[Drei Fragen an …] Auch in diesem Jahr stehen bei den Freilichtspielen Tecklenburg drei Musicals auf dem Spielplan. Gestartet wurde mit dem Kindermusical „In 80 Tagen um die Welt“, im Juni folgt „Marie Antoinette“, im Juli „Hairspray“. Der langjährige Intendant der Festspiele Radulf Beuleke resümiert 20 Jahre Freilufttheater und gibt einen Ausblick auf die diesjährige Saison.
Herr Beuleke, Sie sind nun seit 20 Jahren Intendant in Tecklenburg. Welches Musical war in den 20 Jahren der größte Publikumserfolg? Welches lief überhaupt nicht? Welches war für Sie persönlich ein Highlight?
Wir sammeln geradezu Publikumserfolge wie „Hair“, „Rocky Horror Show“, „Joseph“ oder „Die 3 Musketiere“und „AIDA“. „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ war dabei der absolute Überraschungserfolg. Mit Flops kann ich leider nicht dienen. Alle Produktionen haben ihr Ziel erreicht oder übertroffen, z. T. bei extremen Wetterbedingungen. Mein persönliches Highlight? Wenn ich ehrlich bin, jede Inszenierung, die mit dem OK in Serie geht und an der mein Herzblut hängt. Jede Saison dreimal aufs Neue.
Wie ist Ihr Verhältnis zum wohl größten deutschen Mitbewerber in Sachen Freilichttheater, Bad Hersfeld? In den vergangenen Jahren gab es ja oftmals dieselben Shows an beiden Standorten, in diesem Jahr gehen Sie sehr unterschiedliche Wege…
Über Jahre hatten wir ein herzliches Verhältnis zu Hersfeld, wir haben uns gegenseitig besucht und ausgetauscht. Diese Verbindung existiert nicht mehr, ob durch Teamwechsel oder durch andere künstlerische Perspektiven und Intentionen vermag ich nicht zu beurteilen. Von uns aus toitoitoi an alle Mitbewerber!
In dieser Saison sind mit „Marie Antoinette“, „Hairspray“ und „In 80 Tagen um die Welt“ drei Musicals auf dem Spielplan. Bei letzterem zeichnen Sie für den Text verantwortlich. Spricht Jules Vernes Geschichte Familien heutzutage überhaupt noch an? Wie sind Ihre Erfahrungen bisher?
„In 80 Tagen um die Welt“ ist ein spannender und unterhaltsamer Bilderbogen mit 8 erwachsenen Darstellern und 62 Kindern und Jugendlichen, rasant choreografiert auf eine tolle Musik von Klaus Hillebrecht, die es ermöglicht, den Reisestationen von London über Ägypten, Indien, China und den Wilden Westen das passende Flair zu vermitteln. 90 Minuten große Show mit einer Geschichte, die große und kleine Zuschauer bei der Premiere fasziniert hat. Und auch so von mir gedacht, nämlich als Kinder- und Familienmusical. Es macht mir Freude, das große Ensemble zu beobachten und dabei nicht die ewigen Wiederholungen von Hotzenplotz und Pippi Langstrumpf anzubieten. Diese Bühne braucht die großen Bilder und die hat sie jetzt und wird sie mit „Marie Antoinette“ und „Hairspray“ 2012 auch weiterhin bekommen.