Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos
Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos

Männersache (2006 - 2007)
Landesbühne, Hannover

CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Deutschsprachige Erstaufführung des Musicals „The Thing About Men“ von Joe DiPietro und Jimmy Roberts nach dem Doris-Dörrie-Film „Männer“. Lockere Boulevardkomödie mit Stärken und Schwächen.

Der erfolgreiche Businessman zieht inkognito in die Schmuddelwohnung eines Künstlers – um diesen als Nebenbuhler auszuschalten. Macht man aus diesem Stoff eine heiter-alberne Verwechslungskomödie oder eine Psychostudie? Die Autoren und der Regisseur (Jörg Gade) versuchen, beides miteinander zu verbinden. Das gelingt streckenweise, manchmal hakelt es aber auch.
Die Schwächen vorweg. In der Dreiecksgeschichte – zwei Männer bemühen sich um eine Frau – sind ausgerechnet die beiden Männerfiguren unscharf gezeichnet. In der Anfangssequenz wird Tom als erfolgreicher Kreativdirektor eines Unternehmens gezeigt, der den 15. Hochzeitstag vergisst, seiner Frau nur flüchtige Bussis gibt und erst im Büro zum Verführer wird. Warum wirft es ihn plötzlich aus der Bahn, als er erfährt, dass seine Frau Lucy ein Verhältnis hat: Verletzter Stolz? Oder doch tatsächliche Liebe zu Lucy? Am Ende wird Letzteres behauptet, ganz klar wird das während des Stückes nicht. Holger Hauer spielt und singt die Rolle sehr ordentlich, kommt aber gegen diese Schwäche im Buch nicht an.
Noch unklarer ist der Charakter des erfolglosen Künstlers Sebastian (Andreas Goebel). Liebt er Lucy wirklich? Ein romantisches Duett relativ zu Anfang behauptet das, im Sprechtext braucht er dagegen noch Zeit, bis diese Erkenntnis reift. Hier, wie auch an anderen Stellen, ist die Musik zwar nett anzuhören, hilft aber beim Erzählen der Geschichte nicht weiter. Auch die spätere Wandlung von Sebastian zum erfolgreichen Werber, der ohne großen Widerstand bereit ist, Lucy aufzugeben, ist wenig glaubwürdig.
Zu den absoluten Pluspunkten der Show gehört (Landesbühnen-Stammgäste werden sagen: wie immer) Michaela Allendorf. Als frustrierte Ehefrau, die sich einem Lover zuwendet, der für das steht, was ihr Ehemann früher einmal war, gelingt ihr ein überzeugendes und vielschichtiges Rollenportrait. Ihre Lucy schwankt permanent zwischen der Entschlossenheit, ihr Leben zu ändern und dem Wunsch, davonzulaufen, wenn es ernst wird. Eine schauspielerische Klasseleistung.
Katharina Willberg und Jens Krause spielen die übrigen Figuren und sind vor allem für zusätzliche Lacher zuständig – richtig ernst gemeint ist keine der Personen. Das Bühnenbild von Christa Beland besteht aus einer angedeuteten Villa und der detaillierter ausgearbeiteten Künstlerwohnung. Eine Drehbühne ermöglicht schnelle Wechsel – sehr simpel, aber auch absolut ausreichend und angemessen.
Nachdem das Stück im ersten Akt nur wenig berührt, gewinnt es im zweiten Teil deutlich an Fahrt. Hier beweist Gade auch sein Gespür für die witzigen wie die anrührenden Momente – etwa, wenn Tom und Sebastian klar wird, wie lange sie schon keinen echten Freund mehr hatten. Nur das Ende wirkt etwas bemüht. Eigentlich bietet die Figurenkonstellation kein Happy-End für alle. Aber weil es eine Komödie ist, muss ein solches her. Es fällt auf, dass die Auflösung schnell im Dialog ausgehandelt wird, während die Geschichte vorher bilderreich erzählt ist. Als kleine Entschädigung dafür gibt es einen netten Abschlussgag.
„Männersache“ ist kein Muss für Musicalfreunde, aber streckenweise doch schön und allemal unterhaltsam. Bei der Hannover-Premiere gab es dafür begeisterten Applaus vom Publikum.

 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
TomHolger Hauer
LucyMichaela Allendorf
SebastianAndreas Goebel
Jessica u.a.Katharina Wilberg
Kevin u.a.Jens Krause
 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE
keine aktuellen Termine
 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE (HISTORY)
Sa, 09.09.2006 20:00Stadthalle, GifhornPremiere
Sa, 16.09.2006 20:00Landesbühne, Hannover
Sa, 23.09.2006 20:00,
▼ 26 weitere Termine einblenden (bis 25.02.2007) ▼
Zur Zeit steht die Funktion 'Leserbewertung' noch nicht (wieder) zur Verfügung. Wir arbeiten daran, dass das bald wieder möglich wird.
Overlay