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Die Musical-Adaption der gleichnamigen Verdi-Oper um die tragische Liebe zwischen ägyptischem Heeresführer und nubischer Sklavin in prominenter und „Aida“-erprobter Besetzung (Judith Lefeber, Christian Alexander Müller, Bettina Mönch). Eine Inszenierung mit großen emotionalen Highlights, die jedoch streckenweise unter ihrer optischen Inkonsistenz leidet.
Bei seiner Inszenierung von Elton Johns „Aida“ ist Regisseur Matthias Winter auf Nummer sicher gegangen – zumindest, was die Besetzung betrifft: Alle drei Hauptdarsteller konnten in der Vergangenheit bereits in den Stage-Entertainment-Produktionen Erfahrung mit dem Stück und ihrer jeweiligen Rolle sammeln. Gerade in einem Musical, in dem das Zusammenspiel des Protagonisten-Gespanns stärker als bei vielen anderen Musicals die Glaubhaftigkeit und emotionale Resonanz der Geschichte ausmacht, wirkt sich diese Routine spürbar positiv auf die gesamte Produktion aus.
Christian Alexander Müller ist stimmlich eher klassisch als rockig zu Hause und damit kein ‚typischer‘ Radames, was sich allerdings gerade bei den Balladen als großes Plus erweist und Liedern wie „Durch das Dunkel der Welt“ ein sehr großes Klangvolumen gibt. Mit einer sehr starken Stimme inklusive unglaublichem Stimmumfang kann auch seine Bühnenpartnerin Judith Lefeber in der Titelrolle aufwarten. Schauspielerisch zeigt Lefeber einige Schwächen, aber das Zusammenspiel von Aida und Radames wird davon glücklicherweise nicht gestört – die Chemie stimmt, sowohl bei den aggressiven Wortgefechten zu Beginn des Stücks als auch im Verlauf ihrer tragischen Liebesgeschichte. Bettina Mönch gelingt als Amneris die Gratwanderung zwischen unbekümmertem Blondchen mit Vorliebe für rosa und einer künftigen Herrscherin, die ihre Träume zerplatzen sieht. Beim Showstopper „Mein Sinn für Stil“ kann sie sich stimmlich beweisen, schauspielerisch brilliert sie vor allem in Amneris‘ leisen, tragischen Momenten, insbesondere in der Szene, in der Aida und Radames verurteilt werden.
Abseits des Protagonisten-Trios gibt Steffen Friedrich einen auf der ganzen Linie überzeugenden Zoser, der sein Intrigenspiel hinter einem charmanten Lächeln verbirgt und mit „Eine Pyramide mehr“ eine dynamische Solonummer zum Besten gibt. Als Aidas gewitzter Landsmann Mereb ist Fehmi Göklü darstellerisch authentisch, aber gerade beim Solo „Ich kenn Dich“ wünscht man sich etwas mehr Stimmvolumen.
Die Inszenierung selbst gibt – vor allem in Hinblick auf szenische Umsetzung und Bühnenbild – nicht immer ein in sich geschlossenes Gesamtbild. Mal entstehen Szenenbilder mit viel Liebe zum Detail, etwa Amneris‘ Ankleideräume und Gewänder ganz in Barbie-Pink und mit Prinzessinnen-Kitsch. Mal wird abstrakt und minimalistisch gearbeitet. Mal kommt die Großbild-Leinwand zum Einsatz, auf der auch schon mal ganz anachronistisch das Sklavenlager mit Stacheldrahtzaun vergittert wird. Gleichermaßen geben auch die Kostüme von Walter Schütze kein einheitliches Bild ab, was sich besonders bei den Outfits von Radames (im Musketier-Look) und Aida als störend erweist.
In der Rahmenhandlung begegnen uns neben dem wiedergeborenen Liebespaar Radames und Aida als Museumsbesucher auch Amneris als Reiseleiterin (im doppelten Sinne) sowie ein mürrischer Zoser, der zum Museumswächter degradiert wurde – eine nette Idee mit Augenzwinkern, die allerdings auch etwas vom emotionalen Tiefgang ablenkt.
Dass die Inszenierung trotz einiger optischer Unstimmigkeiten funktioniert, verdankt sie neben der hervorragenden Leistung der Hauptdarsteller vor allem der geschickten Umsetzung der emotionalen Schlüsselszenen. Zu einem Höhepunkt wird dabei insbesondere „Durch das Dunkel der Welt“, bei dem mit Hilfe der Drehbühne Distanz und Annäherung zwischen Radames und Aida vor dem Hintergrund von Lichteffekten auf der Projektionswand geschickt dargestellt werden, bevor die beiden gemeinsam im Bühnennebel versinken.
Erwähnenswert sind schließlich noch der stimmstarke Chor, der in den Ensemblenummern des Stückes für Dynamik sorgt, sowie das hervorragende Ballett, das unter der Choreographie von Lode Devos großartige Tanzszenen auf die Bühne bringt.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Heiko Lippmann Tom Bitterlich |
Inszenierung | Matthias Winter |
Bühne und Kostüme | Walter Schütze |
Choreografie | Lode Devos |
Choreinstudierung | Simon Zimmermann |
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CAST (AKTUELL) |
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Aida | Judith Lefeber |
Amneris | Bettina Mönch Julia Lißel |
Radames | Christian Alexander Müller Armin Kahl |
Zoser | Steffen Friedrich |
Mereb | Michael Heller |
Nehebka | Claudia Müller-Kretschmer |
Pharao | Roland Glass |
Amonasro | Thomas Mäthger |
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CAST (HISTORY) |
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Besetzung bis 2013 | ||||
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Aida | Judith Lefeber | |||
Amneris | Bettina Mönch Claudia Müller Maricel | |||
Radames | Christian Alexander Müller Martin Pasching | |||
Zoser | Steffen Friedrich | |||
Mereb | Michael Heller Fehmi Göklü | |||
Nehebka | Claudia Müller Sophie Becker | |||
Pharao | Roland Glass | |||
Amonasro | Thomas Mäthger |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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