Das Mädchen Rosemarie
Düsseldorf / 2004

Die Musicalfassung von “Das Mädchen Rosemarie” wurde Anna Montanaro von Heribert Feckler (Musik) und Dirk Witthuhn (Texte) auf den Leib geschrieben.


Die Musicalfassung von “Das Mädchen Rosemarie” wurde Anna Montanaro von Heribert Feckler (Musik) und Dirk Witthuhn (Texte) zwar auf den Leib geschrieben, aber die beiden besten Stücke (zumindest auf dieser Sieben-Track-CD) hat Brigitte Oelke (als Lilli) abbekommen. Die “Zaubermaus aus Trizonesien” (Track 5), eine witzige Huren-Nummer zwischen frivol und derb (“willst du mal unsere Mauselöcher sehn?”). Leicht und swingig, wie gemacht für die nächste Cha-Cha-Stunde in der Tanzschule – sofern man es dort mit dem Benimmmunterricht nicht zu ernst nimmt (“ich machs dir für zwei Mark auch mit der Hand”). Wütender und aggressiver kommt das folgende “Bordsteinschwalben” daher. Den verbitterten Song (“Bordsteinschwalben fliegen nicht”) hätte Oelke auch gut als Nellie in “Jekyll&Hyde” singen können – wenn Wildhorn Rock-Songs schreiben würde.

Ein wenig pathetisch, aber auch mit aggressivem Unterton kommt Anna Montanaro im abschließenden “Die Nacht” daher. Keine ganz große Nummer, bleibt nicht im Ohr, ist aber ganz hörenswert. Die ersten vier Tracks kann man sich dagegen schenken. Mit “Du bist der Mann” geht es recht unmelodisch los. Wer weiß, dass die Montanaro nicht nur eine hervorragende Schauspielerin ist, sondern auch über eine Rock-Röhre verfügt, für den bringt dieser Song nicht viel Neues. Das Konrad-Hartog-Solo “Rosemarie” ist schon von der Melodie eher jaulig angelegt. Das wird durch die Interpretation noch unterstrichen. Bernhard Bettermann ist mit Sicherheit ein hervorragender Schauspieler. Über seine gesangliche Leistung auf dieser CD lässt sich aber kaum etwas sagen, ohne böse zu werden – schlimm.

Darunter leidet auch Track 3, “Atemberaubendes Paar”. Das jazzige Duett ist eigentlich ganz nett, aber das Zuhören tut weh.

Track 4, “Herz aus Eisen und Eis” ist dann nochmal eine aggressive Rocknummer. Wieder gilt: Das kann Anna Montanaro problemlos, aber der Song bleibt kaum im Ohr.

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