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KURZBEWERTUNG |
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Mit „Flashdance – Das Musical“ gelingt dem Theater Chemnitz ein Tribut an die 1980er-Jahre, der vor allem mit fetzigen Tanzszenen, coolen Sprüchen und zeittypischer Musik unterhält. Für die Hauptrollen wurden musicalerfahrene Gäste engagiert.
Zu den 80ern fallen einem sofort Neonfarben, Fönfrisuren, Leggins, Stirnbänder, übergroße Sweatshirts und Ballonhosen ein. All dieses kommt bei „Flashdance“ in Chemnitz in teils amüsanten und teils tänzerischen Szenen authentisch auf die Bühne.
Die Handlung entspricht der des gleichnamigen Kultfilms aus dem Jahr 1983: Alex Owens aus Pittsburgh absolviert tagsüber eine Ausbildung zur Schweißerin und tanzt nachts in Harry’s Bar. Ihr Traum ist es, professionelle Tänzerin zu werden und an der renommierten Shiplay Dance Academy aufgenommen zu werden. An den Film-Erfolg konnte die Bühnenversion von 2008 bisher nicht anknüpfen, doch die beiden bisherigen deutschsprachigen Versionen in Kriens-Luzern 2013 und Amstetten 2014 erhielten gute Kritiken. Die Chemnitzer Aufführung, bei der die gelungenen Übersetzung von Anja Hauptmann gespielt und gesungen wird, ist somit die erste in Deutschland.
Seine Träume zu verfolgen, ist die Hauptbotschaft des Stückes. Dies findet vorrangig über die zahlreichen und hervorragend choreografierten Tanzszenen im Stil des Modern Dance Ausdruck. Highlight sind zwei Tänzer mit Breakdance-Einlagen, die verdient Szenenapplaus erhalten. Regisseur und Choreograf Götz Hellriegel vereint Schauspiel- und Tanzszenen fließend. Seine klare Personenführung macht aus den oft klischeehaft angelegten Figuren glaubhafte Charaktere. Das Musicalensemble wird durch das Hausballett und die beiden Breakdancer ergänzt.
Zu Anfang wird in der Fabrik an den Stahlträgern geschweißt, dazu kommen Spiegel und Fenster mit Blick in den Ballettsaal zum Einsatz. An den Bühnenrändern befinden sich links dauerhaft das Büro von Nick und rechts die Wohnung von Alex. Auf einem Steg mittig über dem Orchestergraben sind vorne ein Plattenspieler und eine kleine Tänzerinnenfigur platziert, die die Handlung das ganze Stück hindurch begleitet. Zum fulminanten Schlussakt werden zusätzlich die Drehbühne aktiviert, Videoprojektionen gezeigt und ein Feuerwerk aus Papierschnitzeln von der Bühnendecke entzündet. Die Bühne fügt sich gut in den Mix aus Spiel- und Tanzszenen ein und ist durch die Umbauten durchweg rege in Bewegung. Im zweiten Akt verlaufen diese jedoch flüssiger und vermeiden die oftmals nicht ganz nachvollziehbaren Pausen.
Für die authentischen neonbunten Kostüme und die wunderbaren Perücken im Stil der 1980er sorgte ebenfalls Dietlind Konold. Besonders erwähnenswert ist der indianische Federkopfschmuck beim Song „Maniac“.
Tom Bitterlich erzeugt mit seiner siebenköpfigen Band den richtigen Schwung im Orchestergraben. Es kommen die für die 1980er typischen Synthesizer-Sequenzen in Verbindung mit Klaviermusik für das Ballett zum Einsatz. Höhepunkt hierfür ist der Song „Gloria“. Die Musik übertönt manchmal die Stimmen und bekannte Songs aus dem Film wie „Maniac“ und „I love Rock’n’Roll“ unterstützen die Tanzeinlagen, jedoch nicht die Handlung. Beim Publikum kommen die vertrauten Film-Songs dennoch sehr gut an. Die für das Musical neu komponierten Titel sind zweckmäßig und weniger eingängig – die Ohrwurmqualität der Filmsongs bleibt aus. Zum Ende wird das Lied „What a Feeling“ von Kiki, Gloria und Tess gesungen, während Alex ihre Tanznummer als Aufnahmeprüfung absolviert. Diese Szene leitet ein großartiges Finale ein und erzeugt Gänsehautstimmung.
