 Drama
Chess Mehr als nur schwarz und weiß
© Kai-Uwe Schulte-Bunert
© Kai-Uwe Schulte-Bunert
Selten gespielt, aber trotzdem ein Klassiker: das Musical der Abba-Musiker Benny Andersson und Björn Ulvaeus um Liebe, Verschwörungen und Kompromisse auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, wo nur die Bretter und Figuren beim Schachturnier schwarz und weiß sind.
(Text: cl) Premiere: | | 27.06.2008 | Letzte bekannte Aufführung: | | 30.05.2010 |
(Text: Theater)

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Besetzung
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Zuschauer-Rezensionen
Die hier wiedergegebenen Bewertungen sind Meinungen einzelner Zuschauer und entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der Musicalzentrale.
 7 Zuschauer haben eine Wertung abgegeben:

Beitrag vom 23.11.2015 gesperrt *Cuscus* (erste Bewertung)
Beitrag vom 23.11.2015 gesperrt griechenbayer (erste Bewertung)
    28383 rundum gelungen!
31.03.2010 - Die Inszenierung von "Chess" an der Staatsoperette ist mal wieder ein Geniestreich von Wolf Widder. Ich persönlich fand schon seine (umstrittene) Inszenierung von "Jesus Christ Superstar" sehr gut, aber "Chess" vermag das noch zu toppen.
Zuerst einmal ist eine brilliante Auswahl der Cast zu loben! Sowohl Kai Hüsgen als auch Chris Murray verkörpern auf ihre ganz eigenen Art einen wunderbaren Frederick Trumper, vor allem fasziniert mich die Wandlung Fredericks, als er Anatoly helfen will zu gewinnen, „lassen Sie nicht zu, dass Mittelmaß siegt“.
Anatoly Sergievsky, dargestellt von Christian Grygas und Matthias Pagani: Christian Grygas punktet vor allem durch seine warme Stimme und die perfekte Stimmführung. „Anthem“ ist an Emotionalität nicht zu übertreffen. Matthias Pagani steht dem mit seiner schneidenden Stimme entgegen, er punktet hingegen durch fantastisches Spiel, hier hat mir vor allem das „Mountain Duett“ imponiert.
Die Frauenriege ist ebenso stark besetzt. Nadine Eisenhardt und Femke Soetenga spielen Florence Vassy. Femke Soetenga geht in ihrer Rolle voll auf und landen mit der grandiosen Interpretation von „Nobody’S Side“ den absoluten Höhepunkt des Abends. Dass sie auch, eine Meisterin der leisen Töne ist, beweist sie am Schluss mit der Reprise von „Anthem“.
Dass der Schluss eher leise und nachdenklich ausklingt, ist eine Interpretation von Dirigent und Bandleader Michael Fuchs. Ein wahrer Geniestreich, der dem Stück eine ganz besondere Note ausklingt. Es dauert nach jeder Vorstellung immer ein paar Sekunden bis das Publikum anfängt zu klatschen und diesen Moment der Nachdenklichkeit zu erreichen ist einfach toll!
Nicht zu vergessen ist das Ensemble, dass der Inszenierung eine solide Basis gibt. Ein tolles Ballett mit wunderbaren und stets passenden Choreografien und ein motivierter und spielfreudiger (Haus-)Chor, wie man ihn selten an deutschen Stadttheater erlebt.
Rund um eine gelungene Aufführung! Weiter so, Staatsoperette!

piano_sasse (7 Bewertungen, ∅ 3.6 Sterne)
    27189 Wunderbar
19.11.2008 - Ich war am 15.11. in Chess in der Staatsoperette Dresden. Außer der Bühnenausstattung hat mir die Aufführung sehr gut gefallen. Besonders gut hat mir Christian Grygas gefallen: mal laut, mal leise. Er ging voll in der rolle auf. Es ist toll, was in Dresden auf die Beine gestellt wird!

sandradd (4 Bewertungen, ∅ 4.8 Sterne)
    27019 Toll!
05.10.2008 - Am 02.10.2008 habe ich Chess in Essen gesehen, einige Monate zuvor in Dresden - Gott sei Dank! Die Dresdner Inszenierung kann stolz auf sich sein.

