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Biografical

Mozart Superstar

Zwischen Genie und Wahnsinn


© Actorsphotography by Rolf Franke
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That rocks! Mozart einmal anders präsentiert die Kammeroper Köln mit ihrer poppig-erfrischenden Hommage an einen zeitlosen Künstler und wagt dabei musikalisch den Tanz auf dem Drahtseil. Eine Pionier-Tat, die sich wirklich lohnt.

(Text: Lisa Toszkowski)

Premiere:28.01.2016
Letzte bekannte Aufführung:27.04.2016


Er war die Skandalnudel der Wiener Klassik: Wunderkind Mozart trank, spielte und liebte die Frauen. Dass er trotzdem zu einem der größten Komponisten der Musikgeschichte wurde, verdankt der Revoluzzer seinen damals avantgardistischen Melodien. Wie gesagt: damals. Dass der Geist von Mozarts Musik aber auch heute noch wegweisend sein kann, bezweifelt nach diesem Abend in Köln niemand mehr. Als musikalische Wundertüte präsentiert uns Regisseur Patrick Stanke die schräg-skurrile Biografie des "reloadeten" Wolfgang Amadeus: Hier treffen Originalkompositionen auf poppig aufpolierte, teils mit Techno-Beats unterlegte Stücke, Live-Gesang auf Halbplayback. Und was zu Beginn vielleicht noch etwas befremdlich anmutet, entfaltet sich im Laufe des Abends zum genialen Soundmix, zur kompositorischen Synthese zwischen Klassik und Moderne.

Ein weiterer Knalleffekt in Stankes Inszenierung: der famose Einfall, einige der Originalmelodien des Virtuosen neu zu betexten und zu Spottliedern zu ironisieren. Dieser Kunstgriff dient nicht nur der reinen Unterhaltung, sondern dem Portrait Mozarts, so wie er wirklich gewesen sein soll: vulgär, unvernünftig, infantil – einer, der nie so recht erwachsen werden wollte, ein Peter Pan der Musikwelt.

© Actorsphotography by Rolf Franke
© Actorsphotography by Rolf Franke


Der wird von Florian Hinxlage mit einer derartigen Hingabe gespielt, dass Vergleiche zum legendären Tom Hulce aus Miloš Formans Monumentalwerk "Amadeus" gewagt werden dürfen. Kichernd, überdreht und bockig gibt er das beinebaumelnde, dauerpubertäre Ausnahmetalent am Klavier, singt vom "Salzburger Suppenhuhn" und "Leck mir den Arsch recht schön" – und brilliert dabei vor allem stimmlich. Zwischen dunkel legiertem Bariton und kieksig übersteigertem Alt illustriert er einen Mozart zwischen Übermut und Wahnsinn, zwischen Naivität und Koketterie, der sich am Ende (so sagt es die Legende) seine eigene Totenmesse schreibt.

Dramaturgischer Kleister des Abends ist deshalb das berühmt-berüchtigte Requiem (wunderbar performt und gesungen von Mozarts Fleisch und Blut gewordenen, in gothic-barocken Kostümen gewandeten Wahngestalten), das auch hier ähnlich wie in Foremans Film von einer unbekannten Schattengestallt in Auftrag gegeben und mystisch mit dem dramatischen Ableben des Musikers verbunden wird. Einzig die in Mythen viel zitierte, im Hollywood-Streifen so präsente Verstrickung von Mozarts ärgstem Widersacher, dem Hofkomponisten Antonio Salieri, findet sich im Stück nicht wieder - auf eben jenen verzichtet das Buch von Ulrich Gerhards komplett.

Umso präsenter ist dagegen – quietschfidel und scheinbar ebenso kokett wie ihr Mann – die von Steffi Regner gegebene Constanze, die bei Songs wie "Welche Wonne, welche Lust" Schlagerqualität erreicht. Der wahre Star des Abends ist jedoch Anna Gössi alias der Mozart-Sopranistin Josepha, die als Königin der Nacht in der "Zauberflöte" mit diamantener Opernstimme eine Arie hinlegt, die ihresgleichen sucht.

© Actorsphotography by Rolf Franke
© Actorsphotography by Rolf Franke


Ein wenig farblos gerät dagegen Kevin Dickmanns Leopold, der zwar überzeugend den aristokratischen Spießer mimt, gesanglich jedoch beim Duett "Diesen Weg muss er alleine gehen" etwas zaghaft hinter Co-Akteur Benedikt Schak alias dem martialischen Graf Arco zurückbleibt.

