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Rhythm'n'Blues-Show

Blues Brothers

Unterwegs im Namen des Herrn


© Manja Herrmann
© Manja Herrmann
Ihre Markenzeichen sind schwarze Anzüge, tief in die Stirn gezogene Hüte und dunkle Sonnenbrillen. Die Rhythm'n'Blues-Show um die kultig-coolen Blues Brothers wertet Regisseurin Michaela Dicu mit einer rasant-witzigen Inszenierung auf und lässt ihre spielfreudige Darsteller-Riege ein wahres Gag-Feuerwerk zünden. Über weite Strecken überzeugt die Produktion des Schauspiel-Ensembles auch gesanglich.

(Text: Kai Wulfes)

Premiere:17.02.2018
Dernière:09.04.2019
Showlänge:120 Minuten (ggf. inkl. Pause)


Vor einer abgewetzten, roten Wand wackelt ein in die Jahre gekommener Tänzer lasziv mit dem Hintern. Daneben haut ein Keyboarder mit Zigarettenkippe im Mundwinkel lustlos in die Tasten. "Sag mir quando, sag mir wann" intoniert der Dritte des abgehalfterten Trios und sorgt für Schlager-Seeligkeit im Samba-Rhythmus. Auch wenn weder der Song und ein Sänger mit strähniger Guildo Horn-Frisur ins US-amerikanische Chicago gehören: Es sind Ideen wie diese, mit denen Michaela Dicus "Blues Brothers"-Inszenierung überrascht und sich damit vom in den Köpfen der Zuschauer verhaftete Film-Vorbild löst. Wer genau hinschaut, der entdeckt zum Beispiel die legendäre Zeitlupen-Passage aus dem Film "Lola rennt" als Running Gag ebenso wie den langhaarigen Pianisten aus dem vielbeschworenen "Hurz"-Sketch von Hape Kerkeling.

© Manja Herrmann
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Mit Bravour löst Dicu das Problem, rasante Verfolgungsfahrten auf eine Bühne zu bringen, indem sie die Darsteller hinter eindimensionalen, gemalten Fahrzeugfronten knien lässt. Bewegt werden die Autos dann allerdings aufrecht. Damit können die Fahrten auch in die obere Etage Podestkonstruktion führen, die Ausstatterin Jasna Bošnjak auf die Drehbühne gestellt hat. Optisch erinnert das dann an Verfolgungsjagden wie im 'Super Mario'-Computerspiel. Wenige zusätzliche Versatzstücke deuten die einzelnen Spielorte an, ermöglichen rasche Szenenwechsel und lassen keine Langeweile aufkommen. Dicus Konzept aus Rasanz und witzigen Überraschungen trägt dann auch die dünne Geschichte, in der zwei Kleinkriminelle ihre ehemaligen Bandkollegen zusammentrommeln, um mit einem Benefiz-Konzert ein Waisenhaus vor dem finanziellen Ruin zu retten.

© Manja Herrmann
© Manja Herrmann


Für viel Bewegung sorgt auch der extra für die Inszenierung aus Laien zusammengestellte "Action Chor", der in Jasna Bošnjaks schrillen Achtzigerjahre-Kostümen perfekt integriert wird. Andrea Danae Kingstons Choreografien füllen dabei gekonnt die jeweils zur Verfügung stehenden räumlichen Gegebenheiten aus, entwickeln sich jeweils aus den einzelnen Songs heraus und runden den guten optischen Eindruck des Abends ab.

Nachsitzen muss auf jeden Fall die Tonabteilung des Hauses. In der besuchten Premiere klingen die Gesangsstimmen dumpf und gehen in der musikalischen Begleitung verloren, sodass Texte und Spitzentöne nur schwer auszumachen sind. Ein Grund für die schwierige Tonaussteuerung ist auch die Platzierung der Musiker. Die mit einem satten Bläser-Set ausgestattete Band unter Leitung von Jan-Hendrik Ehlers ist auf dem halbhochgefahrenen Orchestergraben frontal vor dem Publikum positioniert.

