Rat will Duisburger TaM ohne Auflagen verkaufen

Der Rat der Stadt Duisburg hat beschlossen, am Verkauf des Theaters am Marientor (TaM) festzuhalten – und zwar ohne die bisherigen Nutzungsauflagen. Wie die Rheinische Post berichtet, bleibe das Theater-Grundstück damit nicht mehr länger nur kulturellen Zwecken vorbehalten. Fünf Jahre lang hatte die Stadt versucht, einen Käufer zu finden, der das Theater als Kulturbetrieb weiterführt. Nach dem neuen Beschluss einer nicht-öffentlichen Ratssitzung sei diese Verkaufshürde gefallen. Das Theater könne künftig auch “als Kaufhaus oder Teppichlager” genutzt werden. Denkbar sei auch, dass ein Investor das TaM samt Grundstück kauft, um dort neu zu bauen.

Mit der Aufhebung der Kulturbindung erhofft sich die Stadt bessere Verkaufschancen für das Gebäude, das im Eigentum der Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft (DVB) geführt wird. Utz Brömmekamp, Geschäftsführer der DBV, unterstrich gegenüber dem Onlineportal der WAZ, dass er “einen Erhalt des Gebäudes und seine kulturelle Nutzung” als Lösung präferiere. Zugleich sei aber eine wirtschaftliche Lösung unabdingbar. Die DBV dürfe nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Die verursache ein geschlossenes TaM in sechsstelliger Höhe.

Das Duisburger Theater am Marientor ist 1995 für das Musical “Les Misérables” erbaut worden. Seit dem Ende des Ensuite-Betriebs dient das Haus als Gastspielort für unterschiedliche Kulturveranstaltungen. Zuletzt wollte Wolfgang DeMarco in dem Haus sein Brave-Heart-Musical “Roter Mond” realisieren, doch der potenzielle Investor, die “Wohn- und Gewerbeimmobilien Sachsen”, konnte den geforderten Kaufpreis von vier Millionen Euro nicht aufbringen. Am 30. Dezember findet die vorerst letzte Kulturveranstaltung im Theater am Marientor statt: Das Bolschoi-Ballett zeigt Tschaikowskys Klassiker “Der Nussknacker”.

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