Glückwunsch!

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Gut gemacht, reisst aber nicht vom Hocker
17.04.2019 - Um eine der hier viel diskutierten Fragen gleich zu klären: Es sind insgesamt 45 Leute beim Schlussapplaus. Musiker sind nicht dabei, nur der Dirigent.
Die Show ist okay, mehr aber auch nicht. Die Handlung ist so dünn wie schon seit langem in keiner großen Produktion mehr. Wirklich herausragende Artistiknummern gibt es kaum. Lediglich die fliegenden Zwillinge und die Trampolin Nummer sind sehr gut. Den Rest sieht man selbst in den "GOP Varietes" in deutlich besserer Form.
Die Aristen sind nicht gut in die Handlung der Show integriert - zu oft passt dass was, sie machen gar nicht zu dem, worum es in der "Handlung" gerade geht.
Für mich kann "Paramour" den Vergleich mit "VIVID" nicht standhalten. In Berlin sind die Melodien eingäniger, Kostüme und Bühnenbild deutlich aufwändiger, die Artisten wissen zu beeindrucken und die Show ist trotz 100 Mitwirkender und 16 köpfigem Orchester auch noch beim Eintritt günstiger.
"Paramour" kann man sich einmal ansehen, aber das reicht auch. Der Schluß-Appllaus bei der besuchten Vorstellung war gut, im Parkett gab es standing ovatons, auf dem Rang nicht.

musicalpapa (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Absolut sehenswert!
16.04.2019 - Tolles Musical! Kristina Love als Tina überzeugt auf voller Linie und wird zum wahren Glücksgriff für die Produktion in Hamburg. Das Publikum im nahezu ausverkauften Operettenhaus wollte sie selbst nach 2 Zugaben noch lange nicht von der Bühne lassen. Tolle Stimmung, wunderbare Cast und traumhafte Musik, die sogar auf Deutsch gut funktioniert. Da scheint die Stage doch diesmal alles richtig gemacht zu haben. Weiter so!

Wickedfanob (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Everyman Premiere 06.04.2019
15.04.2019 - Mal eine etwas andere Schilderung... Viel Spaß damit:
Everyman - Premiere
Stadttheater Pforzheim 06.04.2019
1 Stunde 53 Minuten endgeiler wuchtiger Rock,
Bäääm, das machte heut Abend so richtig Bock!
Geile Rifts, Hammer-Vocals, mega-emotional,
Coole Lightshow, Fetter Live-Sound, phänomenal!
Man sehe mir den Stil der einleitenden Worte nach
Aber bei s‘ Rockers ist das wohl die gängige Sprach‘!?
Die bisher düstere Rockoper Everyman
Muß man ab heute mit anderen Augen seh’n:
Knallig bunt, mitreißend, mit überspitzen Symbolen
Gelang es den Machern, uns völlig abzuholen!
Genau 1:53 Stunden die Vorstellung jedes Mal währt
Hat uns Philipp Moschitz, der Regisseur erklärt:
Erstmals gibt es ein Metronom auf den Hörer im Ohr,
so sind alle synchron und Verspätungen kommen nicht vor.
Kein gewöhnliches Werk, Nervosität im Raume steht…
Ob so etwas überhaupt und auch in Pforzheim geht?
Wochenlang geprobt, die Nerven liegen blank,
Fällt es durch oder gibt es vom Publikum den Dank?
Der Lohn der Mühe und der Angst, ich nehme es voraus:
13 Minuten stehendes, johlendes und tobendes Haus!
Es wurde nicht nur höflich Applaus dahergeleiert,
Da wurde mal so richtig gejubelt und abgefeiert!
Wie hoch mögen da wohl schlagen der Macher Herzen!?
Ich freue mich so sehr für Euch! Ganz ohne scherzen!
Und ein weiterer Grund, weshalb es mich so freut:
Wär‘s nix gewesen, hätte ich nix zum dichten heut!
Ein extra-Bravo möchte ich dem Herrn Intendanten senden:
Sehr launig verstand er es, höchstes Lob für Alle zu spenden!
So viel Anerkennung möchte ich vom Chef gerne auch mal erben!
Herr Münstermann, wo kann ich mich bewerben?
Auch wer denkt: Kenn ich, muß ich nicht mehr sehen,
Sollte es sich überlegen, vielleicht doch zu gehen!
Philipp Moschitz‘ völlig neue Inszenierung wird es reichlich lohnen,
Diesem unglaublichen Spektakel noch einmal beizuwohnen!
Die Musik mal furios, mitreißend, bombastisch, Wagner-gleich,
Mal geheimnisvolle lyrische Klänge, welch genialer Streich!
Die Charakterpalette vom bedrohlichen Tod, der niemals weicht,
Über alle Facetten bis hin zu Louis de Funès fast reicht.
Allein schon das Bühnenbild lohnt in dieser Nacht:
Riesenblumen, meterhoch, ein Urwald, welche Pracht!
Ein großer leuchtender Regenbogen krönt das Bild:
Unter 400 Lampen Everyman auf dem Rasen chillt!
Jawohl, vollkommen richtig, was wir gerade lasen:
Tatsächlich, die ganze Bühne ist ein grüner Rasen!
Vielen Dank dafür an Herrn Matthias Engelmann
Und die Theater-Werkstatt, die zeigte, was sie kann.
Den Rasen gäbe es nur, so könnten lästerliche Zungen tönen,
Damit Herr Murray seiner Barfuß-Leidenschaft kann frönen!
Er nutzt dies auch und spielt mit nacktem Fuß,
Auf dem Kunstrasen, den keiner gießen muß!
Von Andy Kuntz und Vanden Plas wurde das Stück kreiert.
Ich war skeptisch aber am Ende mehr als fasziniert!
Skeptisch war ich vorher, da für mich als „Nicht-Metaller“
Schieres Gitarrendröhnen wär‘ nicht unbedingt der Knaller.
Jedoch die Skepsis wich, es haute mich schier vom Hocker,
Welch‘ Klangerlebnis erschaffen das Orchester und die Rocker!
Zu den Sinfonikern fügt sich Schlagzeug und Elektro-Klampfe
Zu neuer Harmonie ohne der Sparten sonst üblichem Kampfe.
Fabelhaft: Vanden Plas und Badische Philharmonie,
Solch ein Zusammenspiel gab es wohl noch nie!
Als habe man nie etwas anderes getan, perfekt arrangiert,
Hier auch Chapeau an Philipp Haag, er hat es dirigiert.
Klassik, Rock, Musical, Jazz, hymnisch, manchmal zart
Sogar 12-Ton-Musik ist dabei, wahrlich Progressive-Art!
Ein furioser Bogen aus Klang, keine Einheits-Marmelade,
Unser Herz berührt dazwischen so manch‘ Ballade.
Wie kann man aus dem Nichts, ich begreif‘ das nie,
Solch ein Werk erschaffen, für mich ein Genie!
Viel Symbolik hat das Team der Inszenierung implementiert,
Denkt nach, wenn Ihr die versteckte Botschaft registriert:
Die künftige Generation symbolisiert als Gott ein Kind
Mit schlechter Prognose, falls wir nicht mäßiger sind!
Der Teufel trägt zur Ausübung seines Berufs
Dekadent einen Stöckelschuh statt eines Hufs!
Riesige Pflanzen des reichen Herrn Everymans Garten zieren,
Hironymus Boschs Garten der Lüste durfte hierzu inspirieren.
Durch die überhöhte Welt will uns Herr Moschitz zeigen,
Was passieren kann, wenn wir im Leben es vergeigen:
Wie wird „der Größte“ doch auf einmal klein,
Schaut der Tod bei ihm zum Fenster rein!
Lilian Huynen ist als Buhlschaft ein wahrer Bringer,
wickelt Everyman schnell um den kleinen Finger!
Mit offenem Mund wir hören und schauen,
In solch ein Kleid würden sich nur wenige trauen!
Jessica Rabbit kommt spontan mir in den Sinn
Und genau so eine Nummer legt sie hin:
Mal zuckersüß, mal bestimmt und sehr lasziv,
Beeindruckt sie nicht nur Everyman ganz tief!
Vorübergehend sie ihn von seiner Düsternis befreit,
Ihn zu begleiten, ist sie aber wirklich nicht bereit!
Später in schwarz, ebenso wunderbar
Macht sie Everyman recht rüde klar:
Niemand nimmt Mammon mit auf die letzte Reise
Und das tut sie wahrlich nicht leise:
Eine Opernstimme, die beeindruckt und bewegt,
Die uns regelrecht aus den Sitzen fegt!
Unglaublich, welcher Aufwand wurde hier getrieben,
die Protagonisten sind wahrhaftig nicht allein geblieben:
Mit bis zu 60 Leuten wird der Rasen stark bespielt,
Erstaunlich, daß er bis zum Ende hielt!
Hervorgehoben sei das fabelhafte Ballett vom Haus
Die fegten die Bühne mal so richtig aus!
Wie eine wabernde Masse sie den Teufel umgeben
Und sehr viele andere Szenen mit ihrer Kunst beleben!
Auch des Hauses Opernchor reichte dem Team alleine nicht
So wurde ein Extra-Chor noch dazu verpflicht‘.
Lisa Wedekind brillierte als mahnende Mutter im Designerkleid,
Und als vernachlässigte „Good Deeds“ tat sie einem richtig leid.
Sie brachte Sanftheit in das wilde Spiel und berührte,
bevor sie Everyman zur Reue und zum guten Ende führte.
So viele spielten mit, diese will ich unbedingt noch nennen:
Philipp Werner als sympathischen Teufel lernten wir kennen,
Amelie Kunzmann spielte Gott ganz selbstbewußt - und meiner Treu:
Perfekt gesprochen die fremde Sprache ganz ohne Scheu!
Den Tod, unerbittlich und von Gott entsandt
Gibt Andy Kuntz im strahlend weißen G’wand.
Auch sonst ist er auf der Bühne zuhaus,
Jedoch nicht gerade eine Theatermaus.
Sonst gefeierter Frontmann der Gruppe Vanden Plas,
Ist er als Progessive-Metal-Rocker ein „alter Has‘!“
Er singt anders, laudatiert später Herr Münstermann,
als ein Musical- oder Opernsänger dies jemals kann!
Und genau dies ist besonders und macht seinen eigenen Stil,
Mit starker Stimme und großen Gesten bestimmt er das Spiel!
Bedrohlich omnipräsent erscheint der grausige Geselle
Sogar auf dem Rang und lauert auch sonst an jeder Stelle!
Im wallenden weißen Wams wirft er sich zum Ruf in Pose
Und Everyman schlottert jedes Mal vor Angst die Hose!
Andy Kuntz, Dank für dies Werk und für des Wagnis‘ Mut!
Hat sich gelohnt, ist so richtig „weltgeil“ gut!
Ein opulentes Fest für jeden Sinn,
Wir gehen gleich noch einmal hin!
Chris Murray IST der Everyman!
Who else, wie sollt‘ das geh’n?
Die Rolle paßt zu ihm wie „A…. auf Eimer“,
So gut verkörpert Everyman sonst wohl keiner!
Daß Chris so richtig (Zitat) „geile Töne singt“
Das weiß wohl mittlerweile jedes Kind!
Wuchtige, peppige und leise Arien hat er in diesem Stück,
Toll das Duett mit dem Tod und sein Solo auf der Brück‘
Mit seiner Stimme in allen Genres zu Haus
Füllt seine Opernstimme locker alles aus!
(Eigentlich bräuchte er gar kein Mikrofon,
Das hörte man bei der Probe schon!)
Mit den Gitarren er fetzig rockige Dialoge führt,
Und sanft mit einer Ballade unsere Herzen rührt.
Was mich jedesmal wieder auf’s Neue fasziniert:
Wie er die Rolle lebt, sie ganz eigen interpretiert!
Auch seine typische Komik läßt er uns vermissen nicht:
Wie jedermann macht auch Jedermann mal ein komisches Gesicht!
Sein Spiel vom Großkotz zur Einsamkeit hinüberschweift,
Aufkeimende Hoffnung, Verzweiflung… man begreift
Er vermittelt, es geht jeden von uns etwas an,
Er ist wie Du und ich: jedermann ist Jedermann!
Die Herren Hofmannsthal, Kuntz, Moschitz und Vanden Plas,
Herr Murray, Herr Münstermann: Wie geil war denn das!?
Ein dreifach Bravo an Alle, die hierzu beigetragen!
Wir kommen wieder und werden es auch weitersagen!
Abgesehen von Musik, Schauspiel, Gesang und Tanz
Sollte man eines vergessen nicht ganz:
Gerade in der heutigen egoistisch monetär geprägten Zeit
Gewinnt dies Moralitätenspiel wieder an Bedeutsamkeit
Der mittelmäßige Spaßdichter
Harald Meier

