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Die Jagd nach dem Heiligen Gral in Mainz macht aufgrund des talentierten Ensembles, der pointierten Regiearbeit und der liebevoll gestalteten Bühne eine Menge Spaß. Ekat Cordes inszeniert mit viel Witz und weiß mit den teilweise recht derben Monty Python-Sprüchen und -Gags amüsant umzugehen.
König Artus und seine Ritter der Tafelrunde sind – angelehnt an den Film „Die Ritter der Kokosnuss“ – auf der Suche nach dem Heiligen Gral und begeben sich auf den Weg durch das Königreich, wo sie diversen Widersachern wie dem schwarzen Ritter oder dem Wehrkaninchen begegnen. Viele Szenen und Charaktere kennt man von den Filmen, andere sind für das Bühnenstück hinzugeschrieben worden.
Gleich zu Beginn wird deutlich, dass sich das Musical selbst und somit auch die Artus-Sage zu keiner Sekunde ernst nimmt, denn schon während der Ouvertüre ertönt ein Pistolenschuss – ein Trompeter wird erschossen. In dieser Manier läuft dann auch das Musical weiter. Cordes hat sein Ensemble unter Kontrolle – es folgt Szene auf Szene, Witz auf Witz.
Dabei steht ihm ein talentiertes Ensemble zur Seite. Armin Dillenberger als König Artus spielt seinen Part mit viel trockenem Humor. Man merkt, dass er ein erfahrener Schauspieler ist – seine Pointen sitzen und auch seine wenigen Gesangsparts meistert er mit Erfolg.
Die weibliche Hauptrolle – die Fee aus dem See – wird am besuchten Abend von Navin Heyne gespielt. Sie hat einige Erfahrung im Bereich Musical und sorgt mit angenehmem Mezzosopran und erfrischend spontanem Auftreten für Lacher, beispielsweise wenn sie im zweiten Akt über das Kürzen ihrer Rolle lamentiert („Whatever Happened to My Part“). Erfreulicherweise wurden die Songs im Englischen belassen und es wird mit Übertiteln gearbeitet, was größtenteils gut funktioniert.
Alle weiteren Schauspieler decken ein ganzes Arsenal von Rollen ab. Am Ende der Show wundert man sich, dass so wenige Hauptdarsteller auf der Bühne stehen, haben sie doch alle gleich mehrere Parts inne. Herauszustellen ist beispielsweise Vincent Doddema, der Artus‘ treuen Begleiter Patsy (und damit den Träger der Kokosnuss) mit viel Komik und einer an den Originalsong „Always Look on the Bright Side of Life“ erinnernden Singstimme spielt. Weiterhin beweisen unter anderem auch Klaus Köhler als Sir Galahad und Rüdiger Haufe als Sir Robin in ihren unterschiedlichen Rollen ihr Gespür für Komik und überzeugen sowohl gesanglich als auch schauspielerisch.
Die Inszenierung arbeitet mit einem sehr gelungenen, farbenfrohen Bühnenbild (Anike Sedello), welches von einem ebenso bunten Lichtdesign (Alexander Dölling) unterstützt wird. So machen die Szenenwechsel Spaß und man ist ständig gespannt, was wohl als nächstes aus dem Schnürboden oder der Seitenbühne erscheinen wird. Witzige Einfälle der Regie – die Lancelot-Szene wird beispielsweise als glitzerndes Las Vegas-Casino inszeniert – vervollständigen die detailverliebte Inszenierung.
Besonders spannend ist jedoch, dass die Schauspieler phasenweise mit dem Publikum interagieren und somit die auch im Stück selbst angesprochene „vierte Wand“ auf humorvolle Art und Weise durchbrechen. Sei es durch das Heraustreten aus der Rolle – wie beispielsweise in dem Song „The Song That Goes Like This“, in dem die Fee aus dem See und Sir Galahad die Notwendigkeit einer Ballade in einem Musical besingen – oder das Finden des Heiligen Grals unter dem Sitz eines Zuschauers ganz am Ende: Diese Formen der intertextuellen Bezüge bzw. des direkten Kommentierens des Geschehens machen Spaß und nehmen das Stück selbst auf die Schippe. Herrlich auch die Szene „You Won’t Succeed on Broadway“, in der Sir Robin Klassiker des Musicals, wie „Cats“ oder „Disney’s Lion King“ zitiert und karikiert.
Positiv zu erwähnen ist letztlich noch die sehr gute Leistung des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, welches in großer Besetzung energiegeladen aufspielt, jedoch leider etwas zu laut für das Verständnis der Ensemblenummern abgemischt wird.
„Spamalot“ in Mainz ist bunte Musicalunterhaltung, die Spaß macht und nicht zwingend die Kenntnis der Monty Python-Filme voraussetzt. Die Inszenierung überzeugt besonders durch das spielfreudige Ensemble, das es versteht, jede Pointe aus den Szenen und der Vorlage herauszukitzeln.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Axel Goldbeck |
Inszenierung | Ekat Cordes |
Choreographie | Sean Stephens |
Bühne | Anike Sedello |
Kostüm | Dinah Ehm |
Licht | Alexander Dölling |
Dramaturgie | Lars Gebhardt Jörg Vorhaben |
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CAST (AKTUELL) |
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König Arthus | Armin Dillenberger |
Sir Robin / Wachel / Bruder Maynard | Rüdiger Hauffe |
Sir Lancelot / Französischer Spötter / Der Ritterfürst vom Ni / Tim, der Zauberer | Murat Yeginer |
Patsy / Wache 2 | Vincent Doddema |
Sir Galahad / Dennis / Prinz Herberts Vater / Der schwarze Ritter | Klaus Köhler |
Sir Bedevere / Bürgermeister / Dennis Galhads Mutter / Concorde | Clemens Dönicke |
Die Fee aus dem See | Navina Heyne Dorin Rahardja |
Historiker / Der Noch-Nicht-Tote Fred / Französische Wache / Fahrender Sänger / Die Stimme Gottes / Prinz Herbert | Denis Larisch |
Ensemble | Michaela Grundel Mareike Heyen Ana-Lena Lapscheck Sévérine Studer Franziska Vosseler Matthias Beitien Matthias Knaab Florian Pfaff Jan-W. Schäfer Nikos Striezel |
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GALERIE |
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