Bettina Mönch ist in der Riege der deutschsprachigen Hauptdarstellerinnen ein großer Name, der in jeder neuen Spielzeit direkt auf mehreren Plänen in den unterschiedlichsten Ecken von Deutschland und Österreich zu finden ist. Als Charakterdarstellerin ist sie von den hiesigen Musicalbühnen erfreulicherweise nicht mehr wegzudenken. Ihr nächstes Engagement als Mrs. Lovett am Theater Dortmund unter der Regie ihres Ehemannes Gil Mehmert wurde erst kürzlich bekannt gegeben. Wir haben die sympathische Sängerin zu einem ausführlichen Interview getroffen, in dem sie uns einiges über ihre Ausbildung, die bisherigen Rollen, ihre Zusammenarbeit mit Mehmert und ihre bisherigen Karrierehighlights erzählt hat. Bettina verrät uns außerdem einiges von ihrem Verständnis von Dramatik und Komödie und warum sie den Begriff „starke Frauenrolle“ nicht benutzt.
Liebe Bettina, du hast ja schon wirklich viele Stücke gespielt – wie viele ungefähr? Und kommst du da nicht so langsam durcheinander?
Die Frage war ein guter Anlass, das einmal zu zählen. Ich komme auf gut vierzig Rollen in ebenso vielen Produktionen. In einem guten Jahr spiele ich fünf bis sechs Rollen. Vergessen, verwechselt oder durcheinandergebracht habe ich noch nie etwas. Jede Inszenierung ist ja auch ein eigener Kosmos. Da verirrt sich keine andere Rolle hinein.
Du bist eine der Darstellerinnen, die per Rollenprofil sowohl in dramatischen als auch in komödiantischen Rollen zuhause ist und bei der keine der beiden Lager deutlich überwiegt. Stell dir mal vor, du dürftest ab jetzt nur noch eines der beiden Felder bedienen. Wie würdest du dich entscheiden und warum?
Das ist eigentlich eine unmögliche Entscheidung. Gerade die Vielfalt und die Abwechslung sind für mich Reiz und Herausforderung. Komik und Dramatik liegen sowieso näher beieinander, als man denkt und bedingen einander. Ich mag es auch besonders, wenn eine Figur oder ein Moment von der Komik in die Dramatik kippt oder andersherum.
Nenne uns bitte deine 3 für dich bisher prägendsten dramatischen und komischen Rollen, die deiner Meinung nach auch deine Bandbreite etwas repräsentieren.
Die prägendsten komischen Rollen waren wahrscheinlich Ulla in „The Producers“, die ich bei der deutschsprachigen Erstaufführung bei den Vereinigten Bühnen Wien spielen durfte, Lina Lamont in „Singin‘ in the Rain“, für die mich Josef Köpplinger ans Stadttheater Klagenfurt, die Oper Graz und das Gärtnerplatztheater München geholt hat, und Prinzessin Fiona in „Shrek“.
Im dramatischen Fach ist es wohl Fantine in „Les Misérables“ – dramatischer und tragischer als diese Figur geht es ja kaum. Außerdem war das meine erste Arbeit mit meinem Mann. Dann „Evita“, die ich bisher in drei Inszenierungen verkörpern durfte. Und schließlich Sally Bowles in „Cabaret“, eine Rolle, die mich sehr tief berührt und mich seit mittlerweile neun Jahren begleitet.
Du bist nicht nur im Bereich Musical, sondern auch in den Bereichen Operette und Chanson ausgebildet. Was sind deine Lieblings-Operetten, die man auch als Musicalfan gesehen haben sollte? Und was ist für dich das Besondere am Genre Chanson?
Ehrlich gestanden war die Operette nie mein Steckenpferd und ich habe mich im Studium sehr abgequält mit Offenbach und Co. Letztlich bin ich aber sehr froh über diese Facette meiner Ausbildung. Ich mag die Operetten im Jazz-Stil der 20er Jahre wie zum Beispiel von Paul Abraham, Ralph Benatzky oder Eduard Künneke, die schon am Broadway orientiert sind.
