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 Drama
Miss Saigon The morning of the Dragon
© Johan Persson
© Johan Persson
Die Liebesgeschichte zwischen der Vietnamesin Kim und dem GI Chris gehört seit der Uraufführung 1989 zu den weltweit erfolgreichsten Musicals. Die Neuinszenierung aus dem Jahr 2014 tourt derzeit durch Großbritannien und ist im englischen Original ab November 2018 im deutschsprachigen Raum zu sehen.
(Text: mr) Premiere: | | 28.11.2018 | Letzte bekannte Aufführung: | | 03.03.2019 | Showlänge: | | 155 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Musik: Claude-Michel Schönberg Liedtexte: Alain Boublil & Richard Maltby jr.

Kreativteam
Besetzung
Produktionsgalerie (weitere Bilder)
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 9 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    32041 Perfekt
10.06.2019 - Einfach nur Wahnsinn. Das Musical hat 30 Jahre nach der Uraufführung nichts von Anziehungskraft verloren. Und darüber braucht man nicht viel zu sagen.
Einfach Perfektion pur! Die Produktion darf jederzeit gerne wieder gezeigt werden oder besser gesagt muss wieder nach Deutschland kommen.

MichaelD (3 Bewertungen, ∅ 4.3 Sterne)
    31986 SO geht Theater!
01.03.2019 - Zu dieser Show ist hier und im Forum schon alles Nötige geschrieben worden, daher jetzt nur ein aus tiefstem Herzen kommendes DANKESCHÖN an alle auf, hinter und neben der Bühne und sonst wie an dieser Produktion Beteiligten für wunderschöne Theaterstunden! Deutschland verträgt mehr von dieser Sorte!

EinEssener (erste Bewertung)
    31984 Besser kann Miss Saigon nicht sein
25.02.2019 - Es wurde bereits alles gesagt - deshalb nur kurz: großartige Inszenierung, spektakuläres Bühnenbild, perfekter Sound, herausragende Sänger/Schauspieler. Keinerlei Kritikpunkte.

Coloredo! (3 Bewertungen, ∅ 4.7 Sterne)
    31983 Endlich mal wieder ein hochwertiges Musical in Köln
25.02.2019 - Wow. Grandios. Fantastisch. Endlich mal wieder ein richtig tolles und gutes Musical in Köln.
Miss Saigon ist einfach ein Geniestreich. Absolut empfehlenswert.
Schade dass es nur so kurz in Deutschland spielt.
Nochmal Wow.

Mopelmue (23 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
    31976 Weltklasse Musical in Köln!
10.02.2019 - Weltklasse Musical Drama in Köln!
Alles an diesem Gastspiel in Köln passt einfach.. Die Location , der Sound , die Besetzung ect ect . und mann bekommt einen Musical besuch, der einem sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Miss Saigon ist für mich ein Musical, das mann besser nicht nach einem anstrengendem oder stressigen Arbeitstag besuchen sollte. Denn dieses Stück ist Drama und benötigt schon ziemlich viel Aufmerksamkeit, wohl auch weil es in Englisch aufgeführt wird. Das Kölner Publikum ist gebannt, folgt der Aufführung und explodiert am Ende zur einer grossen Standing Ovation, welche alle Darsteller gleich einbindet...
Bei der Besetzung gibt es für mich persönlich nur von Superlativen zu berichten . Da lese ich was von einer 19 jährigen Joreen Bautista, die gerade ihr Studium beendet hat und dies ihre erste Hauptrolle ist. Sie spielt so natürlich und singt so kraftvoll, das es einfach nur grossartig ist. Bei jedem ihrer Soli hängen wir an ihren Lippen und wie dramatisch es endet ist ja bekannt.. An zweiter Stelle kommt für mich die Besetzung des Johns. Der blendend gut aussehende Ryan o Gorman, setzt sich mit vollem Einsatz für die Kinder ein , merkt verzweilfelt wie verblendet Kim ist um ihr nicht die Wahrheit zu sagen und ist Chris ein wichtiger Freund. Bui Doi war sowas von ergreifend, das da in unserer Reihe die ersten gestandenden Mannsbilder stark schluchzen mussten ,)...Bei den anderen Hauptdarstellern gab es keine Ausfälle und mann ist einfach nur begeistert, was einem in Köln hier aktuell geboten wird...Was auf jeden Fall noch erwähnt muss ist die grösse des Ensembles.. Irre wieviele bei zb. this is the hour auf der bühne stehen..