Nadja Scheiwiller merkt man ihre Erfahrung aus Kriens mit der Rolle der taffen, aber dennoch unsicheren Alex deutlich an. Sie hat bewegende schauspielerische Momente und überzeugt vor allem tänzerisch und akrobatisch. Dabei sind ihre Solo-Auftritte, die meist im Spotlight inszeniert sind, fesselnd. Der Tanz unter laufendem Wasser zum Pausenfinale (einer der bekanntesten „Flashdance“-Film-Szenen) in einem beleuchteten Kasten, der eine Art Dusche bildet, stellt auch auf der Bühne ein gelungenes Highlight dar. Gesanglich überzeugen Tamara Wörner und Anne-Mette Riis, die als ihre Freundinnen Kiki und Tess zusätzlich für einige Lacher sorgen.
Der zweite Handlungsstrang um die Tänzerin Gloria und den Entertainer Jimmy, die beide unbedingt Stars werden wollen, ist schlüssig herausgearbeitet. Die Figuren sind in ihrer Entwicklung vielschichtig angelegt. Ira Theofanidis und Michael Heller verkörpern ihre Rollen glaubhaft und sympathisch mit angenehmen, klaren Stimmen. Philipp Dietrich gewinnt in seiner Rolle als unerfahrener und bubenhaft angelegter Business-Man Nick Hurley durch seine Ausstrahlung. Seine innere Zerrissenheit zwischen seinem Job, bei dem er Mitarbeiter entlassen muss, und seinen Gefühlen zu Alex verkörpert er glaubhaft. Sylvia Schramm-Heilforts Rollenportrait zeigt viel Wärme und mütterliche Gefühle als ehemalige Startänzerin Hannah, die Alex zum Weitermachen motiviert. Dagegen bietet Muriel Wenger als ihre zunächst schroffe Krankenpflegerin Louise sowie als gestrenge Tanzlehrerin Miss Wilde einen schönen Kontrast.
Zum Finale feiert das Publikum zur Musik der Eighties mit Standing Ovations in bester „Mamma Mia!“-Stimmung. Das Theater Chemnitz bietet mit „Flashdance“ 2,5 Stunden wunderbare Unterhaltung und versetzt das Publikum wie im Flug 30 Jahre in die Vergangenheit.
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KREATIVTEAM |
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Buch | Tom Hedley Robert Cary |
Musik | Robbie Roth |
Liedtexte | Robert Cary Robbie Roth |
Deutsche Übersetzung | Anja Hauptmann |
Musikalische Leitung | Tom Bitterlich |
Inszenierung und Choreografie | Götz Hellriegel |
Bühne und Kostüme | Dietlind Konold |
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CAST (AKTUELL) |
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Alex Owens | Julia Waldmayer |
Nick Hurley | Philipp Dietrich |
Hannah | Sylvia Schramm-Heilfort |
Kiki | Tamara Wörner |
Gloria | Jaqueline Reinhold Ira Theofanidis |
Tess | Anne-Mette Riis |
Jimmy | Michael Heller |
C.C. | Andreas Kindschuh |
Ms. Wilde / Louise | Muriel Wenger Sonja Herrmann |
Harry | Wieland Müller Thomas Mehnert |
Andy | Claus Opitz |
Joe | Peter Heber Stephan Hönig |
Nicks Sekretärin | Linda Schmid |
Musicalensemble | Lisandra Bardél Giulia Fabris Nathalie Parsa Bettina Schawarz Linda Schmid Victoria Spindler Johannes Brüssau Christopher Basile Marc Baumann Claus Opitz |
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CAST (HISTORY) |
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GALERIE |
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TERMINE |
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