Im Grunde ist ein Chanson ja ein ganzes Theaterstück an sich. In der Regel hat es drei Strophen und die verhalten sich im Grunde wie ein dreiaktiges Werk. Das bietet darstellerisch die schöne Möglichkeit, in kürzester Zeit eine pointierte Geschichte zu erzählen, bei der man ja auch einen Charakter in vielen Facetten verkörpern muss. Besonders begeistern konnte ich mich immer für Tim Fischer, Ute Lemper und als Autor und Interpret Thomas Pigor.
Nicht selten spielst du mehrere Stücke in einer Spielzeit, auch an ganz unterschiedlichen Orten. Mit welchem Mindset gelingt es dir, die zahllosen Reisen und Umstellungen von Rolle zu Rolle so zu stemmen?
Die Umstellungen von Rolle zu Rolle sind für mich eigentlich gerade der Reiz. Es macht mir besondere Freude, in kurzer Zeit in ganz unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und Welten einzutauchen. Wenn ein Stück präzise gebaut und geprobt ist, ist das auch kein Problem. Da ist das Reisen an sich tatsächlich die größere Herausforderung – besonders, wenn man noch bangen muss, ob bei der Bahn auch alles klappt. Das kann schon sehr anstrengend sein.
Das Mindset ergibt sich aus dem unbedingten Willen, Theater machen zu wollen. Grundsätzlich muss man in diesem Beruf akzeptieren, dass der persönliche Zeitplan sich nach den Spielplänen richten muss. Wenn man dem Theater nicht die höchste Priorität in seinem Leben einräumt, wird es wirklich schwierig.
Kommst du da nicht auch an deine energetischen und persönlichen Grenzen?
Zu wenig Schlaf ist für mich auf Dauer gesundheitlich, psychisch und auch stimmlich problematisch. Ich hatte schon oft die Situation, noch nachts nach einer Vorstellung oder um vier Uhr morgens reisen zu müssen, um am nächsten Morgen um 10 in einer anderen Stadt pünktlich bei der Probe zu sein. Wenn sich das sehr häuft und nicht genug Regenerationszeit eingeplant ist, kann es kritisch werden.
Wo liegen darstellerisch deine Grenzen? Was traust du dir ganz persönlich nicht zu, zu spielen?
Da sehe ich erstmal keine Grenzen. Ich mag die Herausforderung und kann mir momentan nicht vorstellen, eine Rolle abzusagen, weil ich sie mir nicht zutraue. Man wächst ja auch mit seinen Aufgaben.
Gibt es rollenmäßig auch Grenzen, die dir vom Business auferlegt werden?
Die Grenzen liegen natürlich in der Phantasie bzw. der Vision des jeweiligen Leading-Teams. Sie müssen mich in der jeweiligen Rolle sehen und Lust haben, diese mit mir zu erarbeiten. Das finde ich auch völlig in Ordnung.
In deiner Vita bin ich zufällig darüber gestolpert, dass du bei „Im weißen Rössl“ mit Maximilian Schell zusammen gearbeitet hast. Einer der großen österreichischen Schauspieler, vielleicht der größte männliche internationale Star, den Österreich hervorgebracht hat und ein „Relikt“ der goldenen Hollywood-Zeit, der auch polarisierte und Skandale sammelte. Wie war es damals für dich, mit ihm zusammen zu arbeiten?
Zur Zeit unserer Zusammenarbeit war Maximilian Schell schon sehr alt und gesundheitlich stark angeschlagen. Mit Rücksicht darauf wurden die Proben mit ihm sehr ökonomisch gehalten, und auch zu den Vorstellungen kam er knapp und wurde nachher immer direkt abgeholt. Seine Ehefrau Iva Schell war ebenfalls in der Produktion als Ottilie engagiert und kümmerte sich sehr liebevoll um Maximilian. Ich hatte wenig mit ihm zu tun und stand nur in einer Massenszene mit ihm gemeinsam auf der Bühne. In den kurzen Begegnungen, die ich mit ihm hatte, war er freundlich und charmant. Von den Skandalen wusste ich damals nichts und bin natürlich heute schockiert darüber, fühle mich aber nicht in der Position, darüber ein Statement abzugeben.
