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„50 First Dates – The Musical“ erzählt die Geschichte von Henry, der die an Amnesie leidende Lucy jeden Tag aufs Neue erobern muss. In der sonnigen Kulisse von Key Largo trifft nostalgischer Rom-Com-Charme auf eingängige, aber harmlose Songs. Georgina Castle und Josh St. Clair überzeugen mit spürbarer Chemie, Fly Davis‘ Bühne und Casey Nicholaws Regie sorgen für Witz und Leichtigkeit. Ein charmantes, professionell inszeniertes Feelgood-Musical – herzerwärmend aber flüchtig wie der perfekte Tag selbst.
Als 2004 Adam Sandlers Rom-Com „50 First Dates“ in die Kinos kam, war sie charmant, harmlos, ein wenig naiv – und kaum jemand hätte erwartet, dass diese Geschichte zwanzig Jahre später als Musical auf einer Londoner Bühne landet. Doch nun feiert das Stück von David Rossmer und Steve Rosen am Off-West-End seine Weltpremiere – mit einem kreativen Team um Regielegende Casey Nicholaw („Mean Girls“, „The Book of Mormon“) und einer glänzend aufgelegten Besetzung.
Die Prämisse bleibt bekannt: Kunstlehrerin Lucy leidet nach einem Unfall an kurzzeitigem Gedächtnisverlust. Jeden Morgen beginnt ihr Leben von vorn. Henry, ein notorisch bindungsscheuer Mann, verliebt sich in sie – und muss sie fortan Tag für Tag aufs Neue für sich gewinnen.
Während der Film seine Handlung in Hawaii verortete, siedelt das Musical die Geschichte in Key Largo, Florida, an – eine Entscheidung, die das Setting wärmer, aber auch nostalgischer wirken lässt. Henry ist kein Tierarzt mehr, sondern ein Reiseblogger, dessen Onlineprojekt „The Perfect Day“ das Leitmotiv des Stücks bildet. Eine Metapher, die charmant, wenn auch etwas plakativ das Thema des ewigen Neubeginns spiegelt. Während die Essenz der Originalgeschichte erhalten bleibt, wurde die Story inhaltlich modernisiert. So ist Henry jetzt Influencer und nutzt anstelle einer Videokassette in einer Schlüsselszene ein iPad. Trotz dieser und weiterer Anpassungen bleibt es aber dieselbe Geschichte, die Fans des Films kennen und lieben.
David Rossmers und Steve Rosens Buch bleibt oft zu harmlos, ihre Songs gefällig, aber selten unvergesslich. Die Musik ist eingängig, doch sie riskiert wenig – eher ein gefälliges Mitsummen als ein Ohrwurm. Und doch gibt es Momente, in denen die Partitur ihre emotionale Kraft entfaltet: etwa Lucys sanftes Leitmotiv oder das hymnische „Happy Sunday“, gesungen von Aiesha Naomi Pease als Ukulele Sue, das zu einem der unerwarteten Höhepunkte wird.
Dramaturgisch bleibt die Produktion im sicheren Fahrwasser der Rom-Com. Die Dialoge sind pointiert, aber vorhersehbar; der Humor funktioniert dennoch, weil die Darsteller ihn tragen. Was fehlt, ist die letzte Tiefe. Der Vergleich mit „The Curious Case of Benjamin Button – The Musical“ drängt sich auf. Beide Stücke kreisen um Zeit, Erinnerung und Liebe. Doch während Benjamin Button tief in die metaphysische Dimension des Themas eintaucht, bleibt „50 First Dates“ an der Oberfläche.
Fly Davis’ Bühnenbild ist ein Musterbeispiel für effiziente Gestaltung: weiße Holzplanken, Projektionen von Meeresglanz, ein drehbares Haus, das nahtlos vom Diner zum Wohnzimmer wechselt. Unter Aideen Malones goldgetöntem Licht entsteht eine Atmosphäre zwischen Urlaubsnostalgie und emotionalem Rückzugsort. Die Choreografien – von Nicholaw gewohnt humorvoll und rhythmisch präzise inszeniert – finden ihren Höhepunkt in der augenzwinkernden Ensemble-Nummer „Ode to Key Largo“, bei der Tänzer mit Angelruten anstelle von Stepsticks das Publikum zum Lachen bringen.
