Pia Douwes, Bastiaan Ragas und Stanley Burleson in einer herausragenden Intonierung von „Mantel&Degen“-Filmen.
Das neuste Werk des holländischen Komponisten-Duos Rob und Ferdi Bolland kann sich hören lassen. Ganz in der Tradition großer Ensuite-Produktionen kommt die Orchestrierung gewaltig daher. Schon die ersten Klänge der Ouvertüre machen dem Hörer deutlich, dass er sich in die Zeit der degenschwingenden, galoppierenden Königstreuen begibt.Bastiaan Ragas überzeugt mit seiner warmen Stimme in der Rolle des D’Artagnan – dabei könnten die ersten beiden Songs nicht unterschiedlicher sein: „Vader“ ist eine Ballade, in die Ragas all den Schmelz seiner Stimme legt, während er bei der Uptempo-Nummer „Nu“ aus seinem großen Pop-Repertoire schöpft.
Pia Douwes nimmt man schon beim puren Zuhören von „Mannen“ die nicht nur sprichwörtlich männermordende Milady de Winter ab. Mal verführerisch, mal herrisch weist sie das männliche Volk in seine Schranken.
Als Richelieu ist auf dieser Aufnahme Stanley Burleson zu hören, der dem Kardinal genau das richtige Maß an Tiefe und Bosheit verleiht. Ergreifend ist sein Solo „Niet van Steen“, begleitet von einer Kirchenorgel und einem Cembalo. Auch hier ist das Zuhören ein einziger Genuss.Mit viel Liebe zum Detail bauen die Bollands musikalische Szenenbilder auf. Der Zuhörer geht über Marktplätze, durch Schlösser, Kirchen, findet sich im Schlafzimmer oder mitten in einem Fechtkampf wieder. Selten wird allein mit der Musik die Kulisse für ein Musical geschaffen, doch die hier eingespielten 20 Songs zeigen, dass es möglich ist.