Sehr balladenlastige zweite CD in der langen Reihe der „GLEE“-Soundtracks. Diesmal allerdings ohne Gaststars – aber immer noch mit sehr viel Lea Michele. Trotz schöner Songs und guten Interpretationen eher ein Rückschritt zur ersten CD.
Etwas Schlechtes kann man über „Glee – The Music, Season One Vol. 2“ nicht sagen, aber ein wirklicher Kracher ist dieses Album nicht geworden. Schade ist vor allem, dass man immer weniger von Musicals zu hören bekommt, aber dafür sehr viele weichgespülte Pop-Songs, die durch den „Glee“-Sound teilweise etwas zu schmalzig geworden sind. Auch die Verteilung der Songs auf die einzelnen Sänger langweilt auf diesem Album schon fast: Balladen werden von Lea Michele (Rachel) gesungen, schnellere Nummern von Mercedes-Darstellerin Amber Riley. Viele andere Darsteller sind höchstens in den Ensemble-Nummern zu hören.
Was die Sache nicht besser macht, ist die Tatsache, dass Michele und Riley dann auch noch mit Klischee-Songs zu hören sind. So startet das Album zwar mit einer starken Riley-Version von „Proud Mary“, allerdings kommt ihr Solo des „Dreamgirls“-Songs „And I Am Telling You I’m Not Going“ genauso wenig unerwartet wie Micheles Interpretation des Streisand-Klassikers „Don’t Rain on My Parade“. Der Jennifer-Paige-Song „Crush“ wird hier von Lea Michele fast 1:1 wie das Original interpretiert – im direkten Vergleich also nichts Neues.Eine wirklich schöne Abwechslung ist dagegen das Solo von Jenna Ushkowitz (Tina). Sie singt hier ein wunderbar verträumtes „True Colors“, und es ist schade, dass man von ihr nicht mehr hört. Wenn man die Serienhandlung kennt, ist Cory Monteiths (Finn) Version von „You’re Having My Baby“ sehr hart an der Schmerzgrenze zum Kitsch, ähnlich wie sein „I’ll Stand by You“. Sehr schön gesungen, aber doch etwas zu viel rosa Zuckerwatte.
Nur zweimal kommt die Einspielung wirklich in Fahrt und zeigt, was in dem stimmstarken jungen Ensemble steckt. „Jump“ und „My Life would Suck without You“ bilden ein ganz gutes Gegengewicht zu den Balladen.