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Chris Murray spielt Weihnachtsmann: Gemeinsam mit Pianist Philipp Polzin und Gaststars zieht er mit einem geschickt zusammengestellten, unterhaltsamen Programm durch die Städte , um festliche Stimmung zu verbreiten. 2023 geht die Konzertreihe in die nächste Runde. Es stehen Termine in Berlin, Pforzheim und Frechen bei Köln an.
Das „Wilde Oscar“ in Berlin eignet sich als Location hervorragend für einen etwas intimeren Konzertabend fernab der großen Bühnen. Im beschaulichen, weihnachtlich dekorierten Gastraum sitzen die Zuschauer an Tischen, die im Halbkreis um ein kleines Podium angeordnet sind. Von dort aus versprühen Chris Murray und seine Mitstreiter mit einer ausgewogenen Mischung aus Weihnachtsliedern, Musicalsongs und Gedichten weihnachtliches Flair.
Von „White Christmas“ bis „Grandma Got Run Over By A Raindeer“ bietet das Konzert ein breites Spektrum an bekannten und weniger bekannten, mal besinnlichen, mal beschwingten Liedern rund um das Thema Weihnachten. Auch den Klassikern gewinnt Murray neue Seiten ab – „Jingle Bells“ beispielsweise interpretiert er mit einer Dynamik und Intensität, die das Publikum eine Schlittenfahrt förmlich durchleben lässt. Das unerwartete Highlight des Abends ist ein eher unbekannter Titel: „Koppången“, eine sehnsuchtsvolle, schwedische Weihnachts-Ballade, die Murray mit englischem Text und viel Gefühl darbietet.
Die Auswahl an Musicaltiteln, die er dazwischen ins Programm einstreut, ist nicht willkürlich. Sei es „Ich leb nur, weil es dich gibt“ aus Dracula, „Bring ihn heim“ aus Les Miserables oder „Schenk mir eine Stunde deines Lebens“ aus Casanova – sie alle verbindet die weihnachtliche Grundidee von Liebe und Selbstlosigkeit, was sich auch in Murrays ebenso inbrünstiger wie authentischer Interpretation widerspiegelt. Dazu gibt es „Was hab ich getan“ aus Vom Geist der Weihnacht und den Phantom-Klassiker „Musik der Nacht“, der aus dem Kontext gelöst in weihnachtlichem Rahmen eine völlig andere Konnotation bekommt, ebenso wie die Zugabe „Sterne“ (Les Miserables).
Begleitet wird Murray von Philipp Polzin, der nicht nur beherzt in die Tasten greift, sondern auch hinter dem Piano vorkommen darf, um gemeinsam mit Murray in bester Erzählstunde-Manier Weihnachtsgedichte vorzutragen. Darüber hinaus steuert er mit „Was Weihnacht wirklich ist“ einen nachdenklichen, eingängigen eigenen Song zum Programm bei, der von der aktuellen Flüchtlings-Thematik inspiriert wurde.
Lia Andes – früher auf Musicalbühnen unterwegs und heute eher im jazzigen Singer-Songwriter-Bereich zu Hause – ist in Berlin als Gaststar dabei. Mit kraftvoller, souliger Stimme schmettert sie ihre selbstgeschriebene Songs heraus. Ihr Stimmvolumen beeindruckt, die ausgedehnte Gesangsakrobatik hingegen strengt mit der Zeit an – hier wäre weniger mehr gewesen. Nichtsdestotrotz hat sie mit trockenem Witz und ihren meist humorvollen Texten die Lacher und Sympathien auf ihrer Seite.
Für gute Stimmung sorgt auch, dass sich alle Beteiligten selbst nicht bitterernst nehmen: Mal setzen sich Polzin und Murray zur Erheiterung des Publikums rote Nikolaus-Mützen auf, mal werden augenscheinlich improvisierte Späßchen miteinander gemacht. Kleinere Pannen – wenn etwa das Mikrofon plötzlich ausgeschaltet ist oder der Mini-Weihnachtsbaum am Bühnenrand umfällt – werden mit einem kessen Spruch kommentiert. Zwischendurch gibt Murray noch einige amüsante kleine Anekdoten – wie beispielsweise die Begegnung mit der Opern-Diva, die Weihnachten für unmodern hielt – in anschaulicher, unterhaltsamer Erzählweise zum Besten.
Anderen ein Lächeln auf die Lippen zaubern – das ist, wie Murray am Anfang erklärt, für ihn Sinn und Zweck von Weihnachten. Ein Blick in den Zuschauerraum am Ende des Abends zeigt, dass ihm das bei seinem Publikum an diesem Konzertabend gelungen ist.
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CAST (AKTUELL) |
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mit | Chris Murray |
Piano | Philipp Polzin |
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CAST (HISTORY) |
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GALERIE |
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