Die Aufnahme dieses musikalisch eingängigen Märchen-Musicals überzeugt durch die soliden Leistungen des Ensembles.
Bei den jährlichen Brüder-Grimm-Festspielen in Hanau stand 2006 eine Musical-Adaption von „Die goldene Gans“ auf dem Spielplan, die man sich als Studio-Einspielung auch nach Hause holen kann. Trotz der nur fünfköpfigen Band kann die professionell produzierte Scheibe in Bezug auf ihre Klangqualität mit den Castalben der großen Musicals mithalten.
Der bunte musikalische Mix des britischen Komponisten Alexandre S. Bermange enthält sowohl schöne Musical-Balladen wie „Ich werde es finden“ und „Es tut fast weh, geliebt zu sein“ als auch eingängige Uptempo-Nummern wie „Dumm geboren“ und „Was verbindet, ist die Gier“. Zwischen diesen Ohrwürmern gibt es unter den 21 Songs auch einige melancholischere Titel, die mit disharmonischen Klängen oder einem plötzlichen Tempowechsel weniger eingängig daherkommen.
Dieter Stegmanns Texte versuchen krampfhaft, sich zu reimen, setzen dabei aber leider des Öfteren die Regeln der deutschen Grammatik außer Kraft. Doch wo sich „Luft“ auf „ruft“ reimt, sind abgegriffene Ideen wie „Sie litten Hunger und Not / Es fehlte vor allem an Brot“ das geringere Übel. Die Besetzung um Hartmut Schröder (Der Alte), Olivia Maria Bauer (Prinzessin) und Jan Schuba (Dummling) ist den meisten Musicalfans unbekannt, überzeugt aber mit soliden Leistungen.
(Rezension zuerst veröffentlicht in „Blickpunkt Musical“)