Fazit: Jeder der sich für Musical interessiert oder sich Musicalfan nennt. MUSS ! es irgendwie schaffen , bis zum 3 März eine der Vorstellungen in Köln zu besuchen. Glaubt mir und auch den anderen ,
sowas werdet ihr so schnell wieder nicht zu sehen bekommen! Wegen solchen Aufführungen hat man MUSICALITIS und ist auch noch tage später voll des Lobes und plant schon den nächsten Besuch!
Hingehen ! Ansehen! Staunen!

Kirmesboxer (14 Bewertungen, ∅ 2.8 Sterne)
    31975 Bravo !
09.02.2019 - Eine perfekte und authentische Cast, ein tolles Orchester, ein perfekter Sound, mehr geht nicht !
Ich kann mich den "Lobpreisungen" meiner Vorgänger uneingeschränkt anschliessen und jedem diesen Musicalbesuch empfehlen !

dolcetto (23 Bewertungen, ∅ 4 Sterne)
    31971 Eine Produktion die Maßstäbe setzt
29.01.2019 - Selbst 30 Jahre nach der Uraufführung hat die Show nichts von Anziehungskraft verloren. Eigentlich sehr schade das man seit fast 20 Jahren in Deutschland diese spannende Geschichte mit einer hervorragenden Musik nicht mehr live erleben konnte.
Nach 2014 in London und der Blu-Ray nun also ein Besuch (im Grunde 2 - 14/19 Uhr) in Köln.
Die englischsprachige Tourproduktion setzt hier in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. Ein großes und kraftvolles Orchester, ein Bühnenbild und Lichtdesign wie man es selten en-Suite und schon gar nicht als Tour gesehen hat und eine grandiose Cast.
Bedingt durch 2 Showbesuche hatte ich die Chance beide Chris und Kim zu erleben und das aus unterschiedlichen Perspektiven. Sowohl aus dem Balkon als auch aus Reihe 12 kann man die Show eindrucksvoll genießen. Die neue Bestuhlung ist bequem und bietet ausreichend Beinfreiheit. Trotzdem hat man im Musical Dome da Gefühl näher an der Bühne zu sein als in anderen Musicaltheatern.
Der Sound war genial. Die Cast und das Orchester bildeten eine Einheit und die englischen Texte waren sehr gut zu verstehen. Die links und rechts der Bühne angebrachte Textanzeige orientiert sich an den Untertiteln der Blu-Ray und einer fast 1:1 Übersetzung.
Die Show in Köln fesselt von der ersten Minute. Vom Ensemble bis zu den Hauptrollen ein Genuss. Zudem ist die Sicht im Musical Dome hervorragend. Ebenso der kraftvolle aber auch differenzierte Sound in den thematisch bedingten Nummern mit asiatischen Klängen.
Das Beste was man machen kann: Hingehen und hoffen, dass die Show (auch in einer deutschen Produktion) auf diesem Niveau bald wieder zu sehen sein wird.

mrmusical (90 Bewertungen, ∅ 3.8 Sterne)
    31969 So viel mehr als nur ein Hubschrauber!
28.01.2019 - „Das Stück mit dem Hubschrauber“
Das Musical „Miss Saigon“ und sein Nimbus rühren aus einer Zeit der Mega-Musicals, in denen die großen Shows im West End und am Broadway stets auch mindestens einen großen, charakteristischen Bühneneffekt haben „mussten“, sei es nun ein in hohem Tempo auf die Bühne herabsausender schwerer Kronleuchter, tonnenschwere Barrikaden - oder eben ein auf der Bühne landender Hubschrauber. Und so ist „Miss Saigon“ bis heute „das Stück mit dem Hubschrauber“ geblieben, was mir auch jetzt im Vorfeld meines Besuchs der Kölner Tour-Station wieder begegnete. Denn wann immer ich erzählte, ich wolle in Kürze „Miss Saigon“ sehen, erhielt ich die Antwort: „Ach, das Stück mit dem Hubschrauber.“ So ein Beiname kann Fluch und Segen sein, reduziert er doch ein ganzes Stück, eine Geschichte, eine ganze Partitur, eine gesamte Inszenierung auf nur einen einzigen Effekt. Was, wenn nun dieser Effekt im Vorfeld bereits so hoch aufgehängt wird, dass er am Ende die hochgesteckten Erwartungen kaum noch erfüllen kann? Fast zwangsläufig muss dahinter dann alles andere, das dieses Stück ausmacht, verblassen.