DermittelmässigeSpassdichter (erste Bewertung)
Ein würdiger Nachfolger
12.04.2019 - WIR im Schmidtchen ist das 2. Stück von Franziska Kuropka und Lukas Nimschek, die mit Jana und Janis einen absoluten genialen Überraschungshit gelandet hatten in der Vergangenheit.
"Wir" widmet sich nun dem ganz normalen Leben 2er Paare, eins davon schwul und das andere lesbisch.
Es geht ums Kinderkriegen, Lebensplanung, Wünsche, Familien Konflikte und alltägliche Probleme, die wir alle kennen. DOCH hier sehr charmant und mit Witz erzählt und mit der ein oder anderen Gesellschaftskritik verbunden, die einfach Spaß macht!
Die Darsteller legen sich richtig ins Zeug und tragen den Abend komplett mit all seinen lauten und ruhigen Momenten. Eine absolute Entdeckung ist Steffi Irmen, die als burschikose Lesbe Sabine, die Sympathien gleich für sich gewinnt. Gesanglich top, dazu sehr gute Hip Hop Moves und ein Lachen was total ansteckt. Punktlandung!
Als sichere Bank im Schmidt Universum hat Kathi Damerow die ein oder andere Highlight Szene zu bieten, so switcht sie zwischen der besten Freundin, zur veganen Kellnerin und anderen.
Die Männer stehen dem ganzem aber in nichts nach!
Herrlich Spießig und etwas verklemmt kommt Veit Schäfermeier daher und Janko Danailow gibt den bunten Paradiesvogel in Leggins ( wer das Stück sieht, weiß das ich hier falsch zitiere ) :-)
Musikalisch wieder sehr modern mit Einschlägen zu Pop, Hip Hip und Bubble Gum Pop, sowie auch schöne ruhige Balladen, die vielleicht manchmal etwas zu steril wirken, da, wie im Schmidtchen meistens, die Musik vom Band kommt. Ein kleines Manko.
Aber mit Bye Bye Bitterfeld gibt es einen absoluten Ohrwurm.
Insgesamt ist es eine kleine wirklich tolle Show, die man sich anschauen sollte!
Sie bestätigt wiedermal, das Schmidtchen ist eine kleine "off" Theater Schmiede mit riesigem Potenzial!

KristinP (78 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Sehens und Höhrenswert !
10.04.2019 - Was für ein Event !
Wir waren mit der ganzen Familie drin. Es wurde ja auch ganz schön die Werbetrommel gerührt und so waren wir alle sehr gespannt auf den Abend.
Die Aufführung hat uns alle total geflasht.Niemals hätten wir uns vorstellen können, dass so was mal nach Pforzheim kommt.Ganz grosses Kompliment.Von der kleinsten Rolle an klasse besetzt.Wunderschön melancholisch machendes Bühnenbild.Guter Ton und sehr besondere Regie.
Everyman und der Tod sind vom Schauspiel und Gesang her ne mega Wucht.Sollte man sehen und hören!

Eliza Doolittle 1 (erste Bewertung)
Très français!
09.04.2019 - Um es voraus zu schicken: Ich kenne weder den zugrunde liegenden Film, noch habe ich die Broadway-Inszenierung von AMELIE gesehen.
Das Werk7-Theater in München wurde innen wie außen mit viel Liebe zum Detail dem französischen Stil angepasst.
Auch das Bühnenbild ist atmosphärisch bestens gelungen und wird ebenso gut ausgeleuchtet. Dadurch fallen die fehlenden technischen Möglichkeiten eines konventionellen Theaters kaum ins Gewicht. Alleine Inszenierung und Staging hätten die Sichtverhältnisse im amphitheaterartigen Auditorium etwas besser berücksichtigen sollen. (Die nach wie vor katastrophal unbequeme Bestuhlung ist ein anderes Thema.)
Die Geschichte der etwas verschroben egozentrischen Amelie ist vergleichsweise unspektakulär und ohne stringenten Spannungsbogen. Ebenso entspannt geht Regisseur Christoph Drewitz die Inszenierung an. Tempo wird hauptsächlich durch die große Quirligkeit des kleinen Ensembles erzeugt. Ohne Atempause wuseln die Darsteller über die Spielfläche und zwischen den Zuschauern. Interaktive geht es zu. Zuschauer werden angesprochen und teilweise auch mit kleinen Aufgaben eingebunden. Einfache Mittel und große Kreativität zeichnen Drewitz aus und lassen immer wieder schmunzeln.
Das Musical trägt Amelies Namen. Das scheint Programm und Verpflichtung für den Autoren gewesen zu sein. Amelie ist eigentlich die einzige, die eine konkrete Vergangenheit und einen definierten Charakter hat.
Alle anderen Personen sind bunt exzentrische Vögel, deren Charakterzeichnung gelegentlich doch zu sehr ins cartoonhafte geht. Die Mutter oder der Lauchverkäufer können da schon etwas anstrengend werden. In der Masse, der auftretenden Figuren gleicht es sich aber wieder ganz gut aus.
Die Musik ist Thema, Ort und Zeit absolut angemessen. Zeitgemäßer Chanson-Pop sorgt für authentisches Flair.
Die Besetzung ist durchgehend großartig und typgerecht. Selbst die Erstbesetzung der Amelie, die durch Abwesenheit glänzte, wurde souverän durch eine Zweitbesetzung
ersetzt.
DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE ist ein entspanntes kleines Kammermusical, dass einem eine vergnügliche Zeit bereitet und gut gestimmt das Theater verlassen lässt.
Schön, dass sich die SE traut neue Wege auszuprobieren.
Allerdings scheint sich dieser Wagemut, wie schon bei FUCK YOU GOETHE, nicht (finanziell) auszuzahlen. Das Theater war wohl nur zu einem Drittel ausgelastet und die Reaktionen des Publikums eher zurückhaltend.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Erfolgreiche Premiere
07.04.2019 - Sensationelle Premiere von Everyman im ausverkauften Theater in Pforzheim. Alle Beteiligten rockten die Bühne. Egal ob gesanglich, tänzerisch, gestalterisch oder organisatorisch, Pforzheim hat ein Meisterstück in sein wunderschönes Theater gebracht. In einem phantastischen Bühnenbild glänzten Tänzer und Sänger, in einer in vielen Teilen veränderten Inszenierung gegenüber den Auftritten in Münster. Das Pforzheimer Orchester sowie die Band Vanden Plas präsentierten die Musik von Günter Werno, Stephan Lill und Andy Kuntz in ausgezeichneter Form. Alle Solisten und der Chor zeigten eine Leistung der Spitzenklasse. Als Fan von Chris Murray und Andy Kuntz gefiel mir besonders das Ballett und die Kindergruppe, die Gott und „seine“ Engel darstellte. Das Publikum, im Alter von 9 bis 90, lies mit minutenlangen stehenden Ovationen keinen Zweifel an seiner Begeisterung aufkommen. Der lange Weg von Duisburg nach Pforzheim hat sich in jeder Hinsicht mehr als gelohnt.

