Das Musical über die morbid-skurrile Addams-Sippe kommt in der Spielzeit 2024/25 auch im Staatstheater Mainz auf die Bühne. Es inszeniert Christian Brey.
In Mainz sind Musicals in dieser Spielzeit eine mörderische Angelegenheit. Bereits seit Oktober werden Menschen in "Sweeney Todd" zu Pasteten verarbeitet und jetzt verfüttert ein Blumenladen-Mitarbeiter seine Opfer an eine seltsame Pflanze. In "Der kleine Horrorladen" kommen die blutrünstigen Meucheleien parodistischer und leichter daher als in Sondheims tragischem Klassiker. Ein rundum gelunger schwarzhumoriger Spaß in bunter Verpackung.
Komische Oper? Operette? Musical? Das Stück von William Schwenck Gilbert und Arthur Sullivan um Seeräuber an der Küste von Cornwall lässt sich nur schwer einordnen. In Großbritannien gehört es zum Standard-Repertoire, deutsche Bühnen entern die Seeräuber nur selten. In Mainz wird erstmals eine neue deutsche Übersetzung von Inge Greiffenhagen und Bettina von Leoprechting gespielt.
In der titelgebenden Sommernacht haben Scheidungsanwältin Helena und der Ganove einen One-Night-Stand. Am nächsten Morgen gibt es ein unerwartetes Wiedersehen und jede Menge Probleme. Gibt es ein Happy End mit der vielleicht ganz großen Liebe?
Ist "Sweeney Todd" noch Musical oder schon Oper? Stephen Sondheim selbst sah den Unterschied darin, dass Opern in Opernhäusern vor einem Opernpublikum aufgeführt werden und Musicals am Broadway vor einem Broadwaypublikum. Gut, nun ist die Trennung der Sparten in den USA etwas klarer als bei den deutschen Stadttheatern, aber Sondheims Logik folgend ist sein "Sweeney Todd" in Mainz eine Oper. Sie ist auch nur mit Künstlerinnen und Künstlern der Opernsparte besetzt. Das passt gut zu der fordernden Partitur, die manche Stimmen in die tiefsten Tiefen und höchsten Höhen schickt.
Trotz einer wunderbaren Zodwa Selele in der Titelrolle zerfasert die Musical-Version des Blake Edwards Films unter der Regie von Erik Petersen im Laufe des Abends zu einem plumpen Abklatsch der Filmvorlage und weiß nicht recht, ob sie Boulevard-Spaß oder clevere Komödie sein will.
Ein Musical, das Hitler veralbert, erhitzt heutzutage kaum noch die Gemüter. Anders in den 1960er Jahren, in denen das Stück spielt und die Filmvorlage heraus kam. Heute ist eher die Frage, ob sich das Publikum auf ein Stück einlässt, in dem es mit politisch unkorrekten, sexistischen und ausgesprochen unsinnigen Gags und einigen satirischen Spitzen befeuert wird. In Mainz erliegen die Zuschauer dem Charme eines Ensembles, das sich für keinen Ausrutscher und keine Grimasse zu schade ist.
Die Entstehungsgeschichte der A-capella-Gruppe von Gottfried Greiffenhagen und Franz Wittenbrink zeichnet die Geschichte des legendären Vokalensembles von seiner Gründung bis zur erzwungenen Auflösung nach. Dabei dürfen auch ihre unvergesslichen Lieder wie "Mein kleiner grüner Kaktus" oder "Ein Freund, ein guter Freund" nicht fehlen.
In Zeiten, in denen rechtskonservative Kräfte wieder Zulauf bekommen, besitzt Jerry Hermans 34 Jahre altes Musical wieder überraschende Aktualität. Christopher Tölle verzichtet in seiner Inszenierung auf eine Politisierung der Geschichte, findet aber die perfekte Balance zwischen schrillem Klamauk und leisen Tönen.
Die Jagd nach dem Heiligen Gral in Mainz macht aufgrund des talentierten Ensembles, der pointierten Regiearbeit und der liebevoll gestalteten Bühne eine Menge Spaß. Ekat Cordes inszeniert mit viel Witz und weiß mit den teilweise recht derben Monty Python-Sprüchen und -Gags amüsant umzugehen.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...