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Thomas Bäppler-Wolfs und Gaines Halls Inszenierung von „La Cage aux Folles“ bietet beste Unterhaltung in Wohnzimmer-Atmosphäre, bei der die Zuschauer mitten im Geschehen sitzen. Der hessische Dialekt macht Spaß, die Darsteller überzeugen und Bäppler-Wolfs „Show in der Show“ ist Travestie pur.
Bäppi’s kleines Theatrallalla Theater im Frankfurter Nordend ist der ideale Spielort für den Klassiker „La Cage aux Folles“. Hier fühlt man sich weniger wie in einem klassischen Theatersaal, sondern mehr wie in einem Club, so wie man sich das „La Cage aux Folles“ eben auch vorstellt. Kleine Sitzecken, Getränke an den Tischen – eine gemütliche Wohlfühl-Atmosphäre, die Theaterbesitzer, Regisseur und Hauptdarsteller Thomas Bäppler-Wolf optimal nutzt, um seinen Zuschauern einen unterhaltsamen Abend zu bereiten.
Die Cagelles – die Tänzer der Revue – tanzen durch die Zuschauerreihen, der Raum zwischen den Tischen dient für Auf- und Abgänge und Teile der Handlung werden – auch platzbedingt – immer wieder in die Mitte der Gäste verlagert. Dies lässt den Zuschauer Teil der Handlung sein und macht unheimlich Spaß, ganz besonders dann, wenn Bäppi seine Solo-Auftritte als Zaza hat und – mehr oder weniger spontan – mit dem Publikum schäkert, tagesaktuelle Themen in die Handlung einbaut und sein Talent als Unterhalter unter Beweis stellt.
Gerade bei solchen Momenten wird klar, dass der im Frankfurter Umland als Bäppi La Belle bekannte Entertainer und Travestie-Künstler ganz in dieser Rolle aufgeht und sie nicht nur einfach „runterspielt“. Vieles wird improvisiert, ist spontan und immer auch ein Stück weit selbstironisch. Da lacht schon mal der eine Darsteller den anderen aus, weil er seinen Text vergisst. Und genau das macht das Ganze so unterhaltsam – jede Show ist einzigartig.
Dementsprechend ist Bäppler-Wolf auch rollenbedingt die zentrale Figur auf der Bühne. Er singt, ist Comedy-Star, bietet Travestie in Bestform, improvisiert, weiß sich aber auch in den ruhigeren Momenten des Stückes – beispielsweise wenn er mit der Abweisung seines „Sohnes“ zurechtkommen muss oder seine Beziehung zu Schorsch reflektiert – zurückzunehmen und kann das Publikum berühren.
Alberts Mann Schorsch wird von Viktor Vössing dargestellt. Eine gute Wahl für diese Rolle. Er spielt, besonders in Kombination mit Bäppler-Wolf, sehr einfühlsam, und man hat in der Tat den Eindruck als seien die beiden ein „altes Ehepaar“. Außerdem kann er mit einer sehr angenehmen Singstimme aufwarten und bewegt mit seiner Interpretation des Songs „Sieh mal dorthin“.
Wie schon im Volkstheater spielt auch im Theatrallalla Pierre Humphrey Zazas Butler Jacob. Er legt die Rolle so herrlich überdreht an, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen, wenn er in seinen vielen bunten Kostümen über die Bühne wirbelt. Bei „Diamonds Are A Girl’s Best Friend“ wird außerdem noch sein Gesangstalent deutlich. Die „Zofe“ – wie er sich selbst nennt – ist eine Bereicherung und sorgt immer wieder für Lacher und Szenenapplaus.
Robert Schmelcher als Jan-Michael und Eva Völl als seine Verlobte Biggi spielen sympathisch und auch bei ihnen springt der Funke ihrer „Verliebtheit“ auf das Publikum über. Völl stellt zudem noch eine der Cagelles dar, deren Anzahl platzbedingt im Vergleich zum Volkstheater auf vier Mitglieder geschrumpft sind. Dies fällt jedoch nicht negativ ins Gewicht; die weiblichen und männlichen Tänzerinnen machen gute Laune. Hier sind auch die abwechslungsreichen Kostüme von Bärbel Klaesius zu nennen, die die Nachtclub-Stimmung stets untermalen.
Als Highlight des zweiten Aktes seien noch Biggis Eltern erwähnt, die von Ute Ehrenfeld und Thomas Koob als stocksteife Moralapostel wie Karikaturen dargestellt werden. Diese gewollte Zweidimensionalität unterhält ungemein.
Die Musik kommt vom Band, was jedoch nicht störend auffällt, da eine Band wirklich keinen Platz mehr im Theater gefunden hätte.
Letztlich zu erwähnen sei noch der herrliche Umgang mit der hessischen Mundart, die genau wie im Frankfurter Volkstheater perfekt zur Show passt und das Ganze noch einzigartiger macht.
Am Besten also stilecht einen Bembel Ebbelwoi bestellen, die Show genießen und sich von der Stimmung im „La Cage aux Folles“ mitreißen lassen.
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KREATIVTEAM |
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Musikalische Leitung | Cordula Hacke |
Regie | Thomas Bäppler-Wolf Gaines Hall |
Choreografie | Gaines Hall |
Bühne | Carsten Wolf Jens Scneider Thomas Bäppler-Wolf |
Kostüme | Bärbel Klaesius |
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CAST (AKTUELL) |
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Schorsch | Viktor Vössing |
ZaZa | Thomas Bäppler-Wolf |
Jacob | Pierre Humphrey |
Jan-Michael | Robert Schmelcher |
Biggi | Eva Völl |
Herr Bembel | Thomas Koob |
Frau Bembel | Ute Ehrenfeld |
Cagelles | Marcel Fischer Sabrina Stein Eva Völl Manuel Weinmann |
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GALERIE |
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