Ravenmusic (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Heiter-melancholische Weill-Biographie mit wunderschöner Musik
01.04.2019 - Insgesamt sehr gut gelungene Inszenierung eines fabelhaften Stücks. Wunderbare Musik um Schwelgen in Broadway-Klassikern, flott, witzig, aber auch angemessen traurig. Großartige Gesangsleistungen und überraschende Tanzeinlagen. Der zweite Teil erschien mir etwa auszufasern und zu lang zu sein, aber vielleicht waren das auch nur die harten Stühle. Schade, dass für die Gäste, die kein Englisch sprechen, keine deutschen Übertitel angeboten wurden. Um der Handlung folgen zu können, wären dies hilfreich gewesen. Vielleicht auch deshalb blieben viele Sitze leer. DAs hat das Stück und diese Schauspieler und Sänger nicht verdient! Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen - auch in Berlin - die Chance nutzen und nach Leipzig kommen, um sich dieses Stück Musicalgeschichte anzusehen.

Kurti (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
Sehenswert - mit einigen Abstrichen, vor allem im 2. Akt
30.03.2019 - Wow.
Wenn sich der Vorhang des Abends öffnet, dann ist man erst mal erschlagen von der klanglichen und produktionstechnischen Qualität dieser Show. Das geht im Londoner West End auch nicht besser:
Da gibt es eine riesige, viereckige, sich drehende Guckkastenbühne, die den Unterschied zwischen Backstage-Szenen und Szenen auf der Bühne ganz wunderbar veredeln kann.
Das alles wird ergänzt durch hochmodernes Mapping und großartiges Videodesign.
Da spielt ein über 30-köpfiges Orchester die zeitlosen, ohrwurmträchtigen Melodien Cole Porters mit Verve und Leidenschaft auf.
Und dann gibt es noch das hinreißende Protagonisten-Traumpaar Tobias Licht und Barbara Obermeier, welches als Fred Graham/Petruchio und Lilly Vanessa/Kate keine Wünsche offen lässt. Was für ein Witz, welch überbordende Chemie!
So zeigt sich diese Produktion gerade im ersten Akt voller Highlights und großartiger Kabinettstückchen, welche einem ein durchgängiges Grinsen ins Gesicht zaubern und zu mehreren lauten Lachsalven führen.
Die Choreografien sind heiß und werden exzellent und äußerst exakt getanzt.
Beatrice Reece als Lois Lane/Bianca darf man sicher als sehr ungewöhnliche Besetzung für die Rolle bezeichnen, die zumindest für mich nicht ganz aufgeht. Stimmlich jedoch zeigt auch sie sich erstklassig.
Einige massive Striche hätten dem 2.Akt elementar gut getan.
Irgendwie geht der Regie das Grundgerüst der Show im zweiten Akt verloren, während sich das Bühnengerüst inflationär und schwindelerregend dreht und dreht. Da wäre weniger mehr gewesen.
Der ständige Wechsel zwischen englischen Originaltexten und deutscher Übersetzung der Songs erschließt sich leider zu keinem Zeitpunkt.
Unklar bleibt auch, warum der hochtalentierte Oedo Kuipers ("Mozart!"), der eigentlich Gremio spielen sollte, wie ein Theatergeist alle Szenen im Hintergrund begleitet, um danach verpoppte Reprisen der bekannten Hits der Show zu singen. Dieser Darsteller hätte eine klarere und eindeutigere Rollenzeichnung verdient.
Leider wird das ikonische "Schlag nach bei Shakespeare" in der besuchten Vorstellung durch die Notbesetzung des ersten Ganoven zum Totalausfall und so fehlt einer der wichtigsten Showstopper.
Die hauseigene Souffleuse hatte an diesem Abend jedenfalls hörbar viel zu tun und hat sich ihre Gage redlich verdient.
Einen Besuch ist diese Inszenierung alle Mal wert, allein wegen des großartigen Produktionsdesigns, der musikalischen Brillanz und der hervorragenden Hauptdarsteller.
Ich für meinen Teil war zumindest im 1.Akt absolut verzaubert.

AdamPascal (67 Bewertungen, ∅ 4.2 Sterne)
Ein toller Abend
22.03.2019 - Wir habén die Show gestern gesehen, ein toller Abend und ein großer Spaß. Alle Darsteller waren klasse und haben eine super Leistung abgeliefert. Die Band war erstens nicht ohrenbetäubend laut und hat ihren Anteil zum stimmigen Gesamteindruck. Das Stück ist wirklich nett und passt super in die Bar jeder Vernunft. Off Broadway in Berlin, davon bitte mehr.

Charlotte (56 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Sehr sehenswert - Ein Landestheater tischt auf!
20.03.2019 -

musicals&more (erste Bewertung)
Schrecklich
19.03.2019 - Schreckliche Cast!

Sunshine2006 (4 Bewertungen, ∅ 1.8 Sterne)
Omg
19.03.2019 - Schrecklich. Ich finde sowas ist kein Musical mehr.
Sorry aber die Darsteller müssen schon die Bühne abräumen.

Sunshine2006 (4 Bewertungen, ∅ 1.8 Sterne)
Freude auf Fulda
19.03.2019 - Achhhhh ich freue mich auf Sabrina!
Das wird eine mitreißende packende Musical Show.

Sunshine2006 (4 Bewertungen, ∅ 1.8 Sterne)
Neunkirchen 2018 :(
19.03.2019 - Ich habe das Musical in Fulda gesehen und bin so überwältigt von Sabrina Weckerlin. Mein absoluter Liebling. Daher wollte ich es unbedingt in Füssen sehen, weil hier ja sehr mit Namen geworben wurde.
Was war das???? Die Darstellerin der Päpstin trifft ja keinen Ton. What????? Ein Titelrolle klingt wie eine Absolventin mit sehr viel schrägen Tönen.
Eigentlich habe ich mich auch auf Uwe Kröger gefreut aber seine Zeiten sind halt gesanglich auch vorbei. Schade ..Schauspielerisch ist er eine Bereicherung.
Kevin Tarte fand ich Klasse.
Im großen und ganzen eine tolle Story aber kein Vergleich zu Fulda. Die Nebendarsteller haben die Show gerettet.

Sunshine2006 (4 Bewertungen, ∅ 1.8 Sterne)
Schlimm...
18.03.2019 - Das Positive vorweg: die Musik ist natürlich toll ! Das Bühnenbild auch sehr ansprechend und einfallsreich.
Leider hat mir alles andere nicht gefallen:
o.k., die Story ist wirr und nicht nachvollziehbar. Das finde ich grundsätzlich nicht so schlimm, wenn man dabei noch gut unterhalten wird. Aber die Dialoge sind teilweise so lächerlich, die Texte furchtbar. Besonders geärgert habe ich mich über die einfallslosen Choreografien: unvermittelt beginnt das Ensemble zu tanzen,es hatte mit der Szene nix zu tun.
Die CD höre ich ganz gerne, in konzertanter Form hätte mir "Bat out of hell" wahrscheinlich gefallen.

dolcetto (23 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
Da könnte man was draus machen
18.03.2019 - Die Darsteller sind eigentlich gut, die Kostüme passabel, die Bühnendekoration okay und trotzdem reisst einen die Show nicht vom Hocker. Das liegt wohl schlicht daran dass es zwischen den verschiedenen Musicals gar keine Übergänge gibt. Immer ein ewig langes "black" killt jede Stimmung. Schade.
Der Preis ist auf jeden Fall viel zu hoch für das, was geboten wird.

musicalpapa (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Tolle Musik, hervorragende Inszenierung
18.03.2019 - Sehr moderne und flotte Inszenierung des klassischen Stoffes mit überraschendem Ende. Viele der Songs bleiben und gehen ins Ohr.
Spass macht es auch den Darstellern auf der Bühne zuzuschauen, da die selbst unglaublich viel Spaß an ihrer Arbeit haben. Dass reißt den Saal mit.
Unglaublich viele junge Besucher im Saal. Das spannende: die waren voll mit dabei. Kompliment, dass muss man heutzutage erst einmal schaffen.
Tolle Kostüme, effektvolles Bühnenbild und ein sehr schmuckes Theater runden den Besuch ab.

musicalpapa (4 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Hingehen!
17.03.2019 - Die Premiere gestern in Regensburg war - STARK!
Die packende Inszenierung, das klare Bühnenbild und die Kostüme fügen sich zu einem großen Ganzen.
Das Tanzensemble und die Choreographien unterstreichen dies.
Die Solisten sind durchweg gut besetzt - berührend Ruud van Overdijjk in seiner Version von "Pity the Child". Thomas Christ und Christiana Wimber harmonieren wunderbar zusammen. Seymur Karimov und Christian Schossig agieren fabelhaft als russische und amerikanische Delegierten.
Am meisten im Gedächtnis bleiben jedoch Brent L. Damkier als Schiedsrichter und der leider viel zu kurze, dafür aber beeindruckende Auftritt von Esther Baar als Svetlana. Baar und Damkier bestachen durch exzellente und starke Stimmen und herausragende Bühnenpräsenz.
Ein kleines Manko gab es jedoch - die Textverständlichkeit des Opernchores ließ leider zu wünschen übrig.
Ansonsten - HINGEHEN! Es lohnt sich!