Josh St. Clair (Henry) überzeugt mit Charme und treffsicherem Timing. Zwar fehlt seiner Figur eine deutliche Entwicklung, doch St. Clair füllt die Rolle mit Energie und starker Bühnenpräsenz. Georgina Castle (Lucy), bekannt als Regina George in „Mean Girls“, liefert erneut eine herausragende Performance. Sie kombiniert spielerische Leichtigkeit mit emotionaler Tiefe und verleiht ihrer Rolle Wärme und Tragik zugleich. Ihre Ausstrahlung hebt jede Szene, in der sie auftritt – sie ist das Herzstück der Show. Die Chemie zwischen Castle und St. Clair ist spürbar, glaubwürdig und trägt das Stück – sie machen „50 First Dates“ zu einer charmanten, wenn auch flüchtigen Liebesreise.
Auch die Nebenrollen zeigen Talent, obwohl ihre Figuren zu kurz kommen. Chad Saint Louis als Sandy – der mit diversen Disney-Songs für Lacher sorgt – beeindruckt mit starker Stimme und natürlichem Humor, Natasha O’Brien sorgt als Delilah für energiegeladene Momente, und Aiesha Naomi Pease glänzt als Ukulele Sue mit stimmlicher Kraft. Ricky Rojas zeigt enorme Bühnenpräsenz, wird jedoch durch eine schwach geschriebene Rolle ausgebremst. Eine spannende Rollenentwicklung machen John Marquez und Charlie Toland als Lucys Vater Marlin und ihr Bruder Doug durch. Anfangs sehr schroff im Zusammentreffen mit Henry, entwickeln sich ihre Figuren zu sehr emotionalen Charakteren, die Henry helfen, Lucys Herz zu gewinnen.
„50 First Dates – The Musical“ ist eine charmante, professionell umgesetzte Bühnenadaption, die gute Laune verbreitet, aber kaum nachhallt. Musikalisch solide, schauspielerisch stark, emotional zu glatt. Das Stück hat Herz, aber (noch) keinen Herzschlag. Man verlässt das Theater mit einem Lächeln – und merkt am nächsten Tag, dass die Erinnerung daran bereits verblasst ist. Oder, um im Geiste der Geschichte zu sprechen: Ein erstes Date mit Potenzial – aber keines, das in Erinnerung bleibt.
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| KREATIVTEAM | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Inszenierung / Choreographie | Casey Nicholaw |
| Bühne / Kostüme | Fly Davis |
| Licht | Aideen Malone |
| Video Design | George Reeve |
| Sound | Adam Fisher |
| Orchestrierung / Arrangements | Matthew Jackson |
| Musical Supervision / Musikal. Leitung | Richard Beadle |
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| CAST (AKTUELL) | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Lucy | Georgina Castle |
| Henry | Joshua St. Clair |
| Marlin Whitmore | John Marquez |
| Doug Whitmore | Charlie Toland |
| Delilah | Natasha O'Brien |
| Ukulele Sue | Aisha Naomi Pease |
| Marco | Ricky Rojas |
| Sandy | Chad Saint Louis |
| Sid | David Pendlebury |
| Cora | Martha Pothen |
| Sharon | Georgia Arron |
| Miles | Aizaac Aruna |
| Miriam | Zoe Ann Brown |
| Fran | Emily Olive Boyd |
| Kevin | Greg Stylianou Burns |
| Swings | Cole Dunn Samuelle Durojaiye Paul Kemble Samantha Thomas |
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| GALERIE | |||||||||
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| TERMINE | |||||||||
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| Do, 13.11.2025 14:30 | The Other Palace, London | |
| Do, 13.11.2025 19:30 | The Other Palace, London | |
| Fr, 14.11.2025 19:30 | The Other Palace, London | |
| Sa, 15.11.2025 14:30 | The Other Palace, London | |
| Sa, 15.11.2025 19:30 | The Other Palace, London | |
| So, 16.11.2025 15:00 | The Other Palace, London |
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