Das Familien-Comedy-Musical von Anthony Drewe und George Stiles („Mary Poppins“) als Amateur-Produktion am Staatstheater Wiesbaden. Das homogene Ensemble überzeugt mit guten Stimmen und sicherem Spiel, die durchdachte Inszenierung macht das Stück auch und vor allem für
Erwachsene interessant.
Fleißige Amateure: Zur Zeit spielt das Jugendensemble des Wiesbadener Staatstheaters mit „I Love You, You’re Perfect, Now Change“, „Footloose“, „Copacabana“ und „Honk!“ vier Stücke parallel, die Proben für „Rent“ (Premiere Ende August) laufen auch schon. Es ist dabei besonders die professionelle Einstellung und Begeisterung hervorzuheben, mit der die Darsteller, die alle „nebenher“ studieren oder einem Beruf nachgehen, mehrmals im Monat auf den Bühnen des Staatstheaters stehen.
Auch bei „Honk!“, dem Musical nach Hans Christian Andersens „Märchen vom hässlichen Entlein“, zeigt das Ensemble wieder, was in ihm steckt. Mit durchweg sicheren Stimmen und sichtlich viel Spaß auf der Bühne schlüpfen die zwölf Darsteller in unterschiedliche Tierrollen; Enten, Gänse, Katzen und sogar einen schwulen Hahn gilt es zu verkörpern. Dies gelingt einerseits mit originellen Kostümen: Corinne Wojan kommt ohne Federn oder Fell aus und macht es dem Zuschauer mit entsprechender Farbwahl und kleinen Accessoires leicht, jedes Tier zu erkennen. Andererseits hat Regisseurin Iris Limarth die typischen tierischen Eigenheiten mit ihrem Ensemble sehr gut einstudiert: Die kleinen Entlein (Ann-Christin Fray, Manuel Dengler und Jakob Voges in gelb-weiß geringelten T-Shirts und mit gelben Schirmmützen) watscheln tollpatschig hinter ihrem eingebildeten Vater Erwin Erpel (Rainer Maaß im Elvis-Look mit Bürzel) her. Mutter Ida (Felicitas Geipel) und ihre Freundin Moni Moorhuhn (Cassandra Göller) quaken beim Kaffeekränzchen anstatt zu lachen. Der hinterhältige Kater (Thomas Zimmer) schleicht im rot-schwarzen Anzug und mit fiesem Grinsen über die Bühne. Gnomy (Tim Speckhardt), das hässliche Entlein im unscheinbaren grauschwarzen Outfit, bewegt sich von Beginn an eleganter als seine Geschwister – und schwimmt vor allem besser -, was im Gegensatz zu seinem „Federkleid“ steht, für das er von allen gehänselt und gemieden wird. Jede Menge Lacher erntet außerdem Norman Hofmann mit seinen urkomischen Darstellungen der Kröte und des „domestizierten“ Hahns.
Gelungen und durchdacht ist auch das im Gegensatz zu den bunten Kostümen schlichte, schwarz-weiße Bühnenbild von Anja Stoffel. Der Boden sowie zwei verschiebbare Bühnenelemente sind mit scheinbar beliebigen Buchstabenfolgen beschrieben, beim Blackout werden mit Hilfe von Schwarzlicht Wörter wie „Freundschaft“ oder „Schönheit“ sichtbar.
Regisseurin Limbarth inszeniert das Familien-Comedy-Musical, dessen Gags und Anspielungen hin und wieder so gar nicht kindertauglich sind, mit der richtigen Portion Überdrehtheit, überzeichnet Charaktere, wo es angebracht ist, räumt aber auch der Ernsthaftigkeit genügend Raum ein. Schließlich geht es in „Honk!“ – bei aller Komik – im Kern um Akzeptanz und Verständnis des Andersartigen in unserer Welt.
Die Kompositionen von George Stiles sind äußerst interessant, wunderschöne Balladen, poppige Comedynummern und interessante Chorsätze wechseln sich ab, die Melodien sind eingängig, aber nicht zu schlicht. Die Band unter der Leitung von Michael Geyer verdient für ihre sichere Interpretation der Partitur Anerkennung. Die Texte von Anthony Drewe wurden von Stephan Kopf, Zelma und Michael Millard ins Deutsche übertragen, was bei den Dialogen gut funktionierte. Die Songtexte sind dagegen stellenweise völlig misslungen, was den einzigen (und nicht selbstverschuldeten) Minuspunkt der Inszenierung darstellt. Aus dem Prinzip „reim‘ dich, oder ich fress‘ dich“ resultierten Zeilen wie „Als Ida ging, musst‘ ich sie lassen, und doch tut ihr die Schürze besser passen“ oder „Viel Zeit ist ins Land reingegangen, die Hoffnung sie schwand mit viel Bangen“. Für zukünftige Aufführungen sollte der zuständige Verlag eine Überarbeitung der Texte ins Auge fassen.
Ida | Felicitas Geipel
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Grazia, Prinzesschen, Mutter Schwan | Annika Kaupe
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Moni Moorhuhn, Pünktchen | Cassandra Göller
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Henriette, Sissi | Jasna Bauer
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Gnomy | Tim Speckhardt Manuel Dengler
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Kater | Thomas Zimmer
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Erwin Erpel, Graufuß | Rainer Maaß
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Truthahn, Stummel, Krötenfrosch | Norman Hofmann
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Ringel, Flausch | Ann Christin Fray
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Flocke, Watschel | Manuel Dengler Tim Speckhardt
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Rotfuß, Vater Schwan, Daune | Jakob Voges
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Dietmar Dohle | Jochen Losert Michael Schmiedel
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So, 01.04.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | Premiere |
Mi, 04.04.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 08.04.2007 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
▼ 29 weitere Termine einblenden (bis 15.02.2009) ▼ |
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So, 29.04.2007 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Do, 03.05.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Mi, 30.05.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Fr, 01.06.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 10.06.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Di, 03.07.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 15.09.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Do, 27.09.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Mi, 03.10.2007 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 13.10.2007 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 14.10.2007 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 18.11.2007 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 15.12.2007 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 06.01.2008 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 20.01.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 17.02.2008 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 02.03.2008 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 05.04.2008 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 31.05.2008 19:30 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Fr, 27.06.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 13.09.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 27.09.2008 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Fr, 03.10.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Fr, 31.10.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 16.11.2008 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Mi, 26.11.2008 20:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
Sa, 06.12.2008 18:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 11.01.2009 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
So, 15.02.2009 16:00 | Hessisches Staatstheater, Wiesbaden | |
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