SinginFan (erste Bewertung)
Zwei Weltmeister ihres Fachs
17.03.2019 - Im Velodrom des Theater Regensburg konnte ich gestern die Premiere von CHESS bewundern. Ein wahrlich bildgewaltiger Abend, der beeindruckt. Der vor allem durch seine leading men beeindruckt. Ruud van Overdijk beeindruckt mit seiner gut geführten Rockstimme in schwindelerregender Höhe. Selten habe ich ein besseres PITY THE CHILD gehört. Bravo! Sein Schachgegner Thomas Christ berührt mit seinem lyrischen Bariton und macht so ANTHEM zu einem Höhepunkt des Abends. Leider können da die Frauen nicht mithalten. Esther Baar klingt unsicher und Christiana Wimber ist stimmlich, aber auch spielerisch fehlbesetzt. Ein weiteres Highlight dieser Produktion ist das Ballett! Das Orchester sorgt für satte Unterstützung und mit mehr als 30 Musikern für einen symphonischen Sound, wie man ihn selten beim Musical findet. Die Regisseurin hat es geschafft, das komplizierte Stück so zu erzählen, dass man es versteht und so wird CHESS in Regensburg absolut sehenswert.

sweatcharity (erste Bewertung)
Die perfekte Show! – …vielleicht ein wenig zu perfekt?
09.03.2019 - Zugegeben: Ich hatte ein wenig Bammel – Bammel, dass es mir nicht gefallen könnte! Ich liebe den Film mit Julie Andrews, Dick Van Dyke, David Tomlinson und Glynis Johns seit meiner Kindheit: Die Melodien kann ich heute noch mitsingen! So saß ich hier im Stage Theater an der Elbe in Hamburg mit einen wundervollen Blick auf den Hafen incl. Elb-Philharmonie und wartete (an-)gespannt auf den Beginn der Vorstellung!
Vorweg: Es war die perfekte Show! – …vielleicht ein wenig zu perfekt?
Obwohl die Handlung vom bekannten Film abwich und einige neue Szenen eingefügt wurden, so erkannte ich doch deutlich „meine“ Mary Poppins wieder. Das Bühnenbild war phantasievoll und farbenfroh: So faltete sich das Heim der Familie Banks auf wie ein Puppenhaus, der graue Park verwandelte sich in Sekunden zu einem bunten Blütenmeer, und zum Tanz der Schornsteinfeger über den Dächern von London qualmten die Schornsteine ihren Dunst in den Sternenhimmel.
Das Ensemble überzeugte in vielen kleinen Rollen, und die Übergänge liefen präzise wie ein Uhrwerk: Roimata Tempelton als Miss Andrews (herrlich schrill und boshaft), Alex Avenell als Mrs Brill (ruppig mit Herz), Noah Wili als Robertson Ay (liebenswert trottelig) und Maik Lohse als Admiral Boom (ssstolperte übern ssspitzen Ssstein). Hervorheben möchte ich gerne Kaatje Dierks, die mich als Vogelfrau in ihrem gleichnamigen Song sehr bewegte.
Maria Danaé Bansen als Mary Poppins war eine aparte Erscheinung mit sehr schöner Stimme, ließ allerdings ein wenig Persönlichkeit oder auch „Star-Quality“ vermissen (Achtung: Leiden auf hohem Niveau!). Andrea Luca Cotti gab einen witzigen, jungenhaften Bert mit großem Bewegungstalent. Meine Hochachtung galt den Kinderdarstellern Ava und Liam als Jane und Michael Banks, die vom Anfang bis zum Ende in beinah jeder Szene präsent waren und diese Aufgabe mit Bravour meisterten.
Doch die heimlichen Hauptrollen waren für mich George und Winifred Banks, da diese die größte Entwicklung im Stück machten. Livio Cecini und Julia Lißel waren so wunderbar aufeinander eingespielt: Die Geste des einen hatte eine Reaktion der anderen zur Folge…! Dieses berührende Zusammenspiel zweier Schauspieler sorgte bei mir für feuchte Augen.
Dank dieser Beiden wurde eine perfekte Show wahrlich „perfekt“!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Gelungene Inszenierung: "Life is a Cabaret"
09.03.2019 - Clifford Bradschaw tritt auf. Er ist Schriftsteller aus Amerika und auf dem Weg ins Berlin der Weimarer Republik, um dort im pulsierenden Leben der Großstadt endlich die Inspiration für seinen großen Roman zu finden. Auf der großen Leinwand flackern die ersten Bilder und formen sich zu Konturen: Clifford sitzt im Zugabteil und lernt den Devisenschmuggler Ernst Ludwig kennen, der ihm nicht nur eine Bleibe vermittelt sondern auch die Freundschaft anbietet. Clifford nimmt – trotz der Warnung des windigen Conférenciers – beides an,…
…und taucht am Silvesterabend des Jahres 1929 in die dekadente Welt dieser Metropole ein, lernt Nachtclub-Sängerin Sally Bowles kennen und lieben, sieht wie die zarte, späte Liebe seiner Wirtin Fräulein Schneider zum jüdischen Obsthändler Herr Schulz aufgrund der politischen Entwicklungen zerbricht und erkennt die Nationalsozialisten, die immer mehr Einfluss gewinnen, als Bedrohung der Freiheit des Einzelnen und als Zerstörung der Grundfeste der demokratischen Gesellschaft.
Harter Tobak für ein Musical…! „Cabaret“ wird im Spielplan des Stadttheaters Bremerhaven darum auch unter „Schauspiel“ geführt. Und so sind die Hauptrollen (mit einer Ausnahme) aus dem Schauspielensemble besetzt. Zudem wurde auf das große Orchester verzichtet: Die Musik klingt in der Besetzung der 6-Mann-starken Band unter der Leitung von Jan-Hendrik Ehlers darum auch mehr nach Weill/ Brecht als nach Broadway-Sound.
Während in anderen Inszenierungen das Hauptaugenmerk gerne eher auf Sally Bowles und dem Conférenciers liegt, steht hier der Schriftsteller Clifford Bradshaw im Mittelpunkt und rückt so das Musical näher an seine Vorlage, der Erzählung „Goodbye to Berlin“ von Christopher Isherwood. Henning Bäcker füllt diese Aufgabe bravourös aus. Er trägt diese anspruchsvolle Rolle, ist nicht nur Erzähler – Nein! – er ist der Chronist seiner Zeit: Nah genug, um betroffen zu sein/ fern genug, um ein krankes System zu erkennen! Bäckers Clifford Bradshaw bleibt, trotz aller Ambivalenz und sich den Verlockungen kurzfristig hingebend, das Gewissen des Stücks: Für ihn steht die Menschlichkeit über allem!
Die Sally Bowles von Dorothea Maria Müller (Gast und einziger Musicalprofi im Ensemble) erscheint anfangs als oberflächliches Flittchen, der Spaß (auch am Sex) und die eigene, klägliche Karriere wichtiger zu sein scheinen, als eine ernste Beziehung oder die angespannte politische Atmosphäre. Erst im 2. Akt ändert sich diese Haltung, als Sally schmerzhaft erkennen muss, dass sie selbst für ihr Tun (oder auch Nicht-Tun) verantwortlich ist. Hier hat Dorothea Maria Müller die Gelegenheit nicht nur gesanglich sondern auch schauspielerisch zu glänzen: Ihre Konfrontation mit Cliff ist voller Dramatik und geht unter die Haut. Zudem verfügt Müller über eine tolle Stimme und bringt die Song-Klassiker dank ihrer individuellen Phrasierung zum Blühen.
Sascha Maria Icks wurde unlängst in einem Artikel eines Boulevard-Magazins als „Grande Dame“ des Stadttheater Bremerhaven bezeichnet. Soweit würde ich nicht gehen: Klingt dies doch zu sehr nach nahender Rente, und davon ist sie weit entfernt. Im Gegenteil: Auch in der Rolle des Conférenciers zeigt sie wieder ihre Kunst. Ihr Conférencier ist ein anpassungsfähiges Wesen (sexuell/ politisch) voller Ironie und der diabolische, scheinbar unberührbare Strippenzieher, dem menschliche Schicksale oder politische Entwicklungen „am A…“ vorbei geht. Selten wird diese Rolle von einer Frau verkörpert: Dabei ist sie mit ihrer Ambivalenz, Androgynität und sexueller Flexibilität auf kein Geschlecht festgelegt. Icks ist in guter Gesellschaft: Bei der deutschsprachigen Ur-Aufführung 1970 am Theater an der Wien wurde diese Rolle von der großartigen Blanche Aubry verkörpert.
Isabel Zeumer und Kay Krause als Fräulein Schneider und Herr Schulz glänzen nicht: Sie schimmern nur zart inmitten dieses ganzen grellen Tands und Flitters und berühren darum im Spiel umso mehr. Gerade die Zerstörung dieses kleinen Glücks der älteren Menschen berührt beinah mehr als die große Dramatik zwischen Sally und Cliff.
Jakob Tögel ist schon rein optisch der Vorzeige-Deutsche: groß und blond. Er legt die Rolle des Ernst Ludwig anfangs beinah zu sympathisch an. Er ist der attraktive Verführer, der scheinbar ungefährlich, dafür sexuell sehr aufgeschlossen, das Vertrauen seiner Mitmenschen gewinnt, um dann später die Fratze des Nationalsozialisten zu zeigen.
Mark Zurmühle ist eine aufwühlende Inszenierung gelungen: Der erste Akt plätschert scheinbar belanglos vor sich hin. Das Amüsement steht im Vordergrund. Alles scheint banal! Umso mächtiger treffen das Publikum die Entwicklungen des 2. Aktes und machen betroffen – ähnlich wie die politischen Entwicklungen unserer Gegenwart: erst in Sicherheit wiegen, dann zuschlagen! Einzige (kleine) Wermutstropfen dieser Inszenierung waren für mich die farblos wirkende Choreografie von Andrea Danae Kingston und die wenig individuelle Zeichnung der Kit-Kat-Girls und -Boys (Vielleicht auch so gewollt?).
Eine absolut sehenswerte „Cabaret“-Inszenierung, bei der Schauspiel vor Show steht!

