Nik Breidenbach: Das Publikum als Partner

[Drei Fragen an …] Musicaldarsteller Nik Breidenbach geht mit der Soloshow “Cavequeen” ab dem 28. Februar auf Tournee durch Deutschland. Die Inszenierung lehnt sich an die bereits seit über 12 Jahren erfolgreich laufende Produktion “Caveman” an, bei der das Beziehungsleben zwischen Mann und Frau analysiert wird. Bei “Cavequeen” handelt es sich um das schwule Pendant, bei der Sven (gespielt von Breidenbach) die Zuschauer am schwulen Leben teilhaben lässt.

Nach “Caveman” und “Cavewoman” nun also “Cavequeen”. Was erwartet den Zuschauer?
Wir versuchen ein Stück zu spielen, das aufzeigt, dass es eigentlich keinen großen Unterschied zwischen einer homosexuellen und einer heterosexuellen Partnerschaft gibt. Sven ist also überraschend normal und die eine oder andere Figur dagegen wieder nicht. Ich werde jetzt oft gefragt, ob man das braucht, ein schwules Theaterstück. Aber so lange man diese Frage stellt, brauchen wir diese Stücke. Kein Mensch fragt sich: Brauchen wir noch ein “heterosexuelles” Theaterstück? Es gibt eben nur DAS Theaterstück! Die Handlung macht ein Stück nicht schwul oder hetero. Wir machen Unterhaltung, die hoffentlich Spaß macht. Das Stück spricht sicherlich jeden an – hetero- oder homosexuell.

Die Inszenierung bringt dem Publikum auf unterhaltsame Art und Weise das schwule Leben näher und spielt bewusst mit Stereotypen. Ist es für Sie als Darsteller schwierig, das richtige Maß zu finden – zwischen Unterhaltung und “plattem Lustigmachen”?
Ich für meinen Teil gebe mir Mühe, dass meine Figuren echt bleiben und glaube, das ist im Bereich “Unterhaltung” wichtig. Ich mache mich selten wirklich über etwas lustig, weil ich das nicht mag. Ich nehme aber vieles mit Humor, und das kann vielleicht missverstanden werden. Ich hoffe, ich habe das richtige Maß gefunden, um genau das zu verhindern.

Sie schlüpfen zwar in verschiedene Rollen, stehen aber dennoch den ganzen Abend alleine auf der Bühne. Was verlangt eine solche “One-Queen-Show” einem Darsteller ab?
Rein praktisch mache ich die Arbeit, die sonst ein ganzes Ensemble macht und wenn man das mal gemacht hat, merkt man, dass das viiiiieeeeel ist.
Aber es macht einen großen Spaß, das Publikum als Partner zu haben, und bis jetzt kommen wir gut klar miteinander.

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