The Addams Family (ab 12/2023)
Grenzlandtheater, Aachen
Die Addams Family ist einfach unsterblich! Sie erblickte als Cartoon-Serie 1938 das Licht der Welt und flimmerte 1964 bis 1966 als kultige Schwarz-Weiß-Serie über die Röhrenfernsehgeräte. Nach weiteren Fernsehserien und Kinofilmen entstand 2009 das Musical. Ende 2022 bekam Töchterchen Wednesday Addams eine eigene Netflix-Serie.
Fehmi Göklü, der schon seit Jahren zum Ensemble der Gandersheimer Domfestspiele gehört, bringt einen selbstgeschriebenen musikalischen Theaterabend auf die Bühne. Für den Helden des Abends ist Essen definitiv mehr als nur Nahrungsaufnahme. Er hat als Koch die Haute Cuisine erlernt und träumt davon, mit einem eigenen Gericht zur Legende zu werden.
Auch in Celle eröffnet eine Filiale von Mr. Muschniks Blumenladen. Mit fatalen Folgen: das blutrünstige Grün terrorisiert nicht nur seinen Pfleger...
Die Addams Family ist im Gandersheimer Dom eingezogen und geizt nicht mit lokalen Anspielung an die Kurstadt. Das Premierenpublikum feiert diese Momente ebenso wie den überwiegend starken Cast, der die (buchgegebene) dünne Handlung mit Temperament und viel Energie sehenswert durch den Abend trägt.
Die deutschsprachige Erstaufführung des 2012 am Off-Broadway uraufgeführten Stücks "Dogfight" überzeugt nicht auf ganzer Linie. Die Schwächen des Buches werden durch die Inszenierung nicht ausgeglichen, so dass gerade der erste Akt recht uninspiriert und langatmig wirkt.
2015 und 16 war in Bad Gandersheim der erste Teil der Gruppen-Biografie zu sehen, nun gibt es die Fortsetzung: Was wurde aus den Comedian Harmonists, nachdem sie sich unter der Nazi-Herrschaft in zwei Gruppen gespaltet haben?
Eigentlich scheint 10 Minuten nach der Ouvertüre bereits klar: Es wird am Ende stehende Ovationen für die knapp 30 Mitwirkenden bei "Saturday Night Fever" geben. Dennoch hebt es nach vielen tollen Tanzszenen und schönen Bildern zur Verbeugung zunächst nur ein Hand voll Zuschauer aus den Sitzen.
Wenn Profis Laien spielen, die versuchen sich wie Profis zu verhalten, dann ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Das TfN wagt sich mit "Das Geheimnis des Edwin Drood" an genau diese Aufgabe und besteht sie nur zum Teil.
Gutes Timing, eine starke Cast und schnelle Szenenwechseln sind nur einige der guten Zutaten, die "Die drei Musketiere" vor dem Gandersheimer Dom zu einem Hingucker machen.