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KURZBEWERTUNG |
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Frank Wildhorns Musicaladaption des Abenteuerromans von Alexandre Dumas ist erstmals in Deutschland zu sehen. Wie schon bei der hiesigen „Jekyll & Hyde“-Produktion führt wieder Cusch Jung Regie; in den Hauptrollen stehen abermals Marc Clear und Marysol Ximénez-Carrillo auf der Bühne.
Im Vorfeld der Deutschland-Premiere von Wildhorns „Der Graf von Monte Christo“ ließ Regisseur Cusch Jung verlauten, es solle so aussehen „als hätte die Produktion wahnsinnig viel Geld gekostet“. Große Worte, doch seine Inszenierung hält, was er verspricht. Auch wenn die Bühne der Musikalischen Komödie eher klein ist, was darauf zu sehen ist, hat den Charakter und die Qualität einer Großproduktion.
Optisch opulent und mit viel Liebe zum Detail lassen Cusch Jung und Bühnenbildnerin Karin Fritz die Welt von Edmond Dantès eindrucksvoll und dennoch mit recht einfachen Mitteln entstehen und nutzen dabei die Bühnenbeschaffenheiten optimal. Mit Hilfe einer großflächigen Videoleinwand am hinteren Bühnenende wird Weite erzeugt und je nach Bedarf ein Marinehafen, ein Ballsaal oder eine unterirdische Grotte stimmungsvoll erschaffen. Pyroeffekte und eine hervorragend choreographierte Fechtsequenz werden publikumswirksam eingesetzt. Auch die Beleuchtungseffekte helfen dabei, die Illusion zu vermitteln und Atmosphäre zu erzeugen – sei es der fahle Mondschein, der durch das kleine Fenster in Edmonds Gefängniszelle dringt, oder die komplett in Rot getauchte Bühne, als der Titelheld seinen Widersachern blutige Rache schwört. Die Kostüme von Sven Bindseil fügen sich sehr gut in den historischen Rahmen ein, ohne dabei angestaubt oder erdrückend zu wirken.
Auch inhaltlich und dramaturgisch gibt es an der Inszenierung wenig auszusetzen. Der 1000-seitige Wälzer von Alexandre Dumas ist in Wildhorns Musicaladaption deutlich abgespeckt worden. Die Geschichte um Verrat, Gerechtigkeit und Neubeginn wird rasant erzählt, ohne jemals gehetzt zu wirken und kommt fast ohne unnötigen Ballast aus. Man findet nur zwei kurze Szenen, die das Stück inhaltlich nicht weiterbringen und auf die man gegebenenfalls hätte verzichten können: die verführerische aber inhaltsleere Kurtisanen-Nummer im ersten Akt und das Solo von Schwiegertochter Valentine, „Schöner Schein“, das sich weder musikalisch noch gesanglich positiv hervorhebt. Ansonsten ist die Partitur von „Der Graf von Monte Christo“ eingängig und bewegt sich auf kompositorisch hohem Niveau, auch wenn der eine oder andere Song sehr stark an frühere Wildhorn-Stücke erinnert. So klingt z.B. das Schurken-Terzett „Geschichte“ wie „Die Fäden in der Hand“ aus „Rudolf“ oder die Chor-Nummer „So wie man hört“ scheint geradewegs aus „Jekyll & Hyde“ zu kommen.
Die Verpflichtung von Marc Clear als Edmond Dantès erweist sich als Glücksgriff. Clear gelingt es scheinbar mühelos, alle Fassetten der Titelfigur überzeugend darzustellen, ohne dass die Vielzahl an Wandlungen, die er im Laufe der Geschichte durchläuft, jemals unglaubwürdig wird. Auch stimmlich meistert er die Metamorphose vom verliebten, naiven Jüngling, der seiner Verlobten mit warmer Stimme das hoffnungsvolle Versprechen „Ein Leben lang“ gibt, zum diabolischen Racheengel am Ende des ersten Aktes. Gerade in dieser Szene, als Edmond zu rockigen Klängen seinen Feinden die „Hölle auf Erden“ wünscht, hat Clear seine Sternstunde.