Henry Higgins (12 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
Den dritten Stern nur wegen der Musik
05.03.2019 - Bat out of Hell an einem Samstag Abend. In den ersten 4 Hauptrollen 3 Zweitbesetzungen. Vollens überzeugt haben mich einzig Franziska Schuster und Aisata Blachman, auch weil Zweitere fast ohne Akzent sprach und sang. Alex Melcher fand ich schauspielerisch gut, gesanglich überzeugte er mich aber nicht. Beim grossen Rest der Hauptdarsteller waren deutliche Akzente zu hören, was vor allem in den Sprechszenen echt mühsam war. Ich frage mich echt, wieso man es nicht schafft, ein so kleines Ensemble mit Leuten zu besetzen, die der deutschen Sprache mächtig sind. Anderseits macht man einen Riesenaufwand, die Lieder ins Deutsche zu übersetzen, was in meinen Augen völlig unnötig ist.
Die Handlung in meinen Augen nebensächlich, um nicht zu sagen unnötig. Man hätte von mir aus das Ganze auch konzertant rüber bringen können. Aber dann wärs ja kein Musical.
Der Saal war sehr spärlich besetzt, denke so an die 300-400 Zuschauer. Die Stimmung war aber ok.
Das Bühnenbild hingegen fand ich sehr aufwändig und gelungen.
Das grosse Plus für mich die Musik von Meat Loaf, welche die Band auch gelungen rüber brachte.
Musik: 4.5 von 5
Besetzung: 2.5 von 5
Inszenierung: 2 von 5
Ausstattung: 4 von 5
Gesamt: 3 von 5
Fazit: War nett, mal die tolle Musik zu erleben. Aber Wiederholungstäter werde ich hier nicht.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Tolle Stück in Kempten
04.03.2019 - Leider war die Bühne sehr groß und wenig Kulisse!
Vor allem möchte ich Matthias Stockinger als Ludwig und Michaela Kovarikova als Sissi hervorheben. Hat mich sehr mitgenommen dieses Stück.
Norbert Lamla Top!

Manuel19 (3 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Richtig schlecht
04.03.2019 - Schlechte Sänger und Sängerinnen! Bis auf einige Ausnahmen aber im Großen und Ganzem. Schade um das Geld!

Manuel19 (3 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
SO geht Theater!
01.03.2019 - Zu dieser Show ist hier und im Forum schon alles Nötige geschrieben worden, daher jetzt nur ein aus tiefstem Herzen kommendes DANKESCHÖN an alle auf, hinter und neben der Bühne und sonst wie an dieser Produktion Beteiligten für wunderschöne Theaterstunden! Deutschland verträgt mehr von dieser Sorte!

EinEssener (erste Bewertung)
Im Großen und Ganzen gut
25.02.2019 - Moin!
Also hier mal meine Review zu BOOH.
Ich war am Freitag (22.02.) das erste Mal in dem Musical... meine Meinung grob zusammengefasst: Ich fand es im Großen und Ganzen gut.
Fangen wir mit der Saalöffnung an: Ich persönlich liebe es ja, wenn man in einen Saal reinkommt und es passiert schon was - das fand ich echt mega. Die Bühne, die Sounds, das Licht... das war richtig imposant und stimmt schonmal richtig ein ;)
Und hier kommen wir schon zum Hauptgewinner des Abends: Die Bühne und die Bühnentechnik!
Ich glaube ich habe noch nie so eine ausgereifte Bühnentechnik und so ein grandioses Bühnenbild gesehen (neben "Jekyll & Hyde" in Köln). Einfach großartig, was sich dort alles bewegt hat und wie. Tolle Effekte, sowohl Licht als auch Pyro, Qualm, etc. - das war wirklich ganz großes Kino.
Die Projektionen war ebenso hervorragend!
Extrem interessant das ganze mit den Kameras und dem Bildschirm. Auch, dass manches gleichzeitig von zwei gespielt wird, wovon aber nur eine Person "richtig" ist und das andere ein Double - das erinnerte mich an TdV und fand ich wirklich gut.
Die Musik war der Wahnsinn! Schön laut und es hat richtig geknallt - so muss das in einer Rockshow! Ich erinnere mich noch an WWRY in Köln, wo sie tatsächlich den Hinweis geben mussten, dass es laut ist... oh man.
Der Sound war zu 80% gut. Am Anfang verstand alle Hauptdarsteller nicht so, wegen der Lautstärke des Ensembles... das hatte man aber nach 2 Liedern deutlich hörbar geändert - wie soetwas passieren kann... keine ahnung.
Bevor ich hier vllt. auf die einzelnen Darsteller zu sprechen komme, komme ich zu dem größten Kritikpunkt des Stücks: Das Buch.
Mir ist bewusst, dass bei solchen Stücken die Handlung überhaupt nicht im Vordergrund steht - ich bin auch mit Null Erwartung da rein gegangen... aber bitte. Das war einfach eine Aneinanderreihung von Songs, ohne erkennbare Motivation der Figuren. Das ist dieses typische "achja - ich muss jetzt meine Gefühle besingen". Es wirkte einfach überhaupt nicht organisch. Auch sprang man mit den "Gefühlen" hin und her. Feiert man in der einen Szene noch Falco und Sloane - so wundert man sich über den krassen Abbruch und das darauffolgende Lied von Zahara und Jigsaw.
Ganz schlimm finde ich übrigens das Ende, wo Raven und Strat gefühlte drei Lieder singen, um klar zu machen: Wir lieben uns und wir gehören zusammen. Dann entscheided sich Raven "es geht doch alles nicht" nur um dann NOCH ein Lied zu präsentieren - das war schon sehr anstrengend für mich.
Vieles war auch gut - ich spreche hier wirklich nicht von der künstlerischen Leistung der Darsteller - aber von eins ins nächste ohne erkennbare Motivation zu springen ist einfach... naja... nicht so gut ;-)
Es wurde mir zuviel auf die Klischee-Glocke gehauen (gerade die Entstehung der Liebesgeschichte) - mit ordentlich Schmalz - da kann ich Leute verstehen, dass sie "Musical" nicht so mögen, weil es so gekünzelt ist.
Zwischendurch kam ich mir wie in einem experimentellen Schauspielstück vor - gerade wegen der Körpersprache und Bewegung von "Raven". Das war schon ziemlich seltsam.
Und das mit der Kamera war auch so eine Sache: Musicaldarsteller müssen groß spielen - aber NICHT, wenn die Kamera auf die gerichtet ist und man sie in Großaufnahme sieht. Das klappt bei den Einen besser und bei den Anderen nicht so gut und wirkt dann wie ganz schlechte Daily-Soap.
Alle Darsteller fand ich super (bis auf eine Ausnahme). Die Energie des Ensembles war großartig!
Alex und Willemijn waren schon immer ein tolles Team und sind hier die Leistungsträger der Show. Super Stimmen - tolles Spiel. Da passt einfach alles. Robin war ebenfalls super. Grandiose Stimme, tolle Ausstrahlung - ich hatte keine Probleme ihn zu verstehen ;) - im Gegensatz zu Sander und Michael :-P Benet hat mich einfach weggehauen mit seiner Stimme, genauso wie Aisata.
Und leider muss ich sagen, hat mir Sarah Kornfeld in dieser Rolle nicht so gefallen. Für mich fehlte einfach die Rock-Power in der Stimme. Sie gehörte für mich zu den "Daily-Soap" Darstellern... es wirkte einfach alles so unnatürlich. Aber wie gesagt: Vielleicht ist die Rolle auch so geschrieben, aber es traf einfach nicht meinen Geschmack.
Ich kann sehr gut verstehen, warum das Stück die Gemüter spaltet... im Publikum merkte ich das auch ganz deutlich (es war übrigens ziemlich wenig los und die Leute im hinteren Teil wurden nicht nach vorne geholt, was ich ein Unding fand).
Ich bin sehr froh, dieses Stück gesehen zu haben - es wundert mich aber nicht, dass es nicht ganz angenommen wird...

Jekyll&Hyde (14 Bewertungen, ∅ 3.5 Sterne)
Besser kann Miss Saigon nicht sein
25.02.2019 - Es wurde bereits alles gesagt - deshalb nur kurz: großartige Inszenierung, spektakuläres Bühnenbild, perfekter Sound, herausragende Sänger/Schauspieler. Keinerlei Kritikpunkte.

Coloredo! (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
Endlich mal wieder ein hochwertiges Musical in Köln
25.02.2019 - Wow. Grandios. Fantastisch. Endlich mal wieder ein richtig tolles und gutes Musical in Köln.
Miss Saigon ist einfach ein Geniestreich. Absolut empfehlenswert.
Schade dass es nur so kurz in Deutschland spielt.
Nochmal Wow.

Mopelmue (23 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Naja es ging so
24.02.2019 - Ich hatte schon nach dem hören der ersten Songs bedenken dieses Stück zu sehen, jedoch gebe ich allen Stücken eine Chance.
Die Übersetzung ist und bleibt ein großes Manko. Die Story, habe ich leider nicht verstanden. Ich verstehe so einiges nicht aber es war ok. Einmal sehen hat mir gereicht. Diese Show und ich werden keine großen Freunde. Schade.
Alex Melcher war der Star der Show. Willemjin ist zu jung um diese Frau zu spielen.
Die Tanz Einlagen wirken einfach billig und unpassend.

