Die Schöne und das klitzekleine Biest (2005)
Theater, Trier

Disney-Parodie von Jérôme Savary (einst Regisseur der legendären “Cabaret”-Inszenierung mit Ute Lemper) mit Dirk Bach als klitzekleinem Biest.

Hinlänglich bekannt ist, dass die Schöne nicht wirklich schön ist – und das Biest ein mit Hörnern getarnter Teddy-Bär, der allenfalls zum Kuscheln taugt… Doch rollte man jenes Märchen neu auf, wäre die Schöne tatsächlich schön und furchtbar einsam, seit sie bei einem absurden Gartenunfall ihren Liebsten verlor. Und das Biest wäre ein Zwerg und sich der schalen Maskerade völlig bewusst; sie diente lediglich dem Broterwerb, weshalb das Biest einen Teilzeitjob als Igel und als Zwerg bei Schneewittchen verrichten müsste, obwohl es Walt Disney werden. hasst. Einen Prinzen würde es natürlich auch geben. Selbstverständlich verliebte sich die Schöne in das Biest – besser gesagt: in den stacheligen Igel -, der gelangweilte Prinz sich allerdings ebenso in die Schöne. Daraufhin würde diese freilich „not amused” reagieren, und für das Biest im Igelkostüm wäre noch nicht alles verloren…

Mit der Disney-Parodie DIE SCHÖNE UND DAS KLITZEKLEINE BIEST, die 2003 in Paris uraufgeführt wurde, hat der bekannte Theatermacher Jérôme Savary ein ironisch-witziges Spektakel konzipiert,das aus dem Lebensvollen schöpft. Herzlich darf lacht werden, wenn der Autor gegen Klischees der Unterhaltungsindustrie wettert und seine ganz eigene Hymne auf die wahre Schönheit anstimmt.
Inszenierung:
Gerhard Weber
Musikalische Leitung:
Christoph Jung
Ausstattung:
Christoph Wagenknecht