Sehr witzige und gelungene Adaption der Romanvorlage von Mark Twain. Vera Bolten und Alex Melcher verkörpern das erstes Pärchen der Menschheitsgeschichte. Musik und Texte von Marc Seitz und Kevin Schroeder bieten einen abwechslungsreichen Hörgenuss.
Adam und Eva und Mark Twain: Das klingt nicht unbedingt nach einer Garantie für eine gelungene Komödie. Aber genau das ist „Die Tagebücher von Adam & Eva“, zumindest im ersten Teil der CD. Bei aller Komik, auch die nachdenklichen Momente fehlen nicht.
Vera Bolten überzeugt als quirlige Quasselstrippe Eva, die voller Tatendrang und Forschergeist den Garten Eden erkundet und die Dinge benennt und katalogisiert. Sie muss alles wissen und kennen und treibt damit Adam in den Wahnsinn. Der wird von Alex Melcher gesungen, dem die Rolle des trägen und nicht unbedingt intelligenten Junggesellen aus Überzeugung gut steht. Die beiden bieten eine klassische Hollywood-Screwball-Komödie, in der sich die Hauptdarsteller erfrischend zanken und am Ende zueinander finden.Musikalisch überzeugen beide über die komplette Aufnahme. Jeder der Songs bietet seine eigene kleine Geschichte, wirkliche Hits und Anspieltips kristallisieren sich aber nicht heraus. Lustig sind vor allem Adams „Meine kleine Hütte am Bach“ und „Die heilige Schrift“. Hier findet Adam heraus, wie er Eva zähmen kann. Die daraus folgende Schadenfreude nimmt der Hörer Alex Melcher ab. Auch Vera Bolten kann in den komischen Parts ihrer Rolle überzeugen. Darüber hinaus aber rühren ihre Interpretation von „Sterne im Regen“ und der Reprise des Songs zu Tränen.
„Die Tagebücher von Adam und Eva“ mögen vielleicht keine großen Musicaltempel füllen. Aber das Stück ist das, was Musical sein sollte: Unterhaltsam, nachdenklich und professionell gemacht. Wer also eine echte Perle jenseits des Musical-Mainstreams sucht, sollte sich unbedingt diese Aufnahme zulegen.