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Das Musical um die schaurige Familie Addams findet im Hof der Götzenburg einen angemessenen Aufführungsort. Neben der atmosphärischen Lokalität besticht diese Produktion durch die motivierte, schauspielerisch wie stimmlich sehr gute Darstellerschar, die die Geschichte so flott, wie es die Vorlage zulässt, am Laufen hält.
Das Buch von Marshall Brickman und Rick Elice spinnt eine vorhersehbare Geschichte um die Addams-Tochter Wednesday und ihren „normal-menschlichen“ Verlobten Lucas. Nun sollen sich die Eltern Beineke und Addams kennenlernen und von den Hochzeitsplänen erfahren. Konservative Kleinstädter treffen auf exzentrische Bewohner eines mysteriösen, im Central Park versteckten Areals. Es folgen die erwartbaren Voreingenommenheiten im Zusammenprall der unterschiedlichen Lebensstile und schließlich bringt die Liebe alles zum Happy End.
Das Autoren-Duo scheint seine liebe Not mit den durch die Cartoons von Charles Addams und deren TV- und Film-Ableger vorgegebenen Familienmitglieder gehabt zu haben. Die Großmutter ist – bis auf eine Szene, in der ihr Enkel Pugsley einen verhängnisvollen Zaubertrank stiehlt – fast zur Statistin verurteilt. Onkel Fester, der als einziger im Clan romantische Gefühle für etwas Positives ansieht und unglücklich in den Mond verliebt ist, bremst mit seinen Solo-Nummern die Handlung aus. Dass diese beiden Rollen von Carolina Walker und Oliver Frischknecht mit Hingabe verkörpert werden, kaschiert die schwache Einbindung der Figuren in die Geschichte nur geringfügig. Generell sind die zugegebenermaßen dankbaren Rollen das Pfund, mit dem das Stück wuchern kann. Egal, ob großer oder kleiner Part, allen ist der Spaß am Spiel gleichermaßen anzumerken.
Stimmlich herausragend: Nuria Mundry und Alexander Sasanowitsch als Wednesday und Lucas, die mit Gefühl und Ausdruck das unterschiedliche Paar glaubhaft darstellen. Olaf Meyer gibt den feurigen, etwas trotteligen Südländer Gomez Addams und bildet einen guten Gegenpart zur betont kühlen Valerija Laubach, die mit minimalen Einsatz von Gestik und Mimik, aber starker Ausstrahlung seine Ehefrau Morticia verkörpert. Komödiantisch sticht Isa Weiß als Alice Beineke heraus, bei der sofort klar ist, dass es in der verklemmten, in Krisensituationen in Reimen sprechenden Frau gehörig brodelt.
Franz-Joseph Dieken inszeniert flüssig, aber so durchwachsen wie die Qualität der Pointen: mal hinreißend albern, mal überraschend derb und mal mit verpuffenden Kalauern. Einzelne Szenen verbindet er mit Gulshan Sheikh, die abwechselnd als Cousin Itt, Monster Ernie, monströses Baby und fleischfressende Pflanze auftritt. Das ist je nach Situation originell oder infantil.
Sven Niemeyer hat geisterhaft fließend und pulsierend-knackig choreografiert. Die Tänzerinnen und Tänzer sind einzeln betrachtet ausdrucksstark, als Gruppe leider wenig synchron.
Beim Bühnenbild verlassen sich Sabine Kohlstedt und Yvonne Marcour ganz auf den Spielort: Die Burg ist das beherrschendes Element. Zusätzlich führt eine Treppe mit zwei Aufgängen zur Galerie, auf der die Musiker sitzen. Volker Deutschmann hat die Addams Family so eingekleidet, wie man sie aus Cartoon, TV und Kino kennt. Nur Wednesday geht etwas mehr in Richtung Gothic-Punk. Die Ahnen tragen gut gewählte, auf Geist getrimmte Kostüme aus verschiedenen Epochen vom Rokoko-Adel bis zur Stewardess.
Die achtköpfige Band unter der Leitung von Andreas Binder setzt die abwechslungsreich orchestrierte Musik von Andrew Lippa mit Sinn für Stimmungen um. Lippas Kompositionen passen sich den Figuren und Situationen gut an, aber unter den Songs ist keiner, der sich hartnäckig im Ohr einnistet.
„The Addams Family“ bietet an einem Aufführungsort mit Atmosphäre leichte Unterhaltung mit einem harmonischen, spielfreudigen Ensemble. Die Schwächen der Vorlage werden nicht ausgebügelt, aber man sieht darüber hinweg.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Andreas Binder |
Regie | Franz Joseph Dieken |
Kostüme | Volker Deutschmann |
Bühne | Sabine Kohlstedt Yvonne Marcour |
Choreografie | Sven Niemeyer |
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CAST (AKTUELL) |
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Gomez | Olaf Mayer | |||
Morticia | Valerija Laubach | |||
Wednesday | Nuria Mundry | |||
Lucas Beineke | Alexander Sasanowitsch | |||
Alice Beineke | Isa Weiß | |||
Pugsley | Luisa Meloni | |||
Grandma | Carolina Walker | |||
Fester | Oliver Frischknecht | |||
Mal Beineke | Pierre Sanoussi-Bliss | |||
Lurch | Felix Frenken | |||
Itt | Gulsan Sheik | |||
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Ahnen | Christian Bock Ulrike Groß Yannick Illmer Katharina Bakhtari Jacky Smit |
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GALERIE |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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Mi, 05.06.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | Premiere | |||||||
Sa, 08.06.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 15.06.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
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Sa, 29.06.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 13.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 20.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
So, 21.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 27.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
So, 28.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Mi, 31.07.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 03.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Fr, 09.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Mo, 12.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Mi, 14.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Do, 15.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
So, 18.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Mi, 21.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
Sa, 24.08.2019 20:30 | Burgfestspiele, Jagsthausen | ||||||||
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