Mopelmue (23 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
Ein schöner Abend
24.02.2019 - Wir haben am Freitag den 22.02.19 “The Addams Family” in Heerlen besucht. Tolle Cast , sehr witzig und schönes Bühnenbild. Die Musik hat mir leider, bis auf zwei Songs, nicht so gut gefallen. Aber es war ein schöner Abend zu 65€ in der dritten Reihe Mitte

J_F_K (18 Bewertungen, ∅ 3.1 Sterne)
Nie mehr ASA Event das steht fest!
24.02.2019 - Das Phantom der Oper
von ASA Event GmbH
im Gasteig München
Carl-Orff-Saal gestern Abend
Eine Schande!
Auf die großen Hits von Andrew Lloyd Webber konnten die zahlreichen Zuschauer gestern Abend beim Musicalabend „Das Phantom der Oper“ im Gasteig lange warten.
Zu sehen und hören war etwas komplett anderes. Die Produktion der Central Musical Company ist nur ein Grotten schlechter Abklatsch der Romanvorlage von Gaston Leroux.
Das Stück von einem Musical weit entfernt, gefühlt eher ein Bauerntheater mit Laiendarsteller.
Die Musik von Arndt Gerber
klang mehr als seltsam und verwunderte auch das Publikum.
Kein Klatscher und eine Totenstille nach der Pausenankündigung tat sein übriges.
Die Erwartungen waren zu hoch - keine 3% des Originals von Andrew Lloyd Webber wurden erreicht.
Keine Spannung, schlechtes Deutsch,
eine stolpernde, lasche Aussprache des Phantoms, nichts brachte die Zuschauer in Stimmung.
Die einzig verlässliche auf der Bühne war die Pistole die mit fünf Fehlzündungen das Stück aufheiterte!
Das Orchester vor der Bühne
übertönte meist die schlecht zu verstehenden Schauspieler.
Vier hopsende Balletttänzerinnen hatten hin und wieder grazil ihren Einsatz auf der Bühne.
Das computeranimierte Bühnenbild, mit Leinwandprojektionen aufgehübscht, gefiel uns noch am Besten, konnte die Aufführung trotzdem leider nicht retten.
Wir liebäugelten damit, die Aufführung während der Pause zu verlassen, hielten jedoch durch, in der Hoffnung das berühmte Lied
„ Das Phantom der Oper„ doch noch zu hören.
Mit Entsetzen stellten wir am Schluss fest, dessen betrogen worden zu sein!
Was die groteske Schaufensterpuppe im verblassten verstaubten Kleid am vorderen Bühnenrand zu bedeuten hatte – blieb uns ein Rätsel.
Für uns steht fest - nie mehr zu ASA Event GmbH!

Nie mehr ASA Event (erste Bewertung)
Cats und ich werden keine Freunde
19.02.2019 - Cats (Tour englisch) Zürich 17.02,2019 13:30
Lange habe ich mich gesträubt, diesen Klassiker anzuschauen. Irgendwie reizte mich die Partitur nie. Da es nun mal in der Nähe spielte, entschloss ich mich kurzfristig, Cats ein Chance zu geben, sich in mein Herz zu spielen. Dies ist leider nicht gelungen.
Musik: 2 von 5
Besetzung: 4 von 5 (4.Punkt für tänzerische Leistung)
Inszenierung: 3 von 5
Ausstattung: 3 von 5
Gesamt: 3.5 von 5
Mit der Musik von Cats werde ich auch nach diesem Besuch nicht warm. Mir blieb einzig Memory in den Ohren. Der erste Akt plätscherte in meinen Augen etwas dahin. Der zweite Akt hatte etwas mehr Power. Die 8 köpfige Band spielte im Hintergrund. Solide, aber für ein solches Strück bräuchte es schon etwas mehr Musiker und vor allem Streicher.
Eine tagesaktuelle Castliste war weder aufgehängt, noch dem Programmheft beigelegt. Die Cast war solide, aber in meinen Augen stach kaum jemand heraus. Im Grossen und Ganzen alles durchschnittliche Stimmen. Eine Ausnahme war Grizabella, Welche ein einwandfreies Memory lieferte, was auch kurz Gänsehaut erzeugte. Top hingegen, wie die Cast die anspruchsvolle Choreografie leistete.
Zur Inszenierung kann ich nichts sagen, da ich frühere Versionen nicht kenne.
Die Ausstattung war für eine Tour ok. Die Müllhalde bot aber kaum Überraschungen.
Das Theater 11 war übrigens fast ausverkauft. Viele Familien mit Kindern.
Fazit: War nett, es einmal zu sehen. Aber Freunde werden Cats und ich nicht. Und weit reisen würde ich dafür auch nicht.

nummelin3 (25 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
Gut, aber...
17.02.2019 - Zum ersten Mal seit vielen Jahren kann mich eine Show im Friedrichstadtpalast nicht restlos begeistern und überzeugen.
Das liegt nicht etwa daran, dass VIVID schlecht wäre. VIVID ist einfach nur nicht so gut wie seine Vorgänger der letzten Jahre.
Bühnen- und Kostümbild sind wie immer eindrucksvoll. Hier wurde an nichts gespart, weshalb der Produktionsetat auch eine neue Rekordhöhe für den Friedrichstadt Palast darstellt.
Weltklasseniveau haben auch die einzelnen artistischen Acts, die organisch in die Show integriert wurden.
Die Musik spaltet da schon eher meinen Eindruck. Die sphärischen Klänge für die Artistik sind stimmungsvoll und passend.
Die Lieder für die Gesangssolisten sind überwiegend reizloses und langweiliges Techno- und Up-Tempo-Gewummer mit peinlich naiven Texten.
Die Chorografien holen leider nicht das aus dem Corps de Ballet heraus, was dieses Weltklasse-Ensemble leisten könnte. Da fehlen einfach die Glanzlichter, die das Markenzeichen dieses Hauses sind.
Der Regie von Krista Monson sind deutlich Fehler anzulasten.
Da wird die durchaus interessante Nummer mit der integrierten Ebru Malerei viele zu lange und zu langsam inszeniert. Das potenzielle Show-Highlight "Jungle Extravaganza" wird zu einem vollkommen unübersichtlichen Wimmelbild ohne jeden Fokus.
Der "Funhouse"-Opener des zweiten Aktes gerät zu einer verklemmt peinlichen Erotik-Persiflage, die in keinem verständlichen Kontext zu den vorherigen oder nachfolgenden Szenen steht.
Unangenehm albern und provinziell wird es, wenn Klamottenkomiker sich eine Ananas auf den Kopf setzen oder ihren nackten Hintern ins Publikum halten.
Das Finale enttäuscht besonders, da optisch, choreografisch und musikalisch nur Versatzstück anderer Szenen aufgewärmt und mit etwas Konfettiregen garniert werden.
Insgesamt gibt es also einiges zu bewundern und zu bestaunen. Die Probleme liegen in den Details und sorgen dafür, dass sich meine Begeisterung in Grenzen hält.
VIVID ist nicht mehr und nicht weniger als guter Durchschnitt.

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Party ist anders
10.02.2019 - 09.02.2019, Mehr! Theater Hamburg. Wer ein Musical ala Mamamia und Party erwartet sollte das Geld sparen.. oder erst zur Zugabe kommen. Ich war in Mitsing-Rumhoppel-Party-Erwartung angereist und bedanke mich bei meinem Sitznachbarn, der mich gegen Ende geweckt hat (Sarkasmus) Die Hits werden nur angespielt, Feierstimmung kam nicht wirklich auf. Vor der Pause rührte sich gar nichts, nach der Pause ein paar Versuche die Leute mitzureißen. Die waren auch Willens und standen auf um mitzusingen und zu feiern... setzten sich aber relativ schnell wieder hin.
Die Darsteller haben professionell ihren Job gemacht, die magere Inzenierungkonnten sie aber nicht retten.

Beolike (erste Bewertung)
Weltklasse Musical in Köln!
10.02.2019 - Weltklasse Musical Drama in Köln!
Alles an diesem Gastspiel in Köln passt einfach.. Die Location , der Sound , die Besetzung ect ect . und mann bekommt einen Musical besuch, der einem sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Miss Saigon ist für mich ein Musical, das mann besser nicht nach einem anstrengendem oder stressigen Arbeitstag besuchen sollte. Denn dieses Stück ist Drama und benötigt schon ziemlich viel Aufmerksamkeit, wohl auch weil es in Englisch aufgeführt wird. Das Kölner Publikum ist gebannt, folgt der Aufführung und explodiert am Ende zur einer grossen Standing Ovation, welche alle Darsteller gleich einbindet...
Bei der Besetzung gibt es für mich persönlich nur von Superlativen zu berichten . Da lese ich was von einer 19 jährigen Joreen Bautista, die gerade ihr Studium beendet hat und dies ihre erste Hauptrolle ist. Sie spielt so natürlich und singt so kraftvoll, das es einfach nur grossartig ist. Bei jedem ihrer Soli hängen wir an ihren Lippen und wie dramatisch es endet ist ja bekannt.. An zweiter Stelle kommt für mich die Besetzung des Johns. Der blendend gut aussehende Ryan o Gorman, setzt sich mit vollem Einsatz für die Kinder ein , merkt verzweilfelt wie verblendet Kim ist um ihr nicht die Wahrheit zu sagen und ist Chris ein wichtiger Freund. Bui Doi war sowas von ergreifend, das da in unserer Reihe die ersten gestandenden Mannsbilder stark schluchzen mussten ,)...Bei den anderen Hauptdarstellern gab es keine Ausfälle und mann ist einfach nur begeistert, was einem in Köln hier aktuell geboten wird...Was auf jeden Fall noch erwähnt muss ist die grösse des Ensembles.. Irre wieviele bei zb. this is the hour auf der bühne stehen..
Fazit: Jeder der sich für Musical interessiert oder sich Musicalfan nennt. MUSS ! es irgendwie schaffen , bis zum 3 März eine der Vorstellungen in Köln zu besuchen. Glaubt mir und auch den anderen ,
sowas werdet ihr so schnell wieder nicht zu sehen bekommen! Wegen solchen Aufführungen hat man MUSICALITIS und ist auch noch tage später voll des Lobes und plant schon den nächsten Besuch!
Hingehen ! Ansehen! Staunen!

