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 Tanzmusical
Fame Der Weg zum Ruhm
© Hillebrecht
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Die Story eher einfach – die Choreographien ganz großes Kino! Marc Bollmeyer zieht als Regisseur und Choreograph vor dem Gandersheimer Dom alle Tanzregister.
(Text: agu) Premiere: | | 29.06.2018 | Rezensierte Vorstellung: | | 25.07.2018 | Dernière: | | 05.08.2018 | Showlänge: | | 135 Minuten (ggf. inkl. Pause) |
Die Show beginnt eigentlich vor der Show. Gemeinsam mit den Zuschauern trifft das Ensemble nach und nach auf der Bühne ein und wärmt sich auf. Das Stück beginnt mit einem fließenden Übergang und nimmt ab diesem Moment immer weiter an Geschwindigkeit zu.
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Marc Bollmeyer ist hier vor allem als Choreograph spitze. Seine Choreographien strotzen nur so von tollen Bewegungen, Bildern und Hebefiguren. Wenn z.B. Lucas Baier als Nick Piazza mit nur einer Hand Julia Waldmayer als Carmen Diaz in der Luft balanciert, stockt vielen der Atem und Szenenapplaus brandet auf. Ebenso sticht auch Tyrone-Darsteller Dinipri Collins Etebu immer wieder heraus, z.B. mit einer tollen BodyDrum-Nummer. Das gesamte Ensemble leistet hier beeindruckende Arbeit. Das Stück scheint niemals zu ruhen, es herrscht immer Bewegung und die ist zum Teil atemberaubend schnell.
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Nahezu jeder der Darsteller bringt ein kleines Extra mit in die Show. Sarah Wilken spielt z.B. eine herrlich naive und zugleich stimm- und tanzstarke Sarah Wilken, Daniel Wagner treibt seine Figur Joe Vegas zu dramatisch-clownesken Höhen, Claudia Artner (Iris Kelly) begeistert mit Spitzentanz und Selly Meier (Grace Lamb) mit ihrem Schlagzeugsolo.
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Thomas Dölls Bühnenbild vor dem Dom kommt mit wenigen Elementen aus: Ein übergroßer Gettoblaster samt Spinden und ein überdimensionales Bücherregal umrahmen die Handlung. Das ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Über den Abend hinweg wirkt die Szenerie allerdings etwas starr – und so trotz guter Bemalung irgendwann trist.
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Wie auch bei der "Addams Family", dem zweiten diesjährigen Musical vor dem Dom, bleibt der Ton in Gandersheim schwierig. Das mag an Beschränkungen aufgrund von Anwohnerbeschwerden zur Lautstärke der Aufführungen liegen (vor der Tür sitzt immer wieder ein Messtechniker mit Mikrofon), aber dennoch sollten Dialoge in Songs akustisch zu verstehen sein. Dieser Aufgabe wird der Ton nicht gerecht; viel zu oft gehen Wörter, Sätze und ganze Dialoge in der Musik unter.
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Das Lichtdesign bleibt in dieser Aufführung überwiegend zweckmäßig; ein schlichtes Halogenweiß dominiert auch über den Einbruch der Dunkelheit hinaus. Erst als das Licht in einer Szene ganz erlischt und nur noch ein Spot zum Einsatz kommt, unterstreicht das Licht die Handlung. Auch später überzeugen genau diese einzelnen Spots. Beim Niederlegen einer Rose erhält sie ihren eigenen, starren, über lange Zeit fixierten kleinen Scheinwerferkegel, so wie vorher die Figur, an die sie nun erinnert.
Das Musical "Fame" lebt vor allem von den tollen, abwechslungsreichen Choreographien und deren Tänzern und Tänzer innen – und davon gibt es eine Menge zu sehen.
(Text: agu)

Kreativteam
Besetzung

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| Handlung | Dass der Weg zum Ruhm steinig ist, müssen die Studenten der New Yorker High School of Performing Arts am eigenen Leib erfahren. mehr Tanz, Musik, Schauspiel - jeder Lehrer hält sein Fach für das wichtigste; und ganz nebenbei besteht die strenge Englischlehrerin Miss Sherman auf gute "akademische Leistungen". Dabei haben die Studenten eigentlich ganz andere Sorgen: Carmen sieht sich schon jetzt als den großen Star am Broadway-Himmel, Schauspielschülerin Serena liebt ihren Mitschüler Nick, der aber keinerlei Interesse zeigt, Mabel kämpft mit ihrem Übergewicht, und Tyrone kann zwar tanzen wie ein junger Gott, leider aber nicht einmal lesen. Bis zum Abschluss steht den Studenten jede Menge harter Arbeit bevor, und so mancher Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.
| Weitere Infos | Musik: Steve Margoshes, Buch: Jose Fernandez, Song-Texte: Jacques Levy. Die Bühnenfassung wurde 1988 uraufgeführt und basiert auf dem Film und der TV-Serie von Alan Parker.
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Die Kriterien für unsere Kurzbewertungen (Stand: Dezember 2014)
Buch*: Ist die Handlung in sich schlüssig? Kann die Story begeistern? Bleibt der Spannungsbogen erhalten oder kommt Langeweile auf?
NICHT: Besonderheiten der konkreten Inszenierung des Theaters.
Kompositionen*: Fügen die Kompositionen sich gut in das Stück ein? Haben die Songs Ohrwurmcharakter? Passen die gewählten Texte auf die Musik? Transportieren Text und Musik die selbe Botschaft?
NICHT: Orchestrierung, Verständlichkeit des Gesangs der Darsteller in der aktuellen Inszenierung.
* werden nur bei neuartigen Produktionen (z.B. Premiere, deutsche Erstaufführung usw.) vergeben
Inszenierung: Wie gut wurde das Stück auf die Bühne gebracht? Stimmen die Bilder und Charaktere? Bringt der Regisseur originelle neue Ansätze ein?
NICHT: Wie gut ist die Handlung des Stücks an sich oder die mögliche Übersetzung?
Musik: Kann die musikalische Umsetzung überzeugen? Gibt es interessante Arrangements? Ist die Orchesterbegleitung rundum stimmig? Muss man bei Akustik oder Tontechnik Abstriche machen?
NICHT: Sind die Kompositionen eingängig und abwechslungsreich? Gibt es Ohrwürmer? Gefällt der Musikstil?
Besetzung: Bringen die Darsteller die Figuren glaubwürdig auf die Bühne? Stimmen Handwerk (Gesang, Tanz, Schauspiel) und Engagement? Macht es Spaß, den Akteuren zuzuschauen und zuzuhören?
NICHT: Sind bekannte Namen in der Cast zu finden?
Ausstattung: Setzt die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign etc.) die Handlung ansprechend in Szene? Wurden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten optimal genutzt? Bieten Bühne und Kostüme etwas fürs Auge und passen sie zur Inszenierung?
NICHT: Je bunter und opulenter ausgestattet, desto mehr Sterne.
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Leider keine aktuellen Aufführungstermine. |
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