Robin Reitsma, Sarah Kornfeld © Stage Entertainment
Robin Reitsma, Sarah Kornfeld © Stage Entertainment

Bat Out Of Hell (2018 - 2019)
Metronom Theater, Oberhausen

Kurz­bewertungRezen­sionCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

„Bat Out Of Hell“ ist eine Show, bei der die Meinungen so weit auseinander klaffen, wie im Musical die Kluft zwischen den verfeindeten „The Lost“ und „Falco Industries“. Fans der eingängigen Rock-Musik von Jim Steinman kommen auf ihre Kosten, denn das Stück präsentiert die Songs in einer spannend arrangierten und gut orchestrierten Weise. Freunde einer stringenten, gut konzipierten Story werden sich nach wenigen Minuten abmelden, denn die Geschichte ist dermaßen konfus und abstrakt, dass man beinahe vom Nichtvorhandensein einer Handlung sprechen kann.

Beim Betreten des Theatersaals erwartet einen der Anblick eines außergewöhnlichen Bühnenbildes. Auf der rechten Seite thront der riesige „Falco Tower“; links gibt es eine Leinwand und einen U-Bahn-Tunnel. Im Vordergrund durchzieht eine verdreckte Kraterlandschaft den Raum. Das Bühnenbild ist anfangs eines der Highlights der Show. Es ist recht wandelbar: Der Tower kann sich beispielsweise öffnen und gibt so Räume im Inneren frei. Außerdem sorgen Kameraleute auf der Bühne, die neben den Darstellern herlaufen, dafür, dass das Geschehen sowohl auf der hinteren Leinwand als auch auf kleinen Röhrenfernsehern an den Seiten auf Videos zu sehen ist. Eine spannende und abwechslungsreiche Idee, und gerade für Zuschauer im hinteren Bereich des Auditoriums sicherlich auch unterstützend. Leider fällt Set Designer Jon Pausor danach nicht mehr viel Neues ein, so dass die Bühne zwar spektakulär daherkommt, aber letztlich dann im weiteren Verlauf nicht viel Abwechslung zu bieten hat.

Die Darsteller sind gut ausgewählt. Robin Reitsma als Strat hat einen Großteil der Songs inne, überzeugt gesanglich, bleibt schauspielerisch jedoch recht verhalten. Gerade das Verlangen nach Raven, Falcos Tochter, ist anfangs nicht sehr eindringlich. Raven wird gespielt von Sarah Kornfeld, die am Premierenabend leider stimmlich angeschlagen war. Im zweiten Akt musste sie durch Maureen Mac Gillavry ersetzt werden, die eine starke, rockige Stimme ins Feld führt.

Highlight in Sachen Darstellung und Gesang ist jedoch die Kombination Willemijn Verkaik und Alex Melcher. Die beiden erfahrenen Darsteller hauchen den Meat-Loaf-Songs ungeahnte Intensität ein. So werden Lieder wie „Wo tut mir der Schmerz am meisten weh“ („What Part Of My Body Hurts The Most“) oder auch das gemeinsame Quartett mit Raven und Strat „Jetzt kommt alles zurück zu mir“ („It’s All Coming Back To Me Now“) zu musikalischen Highlights, die durch die behutsam übersetzten Texte von Frank Ramond und Roland Schimmelpfennig nichts an Qualität verlieren. Einzig die Tatsache, dass viele Songs noch einen zusätzlichen Refrain in englischer Sprache verpasst bekamen, mutet seltsam an. Natürlich ist verständlich, dass man Fans der Originalsongs auch einen Berührungspunkt in der Originalsprache gönnen möchte, jedoch wirkt dies im Umfeld einer handlungstragenden Geschichte deplatziert.

Letztlich ist damit das größte Problem des Stückes angesprochen: die Story. Dazu muss man wissen, dass Steinman die Geschichte schon während der Konzeption der „Bat Out Of Hell“-Album-Trilogie von Meat Loaf erdachte, diese mit Referenzen aus Peter Pan vermischte und die Handlung ins postapokalyptische Manhattan versetzte, das nun Obsidian heißt. Dort lernen sich Strat, der Anführer von „The Lost“, einer Gruppe Jugendlicher, die nicht älter werden können, und Raven, die Tochter des tyrannischen Herrschers Falco, kennen. Die daraus resultierende Liebesgeschichte inklusive einiger wirrer Nebenhandlungen stellt die Basis für das Musical dar. Doch Regisseur Jay Scheib gelingt es nur schwerlich, die abstrakt-verworrene Handlung der Endzeit-Romanze zu transportieren, so dass es ratsam ist, sich weniger auf die Story zu konzentrieren und den Fokus auf die melodiösen Songs und die kraftvolle Darbietung der Darsteller zu legen. So gelingt ein unterhaltsamer Abend, der mehr als Rock-Konzert denn als handlungstreibende Geschichte punktet.

 
Kurz­bewertungRezen­sionCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
StratRobin Reitsma
RavenSarah Kornfeld
SloaneFranziska Schuster
FalcoAlex Melcher
TinkTom van der Ven
ZaharaAisata Blackman
JagwireBenet Monteiro
LedouxMichael Moore
BlakeLorenzo Di Girolamo
Walk In Cover Strat/Cover LedouxAntonio Calanna
Cover Falco, EnsembleCarl van Wegberg
EnsembleApril van Amelsvoort
René Becker
Jacob Fearey
Rhys George
Vinicius Gomes
Jessica Lapp
Gonzalo Campos Lopez
Masengu Kanyinda
Charlie Knight
Maureen Mac Gillavry
Luca Maus
Jolijn van de Pol
Bathoni Puplampu
Anna Julia Rogers
Ida Linnéa Svanberg
Niall Swords
Bethany Terry
Karen Walker
Tarquin Whitebooi
Sander van Wisse
 
Kurz­bewertungRezen­sionCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (HISTORY)
SloaneWillemijn Verkaik [02.11.18-31.03.19]
  
Kurz­bewertungRezen­sionCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE
keine aktuellen Termine
 
Kurz­bewertungRezen­sionCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE (HISTORY)
Fr, 02.11.2018 19:30Metronom Theater, OberhausenPreview
Sa, 03.11.2018 19:30Metronom Theater, OberhausenPreview
Di, 06.11.2018 18:30Metronom Theater, OberhausenPreview
▼ 270 weitere Termine einblenden (bis 28.07.2019) ▼
Zur Zeit steht die Funktion 'Leserbewertung' noch nicht (wieder) zur Verfügung. Wir arbeiten daran, dass das bald wieder möglich wird.
Overlay