Kirmesboxer (14 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
Bravo !
09.02.2019 - Eine perfekte und authentische Cast, ein tolles Orchester, ein perfekter Sound, mehr geht nicht !
Ich kann mich den "Lobpreisungen" meiner Vorgänger uneingeschränkt anschliessen und jedem diesen Musicalbesuch empfehlen !

dolcetto (23 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
Ist definitiv kein MUSICAL!
08.02.2019 - Passende Kostüme zu den entsprechenden Songs/Musicals wäre schön gewesen.
Ein richtiges Orchester ohne die Keyboards ist das Mindeste was ich erwartet habe.
Die Akustik wärend der kompletten Aufführung war auch nicht gut.
Zudem fand ich die Stimmen der Darsteller (Bis auf 2) nicht besonders... da ohne jegliche Klangfarbe.
Lieder werden einfach der Reihe nach gesungen und ist definitiv kein Musical wie beworben!
-Veranstaltung vom 13.01.2019 in Leipzig.

caropascke (erste Bewertung)
Jukebox hoch 2
05.02.2019 - Da sind die Produzenten wirklich auf Nummer Sicher gegangen. Zum einen ist BODYGUARD die Musicalverwertung des 90er Jahre Filmhits, zum anderen ist es ein Jukebox-Musical das sich aus dem musikalischen Lebenswerk von Whitney Houston großzügig bedient.
Es ist also wenig überraschend, dass die Show in Wien soviel Anklang findet, wie anderswo auch.
In Wien sieht man nahezu die 1:1 Version der Kölner Deutschlandpremiere.
Praktischerweise hat man auch gleich die Hauptdarstellerin Patricia Meeden mitgenommen.
Das war eine ausgezeichnete Entscheidung. Mit der Interpretation der Rachel Marron steht und fällt das Stück. Meeden ist vom Typ perfekt besetzt, liefert tänzerisch sehr gut ab und hat gesanglich und schauspielerisch noch mal eins daraufgelegt. Ihre Stimmführung und Interpretation klingt in Wien nochmal ein Stück individueller. Auch ihre Charakterisierung der Rachel wirkt vielfältiger und lässt im ersten Akt die extravagante und eitle Diva sehr viel stärker durchblicken. Insgesamt eine großartige und kraftvolle Leistung.
Der Wiener Publikumsliebling Anna Milva Gomes ergreift jede Möglichkeit um auch mit der kleineren Rolle der Nicky Marron schauspielerisch und gesanglich souveräne Ausrufezeichen zu setzen.
Weshalb Jo Weil die Wiener Erstbesetzung des Frank Farmer ist, bleibt unklar. Weil ist nicht schlecht. Dennoch hätte man die Rolle mit deutlich mehr Charisma, Ecken und Kanten ausstatten können.
Hervorzuheben ist das großartige Ensemble. Es ist mit markanten Typen besetzt und agiert energiegeladen und perfekt synchron in den schweißtreibenden Tanzszenen.
Technisch war alles rundum gut. Selbst der Ton (Im Ronacher soll es da ja manchmal Probleme geben.) war auf meinem Platz perfekt, Sprechpassagen und Gesang sehr gut verständlich.
Das phänomenale Orchester der VBW tut ein Übriges um den positiven Gesamteindruck abzurunden.
Entertainment at its best!

kevin (202 Bewertungen, ∅ 3.4 Sterne)
Ethan Freeman in einem schönen neuen Stück
30.01.2019 - Ein schönes neues Stück in Hamburg mit Ethan Freeman in der Hauptrolle. Schöne Videoprojektionen, eine Cast die mit Freude spielt und gute Musik. Ich wünsche dem Stück & den Machern viel Erfolg und hoffe, es gibt bald eine CD von dieser klasse Cast.
(gesehen 26.01. Nachmittagsshow)

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)
Eine Produktion die Maßstäbe setzt
29.01.2019 - Selbst 30 Jahre nach der Uraufführung hat die Show nichts von Anziehungskraft verloren. Eigentlich sehr schade das man seit fast 20 Jahren in Deutschland diese spannende Geschichte mit einer hervorragenden Musik nicht mehr live erleben konnte.
Nach 2014 in London und der Blu-Ray nun also ein Besuch (im Grunde 2 - 14/19 Uhr) in Köln.
Die englischsprachige Tourproduktion setzt hier in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. Ein großes und kraftvolles Orchester, ein Bühnenbild und Lichtdesign wie man es selten en-Suite und schon gar nicht als Tour gesehen hat und eine grandiose Cast.
Bedingt durch 2 Showbesuche hatte ich die Chance beide Chris und Kim zu erleben und das aus unterschiedlichen Perspektiven. Sowohl aus dem Balkon als auch aus Reihe 12 kann man die Show eindrucksvoll genießen. Die neue Bestuhlung ist bequem und bietet ausreichend Beinfreiheit. Trotzdem hat man im Musical Dome da Gefühl näher an der Bühne zu sein als in anderen Musicaltheatern.
Der Sound war genial. Die Cast und das Orchester bildeten eine Einheit und die englischen Texte waren sehr gut zu verstehen. Die links und rechts der Bühne angebrachte Textanzeige orientiert sich an den Untertiteln der Blu-Ray und einer fast 1:1 Übersetzung.
Die Show in Köln fesselt von der ersten Minute. Vom Ensemble bis zu den Hauptrollen ein Genuss. Zudem ist die Sicht im Musical Dome hervorragend. Ebenso der kraftvolle aber auch differenzierte Sound in den thematisch bedingten Nummern mit asiatischen Klängen.
Das Beste was man machen kann: Hingehen und hoffen, dass die Show (auch in einer deutschen Produktion) auf diesem Niveau bald wieder zu sehen sein wird.

mrmusical (92 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
Spannende Geschichte mit abwechslungsreicher Musik
28.01.2019 - Es war toll, sich ins London des Jahres 1910 eintauchen zu lassen.Die Darsteller passten perfekt zu ihren Rollen,die Kostüme ebenso. Interessant war das Bühnenbild. In einer Art Pavillon sassen die Musiker mittig auf der Bühne. Der Stoff herum war weiss und wurde vom Beamer mit Mustern und Landschaften angestrahlt.
Der Pavillon konnte auch per Leiter bestiegen werden und von oben besungen werden. Ethan Freeman sang dort Dein Bild sehr beeindruckend.
Es gab u.a. zwei besonders schöne Tanzszenen und genau danach passierte etwas Dramatisches.Die Bauchtänzerinnen fand ich auch toll und das Opium-Lied.John Vooigs spielte den jungen Sherlock Holmes.
War echt liebenswürdig!Darrin Lamont Byrd als Aleister Crowley hatte eine tolle Ausstrahlung und eine Powerstimme!Gerhard Karzel brachte zwischendurch österreichischen Dialekt, das gefiel mir auch.Und sein Spiel war auch gut.Die Musik war abwechlungsreich und sehr gut.
Ich am 26.1. in der Nachmittagsvorstellung.