Dein Ehemann Gil Mehmert ist, was seinen Workload betrifft, ähnlich umtriebig wie du. Musicals unter seiner Regie werden immer beliebter. Woran denkst du, liegt das?
Gil ist ein Regisseur, bei dem fundiertes Handwerk, eine große Intelligenz und Kreativität, ein ausgeprägter Sinn für Ästhetik, ungeheure Erfahrung in allen Theatergenres und auch eine ausgeprägte Musikalität zusammenkommen. Man kann immer davon ausgehen, dass er eine Geschichte spannend, originell und mit allen Höhen und Tiefen zu erzählen weiß. Er kopiert nichts, außer selten sich selbst, und findet immer wieder besondere Lösungen, um schwierige Szenen zu gestalten. Insbesondere versteht er es, Figuren zu zeichnen und die Handlung in einen großartigen Flow zu bringen, wobei er großen Wert darauf legt, dass man einen Plot auch wirklich versteht, was man in seinen Lösungen für etwa „Evita“, „Chicago“ oder auch „Rent“ erleben konnte.
Wie ist denn die Zusammenarbeit auf professioneller Ebene mit Gil, der in der Regiefunktion dann ja sowas wie dein Chef wird. Klappt das immer einwandfrei? Wie würdest du eure Zusammenarbeit beschreiben?
Wir sind beide totale Theatertiere und brennen für unsere Tätigkeit. Wir empfinden es beide als großes Geschenk, dass wir das teilen können und arbeiten dementsprechend unglaublich gerne zusammen. Wir sind sehr eingespielt und kennen die Arbeitsweise des jeweils anderen. Ich vertraue einfach hundertprozentig auf Gils Geschmack, alle seine Entscheidungen und liebe seinen Humor. Wir liegen in jeder Hinsicht auf einer Wellenlänge und das Schönste ist, dass er alles sieht und sofort analysieren kann. Er führt mich über Grenzen und vermag es, Besonderes aus mir heraus zu kitzeln.
Oftmals ist der Ehepartner ja der größte Cheerleader. In welchen Rollen würde dich Gil gerne noch sehen?
So würde ich das nicht sehen. Gil ist mir gegenüber auch durchaus kritisch und besetzt mich nur, wenn es wirklich passt. Erstmal bin ich froh, dass er mich aktuell als Mrs. Lovett in „Sweeney Todd“ sieht und freue mich auf weitere solcher Visionen! [lächelt]
Wenn du und Gil dann doch mal frei habt – wie verbringt ihr eure gemeinsame Zeit?
Manchmal schaffen wir es, gemeinsam Filme oder Serien anzusehen, die meistens ich schon vorsortiert habe, da er überhaupt keine Zeit findet, sich da auch noch einen Überblick zu verschaffen. Aber am schönsten ist es eigentlich, einfach spazieren zu gehen und dabei viel zu reden, über alles was uns bewegt, was wir erleben und auch erlebt haben, bevor wir uns kannten. Und wenn es tatsächlich mal mehrere Tage gibt, an denen wir gleichzeitig keine Verpflichtungen haben, reisen wir gerne nach New York.
Die großen Musical-Komponisten unserer Zeit hast du so ziemlich alle schon durch die eine oder andere Rolle musikalisch kennen gelernt: Webber, Kander, Schönberg, Sondheim und Co. Welchen Komponisten magst du persönlich am liebsten und warum?
Ich hatte schon immer eine starke Affinität zu John Kander. Umso besonderer, dass ich ihn persönlich kennenlernen durfte und wir tolle Gespräche über die Shows und Rollen aus seiner Feder hatten, die ich spielen durfte. Aber letztlich nützt einem als Darsteller die schönste Komposition nichts, wenn das Gesamtereignis, also die jeweilige Inszenierung, diese nicht optimal rüber zu bringen weiß. Letztlich hatte ich da bisher aber großes Glück.
Der Begriff „starke Frauenrollen“ wird mit deinen Figuren nicht selten in Verbindung gebracht. Was sind deine Gedanken zu diesem Begriff? Was sind für dich „starke Frauen“ und birgt der Begriff für dich etwas Problematisches?
