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Gutes Timing, eine starke Cast und schnelle Szenenwechseln sind nur einige der guten Zutaten, die „Die drei Musketiere“ vor dem Gandersheimer Dom zu einem Hingucker machen.
Regisseur Craig Simmons inszeniert die Musketiere in Gandersheim dicht am Original. Mit einem liebevollen und zugleich konsequenten Umgang mit den Charakteren auf der Bühne entwickelt er eine spannende, mitreißende und nie langatmige Interpretation des Stücks von Bob und Ferdi Bolland.
Nahezu jeder der 25 Darsteller steht in mehreren Rollen vor dem Dom. Mal als Statist in Massenszenen, die so noch opulenter wirken, und kurze Zeit später in ihrer eigentlichen Bühnenrolle. Dabei meistern sie schnelle Wechsel: Zeitweise tauchen Schauspieler in gleicher Szene in unterschiedlichen Rollen auf.
Bei der Besetzung setzen die Gandersheimer auf eine gute Mischung aus erfahrenen Darstellern und Newcomern.
Franziska Becker gelingt es hervorragend, die Facetten ihrer Figur Lady De Winter von der starken Frau hin zum zerbrochenen Charakter auszuspielen. Stark und mit kräftiger Stimme sorgt sie mehrfach für Szenenapplaus.
Ron Holzschuh wirkt zu Beginn etwas zu jung für die Rolle des Kardinal Richelieu besetzt. Mit seiner aalglatten, oft überzogen arroganten Charakterzeichnung füllt er seine Rolle allerdings hervorragend.
Merlin Fargel (D’Artagnan) und Franziska Schuster (Constanze) turteln verspielt durch die Handlung. Das gelingt ihnen so gut, dass sich ein dicker Kloß im Hals in der Klosterszene zum Ende hin nicht vermeiden lässt.
Auch die übrigen Musketiere agieren mit hoher Spielfreude. Besonders Mario Gremmlich (Porthos) nutzt das Potential seiner komödiantisch angelegten Rolle und gewinnt damit die Sympathien der Zuschauer.
Bei den Newcomern fällt Bosse Vogt auf. Neben verschiedenen Ensemblerollen kleidet er vor allem die Rolle des James als Begleiter des Lord Buckingham hervorragend und mit feiner Mimik aus.
Die 9-köpfige Festspiel-Band rund um Heiko Lippmann liefert auch bei den Musketieren einen präzisen und vollen Klang. Lediglich die fehlende Verstärkung des Schlagzeugs nimmt einigen Szenen an Dramatik – vor allem dann, wenn Bass und Gitarre über die Verstärkeranlage das Schlagzeug zurückdrängen. Die Abmischung des Sounds der besuchten Vorstellung ist – davon abgesehen – ausgewogen, alle Liedtexte gut zu verstehen.
Ein überraschendes Highlight vor dem Dom sind die Fechtchoreographien von Christian Ewald. Die Stöße sitzen mit wenigen Ausnahmen perfekt, sind einfallsreich und immer lebendig. Vor allem in den Massenszenen reicht ein Augenpaar nicht aus, um die gesamte Finesse seiner Arbeit zu erfassen. Die Tanzchoreographien von Marc Bollmeyer entfalten besonders durch die hohe Energie, die das Gandersheimer Ensemble hineinlegt, ihre Wirkung.
Das Bühnenbild von Kati Kolb hält sich schlicht zurück: Weiße Podeste und Treppen stehen vor der imposanten Kulisse des Doms, sie werden zu Wegen, Kammern, Kanzeln und Sälen. In einigen wenigen Szenen fehlt so die notwendige Intimität. Ein Pluspunkt hingegen ist der lange Steg über die ersten 9 Reihen der Zuschauerplätze. Er dient als imposanter, immer wieder überraschender Aufgang. Zusammen mit den beiden regulären Treppen der Tribüne bietet er die Möglichkeiten für ein buntes Treiben, das sich immer wieder rund um die Zuschauer entfaltet. Ebenso verzichtet ihr Entwurf auf jegliche Umbauten: Die sparsame Ausgestaltung von Szenen findet über Requisiten und Kostümbild statt und erlaubt eine hohe Dynamik der Szenenwechsel.
Das Lichtdesign ist – wie in Gandersheim üblich – eher zurückhaltend und wenig überraschend. Eine differenziertere Beleuchtung nach Einbruch der Dämmerung hätte viele Szenen noch intensiver werden lassen können. Lediglich der spotbedingte Schattenwurf einzelner Darsteller auf den Dom entwickelte sich zeitweise zu einem optischen Schmankerl.
In Summe ist die Produktion vor dem Dom mitreißend, sehnsuchtsvoll und spannend zugleich. Trotz Aufführung ohne Pause kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, das Publikum dankt dem Ensemble mit stehender Ovation.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Heiko Lippmann |
Inszenierung | Craig Simmons |
Choreographie | Marc Bollmeyer |
Ausstattung | Kati Kolb |
Dramaturgie | Jennifer Traum |
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CAST (AKTUELL) |
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D'Artagnan | Merlin Fargel |
Milady de Winter | Franziska Becker |
Kardinal Richelieu | Ron Holzschuh |
Athos | Udo Eickelmann |
Porthos | Mario Gremlich |
Aramis | Veit Schäfermeier |
Königin Anna | Maike Switzer |
Constance | Franziska Schuster |
Rochefort | Thorin Kuhn |
Conférencier | Susanna Panzner |
König Ludwig XIII | Fehmi Göklü |
Lord Buckingham | Daniel Printz |
James | Bosse Vogt |
Ensemble | Alice Hanimyan Tabea Scholz Luise Schubert Nicolai Schwab Wolfgang Grindemann Laura Joeken |
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GALERIE |
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TERMINE |
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TERMINE (HISTORY) |
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Fr, 24.06.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | Premiere | |||||||
Di, 28.06.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Do, 30.06.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
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Sa, 02.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
So, 03.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Di, 05.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Do, 07.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Sa, 09.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
So, 10.07.2016 15:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Di, 12.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
So, 17.07.2016 15:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Mi, 20.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
Do, 21.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
So, 24.07.2016 20:00 | Domfestspiele, Bad Gandersheim | ||||||||
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