klauskinskidererste (2 Bewertungen, ∅ 3 Sterne)
    26952 Jeder ist allein, ganz allein...
05.09.2008 - Über diese Inszenierung an sich und die Ausstattung lässt sich sicher streiten, es gibt gelungene und weniger gelungene Szenen, die Kostüme sind toll, das Bühnenbild eher weniger... Es ist bei dem Stück meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, sich zu weit vor zu setzen...! Die faszinierenden Choreographien, die das Geschehen auf anderer Ebene wiederspiegeln, wirken von ganz vorne viel weniger.
Die großen Pluspunkte des Stücks sind wirklich die Musik, die großen Emotionen und die größtenteils tollen Darsteller! Kai Hüsgen gibt einen eigentlich verletzlichen Trumper, der nur aus Selbsschutz so eine arrogante Fassade aufgebaut hat. Nadine Eisenhardt als Florence war für mich die Überraschung des Abends, sehr schöne Stimme und tolles Schauspiel! Christian Grygas spielt einen sehr emotionalen Anatoly und zieht mich mit seiner tollen Stimme immer wieder in seinen Bann. Gerd Wiemer als Molokov - herrlich hinterhältig! Auch Marcus Günzel kann als Walter begeistern.
Insgesamt also eine gute Inszenierung, die sicher ihre Schwachstellen hat, aber einen doch berühren, begeistern und sogar zum nachdenken bringen kann.

Cuscus (2 Bewertungen, ∅ 4.5 Sterne)
    26732 sehr gut gemachte Aufführung
29.06.2008 - Chess von den Abba-Machern ist an sich kein einfaches Stück, weil die im Kalten Krieg angesiedelte Handlung heutzutage nicht mehr unmittelbar berührt und es auch kein richtiges Ende gibt - vieles bleibt offen am Schluss. So auch in Dresden, wo Florence am Schluss allein zurückbleibt, beide Männer verloren hat und nicht weiß, ob sie wenigstens ihren Vater wiedersehen wird.
In der Umsetzung aber hat Dresden meiner Meinung nach das Optimale herausgeholt. Die Inszenierung von Wolf Widder ist bunt, mit einer Menge Action. In Verbindung mit den gelungenen Choreographien von Silvana Schröder ergibt sich eine temporeiche Abfolge von Szenen, in denen es Gott sei Dank sehr viele Songs und verglichen mit der deutschen Erstaufführung in Kassel deutlich weniger und kürzere Dialoge gab. Eine kluge Entscheidung, denn die Stärke des Stückes ist eindeutig die Musik.
Damit rücken die Sänger in den Vordergrund. Die Florence wird von der derzeitigen "Florence vom Dienst" Femke Soetenga verkörpert. Sie singt und spielt diese Rolle tadellos, allerdings gelang es ihr nicht immer, die verschiedenen Meinungs- und Stimmungswandel ihrer Figur nachvollziehbar zu machen, was allerdings auch ein Problem des Buches ist. Deutlich leichter haben es in dieser Beziehung die Männer: Christian Grygas spielt einen überzeugenden Anantoly, dem es gelingt, diese Figur trotz des Hin und Her zwischen seiner Frau und seiner Geliebten sympathisch erscheinen zu lassen. Auch stimmlich eine sehr ansprechende Leistung, auch wenn er in den Höhen ab und an an seine Grenzen stieß. Die stimmlich anspruchsvollste, aber auch dankbarste Rolle hatte Chris Murray als Frederick Trumper, dem mit dem geradezu unmenschlich hohen "Pity the child" der Hit des Abends gelang. Es gelang ihm, jenseits aller Macho-Clichés die Motivation seiner Figur verständlich zu machen.
Matthias Otte als Arbiter hatte das Spiel jederzeit im Griff und vermittelte das mit der nötigen Autorität. In den kleineren Rollen erwies sich die Qualität des Dresdner Ensembles, als Beispiel seien hier die beiden Delegationsleiter Markus Güntzel und Gerd Wiemer genannt, die beide weit mehr aus den Rollen machten, als diese eigentlich hergeben.
Schließlich bleiben noch das Orchester und die Band des Dirigenten Michael Fuchs, die ebenfalls einen hervorragenden Job machten. Wenn man Reklame für dieses etwas sperrige Stück machen will, dann so.

Tonia (erste Bewertung) 
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