Deutschsprachige Gesamtaufnahme des Musicals von Stephen Schwartz mit der Hildesheimer Cast und einem 80-köpfigen Chor. In der Rolle des Vaters ist Hardy Rudolz zu hören.
Das Theater für Niedersachsen (TfN) setzt bei seinen Stückausgrabungen zum Glück auch auf CD-Aufnahmen. „Children of Eden“ liegt jetzt als Doppel-CD in deutscher Sprache vor. Es ist die erste deutschsprachige symphonische Aufnahme des Stückes von Stephen Schwartz überhaupt: Ein Orchester mit 50 Instrumentalisten, 80 Chorsängern und Solisten werden homogen abgemischt und sorgen für einen interessanten Musicalhörgenuss. Die frühen Stücke von Schwartz haben den hörbaren Zeitgeist der Musicalära rund um „Jesus Christ Superstar“ und „Hair“, sind nur an einigen Stellen schon Boten des großen Erfolges von „Wicked“. Das trübt den Spaß am Stück keineswegs. Christian Gundlach besorgte die Übersetzung, Manfred Knaak die Orchestrierung, die bei der Liveaufführung als Halbplayback diente.
Mit „Children of Eden“ hat Schwartz eine anrührende und spannende Geschichte über den ewigen Kreislauf von Schöpfung und Familie frei nach den ersten Kapiteln der Bibel geschaffen. Nur selten klingt das nach Kirchentag – dann eher bei den Texten -, oft allerdings mehr nach Oratorium als Musical. Es ist eben auch ein Stück aus der Zeit, als sich Musiktheater und Kirchenmusik gleichzeitig aus den engen Schubladen der jeweiligen Tradition befreiten. Hardy Rudolz ist ein hervorragender Vater. Unterstützt wird er von Frank Brunet und Maureen Wyse als Adam und Eva, sowie Noah und Mama Noah. Weiterhin wirken Fredrik Wickerts, Wiebke Wötzel, Jens Plewinski, Merle Hoch, Anton Perez, Michaela Linck sowie verschiedene Kinder mit. Insgesamt eine gute Cast und eine Liveaufnahme, für die man dankbar sein kann und welche die Chancen und Schattenseiten des relativ unbekannten und selten gespielten Stückes vermittelt. Für Interessierte uneingeschränkt zu empfehlen, zumal der deutsche Text der Gesamtaufnahme beiliegt.