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Üppig besetzte und ausgestattete Tanzszenen, großes Orchester, tadelloser Gesang. Trotz aufwendiger Aufmachung und vieler netter Detailideen gerät das Gershwin-Revival belanglos, weil die Figuren Abziehbilder bleiben. Wiederaufnahme in der Spielzeit 2012/13.
Die Bewohner des verlassenen Städtchens in der Wüste kommen wahlweise als Punks mit Hippieallüren oder als Fußballteam daher. Die Sekretärinnen des großen Konzerns reihen sich grau kostümiert zur bedrohlichen Mauer. Und wenn die Liebe blüht, blüht auch der Kaktus in der Kulisse. Viele solcher origineller und oft schräger Ideen stecken in der Leipziger „Crazy for You“-Produktion. Die Tanznummern sind mit dem hauseigenen Ballett, den gut aufgelegten Solisten und dem geschickt eingesetzten Chor geradezu üppig besetzt und aufwendig inszeniert.
Trotzdem gibt es am Ende nicht viel mehr als freundlichen Applaus. Denn für das zentrale Problem dieser Show – die platte Handlung mit klischeehaften Figuren – ist Regisseurin Kerstin Polenske, die gemeinsam mit Mirko Mahr auch für die Choreographie verantwortlich zeichnet, keine Lösung eingefallen. So werden die Figuren noch ein Stück ins Alberne überzogen, ohne dass Glaubwürdigkeit oder zumindest ironische Distanz entstehen würden. Die großen Gefühle werden einfach behauptet, die höchstens illustrierenden, keinesfalls aber erklärenden oder voranbringenden Songs kommentarlos eingebaut. Penetrant vorgetragene Blondinenwitze, die in keinem erkennbaren Zusammenhang zur Handlung stehen, ersticken jeden Versuch, die Charaktere ernst zu nehmen.
Am besten gelingt es noch Marysol Ximénez-Carrillo, ihre Figur glaubwürdig zu zeichnen. Ihre Polly Baker ist bodenständig, realistisch, sympathisch. Uli Scherbel bewältigt die vor allem tänzerisch anspruchsvolle Hauptrolle souverän, singt dabei tadellos. Doch sein Bobby Child ist derart aufgedreht, himmelhochjauzend und zu Tode betrübt, dass kein Raum für Zwischentöne bleibt. Für die übrigen Solisten lässt sich ähnliches sagen: tänzerisch sehr agil, gesanglich ohne Tadel, aber gespielt bleiben die Figuren im Klischee hängen.
Auch wenn diese Version des Musicals aus den frühen neunziger Jahren stammt, merkt man ihr doch an, dass sie der Theatertradition der dreißiger Jahre verhaftet ist: Die Handlung ist nicht viel mehr als eine Rechtfertigung für die Songs. Ein solches Stück dem modernes Musiktheater gewohnten Publikum schmackhaft zu machen, ist eine echte Herausforderung. Der Leipziger Version ist das leider nicht gelungen.
Musik von George Gershwin
Songtexte von Ira Gershwin
Buch von Ken Ludwig in Zusammenarbeit mit Mike Ockrent, unter Verwendung von Motiven und Songs des Musicals „Girl Crazy“
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Stefan Diederich |
Inszenierung | Kerstin Polenske |
Bühne, Kostüme | Alexander J. Mudlagk |
Choreographie | Kerstin Polenske Mirko Mahr |
Steppchoreografie | Uli Scherbel Frederic Dittmar |
Choreinstudierung | Mathias Drechsler |
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CAST (AKTUELL) |
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Bobby Child | Uli Scherbel |
Polly Baker | Marysol Ximénez-Carrillo |
Béla Zangler | Andreas Rainer |
Irene Roth | Mirjam Engel Bettina Mönch |
Tess | Evita Komp |
Lank Hawkins | Guido Weber Fabian Egli |
Lottie Child | Angela Mehling |
Everett Baker | Patrick Rohbeck |
Brigitt | Sabine Töpfer |
Sue-Ellen | Anne-Kathrin Fischer |
Hillary | Claudia Schütze |
Mingo | Alexander Voigt |
Sam | Dirk Stollberg |
Patricia Fodor | Verena Barth-Jurca |
Eugen Fodor | Sebastian Fuchsberger |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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