Das Show-Ensemble ShowBeeDoo hat in seinem Stück Songs aus verschiedenen Musicals in eine amüsante Rahmenhandlung eingebaut und lädt den Zuschauer ein die Folgen einer hochprozentigen Nacht im Bremer Ratskeller mitzuerleben. Präsentiert wird das Ganze als Show-Menü.
Der Dichter Wilhelm Hauff verbrachte im 19. Jahrhundert eine Nacht im Gewölbe des Bremer Ratskellers, um mit den Weingeistern Kontakt aufzunehmen, anders ausgedrückt um sich zu besaufen. Seine Erfahrungen hielt er anschließend in dem Buch “Impressionen aus dem Ratskeller” fest.
Vor diesem Hintergrund präsentiert das Show-Ensemble ShowBeeDoo ein amüsantes Spektaktel am Originalschauplatz. Der Amerikaner Jeremy Bradford reist, mit dem Hauffschen Buch im Gepäck, nun nach Bremen, um den Ort des Geschehens mit eigenen Augen zu betrachten. Er erlebt eine alkoholhaltige Nacht im Ratskeller und verliebt sich in die Magd des Hauses. Viel mehr gibt die Handlung im Lauf des Abends nicht her, so dass Freunde ausgereifter Buch-Musicals hier nicht auf ihre Kosten kommen. Doch das Konzept des Show-Menüs bietet kaum eine andere Möglichkeit. Die Darbietung wird immer wieder unterbrochen, um die vier (sehr delikaten) Gänge des Menüs zu servieren. Eine tiefgehende Handlung würde dadurch nur zerstückelt werden. Da hat das Ensemble schon die richtige Entscheidung getroffen, die Songs mithilfe eines roten Fadens locker miteinander zu verbinden.
Manchmal geht es dabei allerdings reichlich pathetisch zu. Wenn zum Beispiel Mr. Bradford nach seiner großen Reise endlich den Ratskeller erreicht, feiert er dies mit dem dramatischen “Jekyll & Hyde”-Song “Dies ist die Stunde”. Dass der Besuch dieses Kellers wirklich “jedes Bestreben in seinem Leben” war, wie es im Text heisst, erscheint dann doch ein bisschen weit hergeholt.
Größtenteils präsentiert das Ensemble Songs aus bekannten Musicals. Das Wirtsehepaar stellt sich zum Beispiel mit “Herr im Haus” aus “Les Misérables” vor Und wenn sich das Liebespaar gefunden hat, besingen die beiden ihr Glück mit dem “Kiss-me-Kate”-Walzer “Wunderbar”.
Die Darsteller haben allesamt schöne Stimmen (besonders hervorzuheben sind hier Birgit Lünsmann als Magd und Ian Gallagher als Jeremy), auch Tanzelemente werden gekonnt eingebaut (Doris Selke bietet als Cassandra eine mitreissende Bauchtanz-Vorstellung). Der mysteriöse Kellermeister Balthasar, der seit mehreren Jahrhunderten durch dieses Gewölbe wandelt, wird schnell zum Publikumsliebling. Kai Helm versteht es in dieser Rolle vortrefflich das Publikum in den Bann zu ziehen.
Das besondere Flair dieser Show besteht darin, dass die Zuschauer mit einbezogen werden. Immer wieder spazieren die Protagonisten um die Tische der Zuschauer und unterhalten sich mit ihnen oder lesen ihnen aus der Hand. Oder es kann durchaus passieren, dass in der servierten Suppe etwas schwimmt, was da nicht hin gehört…aber keine Panik, die Wirtsleute werden sich schon charmant darum kümmern, das Missgeschick zu beheben. Der Unterhaltungsfaktor wird durch solche Einlagen beträchtlich gesteigert.
Sowohl das Essen als auch das Live-Entertainment sind liebevoll und kreativ zusammengestellt und erfreuen Auge, Ohr und Gaumen. Eine runde Sache, dieses Show-Menü!
Sa, 04.03.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
Sa, 08.04.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
Sa, 29.04.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
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Sa, 13.05.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
Sa, 27.05.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
Sa, 10.06.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
Sa, 24.06.2006 19:00 | Ratskeller, Bremen | Show-Menü |
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