Ich selbst verwende diesen Begriff gar nicht, weil er die „starke Frau“ zu einer Ausnahmeerscheinung macht. Als sei es eine totale Besonderheit, dass eine Frau mal nicht schwach ist. Außerdem sind Stärke oder Schwäche keine grundsätzlichen Merkmale einer Figur oder eines Menschen. Wir alle haben doch solche und solche Momente und auch das macht die Vielschichtigkeit einer Figur aus. Ich halte es nicht für erstrebenswert, nur noch „starke Frauen“ abzubilden – ein Trend, den ich gerade beobachte. Schwäche, Verletzlichkeit und auch Niederlage gehören zum Leben und zum Menschsein dazu und es ist wichtig, diese zu zeigen. Beispiel: Fantine. Ist das nun eine starke oder eine schwache Frau? Was bringt diese Zuordnung? Das limitiert doch nur die Sichtweise auf eine Figur!
Persönlich empfinde ich viele deiner Rollen als „wild“ und „freiheitsliebend“. Ist das bei der Rollenwahl in deinem Fokus? Entspricht das auch der „realen“ Bettina oder ist das ein gewünschtes Kontrastprogramm?
Interessant – das habe ich so noch gar nicht betrachtet. Tatsächlich würde ich mich selbst durchaus als wild und freiheitsliebend bezeichnen. Meine Rollenwahl wird allerdings vor allem dadurch bestimmt, was RegisseurInnen in mir sehen und wofür ich besetzt werde. Ich spiele, was auf den Tisch kommt! [lächelt]
Deine komödiantischen Rollen liegen nicht selten im Spektrum des „dummen Blondchens“, wenn man es etwas provokativ ausdrücken möchte. Dass das ein schwieriger Begriff ist, liegt auf der Hand, und trotzdem schaffst du es, das Klischee überzeugend und mit Spielfreude zu bedienen.
Überzeugend ist eine Figur dann, wenn der Darsteller sie ernst nimmt und sich nicht beim Spielen über sie erhebt. Auch in eine Figur mit vermeintlich geringerem IQ kann man sich ernsthaft hineindenken- und -fühlen. Auch ein „dummes Blondchen“ möchte ich niemals denunzieren und vorführen, sondern seinen Eigenschaften und Facetten gerecht werden und diese emphatisch gestalten.
Was ist dir besonders wichtig, wenn du eine Rolle erarbeitest – und wie viel von deiner eigenen Person steckt dann darin?
Die meisten Theaterfiguren erleben wir ja in sehr extremen Kontexten und ich bin froh, dass ich viele dieser Exzesse nicht im richtigen Leben durchmachen muss. Aber ich muss die Figuren, die ich spielen soll, verstehen und ich muss ihre Entscheidungen nachvollziehen können, um diese Schritte entsprechend auf der Bühne genauso zu gehen.
Gibt es in all den Stücken, die du bisher gespielt hast, auch welche, bei denen du sagst „diese Rolle reicht mir, einmal gespielt zu haben“?
„Victor/Victoria“ war vielleicht eine Rolle, die nicht das hergegeben hat, was ich mir davon erwartet hatte. Aber jetzt wo ich das sage, denke ich schon wieder: Ha! Mit dieser Figur habe ich eine Rechnung offen. Wer weiß, ob es mir nicht beim nächsten Mal doch gelingen würde, mehr herauszukitzeln.
Was sind für dich die „relevantesten“ Stücke/Rollen, die du bisher gespielt hast und wo liegen da für dich die wichtigsten Werte?
Da gibt es durchaus ein großes Spektrum von politisch motivierten Werken wie „Cabaret“ oder „Hair“, deren Grundaussagen klar sind, aber erstaunlicherweise kann auch ein Märchen wie „Shrek“ oder auch „Into The Woods“ wichtige Botschaften transportieren. Letztlich ist mein Credo immer: Ich glaube an das Individuum und dass jeder alle Freiheiten haben sollte, solange sie andere nicht beschränken.
Welche Rolle hat dich bisher jeweils körperlich, emotional und gesanglich am meisten gefordert?
