Mit seiner hochkarätig besetzten Inszenierung von "Hairspray" ist Erik Petersen am Theater Bonn ein rundum stimmiger Unterhaltungsgarant gelungen, der die etablierten Seh- und Hörgewohnheiten dieses modernen Musicalklassikers durch selten gegangene Regiewege herausfordert.
Eines muss man der Oper Bonn lassen: Sie schaffen es dort jedes Jahr ein Musical auf die Bühne zu bringen, das durch Besetzung und Ausstattung in der ersten Liga mitspielt. Auch in dieser Spielzeit ist die Produktion extrem hochwertig – allerdings ist das Haltbarkeitsdatum einiger Gags schon lange abgelaufen.
Die Erwartungen waren hoch, als das Theater Bonn die Besetzung seiner "Chicago"-Produktion veröffentlichte. Und der Coup ist geglückt! Ein selten gesehenes Zusammenspiel von eleganter Inszenierung, anspruchsvoller Choreografie, stimmlich überragendem Ensemble und einer Ausstattung zwischen Luxus-Nachtclub und Strapsen-Tingeltangel. So sehr dieser Abend auch begeistert, makellos ist er dennoch nicht.
Es ist die musikalische Romeo-und-Julia-Variation des 20. Jahrhunderts: Erik Petersen inszeniert den Leonard-Bernstein-Klassiker in Bonn. Als Tony steht Jan Rekeszus auf der Bühne.
Die reizvolle Verbindung von Ereignissen vor und hinter den Kulissen einer Aufführung ist ein gern benutztes Motiv im Theater. Mit dankbaren Rollen, pointierten Texten und meisterhafter Musik hat sich "Kiss Me, Kate" einen festen Platz im Musical-Repertoire erobert. Auch in Bonn wird der Klassiker zum Publikumserfolg, aber der Abend beginnt zunächst zäh.
Der Aufstieg der aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Eva Peron zur argentinischen Präsidentengattin und vom Volk verehrten Heiligen wird von Gil Mehmert inszeniert, der in Bonn bereits "Jesus Christ Superstar" erfolgreich auf die Bühne brachte.
Gil Mehmerts Inszenierung ist schon weit herumgekommen: Nach Bad Hersfeld 2011 und der Tournee 2014 fand die Show in der letzten Saison in Kooperation mit der Oper Dortmund ihren Weg auf die dortige Bühne. Nun in Bonn angekommen, setzt das Team auf die fast gleiche Besetzung in Haupt- und Nebenrollen und sorgt für einen nachhaltigen Theaterabend.
Wer kennt es nicht: Das alte Lied von der rebellischen Jugend wird in Karl Absengers Anatevka zwar nicht neu vertont, geht aber dennoch ins Ohr – denn die Bonner Inszenierung balanciert gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Komödie und Tragödie, unterhält und bestürzt, ist eingehend und kurzweilig zugleich. Ein wuchtiger Abend im leichten Gewand.
Vorsicht bissig: Die kannibalische Killerpflanze aus dem "kleinen Horrorladen" ist in der trashigen B-Movie-Kultur bereits legendär. Dass dieser Evergreen auch auf der Bühne noch keinen Staub angesetzt hat, beweist nun Bonns Regisseur Erik Petersen, dessen fetzige Inszenierung nicht nur musikalisch den nötigen Verve mitbringt, sondern auch den sozialkritischen Hintersinn der Persiflage im Auge behält.
Mehrere Begriffe ohne Anführungszeichen = Alle Begriffe müssen in beliebiger Reihenfolge vorkommen (Mark Seibert Hamburg findet z.B. auch eine Produktion, in der Mark Müller und Christian Seibert in Hamburg gespielt haben). "Mark Seibert" Wien hingegen findet genau den Namen "Mark Seibert" und Wien. Die Suche ist möglich nach Stücktiteln, Theaternamen, Mitwirkenden, Städten, Bundesländern (DE), Ländern, Aufführungsjahren...