Allerdings hatte die damalige Originalinszenierung von „Miss Saigon“ auch neben dem Hubschrauber in Sachen Ausstattung nicht gerade gekleckert sondern geklotzt. So sehr, dass nach meinem Geschmack die Gigantomanie das eigentliche Geschehen, das Herz der Geschichte geradezu verschüttet hat. Dies war wohl ein Grund, warum dieses Musical mein Herz, meine Seele damals nie wirklich erreicht hat, weder in Stuttgart (wo eigens ein neues Theater nebst angrenzendem Freizeitzentrum errichtet worden war) noch am New Yorker Broadway.
Nun gibt es eine Neu-Inszenierung aus London, die dankenswerterweise zwischenzeitlich auch bereits als fabelhaft gefilmte DVD-Aufnahme erhältlich ist. Bereits diese DVD hatte mein Empfinden in Sachen „Miss Saigon“ vollständig revidiert: endlich erreichte mich die Geschichte, endlich war ich von all den Emotionen gefasst, endlich hatte ich den Wunsch, die Musik wieder und wieder zu hören. Die wunderbare Inszenierung, die durchweg herausragenden darstellerischen Leistungen, die großartigen aber nicht zu überdimensionierten Bühnenbilder: all das ließ mein Herz höher schlagen. Die Nachricht, dass diese Show im englischen Original auch für kurze Zeit in Köln zu sehen sein sollte, ließ mich nicht ruhen, bis ich endlich ein Ticket erworben hatte.
Hernach folgten allerdings Zweifel: schließlich handelte es sich nur um ein Tour. Das hieße, nach gewohnten deutschen Maßstäben: stark reduziertes Bühnenbild, minimalste „Orchester“-Größe von sicher nicht mehr als acht Musikern, stark reduziertes/ausgedünntes Ensemble, bestenfalls zweitklassige Darsteller (die wenigen erstklassigen können ja nur Long Run). Hatten wir all dies nicht in den vergangenen Jahren gelernt? „Wussten“ wir nicht, dass Tourneen so sein „müssen“, weil alles andere weder finanziell noch organisatorisch und technisch machbar sei? Selbstverständlich, so dachte ich mir, wird in Köln auch der berühmte Hubschrauber nicht landen sondern sich allenfalls in einer Projektion zeigen, denn ein Hubschrauber auf Tour? Bitte, das geht überhaupt nicht. Mein Besuch in Köln sollte zeigen, dass ich offenbar das Opfer erfolgreicher „Gehirnwäsche“ deutscher Veranstalter geworden war...
Am Donnerstag, 24. Januar, war es so weit - ich war zu Gast in der letzten Preview vor der offiziellen Kölner Premiere im Musical Dome, der sich im Foyer übrigens in strahlenderem Glanz präsentierte als ich ihn in Erinnerung hatte. Ein erster obligatorischer Blick auf die Besetzungstafel verriet mir, dass ich in den Rollen der Kim und des Engineer jeweils die alternative Besetzung erwischt hatte. Kurz zuckte es in mir, war ich doch von deutschen und durchaus auch österreichischen Produktionen gewohnt, dass Zweit- oder Alternativbesetzungen allzu häufig ganz und gar nicht meine Erwartungen erfüllten. Doch dann meldete sich in mir bereits die Stimme zahlreicher Londoner Erfahrungen, die mir schon so viele unglaublich gute Alternativbesetzungen gezeigt hatten. Also freute ich mich nun auf die Aufführung - wie sich erweisen sollte, sehr zu Recht.
Vom ersten Moment an zeigte sich, dass es bei dieser Tour-Version keinerlei Abstriche gegenüber der Londoner Inszenierung gab, wie ich sie von der DVD her kannte (in London hatte ich es selbst nicht gesehen). Ein voller Orchesterklang, das gleiche Bühnenbild, die gleiche Ensemble-Größe.
Wo sollte man anfangen und wo enden mit seinem Lob, um dieser Produktion gerecht zu werden? Beginnen wir mit dem, was eigentlich immer am wichtigsten ist, nämlich den Menschen, den Darstellern. Als ich Kim (Joreen Bautista) erblickte, war mein erster Gedanke: dies ist die erste Kim, die ich sehe, die optisch exakt dem entspricht, was ich von der Rolle erwarten würde: blutjung, unschuldig, bildhübsch. So sollte die junge Kim, die nach harten Schlägen in ihrem noch so jungen Leben nun in Saigon landet, sein. Wie würde sie ihre Rolle spielen? Der Verlauf des Abends zeigte: sie macht es fabelhaft. Gesanglich und schauspielerisch eine Glanzleistung, die gefangen nimmt. Ihr gelingt es in jeder Phase der Geschichte, glaubhaft und authentisch den dramatischen Lebensweg der Kim darzustellen bis hin zur Selbstaufopferung für ihren geliebten Sohn. Hoch bewegend ihre Konfrontation mit Ellen, der Frau des Mannes, den sie all die Jahre geliebt hat. Dieser wird gespielt von Ashley Gilmour. Er macht seine Sache ebenfalls sehr gut, auch wenn ich hier der DVD-Besetzung den Vorzug geben würde. Sein „Why God“ blieb für mich ein wenig zu emotionslos, wobei das ein Jammern auf hohem Niveau ist. Im Verlauf des Abends konnte sich Gilmour dann nach meinem Empfinden steigern, insbesondere im zweiten Akt, wenn es bei Chris zu den Konflikten im Beziehungsdreieck mit Kim und Ellen kommt.
Der Engineer war damals immer eine Rolle, die mich eher genervt hat. Ich war dankbar um jede Szene, in der er nicht auftrat, was bei einer Hauptrolle auf die Dauer etwas anstrengend ist. Schon die DVD zur Londoner Neu-Inszenierung zeigte mir aber, dass es auch anders geht. Der dortige Darsteller hat für mich völlig neue Maßstäbe gesetzt und die Rolle in den Olymp erhoben. In Köln sah ich nun Alternate Christian Rey Marbella. Anfangs fiel es mir etwas schwer, ihn zu verstehen, was sich aber bereits nach kurzer Zeit legte. Dann konnte ich, wie bei Kim, kaum glauben, dass er nur die alternierende Besetzung in dieser Rolle ist, so traumwandlerisch sicher schwirrte er mal schleimend, mal gebieterisch, mal schmeichelnd, mal korrumpierend, immer auf seinen Vorteil bedacht über die Bühne. Im Vergleich würde ich zwar der DVD-Besetzung noch den Vorrang einräumen, aber hier sprechen wir wirklich nicht einmal über Luxus-Probleme sondern einfach nur über Luxus. Da der Engineer ja doch eine sehr tragende Rolle ist und zuweilen etwas von einem Conférencier hat, darf man wohl sagen: der Abend ist bei ihm in den besten Händen.
Gespannt war ich auf den Darsteller des John. Bislang kannte ich nur farbige Darsteller in dieser Rolle (auch auf der DVD ist dies ja der Fall), so dass sich ein ungewohntes Bild bot. Ryan O’Gorman hat für mich die Rolle wieder gerettet, die ich als einzige auf der DVD geradezu „verhunzt“ fand, denn der dortige Darsteller hat „Bui Doi“ nach meinem Empfinden grauenhaft überinterpretiert und mit seinem Overacting, seinem grässlichen Egotrip (sorry für die deutlichen Worte) die Szene komplett zerstört. Ryan O’Gorman zeigt in Köln, dass es auch anders geht: er singt „Bui Doi“ sehr gefühlvoll, mitreißend, engagiert - aber eben nicht meilenweit over the top. Bravo und danke!
Dagegen fällt, wie auch andere inzwischen bemängeln, Gerald Padua Santos in der Rolle des Thuy leider gegenüber dem Londoner Original ab. Dieser hatte seine Rolle so nuanciert, facettenreich und überzeugend dargeboten wie noch keiner, den ich zuvor erlebt hatte. Für mich sind alle Szenen mit Thuy auf der DVD ein purer Genuss, denn er zeigt uns so vieles, was in diesem Mann vor sich geht. Anders als früher, als ich diesen Charakter stets als eindimensionales Abziehbild eines bösen Charakters empfunden hatte, kann ich beim Betrachten der DVD erstmals auch mit Thuy fühlen und erkennen, dass er Gefangener von tradierten Rollenbildern ist und auch Opfer seiner eigenen politischen Karriere bzw. herrschender politischer Verhältnisse. Ja, er tut die falschen Dinge bzw. versucht sie zu tun (Kim kann ihn gerade noch in letzter Sekunde davon abhalten, ihren Sohn umzubringen), aber er tut es nicht, weil er einfach nur aus unklaren Motiven schlicht und einfach „böse“ ist. Wir sehen seinen Schmerz bei der Zurückweisung durch Kim ebenso wie sein ungläubiges Erstaunen darüber, dass sich diese Frau einfach den Konventionen widersetzt. All das bietet der Kölner Thuy uns leider nicht. Er singt ordentlich, er spielt rollendeckend, aber die ganze Klaviatur dessen, was - London hat’s gezeigt - in dieser Rolle eigentlich noch möglich ist, die bleibt er uns schuldig.
Unbedingt erwähnen sollte man noch Elana Martin, die für mich die erste Ellen war, die ich nicht als irgendwie zickig und unsympathisch empfunden habe, was auch die Ellen aus der DVD einschließt. Leider ist die Rolle von Chris’ amerikanischer Ehefrau ja, wie oft bemängelt wird, tatsächlich von den Autoren etwas unterentwickelt, aber Elana Martin haucht ihr trotzdem Leben ein, und wir verstehen umso mehr, wie schwer der Zwiespalt ist, in dem Chris sich wiederfindet.
Nicht unerwähnt bleiben soll schließlich Gigi, dargestellt von Aicelle Santos. Eine eher kleine Rolle, die aber mindestens mit „Movie in my Mind“ auftrumpfen kann (oder eben auch nicht). Hier tut sie es nachdrücklich und steht der Londoner Gigi in nichts nach. Wie man überhaupt sagen muss: das gesamte Ensemble singt und spielt fabelhaft!
Und damit auch gleich zur Inszenierung ein paar Worte: Hier fügt sich alles ganz wunderbar zusammen. Endlich gewinnt die Geschichte die Oberhand, bleibt Raum für all die Emotionen, die Träume, Ängste, Flüche, Hoffnungen, Sehnsüchte und Enttäuschungen. Nichts von alledem wird verschüttet von übergroßen Kulissen oder marktschreierischer Effekthascherei. Wie wunderbar sind all die Szenen, in denen das Leben auf der Straße oder anderes ganz nebenbei im Hintergrund dargestellt wird! Es wurde viel Augenmerk darauf verwendet, dass das Ensemble nicht einfach nur herumsteht, sondern während im Vordergrund die Hauptfiguren ihre Geschichte darstellen, geschieht ständig rund herum noch so vieles, was die Szenerie so authentisch wirken lässt. Man müsste schon x-mal dieses Stück besuchen, um wirklich alles gesehen, alles erfasst zu haben.
Ebenso die Kulissen - es ist eine Augenweide, zu sehen, wie detailverliebt hier gearbeitet wurde. Wann immer man „Zeit hat“, sollte man seinen Blick wirklich über das Bühnenbild schweifen lassen, denn hier stimmt alles, hier wurde viel Wert auf jedes Detail gelegt. Da ist nichts minimalistisch, nichts billig zusammengeschustert, hier ist alles auch im Kleinen noch so groß(artig). Nachdrücklich zeigt uns Cameron Mackintosh, dass eine Tour ganz bestimmt nicht zwingend ein Billig-Bühnenbild haben muss, das von jeder Laiengruppe in nur einem Abend zusammengklöppelt werden könnte.
Und so erleben wir dann eben auch „den Hubschrauber“, auf den „Miss Saigon“ so oft wie so falsch reduziert wurde. In Köln ist und bleibt er ein
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