nullvier - Keiner kommt an Gott vorbei
Gelsenkirchen / 2004

Live-Mitschnitt des ersten „Vereins-Musicals“ mit Rasmus Borkowski und Carina Sandhaus.


Das Musiktheater im Revier hat keine Zeit verstreichen lassen und präsentierte schon eine Woche nach der Premiere den Live-Mitschnitt des Schalke-Musicals mit den Highlights der Partitur. Aufgenommen am 8. und 9. Mai (Premierenabend), kann man nun das musikalische Werk von Enjott Schneider auch zu Hause nachvollziehen.

Die doch recht einfache Handlung – Nachwuchstalent Jojo soll Schalke 04 vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga retten, verliebt sich in Louisa und muss sich zwischen Liebe und Fußball entscheiden – wird musikalisch durch eine kurzweilige Mischung aus Swing-, Pop- und Showelementen in Szene gesetzt.Leider können die meisten Darsteller auf der CD gesanglich nicht überzeugen. Am auffälligsten sind die schwachen Stimmen der beiden Hauptdarsteller Rasmus Borkowski als Jojo und Carina Sandhaus als Louisa. Sie singen zwar ihre Songs ohne größere Probleme, bleiben dabei aber ziemlich blass und ausdruckslos.

Wirklich hörenswert sind somit nur die Ensemblenummern wie „Schalker Markt“, „Finale 1“ und „Seit 100 Jahren“, welcher sich als Arena-Mix auf der CD befindet.

Zum Glück hat man es sich nicht nehmen lassen, einige der Dialoge zwischen dem Alten und Gott auf CD zu bannen. Diese geben der simplen Handlung einen Rahmen und bilden die eigentlichen Höhepunkte des Stückes.

Der Charme von Heinz W. Krückeberg als Alter und Andreas Windhuis als Gott kommt auch auf CD voll zur Geltung und verfestigt ihren Status als heimliche Stars der Show.Für eine Live-Aufnahme ist die Qualität in Ordnung, allerdings leidet manchmal die Balance zwischen Orchester und Gesang. Störende Geräusche, die wahrscheinlich durch Bühnenhandlungen entstanden sind und bei einer Live-Aufnahme natürlich nicht zu vermeiden sind, treten relativ häufig und laut auf. Ein wenig mehr Nachbearbeitungszeit im Studio hätte sicherlich nicht geschadet.Das Booklet ist nett gestaltet, es beinhaltet ein Vorwort des Autors und alle Songtexte. Ferner kann man eine relativ große Anzahl an Bildern der Show entdecken.

Mit guten 75 Minuten präsentiert sich „nullvier – Keiner kommt an Gott vorbei“ als kurzweiliges Vergnügen, dessen ordentlicher Gesamteindruck allerdings stark unter den gesanglichen Mängeln der Besetzung leidet.

Für Besucher des Musicals ist diese CD gewiss eine nette Erinnerung, der Rest wird nur eingeschränkt Freude daran finden können.

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