Von dieser Produktion haben wir leider keine Fotos
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Musical on Ice (2005)
Eishalle, Dinslaken

Als gelungener Mix aus Akrobatik, Gesang und Eiskunstlauf präsentiert sich die 2005er-Version der beliebten Eislaufrevue, die vielleicht einen Tick zu lang ausgefallen ist. Durchweg souveräne bis sehr starke Leistungen der Darsteller und der Eiskunstläufer lassen die frostige Stimmung schmelzen.

Zu Beginn scheint das Publikum mit der Kälte zu hadern, denn weder der Abba-Opener „Dancing Queen“ (Jessica Kessler), noch das rockige „Pinnball Wizard“ (John Partridge) wollen das Publikum in Stimmung bringen. So fängt die imaginäre Reise durch die Zeit eher verhalten an, auch wenn Jessica Kessler als liebenswerte Elfe und Stefan Stara als komisch kauziger Troll von Beginn an sympathisch und witzig durch die Revue führen.
Generell scheint besonders im ersten Akt das Motto „Laut, lauter, am lautesten“ zu gelten. Die Leistungen von John Partridge, Felix Martin, Andreas Bieber und Lyn Liechty sind zweifelsfrei vom gesanglichen Standpunkt her tadellos, doch leider fehlt oft die dazugehörige Interpretation. Man hat das Gefühl, dass sich die Darsteller gegenseitig übertrumpfen wollen. Dazu kommt eine schlechte Tonabmischung, die am Premierenabend besonders im ersten Akt zu extrem lauten Momenten führt (Am Folgetag schien das Problem weitgehend behoben).
So ist der Auftritt von Ethan Freeman eine wahre Wohltat. Er präsentiert eines seiner Paradestücke – „Dies ist die Stunde“ – mit starker Stimme und gelungener Interpretation und erntet frenetischen Applaus.
Spätestens mit dem „Elisabeth“- Block erwacht das Publikum endgültig aus seiner Lethargie – kein Wunder, spielte das Stück doch lange genug in unmittelbarer Nachbarschaft. John Partridge rockt „Der letzte Tanz“, Ethan Freeman gibt „Kitsch“. Lyn Liechtys „Ich gehör nur mir“ ist gesanglich stark, interpretatorisch aber eher fragwürdig, schliesslich präsentieren Andreas Bieber und John Partridge noch „Die Schatten werden länger“.
Im zweiten Akt stimmen dann auch die Song-Interpretationen. Der „Totalen Finsternis“ von Jessica Kessler und Felix Martin merkt man das eingespielte Team aus der Hamburger Produktion an und auch Martins „Unstillbare Gier“ kann überzeugen. Darauf folgen noch Ausschnitte aus „Joseph“, „Jesus Christ Superstar“ und „Aida“, Ethan Freeman darf dann noch einen Vorgeschmack auf sein Engagement als Titelheld in „Bonifatius“ geben und Lyn Liechty überzeugt mit einem sehr emotionalen „Memory“ aus „Cats“. Die Zeitreise geht mit dem „Time Warp“ zu Ende, der das inzwischen gut durchgekühlte Publikum dazu bringt, die Wolldecken abzuwerfen und sich mitrockend ein wenig Wärme zu verschaffen.

Natürlich sollen auch die Eiskunstläufer nicht unerwähnt bleiben. Tolle Leistungen gibt es von Marina Kielmann, Tatjana Basova, Mari Vartmann, Florian Just und vor allem Andrej Primak zu sehen, der durch ausdrucksstarke Interpretationen im Gedächtnis bleibt. Ergänzt durch die engagierten „Kids On Ice“ und den akrobatischen Leistungen von Bianca Pütz, ergibt die diesjährige Ausgabe namens „Tarda“ ein gelungenes Gesamtkonzept.

 
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TERMINE (HISTORY)
Fr, 25.02.2005 19:30Eishalle, DinslakenPremiere
Sa, 26.02.2005 14:30Eishalle, Dinslaken
Sa, 26.02.2005 19:30Eishalle, Dinslaken
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