Sehr passend fügt sich das relativ minimalistische Bühnenbild ein, das im Grunde von den Leinwand-Projektionen im Hintergrund lebt. Sie lassen uns immer wieder in die tiefen Abgründe und surrealistischen Traumwelten Mozarts stürzen – ein Rokoko-Rockstar, der das moderne Hollywood-Drama in sich trägt: genial in der Kunst, unfähig im Leben. Viel Beifall und stehende Ovationen für ein gelungenes Experiment.

© Actorsphotography by Rolf Franke
© Actorsphotography by Rolf Franke


(Text: Lisa Toszkowski)



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Kreativteam

InszenierungPatrick Stanke
Musik-ArrangementsStefan Zeiten
Choreografin & Dance CaptainRachele Pedrocchi


Besetzung

MozartFlorian Hinxlage
ConstanzeSteffi Regner
SchikanederKlaus Kranabetter
LeopoldKevin Dickmann
Thorben Sohn
Fridolin
Gottlieb
da Ponte
Markus Lürick
JosephaAnna Gössi
AloisiaBarbara Britsch
Anna GottliebRachele Pedrocchi
NannerlWiebke Wittig
Gräfin Thun
Cäcilia
Judith Urban
Benedikt Schalk
Arco
Dominic Kron
EnsembleJohanna Wypich
Laura Trompetter
Dimitri Vassiliadis
Mirko Costa
Sascha Theis




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Zuschauer-Rezensionen

Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.


8 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:


Beitrag vom 10.03.2016 gesperrt

Musicalmeier (2 Bewertungen, ∅ 1.5 Sterne)


Beitrag vom 08.03.2016 gesperrt

Suzy_Wong (erste Bewertung)


Beitrag vom 08.03.2016 gesperrt

Gertie158 (erste Bewertung)


31041
Nicht zu empfehlen

02.03.2016 - Ich habe die Show in Essen gesehen und hatte die beste Kategorie gebucht. Der Ton war von Anfang bis Ende schlecht, manche Darsteller beim Gesang sehr schlecht zu verstehen. Die Idee Mozart mal rockiger war vom Grundsatz nicht schlecht und die Cast hatte ein paar gute Stimmen. Nur bei dem Sound hätte man die Premiere und die Tour verschieben müssen bis es stimmt. Damit macht man sich den Namen als Veranstalter für künftige Projekte kaputt. Das Colosseum war gestern mit ca. 400 Personen besucht (Aussage einer Mitarbeiterin).
Mir tun die Darsteller leid, denn die Beigeisterung der Zuschauer hielt sich in Grenzen. Hinzu kam das Ärgernis, dass das Colosseum mal wieder nicht geheizt (oder ungenügend) geheizt war.
Spart Euch das Geld. Für die Hälfte des Geldes bekomme ich bei/mit Amateuren Besseres geboten.

Lisa09 (28 Bewertungen, ∅ 3.3 Sterne)


31038
Schrecklicher Ton und gruselige Produktion

29.02.2016 - Kann mich Doc Music nur anschließen. Hier in Bremen war es eine Katastrophe! Bis zur Pause haben schon sehr viel das Theater verlassen und wir dann auch in der Pause. Ich frage mich, ob die Tontechniker auf ihren Ohren gesessen haben? Und wo war die Kulisse - die Leinwand?

Hatsamas (erste Bewertung)


31037
Gut umgesetzt

29.02.2016 - Schließe mich nicht der Meinung an, habe es gesehen .hat mir gut gefallen , modern und Jung

Dings2011 (erste Bewertung)


31034
Schrecklicher Ton und produktion

27.02.2016 - Das will wohl jemand mit einer billig Produkrion viel Geld verdienen, billige Playbacks keine deko traurig

Doc Music (2 Bewertungen, ∅ 2.5 Sterne)


31020
Mozart einmal anders - sehr zu empfehlen

08.02.2016 - Das Musical überzeugt rundherum: sehr gute Darsteller, eine große Cast, hervorragende Kostüme, tolle Lichteffekte. Rundum ein gelungenes neues Musical und sehr zu empfehlen.

Musette (5 Bewertungen, ∅ 4.6 Sterne)


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(Lisa Toszkowski)

Inszenierung

Musik

Besetzung

Ausstattung

Freakig, rockig, anders: eine top besetzte ungewöhnliche Ode an das Musik-Genie Wolfgang Amadeus Mozart mit Ohrwurm-Garantie.

08.02.2016

 Leserbewertung
(5 Leser)


Ø 2.00 Sterne

 Termine

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