„Ein Arbeiterliederabend ohne Verdi“, so der Untertitel des neuen Wittenbrink-Liederabends, inszeniert gemeinsam mit Volksbühne-Intendant Frank Castorf. Ist von der großen Zeit der Gewerkschaften mehr geblieben als Nostalgie?
Schön, schön, schön war die Zeit, als die Musik noch den Kampf beschwor und nicht nur an ihn erinnerte. Arbeiterbewegung und Klassenkampf haben sich von jeher über Lieder motiviert und solidarisiert. Denn mit Musik wird alles besser, oder klingt zumindest schön verheißungsvoll: „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder, zum Lichte empor!“: kaum ein hoffnungsvolleres Arbeiterlied als diese russische Volksweise (die deutsche Nachdichtung entstand 1918) hat es gegeben in Europa, und keines hat sich so hartnäckig bis heute behauptet, auch wenn es auf Gewerkschafts- oder Parteitagen der Sozialdemokratie natürlich nie bis zur „blutroten Fahne über der Arbeiterwelt“ oder gar zur Mobilmachung in der letzten Strophe reicht: „Brüder, ergreift die Gewehre, auf, zur entscheidenden Schlacht! Dem Kommunismus zur Ehre, ihm sei in Zukunft die Macht.“
Was von Arbeit, Bewegung und Zukunft übrig blieb: Lieder. Erinnerungen an große Gefühle von Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Längst ist das alles natürlich ebenso nostalgisch wie man selbst: Damals, zusammen, zur Sonne, heute ist Solidarität eine Lohnnebenkostenrechnung ohne Wirt. Der Maschinenschlosser und Musiker Franz Wittenbrink, Mitbegründer des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands, widmet sich in einem Arbeiterliederabend ebenso gewerkschaftsnah wie sozialverträglich dem Zustand der Zukunft und ihrer Interessenvertreter. Er wird dabei inszenatorisch unterstützt von Frank Castorf, Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz und nun auch Chef der Ruhrfestspiele in Recklinghausen.
Bühne: Bert Neumann. Kostüme: Alissa Kolbusch. Musikalische Leitung: Franz Wittenbrink. Dramaturgie: Regina Guhl.
Mit: Andreas Ebert, Bernd Geiling, Benjamin Höppner, Burghart Klaußner, Goetz Philipp Körner, Isabelle Menke,
Angela Müthel, Juliane Niemann, Joachim Nimtz.
Am Flügel: Franz Wittenbrink/Burkhard Niggemeier. Gitarre: Lothar Müller.
Fr, 14.05.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | Voraufführung |
So, 16.05.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | Voraufführung |
Do, 27.05.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | Premiere |
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Sa, 29.05.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Fr, 04.06.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Sa, 26.06.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
So, 27.06.2004 17:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Do, 14.10.2004 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Mi, 20.10.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Mi, 17.11.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
So, 28.11.2004 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Do, 02.12.2004 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
So, 12.12.2004 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Sa, 18.12.2004 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Fr, 31.12.2004 18:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Sa, 08.01.2005 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Fr, 28.01.2005 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Di, 08.02.2005 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
So, 20.02.2005 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Do, 14.04.2005 20:00 | Schauspielhaus, Hannover | |
Fr, 24.06.2005 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Fr, 24.06.2005 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Mo, 01.05.2006 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
Di, 01.05.2007 19:30 | Schauspielhaus, Hannover | |
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