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Excalibur (2010 - 2011)
RW-Entertainment, Tournee

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Musikalisch und visuell beeindruckendes Spektakel, in dem nach Musical-Maßstäben die Handlung der König-Artus-Legende ein bisschen zu sehr im Hintergrund steht.

Ein paar der Namen und den groben Ablauf der Legende um König Artus kennt wahrscheinlich fast jeder der Zuschauer; kaum jemand dürfte jedoch mit allen Einzelheiten der wendungsreichen Geschichte vertraut sein. Das wird sich auch nach dem Besuch von „Excalibur“ nicht ändern, da die Story hier nur sehr oberflächlich erzählt wird. Denn im Vordergrund der Rockoper stehen die Musiker. Die älteren Herren an den Instrumenten bzw. Mikros stammen größtenteils aus erfolgreichen Rock- und Pop-Bands der vergangenen Jahrzehnte wie „Jethro Tull“, „Supertramp“, „Alan Parsons Project“ oder „Barclay James Harvest“. Und so lassen sie es sich auch nicht nehmen, während ihrer Soli mal eben den Sänger anzuspielen oder das Publikum zum Mitklatschen aufzufordern – beides nicht so ganz musical-verträglich, aber das langjährig eingeübte Rockstar-Gehabe lässt sich halt nicht so einfach ablegen, nur weil man plötzlich hinter dem Erzählfluss einer Story zurückstehen müsste. Der bekannte TV-Schauspieler Michael Mendl ist für den Handlungsstrang zuständig. Als Erzählerfigur Merlin ist er der einzige, der zwischen den Musiknummern auf der Bühne spricht. Dialoge gibt es keine, nur durch seine Texte wird die Handlung vorangetrieben.
Im ersten Akt leitet er durch zwei- bis fünfminütige Monologpassagen zu einem Lied über, das dann versucht, die geschilderte Stimmung aufzunehmen. Es geht hier kaum darum, über Songtexte Inhalt zu vermitteln, und die englischen Texte beziehen sich nur vage auf die eigentliche Geschichte. Somit interpretieren die Sänger, die für jeweils einen Song auf die Bühne treten, auch keine spezielle Rolle. Vornehmlich geht es um die Atmosphäre, die Merlin beschreibt.
Im zweiten Akt ändert sich das Procedere: Sänger Johnny Logan übernimmt nun die Rolle des älteren König Artus – wohlgemerkt in genau dem gleichen Kostüm, in dem er bereits im ersten Akt zwei Songs interpretiert hat, bevor Artus überhaupt in der Geschichte aufgetaucht ist. Als seine Auserwählte Guinevere taucht Judy Weiss, die Original-Esmeralda aus dem Berliner „Glöckner von Notre Dame“, mal wieder auf deutschen Bühnen auf. Nun werden mehrere Elemente der Geschichte szenisch dargestellt: die Hochzeit von Artus und Guinevere, ein Duell zwischen dem König und Ritter Lancelot sowie die finale Schlacht zwischen Artus und Mordred.
Die Musik von Alan Simon vereint Gothic-Rock sowie Irish-Folk-Elemente und hätte in den 1980er Jahren sicher einige Charterfolge hervorgebracht.
Der besondere Reiz an der Inszenierung des ehemaligen Fernseh- und Radio-Moderators Victor Worms liegt im Zusammenspiel der Musiker und einer bunten Truppe von Tänzern und Artisten, die für viel Stimmung auf der Bühne sorgen. Die Luftakrobatin Simone Heitinga versucht als Zauberin Morgana mit geradezu atemberaubenden Einlagen am Hochseil, Merlin von ihren Reizen zu überzeugen. Das Ensemble „Feuervogel“ treibt in bunten fantasievollen Kostümen Schabernack wie Stelzentanz und artistische Kunststücke auf der Bühne oder auch mal im Zuschauerraum und die „Celtic Feet Dance Company“ sorgt für den ersten magischen Moment des Abends, nachdem Merlin von den Elfen, Feen und mystischen Figuren in seiner Heimat erzählt hat und die Tänzer genau dieses Volk zum Leben erwachen lassen.
Auch die technischen Bedingungen sind beeindruckend: Neben einem bestens abgemischten kristallklaren Sound und einer imposanten Light-Show gefällt der in Schwertform angelegte variabel beleuchtbare Laufsteg, der von der Bühne bis weit ins Publikum hineinreicht. In der finalen Schlachtszene ist er in so viele Flammen gehüllt, dass der Zuschauer schon fast Angst um die kämpfenden Darsteller bekommt. Und da diese Produktion durch riesige Hallen tourt, gibt es selbstverständlich auch drei große Projektionswände. Auf der mittleren Leinwand werden auf die Handlung abgestimmte Naturbilder gezeigt, die beiden äußeren dienen zur Übertragung des Bühnengeschehens, das sehr ansprechend aus vielen verschiedenen Perspektiven gefilmt wird.
Es ist fast schon bedauerlich, dass die Show sich den Titel „Rock Opera“ gegeben hat. Der Handlungsstrang steht einfach zu oft im Hintergrund, als dass die Bezeichnung passen würde. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein Konzert-Event allererster Güte handelt.

 
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KREATIVTEAM
Musik / Buch / Musikal. Leitung / Co-RegieAlan Simon
RegieVictor Worms
 
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CAST (AKTUELL)
MerlinMichael Mendl
ArtusJohnny Logan
GuinevereJudy Weiss
MorganaSimone Heitinga
sowieAlan Parsons
Les Holroyd
John Helliwell
Martin Barre
Simon Nicol
Dave Pegg
Chris Leslie
Gerry Conway
Alan Simon
Corvus Corax
Jacqui McShee
James Wood
Pat O'May
Luc Bertin
Cecile Corbel
Konan Mevel
Feuervogel
Fictum
Roland Heiß
New Symphony Orchestra of Sofia
Celtic Feet Dance & Theatre Company
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 02.01.2010 20:00ÖVB Arena, BremenPremiere
Mo, 04.01.2010 20:00SAP-Arena, Mannheim
Do, 07.01.2010 20:00Barclays Arena, Hamburg
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