Entbehrliches Album mit merkwürdiger Song-Zusammenstellung und zwei nicht sehr überzeugenden Solisten.
Das Produzenten-Ehepaar John und Kaybee Cashmore war einst gleich mit zwei Musical-Tourneen auf deutschen Bühnen vertreten: Mit einem Revival von Eric Woolfons „Gaudi“ und dem Agenten-Musical „Licence 4 Two“, bei dem die Cashmores auch die Hauptrollen übernommen hatten. Ein wenig Werbung für beide Produktionen sollte die CD „Songs from the Musicals Licence 4 Two & Gaudi“ machen. Zunächst einmal ergibt die Zusammenstellung der 14 Songs, bei der sich „Gaudi“-Highlights mit den Titelmelodien verschiedener „James Bond“-Filme abwechseln, eine recht merkwürdige Mischung. Schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass die von Synthesizern dominierte Instrumentierung sehr unnatürlich und viel zu stark nach Studiotechnik klingt. An tolle Bühnenshows denkt man beim Hören dieses Albums nicht, stattdessen hat man kontinuierlich ein großes Mischpult vor dem inneren Auge. John Cashmores Bariton passt nach wie vor ideal zu den eingängigen „Gaudi“-Melodien, aber in den „James Bond“-Nummern scheint er sich weniger heimisch zu fühlen. Kaybee Cashmores soulige Stimme harmoniert mit beiden Stücken, doch lassen sich hier und da ein paar Intonationsschwächen nicht überhören. Ihre Versionen von „Goldeneye“ und „Licence to Kill“ bleiben weit hinter den Originalen zurück. Auf die beiden Bonus-Tracks („Totale Finsternis“ aus „Tanz der Vampire“ und ein „We Will Rock You“-Medley) hätte man lieber verzichten sollen, zumal sie gänzlich aus dem Konzept fallen.
(Rezension zuerst veröffentlicht in „Blickpunkt Musical“)