Paradise of Pain
Saarbrücken / 2006

CD-Neuveröffentlichung aus dem Jahr 2006 mit der 1998er-Cast aus Saarbrücken und sechs zusätzlichen Songs, die teilweise von Aino Laos und Darius Merstein eingesungen wurden.


Dass gute Sänger, gute Melodien und gute Instrumentierungen auch automatisch eine gute CD ergeben, wird leider mit der Aufnahme von „Paradise of Pain“ widerlegt. Wie schon bei anderen Nimsgern-Musicals kann sich auch hier beim Hören der CD die Handlung nicht erschließen, was jedoch noch nicht unbedingt als Minuspunkt bewertet werden muss, weil dies bei vielen anderen Musicals auch der Fall ist.

Wer die Geschichte hinter „Paradise of Pain“ ansatzweise verstehen möchte, kann auf das Booklet zurückgreifen, in dem eine Inhaltsangabe und einige Informationen über die Entstehung des Stückes zu finden sind. Ein Abdruck der Songtexte wäre zum tieferen Verständnis allerdings noch hilfreich gewesen. Die beteiligten Sänger machen ihre Sache größtenteils gut. Bei der ein oder anderen Ausnahme, wie zum Beispiel bei Holger Hauer als Johannes in dem Song „Poetry of Paragraphs I“, ist jedoch nicht deutlich, ob das ungewöhnliche Klangbild beabsichtigt oder unbeabsichtigt ist.

Sheila in der Rolle der Angelina und Valerie Simmonds als Mephista verfügen über sehr schöne und klare Stimmen, nur haben beide sehr starke Akzente, wenn sie auf Deutsch singen. Einen guten Vergleich bekommt man vor allem bei Sheila, die bei dem deutschen Song „Wofür“ kaum zu verstehen ist, jedoch in den beiden englischen Duetten „Break the silence“ (1998er Version) und „Turn off the light“ zusammen mit Francesco Cottone als Jonathan dann überzeugt.Einen musikalischen Kracher liefert Nimsgern mit „Funky Site“, einem Song der zum Tanzen geradezu verleitet, dessen Melodie im Verlauf der CD jedoch so häufig wiederholt wird, dass man ihrer recht schnell überdrüssig wird. Insgesamt finden sich sehr viele Wiederholungen auf dieser CD. So sind „Hell to Heaven“ und „Zauberland“ zwar von der musikalischen Stilrichtung her unterschiedlich, haben jedoch teilweise die selbe Melodie.

Auch drei der Bonustracks sind Neuaufgüsse von bereits Vorhandenem. „Break the silence“ wird noch einmal von Aino Laos und Darius Merstein gesungen, „Heiß“ liegt in einer 1998er und in einer 2006er Fassung vor und „Paradise of Pain“ ist als Musicalversion und als Radio Edit zu hören, die sich allerdings kaum unterscheiden. Mit „Paradise of Pain“ ist Frank Nimsgern zwar ein interessantes Musical gelungen, allerdings bietet die Neuveröffentlichung von 2006 mit ihren „recycelten“ Bonustracks nicht wirklich etwas Neues.

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