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Die Suche nach dem Heiligen Gral mit King Arthur und seinen Mannen sorgt in Frankfurt für einen beschwingten, kurzweiligen Abend, bei dem besonders das ausnahmslos talentierte Ensemble und das liebevoll gestaltete Comic-Bühnenbild im Gedächtnis bleiben. In Kombination mit den derben Monty-Python-Späßen und der flotten, ins Ohr gehenden Musik von John Du Prez, Eric Idle & Neil Innes bietet die Show clevere Comedy-Unterhaltung in Perfektion.
Links und rechts Bücherregale, in der Mitte ein an einen Professor erinnernder Erzähler, der davon berichtet, dass King Arthur nach Gefährten für die Gralsuche Ausschau hält – so beginnt der Abend im English Theatre Frankfurt. Und so entfaltet sich ein bunter Reigen an überdrehten, makabren, unter die Gürtellinie gehenden und zutiefst politisch unkorrekten Späßen in „Spamalot“.
King Arthur (Nic Kyle) macht sich also mit seinem neu gefundenen Gefährten Patsy (George Rae) und den allgegenwärtigen Kokosnüssen auf den Weg und stolpert von einer abstrusen Szene zur nächsten. Nic Kyle schafft es dabei, den zwar stolzen, aber dennoch ausgesprochen tumben König stets mit viel Haltung und sehr zurückhaltend, nüchtern darzustellen. Seine dezent eingesetzte Mimik (beispielsweise in der Hochzeitsszene) erscheint dadurch umso lustiger. Außerdem gefällt seine warme, unaufdringliche Gesangsstimme, die er sehr gefühlvoll einsetzt. Besonders bei „I’m All Alone“ sorgt er für Lacher im Publikum.
Im Laufe seiner Expedition trifft Arthur auf die „Lady Of The Lake“ – die Frau, die als Fee stets über das Geschehen wacht und in „Spamalot“ als überdrehte Diva ständig die „Fourth Wall“ durchbrechen darf. Soophia Foroughi hat das passende Comedy-Gespür und ist in der Lage, wunderbar mit dem Publikum zu „spielen“. Die Kombination aus kraftvoller, teils opernhafter, teils Pop/Rock-Stimme und angesprochenem komödiantischem Talent erinnert ein wenig an die Broadway-Urbesetzung der Rolle mit Sara Ramirez. So kann Foroughi besonders mit ihrer divenhaften Zickigkeit bei „Whatever Happened To My Part“ und im Duett mit Jo Parsons bei „The Song That Goes Like This“ überzeugen.
Ebenso wie Foroughi ist auch Jo Parsons, der Galahad (und im späteren Verlauf Herberts Vater) darstellt, eine Idealbesetzung. Man sollte seinem Gesichtsausdruck im Verlauf der Show besondere Aufmerksamkeit schenken, denn alleine seine Grimassen (gerade beim erwähnten „The Song That Goes Like This“) sind sehens- und erwähnenswert.
Von den übrigen „Knights Of The Round Table“ sei besonders Scott Armstrong als Lancelot erwähnt, der im Verlauf der Geschichte seine schwule Seite entdeckt und nicht nur mit herrlicher Choreografie (Rebecca Howell) bei „His Name Is Lancelot“ gefällt, sondern zudem auch den „French Taunter“ mit viel Liebe zum Detail und viel französischem Akzent gibt.
Des Weiteren darf Matthew Gent als Robin den „Broadway“ besingen und ein Musical im Musical erschaffen. Er erhält mit „You Won’t Succeed On Broadway“ einen der längsten und unterhaltsamsten Songs der Show, was er zu seinen Gunsten nutzt und mit viel Einsatz tanzt, steppt und singt.
Die Bühne sieht aus wie eine Mischung aus Bibliothek und Zirkus. Sie ist sehr farbenfroh und detailverliebt, was beides wunderbar zu Monty Pythons überzeichnetem Stück passt. Außerdem gefallen viele kleine Details, die es zu entdecken gilt – seien es vorbeiziehende Wolken oder der überaus gefährliche Hase im zweiten Akt. Gleiches gilt für die Kostüme von Tim McQuillen, die von Melanie Schöberl auf Hochglanz getrimmt wurden. Angelehnt an die originalen Broadwaykostüme begeistern besonders die verschiedenen Roben der „Lady Of The Lake“, aber auch die Kostüme der Tänzer in der Lancelot-Szene sind ausgesprochen bunt und abwechslungsreich.
Die 5-Mann-Band unter der Leitung von Leigh Thompson spielt die schmissige Musik flott auf und ist balanciert ausgesteuert. Geschickt platziert sind die vielfältigen Hintergrundsounds (Max Pappenheim / Stephan Weber), die der Show eine gewisse comichafte Untermalung geben und perfekt sitzen.
Mit viel Lokalkolorit gibt die Frankfurter Moderatorin und Schauspielerin Sonya Kraus die Stimme Gottes („Voice Of God“) und obwohl sie nur einen „Kurzauftritt“ hat, sind gerade solch lokale Einspieler das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Spätestens wenn „God“ nach der Pause ermahnt, dass man endlich wieder in den Theatersaal kommen soll und sie nun einen „Schnaps“ braucht, ist klar, dass diese Produktion eine runde Sache ist. Die Gralsucher sind erfolgreich in Frankfurt angekommen.
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KREATIVTEAM |
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Regie | Lisa Blair |
Musikalische Leitung London | Daniel Smith |
Musikalische Leitung Frankfurt | Leigh Thompson |
Choreografie | Rebecca Howell |
Bühne und Kostüme | Tim McQuillen |
Licht | Derek Anderson |
Sound Design London | Max Pappenheim |
Sound Design Frankfurt | Stephan Weber |
Assistenz Kostüme | Melanie Schöberl |
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CAST (AKTUELL) |
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King Arthur | Nic Kyle |
Lancelot / The French Taunter | Scott Armstrong |
Lady of the Lake | Soophia Foroughi |
Galahad / Prince Herbert’s father | Jo Parsons |
Robin / Guard 1 / Brother Maynard | Matthew Gent |
Sir Bedevere / Concorde | Joe Etherington |
Patsy / Mayor / Guard 2 | Sam Haughton |
Not dead Fred / Historian | John McManus |
French guard / Sir Bors / Minstrel | Jemma Geanaus |
French guard / Minstrel / Laker girl | Keith Henderson |
Laker girl / Minstrel | Katy Stredder |
Laker girl / Monk / Dancer | Nicole Carlisle |
Male swing | Anthony Cragg |
Voice of God | Sonya Kraus |
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GALERIE |
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