Das erste Solo-Programm der Niederländerin Maya Hakvoort, aufgenommen bei ihrem Silvesterkonzert 2004 im Theater an der Wien.
„Wenn Träume fliegen lernen“ – so könnte man die erste Solo-CD der Niederländerin Maya Hakvoort untertiteln, die dem Musicalpublikum vor allem durch ihre langjährige Verkörperung der Elisabeth in Wien bekannt ist. Sie zeigt sich als wandlungsfähige Sängerin und witzig-charmante Erzählerin, die es versteht, jeden Song so zu interpretieren, als sei er nur für sie geschrieben.
Maya Hakvoort stand nahezu 1.000-mal als Elisabeth im gleichnamigen Musical auf der Bühne des Theaters an der Wien und nutzte am Silvesterabend 2004 diese gewohnte Umgebung, um erstmals ihr Programm „Maya Goes Solo“ zu präsentieren. Die CD dazu ist ein Live-Mitschnitt dieses Abends, an dem die Künstlerin von Aaron Wonesch am Piano begleitet wurde.Mit „As If We Never Said Goodbye“ aus Andrew Lloyd Webbers „Sunset Boulevard“ beginnt die CD gleich mit einem der Highlights. Hakvoorts warme Stimme nimmt dem Lied die Diven-Allüren, die man von anderen Aufnahmen kennt, und lässt es eher wie eine Begrüßung an alte und lange nicht gesehene Freunde klingen.
Mit „Don’t Rain on my Parade“ und „Papa, Can You Hear Me?“ wagt sie sich an zwei durch Barbra Streisand geprägte Klassiker heran, bei denen sie aber den Vergleich mit dem Vorbild nicht scheuen muss.Von zwei sehr unterschiedlichen Seiten zeigt sich Maya Hakvoort bei den Liedern „Gold von den Sternen“ aus „Mozart!“, mit dem sie vielleicht sogar die bisher schönste und gefühlvollste Aufnahme dieses Liedes liefert, und „Schafft die Männer ran“ aus „Jekyll & Hyde“, bei dem sie verrucht und sexy klingt. Auch passen die abgeänderten Textpassagen dieses Songs sehr gut zu den witzigen, nicht ganz ernst zu nehmenden Geschichten, die sie zwischen den Songs erzählt.
Neben den bekannteren Musicalsongs interpretiert Maya Hakvoort auch seltenere Stücke wie zum Beispiel „Stars and the Moon“ aus J. R. Browns „Songs for a New World“, „Das Farbenspiel des Winds“ aus dem Disney-Film „Pocahontas“ und „Our Time“ aus „Merrily We Roll Along“. Das „Bossa Nova Medley“ und „Makin Whoopi“ sind ebenso hörenswert wie die Songs „Better Days“, „Wives and Lovers“ und „Here’s to Life“. Mit „Defying Gravity“ aus „Wicked“ und „Seasons of Love“ aus „Rent“ läuft sie kurz vor Ende des Programms noch einmal zu Höchstformen auf. Man glaubt ihr wirklich, dass sie sich mit diesem Programm und der dazu erschienenen CD einen lang gehegten Traum verwirklicht hat. Einziges Manko für die Hakvoortschen „Elisabeth“-Fans ist, dass leider kein Titel aus dem Musical zu hören ist, das ihr zum Durchbruch verholfen hat. Aber glücklicherweise gibt es ja noch die Cast CDs und die DVD von „Elisabeth“ aus Wien, auf denen sie zu hören bzw. zu sehen ist.