Bei "Aladdin" vereinen sich kunterbuntes Disney-Spektakel und eingängige Menken-Songs zu einer klassischen Broadway-Show, die zu unterhalten weiß. Die Story ist - eben auch disney-typisch - eher infantil und teils langatmig, dennoch wirkt die Show in Stuttgart straffer und pointierter als in Hamburg, was zu großen Teilen dem Hauptdarsteller-Trio zu verdanken ist. Bühnen- und Kostümbild tun ihren Teil, um einen farbenfrohen Abend in 1001 Nacht entstehen zu lassen.
Anfang 2018 kommt die Kult-Show von Jim Steinman, Michael Kunze und Roman Polanski in der aktuellen Tour-Version erstmals nach Köln. David Arnsperger gab sein Debüt als Graf von Krolock. Die Laufzeit wurde bis Ende September 2018 verlängert. Anschließend geht es erneut ins Berliner Theater des Westens. Filippo Strocchi übernimmt als Graf von Krolock, gefolgt von Jan Kriz und Thomas Borchert.
Zu den ersten Klängen von "Gott ist tot" schreitet Kevin Tarte als Graf von Krolock majestätisch durch den dunklen Saal, betritt gemäßigten Schrittes die Bühne – und hat die Besucher schon in seinen Bann gezogen, noch bevor er überhaupt den ersten Ton gesungen hat. Es ist, als hätte man die Uhr zurückgedreht zur deutschen Erstaufführung 2000 in Stuttgart. Diesen Eindruck kann die Inszenierung als ganzes nicht immer aufrechterhalten, doch auch im Jahr 2017 kann "Tanz der Vampire" noch begeistern – mit Abstrichen.
Wenn ein Musical seit ziemlich genau 20 Jahren beinahe unverändert aufgeführt wird, muss man sich unweigerlich fragen, ob die Show noch "up to date" ist. Dem aus dem Jahr 1997 stammenden Steinman/Kunze-Kulthit "Tanz der Vampire" muss man zugestehen, dass der altbewährten Inszenierung immer noch eine Faszination beiwohnt. Punkten kann auch die aktuelle Stage-Produktion mit kraftvollem Score, opulentem Staging und starkem Cast. Einziger Wermutstropfen: Leider sind auch die Schwachpunkte der Inszenierung "altbewährt" und bremsen den flotten, rockigen Handlungsablauf aus. Nach Mathias Edenborn sind Jan Ammann, Thomas Borchert und Mark Seibert in der Hauptrolle zu sehen.
Die Untoten leben – und wie! Nur knapp drei Jahre nach dem angekündigten "endgültigen Abschied" des Musicals aus Deutschland laden die Vampire mit einer tollen Besetzung in der bewährten Inszenierung wieder zum Tanz und beweisen ihre Unsterblichkeit. Ein wirklich gelungenes Comeback, dessen einziger Wermutstropfen das abgespeckte "Orchesterchen" ist.