Körperlich am anstrengendsten war sicher „Hair“ in der Inszenierung von Gil Mehmert und der Choreographie von Melissa King. Das gesamte Ensemble war dort fast ununterbrochen auf der Bühne, und die wilde, anarchische Grundenergie der Show war einfach extrem kräftezehrend. Dafür war das Hochgefühl während und nach der Show aber auch besonders ausgeprägt.
Emotional ist Sally Bowles in „Cabaret“ eine besonders intensive Achterbahnfahrt: Am Anfang exaltiert, überdreht, nach Aufmerksamkeit gierend und am Ende abgeklärt, kaputt und gebrochen. Das geht mir jedes Mal sehr nahe und verlangt großen inneren Einsatz.
Gesanglich ist „Evita“ sehr fordernd. Hier wechseln hohe, fast aggressive Beltpassagen mit zarten Balladen. Auch gilt es, die fortschreitende Krankheit und Schwäche der Figur auch stimmlich erlebbar zu machen.
Ensuite-Produktionen, Tourproduktionen und ausgedehnte Spielzeit-Produktionen an Stadt- und Staatstheatern: Was sind die Aspekte, die dir daran jeweils gefallen und missfallen?
An En-Suite Produktionen ist natürlich toll, dass alle Beteiligten ihre komplette Energie auf diese EINE Produktion konzentrieren. Dadurch ist vor allem technisch eine andere Präzision möglich. Ich persönlich mag auch durchaus die Routine, die das tägliche Spielen kreiert. Und natürlich ist es angenehm, an EINEM Ort zu arbeiten und nicht dauernd reisen zu müssen. Dafür bietet die Arbeit an Stadt- und Staatstheatern größere Vielfalt und Abwechslung, ist oftmals kreativer als der Arbeitsprozess an meist streng festgelegten Lizenzproduktionen und bietet größere persönliche Freiheit.
Dein neuestes Engagement wird dich wieder nach Dortmund bringen, wo du unter anderem an der Seite von Jonas Hein in „Sweeney Todd“ die Mrs. Lovett geben wirst! Wie ist das Stück für dich?
Musicals von Stephen Sondheim sind immer eine besondere musikalische Herausforderung. Mrs Lovett ist eine unglaublich anspruchsvolle Partie. Wenn man dann aber die komplexen Taktwechsel und Melodien beherrscht, ist es ein besonderes Hochgefühl, diese mit großem Orchester zu singen. Darauf freue ich mich sehr!
Welche Idole hast du in der internationalen Schauspielwelt?
Ich bewundere den Schauspieler Lars Eidinger sehr – einerseits für sein authentisches, angstfreies Spiel und andererseits für seine Gedankentiefe und die Fähigkeit, diese Gedanken in Worte zu fassen.
Was sind Werte, die du selbst lebst oder leben wollen würdest?
In der Kunst eine demütige und respektvolle Grundhaltung gegenüber meinen Aufgaben. Im Zwischenmenschlichen finde ich Freundlichkeit und Zugewandtheit ganz wichtig.
Wenn du dir für eine Rolle sämtlichen Geschlechts-, Typecasting- und Gendergrenzen wegwünschen könntest und spielen könntest, wen du willst – welche Rollen wären das zum Beispiel?
Ich selbst fühle mich eigentlich gar nicht durch die genannten Grenzen limitiert, sondern eher durch die Scheu der Theater vor unbekannteren Stücken. Persephone in „Hadestown“ oder Queenie in Andrew Lippas „The Wild Party“ wären Rollen, die ich unglaublich gern spielen würde. Leider zwingen aber wirtschaftliche Gründe die Theater oftmals zu bekannteren Stücken, die kommerziell mehr Sicherheit versprechen. Das würde ich mir anders wünschen.
Dem können wir nur beipflichten, liebe Bettina! Auf dass in Zukunft noch weitere beherzte Theater und Regisseure unsere Musicalszene mit Neuheiten bereichern und mutigen Darstellerinnen wie dir die Möglichkeit geben, die Grenzen neu zu definieren! Wir danken dir für das offene Interview und wünschen dir und auch deinem Mann Gil bei „Sweeney Todd“ in der kommenden Spielzeit viel Erfolg und Spaß!
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