An seiner Seite überzeugt Marysol Ximénez-Carrillo, die bereits gemeinsam mit Clear in Cusch Jungs „Jekyll & Hyde“-Inszenierung auf der Bühne stand, als Mercédès mit klangvoller Stimme und gefühlvoller Interpretation. Die drei Widersacher Edmonds werden von Andreas Rainer, Milko Milev und Kostadin Arguirov dargestellt – ein stimmgewaltiges Trio, das mit „Geschichte“ und „Zuviel ist nie genug“ zwei überaus dynamische Songs zum Besten gibt.
Regisseur Jung hat es sich nicht nehmen lassen, selbst auf der Bühne zu stehen. Als Abbé Faria, der im berüchtigten Château d’If seinem Mitgefangenen Edmond nicht nur zum Ausbruch verhilft, sondern ihn auch unterrichtet und zu Reichtum führt, ist er trotz verhältnismäßig kleiner Rolle einer der Hauptsympathieträger des Stückes. Begeistern kann auch Sabine Töpfer als Piratin Louisa Vampa – ihr kraftvoller Song „Wahrheit oder Wagnis“ ist ein Showstopper wie er im Buche steht, der in dem sonst eher balladenlastigen Stück eine willkommene Abwechslung bietet.
Wie schon bei „Jekyll & Hyde“ hat die Musikalische Komödie Leipzig auch mit „Der Graf von Monte Christo“ eine ausgereifte, dramaturgisch starke und hervorragend besetzte Inszenierung auf die Beine gestellt, die einen Besuch lohnenswert macht.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Tobias Engeli |
Inszenierung / Choreographie | Cusch Jung |
Bühne | Karin Fritz |
Kostüme | Sven Bindseil |
Choreinstudierung | Mathias Drechsler |
Dramaturgie | Marita Müller |
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CAST (AKTUELL) |
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== 2022/23 == | ||||
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Edmond Dantes / Graf von Monte Christo | Vikrant Subramanian | |||
Mercedes | Nora Lentner | |||
Louis Dantes | Mathias Paarsch | |||
Mondego | Andreas Rainer | |||
Danglars | Jeffrey Krueger | |||
Kommissar | Sebastian Fuchsberger | |||
Villefort | Milko Milev | |||
Abbe Faria | Cusch Jung | |||
Louisa Vampa | Sabine Töpfer | |||
Jacopo | Stephen Budd | |||
Albert | Jeffery Krueger | |||
Valentine | Olivia Delauré | |||
Isabelle | Maria Hammermann | |||
Gabriella | Jana-Maria Eberhardt |
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CAST (HISTORY) |
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Edmond Dantes / Graf von Monte Christo | Vikrant Subramanian |
Mercedes | Nora Lentner |
Louis Dantes | Mathias Paarsch |
Mondego | Andreas Rainer |
Danglars | Justus Seeger |
Kommissar | Sebastian Fuchsberger |
Villefort | Milko Milev |
Abbe Faria | Cusch Jung |
Louisa Vampa | Sabine Töpfer |
Jacopo | Stephen Budd |
Albert | Jeffery Krueger |
Valentine | N.N |
Isabelle | N.N |
Gabriella | Jana-Maria Eberhardt |
Edmond Dantes / Graf von Monte Christo | Marc Clear Christian Alexander Müller |
Mercedes | Marysol Ximénez-Carrillo |
Louis Dantes | Mathias Paarsch |
Morrel | Roland Otto |
Mondego | Andreas Rainer Carsten Lepper |
Danglars | Fabian Egli Kostadin Arguirov |
Kommissar | Sebastian Fuchsberger |
Villefort | Milko Milev |
Abbe Faria | Dean Welterlen Cusch Jung |
Louisa Vampa | Sabine Töpfer |
Jacopo | Paul Stampehl |
Albert | Jeffery Krueger Heiner Kock |
Valentine | Iva Schell Verena Barth-Jurca Mirjam Neururer |
Isabelle | Linda Rietdorff |
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GALERIE |
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TERMINE |
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