Ribana (2 Bewertungen, ∅ 5 Sterne)
So viel mehr als nur ein Hubschrauber!
28.01.2019 - „Das Stück mit dem Hubschrauber“
Das Musical „Miss Saigon“ und sein Nimbus rühren aus einer Zeit der Mega-Musicals, in denen die großen Shows im West End und am Broadway stets auch mindestens einen großen, charakteristischen Bühneneffekt haben „mussten“, sei es nun ein in hohem Tempo auf die Bühne herabsausender schwerer Kronleuchter, tonnenschwere Barrikaden - oder eben ein auf der Bühne landender Hubschrauber. Und so ist „Miss Saigon“ bis heute „das Stück mit dem Hubschrauber“ geblieben, was mir auch jetzt im Vorfeld meines Besuchs der Kölner Tour-Station wieder begegnete. Denn wann immer ich erzählte, ich wolle in Kürze „Miss Saigon“ sehen, erhielt ich die Antwort: „Ach, das Stück mit dem Hubschrauber.“ So ein Beiname kann Fluch und Segen sein, reduziert er doch ein ganzes Stück, eine Geschichte, eine ganze Partitur, eine gesamte Inszenierung auf nur einen einzigen Effekt. Was, wenn nun dieser Effekt im Vorfeld bereits so hoch aufgehängt wird, dass er am Ende die hochgesteckten Erwartungen kaum noch erfüllen kann? Fast zwangsläufig muss dahinter dann alles andere, das dieses Stück ausmacht, verblassen.
Allerdings hatte die damalige Originalinszenierung von „Miss Saigon“ auch neben dem Hubschrauber in Sachen Ausstattung nicht gerade gekleckert sondern geklotzt. So sehr, dass nach meinem Geschmack die Gigantomanie das eigentliche Geschehen, das Herz der Geschichte geradezu verschüttet hat. Dies war wohl ein Grund, warum dieses Musical mein Herz, meine Seele damals nie wirklich erreicht hat, weder in Stuttgart (wo eigens ein neues Theater nebst angrenzendem Freizeitzentrum errichtet worden war) noch am New Yorker Broadway.
Nun gibt es eine Neu-Inszenierung aus London, die dankenswerterweise zwischenzeitlich auch bereits als fabelhaft gefilmte DVD-Aufnahme erhältlich ist. Bereits diese DVD hatte mein Empfinden in Sachen „Miss Saigon“ vollständig revidiert: endlich erreichte mich die Geschichte, endlich war ich von all den Emotionen gefasst, endlich hatte ich den Wunsch, die Musik wieder und wieder zu hören. Die wunderbare Inszenierung, die durchweg herausragenden darstellerischen Leistungen, die großartigen aber nicht zu überdimensionierten Bühnenbilder: all das ließ mein Herz höher schlagen. Die Nachricht, dass diese Show im englischen Original auch für kurze Zeit in Köln zu sehen sein sollte, ließ mich nicht ruhen, bis ich endlich ein Ticket erworben hatte.
Hernach folgten allerdings Zweifel: schließlich handelte es sich nur um ein Tour. Das hieße, nach gewohnten deutschen Maßstäben: stark reduziertes Bühnenbild, minimalste „Orchester“-Größe von sicher nicht mehr als acht Musikern, stark reduziertes/ausgedünntes Ensemble, bestenfalls zweitklassige Darsteller (die wenigen erstklassigen können ja nur Long Run). Hatten wir all dies nicht in den vergangenen Jahren gelernt? „Wussten“ wir nicht, dass Tourneen so sein „müssen“, weil alles andere weder finanziell noch organisatorisch und technisch machbar sei? Selbstverständlich, so dachte ich mir, wird in Köln auch der berühmte Hubschrauber nicht landen sondern sich allenfalls in einer Projektion zeigen, denn ein Hubschrauber auf Tour? Bitte, das geht überhaupt nicht. Mein Besuch in Köln sollte zeigen, dass ich offenbar das Opfer erfolgreicher „Gehirnwäsche“ deutscher Veranstalter geworden war...
Am Donnerstag, 24. Januar, war es so weit - ich war zu Gast in der letzten Preview vor der offiziellen Kölner Premiere im Musical Dome, der sich im Foyer übrigens in strahlenderem Glanz präsentierte als ich ihn in Erinnerung hatte. Ein erster obligatorischer Blick auf die Besetzungstafel verriet mir, dass ich in den Rollen der Kim und des Engineer jeweils die alternative Besetzung erwischt hatte. Kurz zuckte es in mir, war ich doch von deutschen und durchaus auch österreichischen Produktionen gewohnt, dass Zweit- oder Alternativbesetzungen allzu häufig ganz und gar nicht meine Erwartungen erfüllten. Doch dann meldete sich in mir bereits die Stimme zahlreicher Londoner Erfahrungen, die mir schon so viele unglaublich gute Alternativbesetzungen gezeigt hatten. Also freute ich mich nun auf die Aufführung - wie sich erweisen sollte, sehr zu Recht.
Vom ersten Moment an zeigte sich, dass es bei dieser Tour-Version keinerlei Abstriche gegenüber der Londoner Inszenierung gab, wie ich sie von der DVD her kannte (in London hatte ich es selbst nicht gesehen). Ein voller Orchesterklang, das gleiche Bühnenbild, die gleiche Ensemble-Größe.
Wo sollte man anfangen und wo enden mit seinem Lob, um dieser Produktion gerecht zu werden? Beginnen wir mit dem, was eigentlich immer am wichtigsten ist, nämlich den Menschen, den Darstellern. Als ich Kim (Joreen Bautista) erblickte, war mein erster Gedanke: dies ist die erste Kim, die ich sehe, die optisch exakt dem entspricht, was ich von der Rolle erwarten würde: blutjung, unschuldig, bildhübsch. So sollte die junge Kim, die nach harten Schlägen in ihrem noch so jungen Leben nun in Saigon landet, sein. Wie würde sie ihre Rolle spielen? Der Verlauf des Abends zeigte: sie macht es fabelhaft. Gesanglich und schauspielerisch eine Glanzleistung, die gefangen nimmt. Ihr gelingt es in jeder Phase der Geschichte, glaubhaft und authentisch den dramatischen Lebensweg der Kim darzustellen bis hin zur Selbstaufopferung für ihren geliebten Sohn. Hoch bewegend ihre Konfrontation mit Ellen, der Frau des Mannes, den sie all die Jahre geliebt hat. Dieser wird gespielt von Ashley Gilmour. Er macht seine Sache ebenfalls sehr gut, auch wenn ich hier der DVD-Besetzung den Vorzug geben würde. Sein „Why God“ blieb für mich ein wenig zu emotionslos, wobei das ein Jammern auf hohem Niveau ist. Im Verlauf des Abends konnte sich Gilmour dann nach meinem Empfinden steigern, insbesondere im zweiten Akt, wenn es bei Chris zu den Konflikten im Beziehungsdreieck mit Kim und Ellen kommt.
Der Engineer war damals immer eine Rolle, die mich eher genervt hat. Ich war dankbar um jede Szene, in der er nicht auftrat, was bei einer Hauptrolle auf die Dauer etwas anstrengend ist. Schon die DVD zur Londoner Neu-Inszenierung zeigte mir aber, dass es auch anders geht. Der dortige Darsteller hat für mich völlig neue Maßstäbe gesetzt und die Rolle in den Olymp erhoben. In Köln sah ich nun Alternate Christian Rey Marbella. Anfangs fiel es mir etwas schwer, ihn zu verstehen, was sich aber bereits nach kurzer Zeit legte. Dann konnte ich, wie bei Kim, kaum glauben, dass er nur die alternierende Besetzung in dieser Rolle ist, so traumwandlerisch sicher schwirrte er mal schleimend, mal gebieterisch, mal schmeichelnd, mal korrumpierend, immer auf seinen Vorteil bedacht über die Bühne. Im Vergleich würde ich zwar der DVD-Besetzung noch den Vorrang einräumen, aber hier sprechen wir wirklich nicht einmal über Luxus-Probleme sondern einfach nur über Luxus. Da der Engineer ja doch eine sehr tragende Rolle ist und zuweilen etwas von einem Conférencier hat, darf man wohl sagen: der Abend ist bei ihm in den besten Händen.
Gespannt war ich auf den Darsteller des John. Bislang kannte ich nur farbige Darsteller in dieser Rolle (auch auf der DVD ist dies ja der Fall), so dass sich ein ungewohntes Bild bot. Ryan O’Gorman hat für mich die Rolle wieder gerettet, die ich als einzige auf der DVD geradezu „verhunzt“ fand, denn der dortige Darsteller hat „Bui Doi“ nach meinem Empfinden grauenhaft überinterpretiert und mit seinem Overacting, seinem grässlichen Egotrip (sorry für die deutlichen Worte) die Szene komplett zerstört. Ryan O’Gorman zeigt in Köln, dass es auch anders geht: er singt „Bui Doi“ sehr gefühlvoll, mitreißend, engagiert - aber eben nicht meilenweit over the top. Bravo und danke!
Dagegen fällt, wie auch andere inzwischen bemängeln, Gerald Padua Santos in der Rolle des Thuy leider gegenüber dem Londoner Original ab. Dieser hatte seine Rolle so nuanciert, facettenreich und überzeugend dargeboten wie noch keiner, den ich zuvor erlebt hatte. Für mich sind alle Szenen mit Thuy auf der DVD ein purer Genuss, denn er zeigt uns so vieles, was in diesem Mann vor sich geht. Anders als früher, als ich diesen Charakter stets als eindimensionales Abziehbild eines bösen Charakters empfunden hatte, kann ich beim Betrachten der DVD erstmals auch mit Thuy fühlen und erkennen, dass er Gefangener von tradierten Rollenbildern ist und auch Opfer seiner eigenen politischen Karriere bzw. herrschender politischer Verhältnisse. Ja, er tut die falschen Dinge bzw. versucht sie zu tun (Kim kann ihn gerade noch in letzter Sekunde davon abhalten, ihren Sohn umzubringen), aber er tut es nicht, weil er einfach nur aus unklaren Motiven schlicht und einfach „böse“ ist. Wir sehen seinen Schmerz bei der Zurückweisung durch Kim ebenso wie sein ungläubiges Erstaunen darüber, dass sich diese Frau einfach den Konventionen widersetzt. All das bietet der Kölner Thuy uns leider nicht. Er singt ordentlich, er spielt rollendeckend, aber die ganze Klaviatur dessen, was - London hat’s gezeigt - in dieser Rolle eigentlich noch möglich ist, die bleibt er uns schuldig.
Unbedingt erwähnen sollte man noch Elana Martin, die für mich die erste Ellen war, die ich nicht als irgendwie zickig und unsympathisch empfunden habe, was auch die Ellen aus der DVD einschließt. Leider ist die Rolle von Chris’ amerikanischer Ehefrau ja, wie oft bemängelt wird, tatsächlich von den Autoren etwas unterentwickelt, aber Elana Martin haucht ihr trotzdem Leben ein, und wir verstehen umso mehr, wie schwer der Zwiespalt ist, in dem Chris sich wiederfindet.
Nicht unerwähnt bleiben soll schließlich Gigi, dargestellt von Aicelle Santos. Eine eher kleine Rolle, die aber mindestens mit „Movie in my Mind“ auftrumpfen kann (oder eben auch nicht). Hier tut sie es nachdrücklich und steht der Londoner Gigi in nichts nach. Wie man überhaupt sagen muss: das gesamte Ensemble singt und spielt fabelhaft!
Und damit auch gleich zur Inszenierung ein paar Worte: Hier fügt sich alles ganz wunderbar zusammen. Endlich gewinnt die Geschichte die Oberhand, bleibt Raum für all die Emotionen, die Träume, Ängste, Flüche, Hoffnungen, Sehnsüchte und Enttäuschungen. Nichts von alledem wird verschüttet von |