Triumphale, deutschsprachige Erstaufführung des Musicals über die Aids-Katastrophe der 1980er und 1990er Jahre mit dem "Who's who" der deutschsprachigen Musicalszene.
Auch bei diesem Jukebox-Musical mit bekannten Rockhymnen aus den 1980er Jahren ist das schwache Buch (Chris d'Arienzo) das größte Manko. Dafür überzeugt die britische Tour-Version mit einer starken Inszenierung, knackig-präzisen Choreografien (beide von Nick Winston), sehenswerter Ausstattung (Morgan Large) und einem grandiosen Cast.
Andrew Lloyd Webbers Songzyklus ist ein Geschenk für jede Musicaldarstellerin. Sie kann alle Register ziehen, muss sich dabei allein auf der Bühne behaupten und die sprunghafte Handlung glaubhaft machen. Adrienn Cunka brennt ein darstellerisches und stimmliches Feuerwerk ab, bei dem der Zuschauer begeistert mitliebt und –leidet. Unterstützt wird sie von einer pointierten Inszenierung, die geschickt die wenigen Mittel der Werkstattbühne nutzt.
"Bat Out Of Hell" ist eine Show, bei der die Meinungen so weit auseinander klaffen, wie im Musical die Kluft zwischen den verfeindeten "The Lost" und "Falco Industries". Fans der eingängigen Rock-Musik von Jim Steinman kommen auf ihre Kosten, denn das Stück präsentiert die Songs in einer spannend arrangierten und gut orchestrierten Weise. Freunde einer stringenten, gut konzipierten Story werden sich nach wenigen Minuten abmelden, denn die Geschichte ist dermaßen konfus und abstrakt, dass man beinahe vom Nichtvorhandensein einer Handlung sprechen kann.
Das Musical über die schräge Familie Addams, die einem Gruselkabinett entsprungen zu sein scheint, kommt ganz gut rum in Deutschland. In Hildesheim inszeniert April Hailer, die bei der deutschsprachigen Erstaufführung 2014 in Merzig als Alice Beineke auf der Bühne stand.
Anscheinend glaubt man in Wiesbaden, dass Schauspieler problemlos auch Musical übernehmen können. Anders ist nicht zu erklären, warum die großen Partien dieser Produktion mit Mitgliedern des Schauspiel-Ensembles besetzt wurden. Viele falsche Töne bleiben dem Publikum dennoch erspart, denn es wird – mit einer Ausnahme – auf den Einsatz von Mikrofonen verzichtet. Selbst der gesprochene Text hat es im Großen Haus schwer, beim Zuschauer anzukommen; der Gesang hat keine Chance.
Junges, intelligentes Landei aus Kansas sucht im Big Apple nach einem reichen Mr. Right zwecks Vernunftehe. Völlig unerwartet verliebt sie sich in einen charmanten Filou und taumelt unentschlossen zwischen Liebe und Vernunft. Unterwegs findet Millie in einem Barbie-Verschnitt eine beste Freundin und in einer mondänen Diva eine mütterliche Gönnerin. Ganz nebenbei entwickelt sich die Landpomeranze zu einer emanzipierten Frau und zerschlägt einen Mädchenhändler-Ring.
Katharine Mehrling lädt ein in die Bar jeder Vernunft und präsentiert mit ihrem Solo-Programm "vive la vie" einen Abend der Superlative. Gewidmet ist er ihren musikalischen Vorbildern wie Edith Piaf, Inge Brandenburg, Chavela Vargas, Madonna – und nicht zuletzt ihrer Mutter, Grit von Osthe. Dies sorgt für liebenswerte, amüsante und bewegende Momente, die in Erinnerung bleiben.
Um gut 45 Minuten gekürzt, eilt die Pforzheimer Inszenierung durch die epische Geschichte des Dichters und Arztes Jurij Schiwago. Nur bei den Liebes-Duetten darf der Zuschauer kurz verschnaufen. Zwar sind Musik und Buch nicht durchgängig gelungen, doch sie bieten mehr, als der Regisseur letzten Endes daraus macht. Dazu gelingt es nur einem Teil der Ensemblemitglieder, die großen Emotionen auf der Bühne glaubhaft wiederzugeben und das Publikum mitfiebern zu lassen.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...