Rock of Ages (seit 04/2023)
Theater am Potsdamer Platz, Berlin
Classic und Glam Rock aus den 80s und eine rührselige Story um aufstrebende Musiker, die in Hollywood durchstarten wollen, und trotz Stolpersteinen die große Liebe finden. Der Klischee-Mix funktioniert, denn das Jukebox-Musical nimmt sich nicht zu ernst und sorgt für Nostalgie und gute Laune.
Cindy Reller (seit 09/2016)
Schmidt Theater, Hamburg
„Cindy Reller“, so schien es, wurde neben „Die Königs vom Kiez“ vom Schmidt-Theater immer ein wenig stiefmütterlich behandelt. (Lustigerweise passt das genau zum Inhalt des Stückes.) So war nach der letzten Spielzeit, die vor Corona lag, eigentlich klar, dass das Musical nicht mehr aufgeführt werden würde. Jedoch hat man sich während der Pandemie überlegt, dass es eine gute Idee sein könnte, noch mal ein altes Stück zu spielen, um auf Nummer sich zu gehen und das Publikum so wieder ins Theater zu bekommen. Zum Glück, denn das Werk ist so liebevoll gemacht und gut, dass es unbedingt auf den Spielplan gehört.
Parade (seit 04/2023)
Theater am Bismarckplatz, Regensburg
Jason Robert Brown? Ist das nicht der Mann, der Musicals mit kleiner Besetzung und wenigen Musikern schreibt? "Die letzten fünf Jahre" und "Song For A New World" sind Dauerbrenner auf kleinen Bühnen und waren während der Pandemie die Musicals der Stunde, weil sie Theatern überhaupt eine Chance auf ein Programm boten. An "Parade" dagegen ist nichts klein. Ein 18-köpfiges Ensemble, dazu Chor und Statisterie, 40 Orchestermusiker, historische Kostüme, ein sich ständig änderndes Bühnenbild – ein Kraftakt für das Theater Regensburg. Doch bei aller Gigantomanie ist "Parade" vor allem eins: ein sehr gutes Stück.
Quasi traditionell steht vor Ostern "Jesus Christ Superstar" in einer semi-konzertanten Fassung auf dem Spielplan der Vereinigten Bühnen Wien. Ebenfalls schon beinahe traditionell übernimmt Drew Sarich die Titelpartie des Jesus. Zu ihm gesellen sich in diesem Jahr Alex Melcher als Judas und die aus der aktuellen "Rebecca"-Inszenierung bekannte Nienke Latten in der Rolle der Maria Magdalena. Leider verlässt sich Regisseur Alex Balga zu sehr auf seine prominente Cast. Die Inszenierung weiß nicht, ob sie konzertant, semi-konzertant oder vielleicht doch eine volle Inszenierung sein will und auf der Bühne entsteht ein wildes Tohuwabohu, bei dem sowohl die Cast als auch das Publikum zwischendurch den Überblick verliert.
Soul Sisters (2023)
Metropol, Wien
Diana, Mary und Florence treten erfolgreich als Trio "Soul Sisters" auf. Doch die Idylle trügt: Hinter der Bühne fiegen seit einer Erbschaft die Fetzen. Und auch zwei Mämmer bringen keinen Frieden - im Gegenteil. Kommt alles wieder ins Lot?
Honk! (2022)
THEATER der Jugend, Wien
Ausgrenzung und Mobbing auf dem Bauernhof: Die frisch geschlüpften flauschig-gelben Entenküken meiden das siebte, graue und auf den ersten Blick ziemlich hässliche Entlein, das den Name Gnomy bekommt und mit dem niemand spielen will. Das ausgegrenzte Entlein flüchtet und begibt sich auf eine abenteuerliche Irrfahrt.
Der Ursprung des Werkes ist ein TV-Stück von Dale Wasseman. 1965 komponierte Mitch Leigh dazu die Musik und 1966 wurde "Der Mann von La Mancha" mit fünf Tony Awards ausgezeichnet. In dem auf Cervantes Klassiker "Don Quijote" basierenden Musical spielt der eingekerkerte Dichter seinen Mitgefangenen in der Hauptrolle Passagen aus seinem Buch vor.
Die Liebesromanze im High-School-Milieu wurde 1972 am Broadway uraufgeführt, 1978 folgte der gleichnamige Film mit John Travolta und Olivia Newton-John in den Hauptrollen. 2022 zeigt der Musical Sommer Amstetten eine Neuinszenierung des Fiftys-Musicals von Intendant Alex Balga.
Auch in der 1997 am Broadway uraufgeführten Musicalfassung von Maury Yeston (Musik und Texte) und Peter Stone (Buch) kracht der Luxusliner in einen Eisberg und sinkt. Das Stück fokussiert sich dabei auf die Träume und Tragödien von Besatzung und den Passagieren der ersten, zweiten und dritten Klasse. Gleichzeitig mahnt das Musical aber auch vor dem menschlichen Größenwahn.