© Manja Herrmann
© Manja Herrmann


Gesanglich schlägt sich das Bremerhavener Schauspiel-Ensemble ganz beachtlich. Herausragend ist dabei Sascha Maria Icks. Zwar fehlt ihrer Stimme als Aretha in "Think" etwas souliges Timbre, jedoch mit "Blue Bayou" liefert sie bis in die eleganten Spitzentöne hinein eine herrlich-schnulzige Country Nummer ab. Sie übernimmt einen Großteil der weiblichen Rollen, die sie mit komödiantischem Feingefühl nuanciert darstellt. Julia Friede gibt die sitzengelassene, rachsüchtige Braut Carrie mit viel Slapstick-Einlagen und singt "How Can You Mend a Broken Heart" mit guter Höhe, aber Defiziten in den tiefen Tönen. Mit "Minnie the Moocher" punktet Frank Auerbach im Zwiegesang mit den Zuschauern.

© Manja Herrmann
© Manja Herrmann


Bei den Titelhelden hat Henning Bäcker als Jake Blues mit sattem Bariton gesanglich die Nase vorn, während Jakob Tögel als obercooler, schlitzohriger Bruder Elwood vor allem tänzerisch überzeugt. Beide Blues Brothers sind im Spiel perfekt besetzt, sodass gesangliche Defizite schnell vergessen sind. In den Zugaben werden sie bei "Soul Man" vom gastverpflichteten David Whitley unterstützt, dessen satte, runde Gospelstimme die Partystimmung im Publikum weiter anheizt. Die Zuschauer, viele stilgerecht ausgestattet mit Sonnenbrillen und Hüten, genießen den Kult, der auch von der Bühnenfassung des über dreißig Jahre alten Films immer noch ausgeht. Das ist rundum gut gemachte Unterhaltung, die mitreißt.

(Text: kw)



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Kreativteam

InszenierungMichaela Dicu
Musikalische LeitungJan-Hendrik Ehlers
Choreografie Andrea Danae Kingston
Bühne & Kostüme Jasna Bošnjak


Besetzung

Jake BluesHenning Bäcker
Elwood BluesJakob Tögel
CarrieJulia Friede
Juliane Schwabe
Reverend, RayDavid Whitley
David-Michael Johnson
(DMJ)

Pinguin, Aretha, Claire, BossSascha Maria Icks
Curtis, Matt, BobFrank Auerbach
Wärter, Cop, Murph, FinanzbeamterKay Krause
Cop, Mr. Fab, NaziPascal Andrea Vogler
Marc Vinzing
Duck, MannDieter Uthermöhle
Jake, Elwood, Carrie als KinderRecha Grün
Marten Kaufmann
Lea Kindervater
Jerone de Preter
Ivo Rodriguez Barthel
Tessa Steinborn
Action-ChorKathleen Barberio
Genia Kaireit
Lea Lakawe
Réne Maréchal
Denise Meyer
Leoni Meyer
Maximilian Müller
Karin Schwager Paetrick Stoinski
Lisa Tuomie
Dieter Utermöhle
Annika Woitke
Keyboard und KlavierJan-Hendrik Ehlers
TrompeteNigel Moore
Saxofon, Flöte Lars Hierath
Saxofon, FlöteMarco Prdöhl
GitarreMaic Burkhardt
BassStephan Hübler
SchlagzeugOlaph Satzer




Produktionsgalerie (weitere Bilder)

© Manja Herrmann
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(kw)

Inszenierung

Musik

Besetzung

Ausstattung

Fetzige Unterhaltung im Auftrag des Herrn. Michaela Dicus Inszenierung setzt auf Tempo und coole Typen. Der solide Cast verliert wegen schlechter Tonabmischung gegen eine Top-Band.

17.02.2018

 Termine

Leider keine aktuellen Aufführungstermine.


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