Über mehrere Jahrzehnte war die Hitparade eine der Kult-Sendungen des ZDF. In der Parodie des Theaterschiffs sollen die Zuschauer die Generalprobe der Sendung erleben, doch der Flieger mit den Stars hat Verspätung und so müssen Techniker Rainer und Regie-Assistentin Tina für die Original-Interpreten einspringen. Und zu allem Überfluss hat Moderator Dieter Thomas Schleck auch nicht gerade seinen besten Tag....
Eine intime Geschichte im Social Distancing inszenieren – kann das gelingen? Während Corona den Kulturbetrieb an den meisten Orten nahezu zum Erliegen gebracht hat, wagt sich das Musicalensemble um Musicaldirektor Craig Simmons auf die Straße oder genauer gesagt: direkt vor die Autos.
Von 0 auf 100 in unter 5 Sekunden: Wenn bereits im Intro eines Stücks über 20 Darsteller stimmgewaltig auf der Bühne singen und tanzen, dazu ein knapp 30-köpfiges Liveorchester spielt, dann lässt sich erahnen: Hier kommt die "ganz große Nummer".
Wenn Erzieher Dennis zum Elternabend einlädt, könnte das ein beschaulicher Abend werden. Wären da nicht die Eltern - und vor allem Peter Lund (Buch) und Craig Simmons (Regie), die mit einer diabolischen Freude und Präzision die Veranstaltung im Kinderhort immer tiefer in menschliche Abgründe stürzen.
Craig Simmons gelingt es, auf der großen Bühne des TfN eine atmosphärisch dichte Inszenierung zu schaffen. Die Hauptfiguren Francesca Johnson und Robert Kincaid stehen nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch im Mittelpunkt der Handlung.
Ein Fahrstuhl bleibt stecken - und damit sind vier ganz unterschiedliche Frauen auf engstem Raum gefangen und müssen das Beste aus der Situation machen. Und was fällt frau da schon besseres ein als ein paar Lieder zu trällern? Wie die Damen einander kennen lernen und mit der prekären Lage umgehen, wird mit bekannten Songs von Zarah Leander, Lady Gaga, den Bee Gees u.v.a. erzählt.
Wer derben, etwas lauteren Humor mag und nicht so viel Wert auf ein dramagurgisch ausgefeiltes Buch legt, der dürfte bei „Hammerfrauen" auf seine Kosten kommen. In Craig Simmons flotter Inszenierung brilliert eine tolle Darstellerriege. Daumen hoch auch für die Kompositionen von Benedikt Eichhorn.
Craig Simmons zweiter Streich als neuer Musicaldirektor des TfN? Er schickt seinen Cast 'Ab in den Wald' und die Akteure fühlen sich dort sichtlich wohl.
Craig Simmons war bislang als Gast-Regisseur am Theater für Niedersachsen tätig. In der neuen Saison zeichnet er auch als Direktor der MusicalCompany verantwortlich. "Frühlings Erwachen" ist seine erste Arbeit in dieser Funktion - auf der Bühne erwacht dabei nicht nur der Frühling. Dem gesamten Ensemble auf und hinter der Bühne gelingt ein in sich stimmiges Gesamtbild mit vielen starken Momenten.
Wenn Profis Laien spielen, die versuchen sich wie Profis zu verhalten, dann ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Das TfN wagt sich mit "Das Geheimnis des Edwin Drood" an genau diese Aufgabe und besteht sie nur zum Teil.