Nichts für Zartbesaitete: Die Bewohner der gleichnamigen Straße sind in der Mehrzahl Puppen, die sich mit teilweise recht deftigem Humor, Schlagfertigkeit und Gesang durch die Unwägsamkeiten des modernen Lebens schlagen. Im Stil moderner TV-Pädagogik werden zum Beispiel Immigration, Rassismus, Homosexualität, Arbeits- und Obdachlosigkeit thematisiert. Das Musiktheater im Revier übernimmt für seine Neuinszenierung die Ausstattung der Produkton des Landestheaters Niederbayern.
Marc Clear inszeniert Jason Robert Browns Teenie-Musical um den 13-jährigen Evan, der nach der Scheidung seiner Eltern mit seiner Mutter von New York City in ein kleines Kaff zieht und den dortigen High-School-Alltag zu meistern versucht, auf der Bühne am Park in Gera.
Nachdem die Freilichtspiele Tecklenburg 2018 mit "Les Misérables" einen riesigen Erfolg feierten, stellen sie dieses Jahr erneut ein Musical mit historischem Hintergrund auf die Bühne. Und so darf durchaus ein Vergleich erlaubt sein und die Frage: Können die Freilichtspiele das Glanzstück aus dem Vorjahr wiederholen?
Tecklenburg bringt das Musical als deutsche Erstaufführung auf die Bühne und überzeugt dabei auf ganzer Linie vor allem mit einem herausragendem Cast, toller Regie und wunderbaren Choreografien.
Das Volk erklingt und die Zuschauer schweigen gebannt. Die mit Spannung erwartete Tecklenburger Produktion von "Les Misérables" verzichtet auf Effekthascherei und setzt dafür ganz auf detaillierte Charakterausarbeitung und ausdrucksstarke Bilder Die sorgfältig ausgewählte Cast überzeugt auf ganzer Linie und bereitet den Zuschauern einen Abend voller großer Emotionen. Aber auch die kleinen, stillen Momente kommen nicht zu kurz. Das begeistert: Minutenlange Standing Ovations bereits zum Ende des ersten Akts sprechen für sich.
Als zweite Produktion 2018 in Tecklenburg kommt "Spamalot" der britischen Komikergruppe Monty Python aus dem Jahr 2004 auf die Bühne. Das Stück basiert auf dem Film "Die Ritter der Kokosnuss" (1975), der die Gralsuche von Artus und seinen Rittern persifliert. Es inszeniert Werner Bauer, die Hauptrollen übernehmen Frank Winkels, Femke Soetenga, Robert Meyer und Thomas Hohler.
Craig Simmons war bislang als Gast-Regisseur am Theater für Niedersachsen tätig. In der neuen Saison zeichnet er auch als Direktor der MusicalCompany verantwortlich. "Frühlings Erwachen" ist seine erste Arbeit in dieser Funktion - auf der Bühne erwacht dabei nicht nur der Frühling. Dem gesamten Ensemble auf und hinter der Bühne gelingt ein in sich stimmiges Gesamtbild mit vielen starken Momenten.
Nichts für Kinder, sondern eher eine Story voller Blutgier, Leidenschaft und Tod – so tönt es zu Beginn von der Bühne – und schon befinden wir uns mitten im französischen Amüsierviertel rund um den Montmartre. Flott und extrem unterhaltsam ist sie, die Aachener Inszenierung der "Irma La Douce". Die Arbeit von Kreativteam und Cast greift so perfekt ineinander wie die Elemente eines Zahnrades. Das Resultat? Ein rundum vergnüglicher Musicalabend, der einen den Alltag für ein paar Stunden vergessen lässt.
Das Kunze/Levay-Musical erstrahlt in neuem Glanz. Andreas Gergens innovative und gelungene Herangehensweise, eine gelungene Auswahl an Hauptdarstellern sowie ein bombastisch aufspielendes Orchester sorgen für einen dramatisch dichten, nahezu fesselnden Theaterabend in Tecklenburg.
Verbannte Märchenfiguren, eine eingesperrte Prinzessin, die vom Drachen bewacht wird, ein selbstgefälliger Winzlings-Lord mit großen Ambitionen, ein lustiger Esel, ein manierloser Oger und zahllose tanzende Ratten – die erste Großproduktion der Freilichtspiele Tecklenburg in dieser Saison ist ein Fest für alle, die märchenhaft Fantastisches mögen. Mit viel schrägem Humor und Pop-Kultur-Anspielungen, bietet die Polit-Parabel rund um den grünen Oger 'shreklich'-kurzweiligen Spaß für Groß und Klein. Liebhaber fantasievoller, detailreicher Kostüme und spritziger, innovativer Choreografien kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten.