 Drama
Der Mann von La Mancha Dream the impossible dream Erneut wird das Theater St. Gallen seinem Ruf als "Hot Spot" der Schweizer Musicalszene gerecht. "Der Mann von La Mancha" vermag zu begeistern. Dazu tragen die ausgezeichnete Umsetzung von Matthias Davids, ein sehr stimmiges Ensemble und ein überragender Andreas Lichtenberger bei.
(Text: Simone Jaccoud) Premiere: | | 19.12.2009 | Rezensierte Vorstellung: | | 22.12.2009 | Letzte bekannte Aufführung: | | 12.06.2010 |
Matthias Davids' Regieführung in diesem Theaterstück im Theaterstück ist sehr stimmig und überzeugend. Die Geschichte ist packend in Szene gesetzt, Davids konzentriert sich dabei auf die Grundaussage "Träume den unmöglichen Traum": Das Leben kann durchaus ausweglos sein - dennoch ist es wichtig, immer wieder von vorn anzufangen und an das Gute zu glauben.
Das Bühnenbild wirkt zunächst klaustrophobisch: Der Kerker wird von hohen Steinmauern und Treppen umrahmt, die teilweise ins Nichts führen. Mit Bildprojektionen und Geräuschkulissen wird beispielsweise in der Windmühlenszene der Schein von Aussenwelt geschaffen. Die Enge verwandelt sich auf diese Weise plötzlich in Weite. Das Symphonie-Orchester St. Gallen spielt gewohnt souverän. Die Musiker begleiten das ruhige Stück sehr feinfühlig und mit viel Können. In den Momenten, in denen die Sänger nur von einem Gitarristen von der Bühne aus begleitet werden, entsteht eine sehr intime Atmosphäre.
Die Requisiten und Kostüme sind schlicht, jedoch sehr wandelbar gehalten. Mit wenigen Handgriffen können sich die Protagonisten in ihre jeweiligen Rollen verwandeln, was eine besondere Dynamik ergibt. Insbesondere bei Cervantes/Don Quixote ist der Rollenwechsel wunderbar gelungen.
Es fällt schwer, einzelne Darsteller herauszuheben. Auf der Bühne steht ein sehr stimmiges Ensemble, alle Protagonisten spielen intensiv und gehen schauspielerisch in ihren Rollen auf. Auch kleine Parts wie der des Barbiers bleiben so nachhaltig in Erinnerung.
Andreas Lichtenberger spielt mit viel Schalk, aber auch Tiefgang und füllt die drei Charaktere Cervantes, Don Quixote und Aldonzo mit Leben. Er ist dabei unwahrscheinlich wandelbar - ihm zuzusehen und zuzuhören ist ein Genuss. Sophie Berner zeichnet eine sehr stimmige Aldonza. Die Wut ob der Härte und Sinnlosigkeit des Lebens kommt bei ihr sehr gut zum Ausdruck. Ihre Wandlung zur an sich selbst glaubenden Dulcinea ist zu Herzen gehend. Berners Stimme ist dabei wie schon in ihrer Rolle als Mercédès in "Der Graf von Monte Christo" warm und unverwechselbar.
Mark Hammann interpretiert den Sancho Pansa sehr vital und voller Zuneigung zu seinem Herrn. Stimmlich ist er sehr sicher und füllt die Rolle mit viel Witz und Tiefe. Charlie Serrano, Markus Raab, Sabrina Harper, Andreas Kammerzelt, Ariane Swoboda und Kurt Schrepfer komplettieren die Reihe der Hauptdarsteller.
Es lohnt sich, Stücke auf den Spielplan zu setzen, die auf den ersten Blick nicht dem Mainstream entsprechen. St. Gallen tut dies und meistert die Aufgabe mit der gewohnten Professionalität. Beeindruckend ist vor allem das Ensemble, das das Rückgrat einer wunderbaren Inszenierung bildet, die ohne Pause gespielt wird und dabei durchgängig fesselt. In der besuchten Vorstellung dankte das Publikum dem Ensemble zu Recht mit Standing Ovations.
(Text: sj)

Verwandte Themen: News: PdW: Der Mann von La Mancha (14.12.2009)
Kreativteam
Besetzung
Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 3 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

    28614 Gute Besetzung
01.08.2010 - Wir waren im Januar 2010 in St. Gallen und haben uns an einem Wochende den "Grafen von Monte Christo" und "Den Mann von La Mancha" angesehen.
Leider musste ich feststellen, dass "Der Mann von La Mancha" nicht ganz so mein Geschmack ist. Ich kann nicht mal genau sagen, woran es liegt. Ich weiß nur eins: an der Besetzung lag es nicht.
Die Besetzung war durch die Bank sehr gut. Besonders hervorzuheben sind Mark Hamman, Sophie Berner aber vor allem Andreas Lichtenberger.
Die Rolle von Andreas Lichtenberger war insbesondere schauspielerisch sehr anspruchtsvoll und er hat sie mit Bravour gemeistert. Das war erstklassig.

Susan (25 Bewertungen, ∅ 3.9 Sterne)
    28413 ohne titelhelden
09.04.2010 - schade es hätte schön werden können nur so wenig charisma und so wenig schauspieltalent wie der hauptdarsteller,das ist wirklich schade bis ärgerlich

Westenhaller (2 Bewertungen, ∅ 1 Sterne)
    28229 Grosses Kino!
07.02.2010 - Ich hatte schon lange keinen so bewegenden Theaterabend mehr!
Andreas Lichtenberger trifft mit seinem Don Quixote mitten ins Herz! Sein Solo vom "unmöglichen Traum" war das musikalische Highlight! Mit Leichtigkeit springt er durch seine drei Rollen. Was für eine Leistung! Und mit Mark Hamman steht ihm ein ebenso spielfreudiger Partner zur Seite. Ob man die beiden mal für Kindergeburtstage mieten kann??? :-)
Sophie Berner haut einen wirklich um und sie zeigt eine überzeugende Wandlung. Eine tolle Frau!
Und mit der Unterstützung dieses fabelhaften Ensembles wird es ein rundum gelungener Abend!
Ich hätte mir noch mehr Songs mit Andreas Kammerzelt und Markus Raab gewünscht. Geile Stimmen! :)
ANGUCKEN! *daumen hoch*

gatermaren (3 Bewertungen, ∅ 5 Sterne) 
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