Pleasure of Doing Nothing
Werner Bauer / 2007

Werner Bauer überzeugt auf seinem ersten Soloalbum mit selbst geschriebenen Songs, die durch Klassiker aus Pop, Jazz und Musical abgerundet werden.


Im Gegensatz zu seinem CD-Titel „Pleasure of Doing Nothing“ hat Werner Bauer („Tanz der Vampire“ in Wien, Stuttgart und Hamburg, sowie „Die Schöne und das Biest“ in Stuttgart) ganz offensichtlich viel Freude beim Arbeiten gehabt. Vier Monate war er nach eigenen Angaben mit Komposition, Texten, wilden Träumen, großen Glücksgefühlen, Ängsten und anderen großen Gefühlen im Tonstudio aktiv.

Herausgekommen ist eine wunderbare CD, die über das übliche „Best-of“ eines Musicalsängers hinaus geht. Eine bunte, vielleicht sogar zu bunte Mischung aus zehn Eigenkompositionen neben weitgehend unbekannten Klassikern aus Musical, Pop und Jazz. Ungewöhnlich, denn viel Bezug zum Musicalgenre gibt es nicht. An einigen Stellen meint man allerdings Bauers ausdrucksstarke Stimme in Gedanken auf einer Bühne zu sehen und das Kopfkino bekommt eine gehörigen Fantasieschub. Frech und melancholisch klingen die Songs. Der attraktivste Song kommt gleich am Anfang „A Shot in the Dark (A Tribute to the Pink Panther)“ ist als Eigenkomposition handwerklich gut, mit seinen Filmzitaten ambitioniert und macht richtig Laune. Auch hier wieder Kopfkino, man kann sich das Lied richtig gut als Titellied für einen Agenten-Kinofilm vorstellen.

Diese Leichtigkeit hat „Moon in the Lagoon“ nicht, bietet sich allerdings ebenso an, einmal in ein Musical eingebunden zu werden. Das hat das geschickt ausgewählte „If I Could Rule the World“ aus „Das Newsical“ bereits hinter sich. Schon für diesen Song allein lohnt sich der Kauf der CD – Wiederholungstaste garantiert.Der Titelsong ist ein nett arrangierter Song, aber nicht der Höhepunkt der CD. Immerhin jedoch eine kompositorische Duftmarke, die Lust auf mehr macht. Ausgegraben hat Bauer außerdem „If I Have to Live Alone“ (aus „The Baker’s Wife“) von Stephen Schwartz, einen Song mit einem düsteren Grundton. „It Had to Be You“ hier mit den Untertitel „When Werner Met Harry“ wurde live bei einem Konzert im Bolhorn-Café in Hamburg aufgenommen und bietet einige witzige Texteinspielungen, die hier nicht verraten werden sollen. Auf „Was She Pretty“ hätte man dagegen auch gut verzichten können.

Am Ende der CD dann wieder ein „echter Bauer“: „Before the Show“ ist im Vergleich zum Rest der CD eine recht gewöhnliche Ballade, aber ein schöner Abschluss der CD, die sicherlich nicht das letzte Mal im Player lag.

Insgesamt eine CD, die nicht nur die tolle, ausdrucksstarke Stimme von Bauer zur Geltung bringt, sondern auch musikalisch sehr abwechslungsreich ist – vielleicht nichts für den sommerlichen Strand – die aber schon jetzt Lust auf einen romantischen Herbstabend macht.

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